Meditation und Sex

Aleunam schrieb:
Umdrehen ist gut :-) Sinnbildlich: Der Kopfstand als Yoga Uebung. Symbolisch: Der Mensch wandelt auf himmlischen Pfaden.
Wenn du einmal gestorben bist, was bliebe dann noch von dir übrig? Du KANNST nur noch vertrauen, es geht gar nicht anders. Die Idee von "Ich" ist nichts als ein Mangel an Vertrauen.

fckw hat schon immer gerne die Welt aus den Angeln gehoben und umgedreht. :liebe1:
 
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satnaam schrieb:
Es ist immer wieder interessant zu sehen, wie du vom inhaltlichen Konsenz eines Textes ablenktst, wenn es darum geht konkret Stellung zu nehmen.
Davon rede ich garnicht - und ich trenne auch garnicht.
Ohne Atmung kannst du deine ganze Sexualität, Aktivität und sämliche andere *Abhängigkeiten* in die Tonne hauen.
Also ist die Atmung die ursächliche Abhängigkeit deines ganzen Lebens.
Alles andere ist eine Auswirkung, die sich erst aus der Atmung ergibt.

Ich meine, ich kann dir ja mal den Kehlkopf zudrücken, vielleicht erkennst du ja dann was ich meine.

Du solltest nicht die Atmung isoliert betrachten. Atmung und Sexualität sind eng miteinander verbunden. Du solltest sie als Einheit betrachten. Man kann vielleicht sogar sagen, dass die Sexualität bereits vor der Atmung da war. Der männliche Same, das weibliche Ei, sind Ausdruck unserer Sexualität. Sie waren bereits bei der Zeugung eines Kindes vorhanden, bevor die Atmung einsetzte.
 
opti schrieb:
Ich habe da gerade einen Text entdeckt, der mir auch eine neue Perspektive eröffnet. Könnte es sein, dass die Sexualität für uns so interessant ist, weil sie in uns das tiefe Bedürfnis nach der Einheit mit dem Urgrund allen Seins stillt?
Ja! Mit Sicherheit! Ganz genau darum geht's.
Allerdings eben nicht stillt, sondern bloss vorgibt zu stillen. Genau das ist der Punkt: Sex kannst du so viel haben, wie du willst, so lange du die Dualität "Ich vs. Welt" aufrechterhältst, wirst du nie jene fundamentale Trennung aufheben können, die die Wurzel allen Leidens ist. Für viele Menschen, vor allem jenen, die über keinerlei Meditationserfahrung verfügen, ist Sex eine der ganz wenigen Möglichkeiten, die Ich-Erfahrung einigermassen zu transzendieren. Und das ist ein dermassen tief verwurzeltes Bedürfnis, dass sie (und ich und wir alle) es wieder und wieder benötigen. Aber wirklich stillen kann auch Sex dieses Bedürfnis nicht, genauso wenig wie Meditation. Alleine Selbst-Verwirklichung oder Erwachen, oder wie auch immer sonst man das nennen will, kann das. Das war auch die Aussage von Wilber, die Energeia weiter oben einst zitiert hat.
 
Auch beim spirituellen „Sucher“ , “ der „Sucherin“ , bleibt sexuell objekt-verhaftetes verhalten ,sexuelle Unfreiheit stark , selbst in einer gesellschaft ,in der traditionelle rollenklisches bei mann und frau aufgelöst erscheinen (was bei einem grossen teil der weltkulturen noch gar nicht zutrifft). Unsere sexuelle energie bleibt meist weitgehend aussenorientiert und untergeordnet unter das männliche prinzip bei gleichzeitiger mythologisierung des weiblichen körpers als erotisches und sexuelles objekt ; sie bleibt verankert in der unerfüllbaren Bedürftigkeit des inneren unerlösten mannes ,der inneren unerlösten frau.

