Meditation und Sex

Kalihan schrieb:
Eben. Nicht Erleuchtung durch Enthaltsamkeit, sondern Enthaltsamkeit durch Erleuchtung. Ich nehme an, weil dann die duale Spannung wegfällt, die sich unter anderem durch männliche und weibliche Energie ausdrückt.

LG Kalihan

Dick unterstreich. Keine Entrückung durch Unterdrückung. Nur ich sehe es dann nicht mehr als Enthaltsamkeit, weil die Notwendigkeit der Enthaltung gar nicht mehr gegeben ist. Das Bedürfniss ist befriedigt und neue Dinge die befriedigt werden wollen tun sich auf. Die GESAMTE Energie fließt in einen neuen Kanal. Das Gefühl mitten im Strom zu sein, ein Teil davon zu sein.
Für mich kenne ich das Ansatzweise im Zustand der 4 Himmelsrichtungen Meditation.
 
Werbung:
Beim Sexuellen Akt passiert auch, was die Bibel "ein Leib" nennt: es entsteht ein gemeinsamer Ätherleib(Mentalkörper?) der beiden Partner (egal ob hetero- oder homosexuell), was über Jahrzehnte sogar zu einer gewissen angleichung der Physiognomie führen kann.

Wobei Männer tendenziell weniger Äther- und Astralkräfte zur Verfügung haben wie Frauen. Sie verausgaben sich also auf dieser Ebene leichter, spüren aber vielleicht auch deutlicher, wenn ihnen Kräfte dieser Art von der Frau zuströmen (zumindest wenn es in erster Linie um Liebe und nicht um körperlichen Sex geht)

Das sind auch die Kräfte die man u.a. zum Meditieren benötigt.

Michelangelo Z.B. benötigte sie zur künstlerischen Arbeit (und zum Altwerden) und lebte bewusst relativ enthaltsam
 
Kalihan schrieb:
Eben. Nicht Erleuchtung durch Enthaltsamkeit, sondern Enthaltsamkeit durch Erleuchtung. Ich nehme an, weil dann die duale Spannung wegfällt, die sich unter anderem durch männliche und weibliche Energie ausdrückt.

Der Eisprung wird nicht durch den Orgasmus ausgelöst. Er findet in der Mitte des Zyklus statt. Wenn keine Befruchtung stattfindet, wird das Ovulum während der Menstruation ausgeschieden (und die Gebährmutterschleimhaut erneuert). Ob Befruchtung stattfinden kann, hängt allein von der aktuellen Phase des Zyklus ab (und darüber hinaus von der bewussten oder unbewussten Bereitschaft der Beteiligten).

Ebenso teile ich nicht die Erfahrung, dass sexuelle Verbindung zu Kraftverlust führt. Wir erleben nämlich das Gegenteil. Trotzdem führt es nicht zu Suchtverhalten, wie das in diesem Thread ständig so extrem dargestellt wird.

Schwangerschaft bewirkt nicht unweigerlich Schwächung. Zwar wird zusätzliche Energie benötigt, weil da ein neuer Organismus heranwächst. Diese Energie steht aber bei einer gesunden Frau zur Verfügung. Das ist natürlicherweise so programmiert. Ich erinnere auch eine Verstärkung der Sinneseindrücke zur Zeit meiner Schwangerschaften.

Eine Frau, die sich auf ihr Kind freut, hat strahlende Augen. Ihr Wohlbefinden hat mit der persönlichen Einstellung und Situation zu tun, nicht mit der Tatsache schwanger zu sein.

Dass eine Mutter eines Säuglings schnell mal ausgepowert sein kann, hat mit den hohen Anforderungen ans Muttersein zu tun (Vor allem der gestörte Schlaf in der ersten Zeit und die allgemeine Anpassung an die Bedürfnisse des Kindes.) Aber auch hier kenne ich ein aktuelles Beispiel einer Säuglingsmutter, die so strahlend wie nie zuvor ist...

LG Kalihan

Ob Swami Sivanandas Beschreibung der biologischen Vorgänge beim Orgasmus richtig ist, da habe ich inzwischen auch einige Fragen. Es steht aber vollkommen außer Zweifel, dass beim Orgasmus sexuelle Energie verloren geht. Und zwar sogar in nicht unbeträchtlichem Maße. Schliesslich geht der Körper davon aus, dass neues Leben gezeugt werden soll. Und dafür opfert er selbstverständlich seine besten Energien.

Es steht auch vollkommen außer Zweifel, dass die meisten Menschen sexsüchtig sind. Man braucht sich doch nur einmal deren Sexualleben anzusehen. Es mag sein, dass dein Sexualleben nicht so ausgeprägt ist, dass du vielleicht nicht so sehr darunter leidest.

Aber die meisten Menschen leiden sogar sehr stark unter ihrem Sexualleben. Sie sind meilenweit vom Glück entfernt. Und das hat nur eine Ursache: Weil sie sexsüchtig sind. Wie lange kommen sie denn ohne Sex aus? Vielleicht ein paar Tage. Und was geht ihnen permanent durch den Kopf? Ich frage mich wirklich, wo lebst du eigentlich? Trägst du Scheuklappen oder bist du am Ende gar genau so sexsüchtig wie alle anderen, dass du die Realität nicht einmal wahrnimmst? Ich glaube eher, du hast noch nie richtig darüber nachgedacht.