unser spirituelles Selbvertändnis ist als alltagsbewusstsein oft geprägt von einem ichbewusstsein ,das versucht , die gottesebenen als schöpfungsdasein in seiner ausrichtung auf sexuelles Erleben mit einzubeziehen. Ein Ichbewusstsein, das aber nicht bereit ist, „seine“ sexuelle energie in der radikalen Hingabe an das Nicht-wollen, an das SELBST als LEERE , als Nichts, aufzulösen; der kompromiss ist dann eher die Ausrichtung unserer Sexualenergie auf spirituelle Konzepte wie SeelenpartnerIn ,Zwillingsaspekt ,tantrische Einheit etc. Diese konzepte bleiben allesamt dem schein des objektbezugs verhaftet und erschaffen zusätzliche Illusionen eines erhöhten liebesideals , die keine wirkliche Lösung für die befreiung der sexualenergie darstellen ,da diese nach wie vor von etwas abhängig gemacht wird ,das nicht ICH BIN

unser haupthindernis bei der ent-grenzung unserer sexualität zur Transzendenz ,zum Nichts hin , die energie der Gier, ist als schwingung im unerlösten hara und im analen raum des wurzelchakras beheimatet;

In der Gierschwingung besteht die Abwesenheit des Selbstes und das wollen mit dem objektbezug oder dem aussenbezug überwiegt

unserer innere mitte heilt unsere gier und umgekehrt - unsere gier heilt unsere innere Mitte : wie das?
grundlage der gier ist abgespaltene blockierte lebensenergie -hinter unserer gier schwingt die sehnsucht nach einheit mit allem ,was wir sind ,die sehnsucht nach einheit mit allem ,was uns scheinbar verwehrt ist -sehnsucht nach freiheit von der abhängigkeiten und ersatzbefriedigungen ,die von unerfüllter ,blockierter lebenenergie geschaffen werden

Es geht also nicht um unterdrückung der gier - es geht um deren er-lösung - ich an-erkenne meine gier, indem ich sie wahr- nehme , sie steigt auf ins bewusst- sein ... ich beobachte , werte nicht ,ich gehe dahinter ,erlaube ihrer grund-energie aufzusteigen... IN dieser Ein -sicht verbirgt sich der Prozess der ent-faltung der HEILKRAFT der sinne
Gier ist ausdruck der selbst-begrenzung im sinnlichen und sinnlich -transzendentem erleben

das heisst , grundlage für die heilung und selbstbefreiung unserer sexuellen energie ist
*die entgrenzung der sinne- neue formen des wahr-nehmens
*und die transzendierung der sinne -ihr Fall ins Nichts
der erste schritt zur transzendenz der sinne ist das aufsteigen ihrer HEILKRAFT aus dem NICHTS !
Die entfaltung der sinne unter der „Führung „ des SELBST -bezugs ist also grundlage für ihre er-lösung-transzendierung und die freisetzung der sexuellen energie als in ihnen schwingende kraft.
Befreiung der sinne tut not -neue wahr-nehmung tut not

Sexuelle Kraft als Quelle des inneren Heilseins
 
fckw schrieb:
Ja! Mit Sicherheit! Ganz genau darum geht's.
Allerdings eben nicht stillt, sondern bloss vorgibt zu stillen. Genau das ist der Punkt: Sex kannst du so viel haben, wie du willst, so lange du die Dualität "Ich vs. Welt" aufrechterhältst, wirst du nie jene fundamentale Trennung aufheben können, die die Wurzel allen Leidens ist. Für viele Menschen, vor allem jenen, die über keinerlei Meditationserfahrung verfügen, ist Sex eine der ganz wenigen Möglichkeiten, die Ich-Erfahrung einigermassen zu transzendieren. Und das ist ein dermassen tief verwurzeltes Bedürfnis, dass sie (und ich und wir alle) es wieder und wieder benötigen. Aber wirklich stillen kann auch Sex dieses Bedürfnis nicht, genauso wenig wie Meditation. Alleine Selbst-Verwirklichung oder Erwachen, oder wie auch immer sonst man das nennen will, kann das. Das war auch die Aussage von Wilber, die Energeia weiter oben einst zitiert hat.

Es geht um die vollkommene Auflösung der sexuellen Verhaftung. Das ist der zentrale Punkt (neben den spirituell-religiösen Aspekten). Wenn du nicht mehr in der Sexualität verhaftet bist, hast du überhaupt kein Interesse daran, weiterhin Sex haben zu wollen. Du aber möchtest gerne weiterhin Sex haben, meinst aber, das hätte mit Verhaftung nichts zu tun. Es ist sexuelle Verhaftung pur!

Auch beim spirituellen Sucher, der Sucherin, bleibt sexuell objekt-verhaftetes verhalten, sexuelle Unfreiheit stark, selbst in einer gesellschaft, in der traditionelle rollenklisches bei mann und frau aufgelöst erscheinen. Unsere sexuelle energie bleibt meist weitgehend aussenorientiert und untergeordnet unter das männliche prinzip bei gleichzeitiger mythologisierung des weiblichen körpers als erotisches und sexuelles objekt; sie bleibt verankert in der unerfüllbaren Bedürftigkeit des inneren unerlösten mannes, der inneren unerlösten frau.
 
Ich möchte noch einmal die folgende Aussage aus Renate Busams Text Sexuelle Kraft... aufgreifen:

"unser haupthindernis bei der ent-grenzung unserer sexualität zur Transzendenz ,zum Nichts hin, die energie der Gier, ist als schwingung im unerlösten hara und im analen raum des wurzelchakras beheimatet"

Sind wir also so auf die Sexualität fixiert, weil wir uns nicht von der Gefangenschaft im Wurzelchakra lösen können, weil wir im Wurzelchakra fixiert sind? Das hat eventuell zur Folge, dass wir alles aus dieser Perspektive betrachten und bewerten.
 
satnaam schrieb:
Geh doch nochmal einen Schritt weiter in der Ursache-Wirkungskette zurück.
Sex verursacht keine Abhängigkeit.
Das ganze Leben selbst ist eine Abhängigkeit vom menschlichen Körper. Ohne den ist alles andere bedeutungslos.
Also kann Sex keine Abhängigkeit verursachen sondern ist lediglich eine Begleiterscheinung in der Abhängigkeit des menschlichen Körpers.
Dieses "Ursachen-Denken" macht mich verrückt ;) ... man kommt da auf keinen grünen Zeig ... weil der Körper ist auch nicht die letzte Ursache, wennst ehrlich bist. Die letzte Ursache ist das All-Eine. Nur können wir mit dem noch wenig anfangen. Ich denke mir halt vereinfacht, dass der Körper im Zusammenspiel mit dem "Gemüt" (engl. 'mind', wo anscheinend dieses Luststreben und unsere Identität verankert ist) uns die Sexualität sehr "schmackhaft" macht. Jetzt sehe ich das aber anders als du ...

... dass nämlich das zügellose Ausleben der Sexualität die Abhängigkeit VERSTÄRKT. Das Ausleben räumt dem Körper noch mehr Macht ein. Auch wenn der Sex nicht die Ursache ist, verstärkt er die Ursache (also die Gewalt des Körpers über den Menschen).

Ich glaub, dass Ausleben kann großen Schaden anrichten ... genauso wie nicht Ausleben. Das ist irgendwie ein Dilemma. Wenn man es unterdrückt ist es schlecht und wenn man es voll auslebt ebenso (und ich bin mir nicht sicher, ob das hier alle begreifen), und genauso kann beides natürlich gut sein. Es ist immer wieder dasselbe und man ist selbst gefordert für sich das Richtige zu finden. Das hängt in besonderer Weise vom spezifischen Weg und dem Wegabschnitt ab und deswegen finde ich es gut, dass @opti uns hier seine Ansichten weitergibt - auch wenn da von überall Kritik hagelt ...

Ich glaub auch, dass die Sexualität unsere innere Leere nach dem Verlangen der Vereinigung und Heimkehr füllen soll. Sie ist aber nur der Versuch eines Ersatzes ... deswegen suchen wir ständig nach Dingen, die uns noch tiefer und tiefer erfüllen, bis wir in die Unendlichkeit kommen.

lg
Topper
 
opti schrieb:
Es geht um die vollkommene Auflösung der sexuellen Verhaftung. Das ist der zentrale Punkt (neben den spirituell-religiösen Aspekten). Wenn du nicht mehr in der Sexualität verhaftet bist, hast du überhaupt kein Interesse daran, weiterhin Sex haben zu wollen. Du aber möchtest gerne weiterhin Sex haben, meinst aber, das hätte mit Verhaftung nichts zu tun. Es ist sexuelle Verhaftung pur!
Vergiss die Sexualität, sie verblasst in ihrer Rolle komplett nebst dieser unüberbrückbaren Kluft, mit der sich ein Mensch konfrontiert sieht. Sexualität ist dann nur noch ein Phänomen, aber an der Wurzel ist das Ich, die Idee der Getrenntheit, die Idee der inhärenten Selbstexistenz von "mir".
 
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TopperHarley schrieb:
Dieses "Ursachen-Denken" macht mich verrückt ;) ... man kommt da auf keinen grünen Zeig ... weil der Körper ist auch nicht die letzte Ursache, wennst ehrlich bist. Die letzte Ursache ist das All-Eine. Nur können wir mit dem noch wenig anfangen. Ich denke mir halt vereinfacht, dass der Körper im Zusammenspiel mit dem "Gemüt" (engl. 'mind', wo anscheinend dieses Luststreben und unsere Identität verankert ist) uns die Sexualität sehr "schmackhaft" macht. Jetzt sehe ich das aber anders als du ...

... dass nämlich das zügellose Ausleben der Sexualität die Abhängigkeit VERSTÄRKT. Das Ausleben räumt dem Körper noch mehr Macht ein. Auch wenn der Sex nicht die Ursache ist, verstärkt er die Ursache (also die Gewalt des Körpers über den Menschen).

Ich glaub, dass Ausleben kann großen Schaden anrichten ... genauso wie nicht Ausleben. Das ist irgendwie ein Dilemma. Wenn man es unterdrückt ist es schlecht und wenn man es voll auslebt ebenso (und ich bin mir nicht sicher, ob das hier alle begreifen), und genauso kann beides natürlich gut sein. Es ist immer wieder dasselbe und man ist selbst gefordert für sich das Richtige zu finden. Das hängt in besonderer Weise vom spezifischen Weg und dem Wegabschnitt ab und deswegen finde ich es gut, dass @opti uns hier seine Ansichten weitergibt - auch wenn da von überall Kritik hagelt ...

Ich glaub auch, dass die Sexualität unsere innere Leere nach dem Verlangen der Vereinigung und Heimkehr füllen soll. Sie ist aber nur der Versuch eines Ersatzes ... deswegen suchen wir ständig nach Dingen, die uns noch tiefer und tiefer erfüllen, bis wir in die Unendlichkeit kommen.

lg Topper

Ich finde, du hast die Entwicklung vom "natürlichen" sexuellen Interesse, hin zur sexuellen Sucht, sehr gut dargestellt. Es gibt so etwas wie sexuelle Neugier, die befriedigt werden möchte. Geht man darauf ein, sitzt man ganz schnell in der Falle. Ignoriert man sie aber, lässt sie dich vollkommen in Ruhe. Sie dringt nicht einmal mehr in dein Bewusstsein ein, weil sie weiß, sie hat keine Chanche, da sie sofort vertrieben wird. Sie versucht es zwar immer wieder, aber wenn man standhaft bleibt und ihr aus dem Weg geht, lässt sie dich in Ruhe.

Es ist natürlich die Frage, wie du Unterdrückung verstehst. Wenn du selbst freiwilligen Verzicht auf Sexualität als Unterdrückung verstehst, selbst dann wäre es mir egal. Dann ünterdrücke ich halt mein sexuelles Begehren eine Zeit lang. Was macht's? Ich weiß ja, dass ich am Ende der Sieger über die Sexualität sein werde und dann bestimme ich, wo es lang geht. Alles nur eine Frage der Zeit. Zuerst war ich es, der sich durch seine sexuelle Sucht in dieses Dilemma gebracht hat und nun bin ich es, der sich davon befreit.

Es ist doch genau so mit den anderen Chakren. Ich möchte doch nicht ein Leben lang Sklave meiner Angst sein. Ich habe mich durch mein Karma, welches ich mir in diesem Leben geschaffen habe, zum Sklaven der Angst gemacht. Aber genau so kann ich mich von dieser Angst wieder befreien. Und das ist wirkliche Freikeit, sich von der Umklammerung der sexuellen Verhaftung, von der Angst und von den Blockierungen des Wurzelchakras, des Herzchakras, des Kehlkopfchakras und des Stirnchakras zu befreien.
 
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