Swami Chidananda: Der einzige Vorgang, den die meisten Menschen mit Zielstrebigkeit ausführen, nach dem sie großes Verlangen haben, den sie wollen, an den sie denken, den sie planen und hinter dem sie her sind, ist die sexuelle Befriedigung. Das bedeutet, dass dies ein Vorgang ist, der ihr gesamtes Bewusstsein, ihren ganzen Geist und ihre volle Aufmerksamkeit auf das Körperliche, auf ihre physische Identität lenkt. Einerseits ist der Geschlechtsakt der Gipfel der Körperlichkeit oder Animalität. Wird dies irgendwie dazu beitragen, kosmisches Bewusstsein zu erlangen?

Da ist also ein Mensch, die Krone und erhabener Ausdruck der Schöpfung Gottes, allen anderen Lebewesen weit überlegen, der sich zur grobstofflichen, physischen, materiellen und animalischen Ebene herabläßt und sich ihr völlig hingibt: Er sucht es, er will es, er bemüht sich darum, er tut alles, um es zu bekommen, er läßt sich darin gehen, und er will, dass es immer verfügbar ist. Das heißt, der Mensch bindet sich mit voller Absicht an eine Ebene des physischen Bewusstseins. Wenn du ein spirituell Suchender bist, kannst du denn nicht erkennen, dass du dir selbst im Wege stehst?

Und da du dich so gut mit der weiblichen Physiologie auszukennen scheinst, hätte ich an dich noch die Frage, welche Funktion hat eigentlich der weibliche Orgasmus?
 
voice schrieb:
Dick unterstreich. Keine Entrückung durch Unterdrückung. Nur ich sehe es dann nicht mehr als Enthaltsamkeit, weil die Notwendigkeit der Enthaltung gar nicht mehr gegeben ist. Das Bedürfniss ist befriedigt und neue Dinge die befriedigt werden wollen tun sich auf. Die GESAMTE Energie fließt in einen neuen Kanal. Das Gefühl mitten im Strom zu sein, ein Teil davon zu sein.
Für mich kenne ich das Ansatzweise im Zustand der 4 Himmelsrichtungen Meditation.

Glaubst du, dass irgendein Mensch sich sexuell unterdrücken lässt? Wie soll das bitte geschehen? Wenn jemand sich zum Brahmacharya entschliesst, dann geschieht das FREIWILLIG! Niemand unterdrückt ihn.

Das Bedürfnis, vom dem du sprichst, entsteht erst durch sexuelle Aktivität. Dadurch verändert sich die Physiologie des Menschen und erzeugt Suchtverhalten.

Es ist genau so, wie bei der Drogeneinnahme. Am Anfang ist es herrlich. Es gibt, wie beim Sex, einen wunderbaren Kick. Aber schnell verändert sich die Physiologie und will mehr davon. Und Ruckzuck ist aus der anfängliche Lust eine Sucht geworden.

Die Fortpflanzung ist eben nicht zur sexuellen Befriedigung gedacht, sondern zur Zeugung der Nachkommen. Hast du dir jemals Gedanken darüber gemacht, was Erleuchtung wirklich bedeutet? Ich bekomme bei dir langsam das Gefühl, du hast solche Gedanken bereits längst begraben.
 
Liebe Kalihan,

ich meine das jetzt nicht als Kritik, sondern betrachte es als Weg der Verständigung.

Ebenso teile ich nicht die Erfahrung, dass sexuelle Verbindung zu Kraftverlust führt. Wir erleben nämlich das Gegenteil. Trotzdem führt es nicht zu Suchtverhalten, wie das in diesem Thread ständig so extrem dargestellt wird.

In diesem Thread wurde Sexualität und Sucht lange Zeit implizit wie ein Paar verwendet. Ich weiß nicht, ob Du die langen Beiträge (826, 827, 829, 831, 832, 845, 850, 869, 874, 875, 878) gelesen hast. Ich hatte Opti hie die Frage gestellt, welche Gemeinsamkeiten wir zwischen unseren Positionen ausmachen können. Und hier waren wir uns einig, dass es nicht darum geht, ob die Sexualität zur Sucht führt, sondern dass die gegenwärtige Sozialisation ganz allgemein eine süchtige Konstitution des Menschen bedingt. Die Sexsucht kommt dann hinzu, aber der Sex löst nicht die Sucht aus, sondern die sozialisationsbedingte Suchtkonstitution ( sei es Rauchen, Spielen, Arbeiten, Anerkennung, ... Sucht im weitesten Sinne) bedingt dann die Sexsucht.

. Nicht Erleuchtung durch Enthaltsamkeit, sondern Enthaltsamkeit durch Erleuchtung. Ich nehme an, weil dann die duale Spannung wegfällt, die sich unter anderem durch männliche und weibliche Energie ausdrückt.

Das hört sich in meinen Ohren so an, wenn ich das ganz streng auseinander dividiere, dass erst der Erleuchtete enthaltsam lebt ("Enthaltsamkeit durch Erleuchtung"). Dem stimme ich nicht zu - und dann stünde sofort die Frage im Raume, wieso der Großteil der Bikkhus schon vor der Erleuchtung enthaltsam lebt. Ich stimme aber auch nicht der mono-kausalen Beschreibung zu, dass "Erleuchtung durch Enthaltsamkeit" gewonnen wird.
Niemand – so weit ich das in Erinnerung habe - hat gesagt, dass wir einen Menschen gegen seinen Willen in eine Zelle stecken, wir ihm sexuelle Gedanken verbieten, so dass irgendwann ein Erleuchteter aus der Zelle tritt.
Wir haben einerseits von einer innerlichen Bereitschaft und einem Willen als Voraussetzung gesprochen. Und wir haben andererseits betont, dass zu der Enthaltsamkeit noch weiter Praktiken hinzu kommen (beispielsweise Shila und Samadhi).
Ganz allgemein denke ich aber, dass es kein monokausaler Zusammenhang, sondern ein spiralförmiger Kreißprozess ist - ein wenig mehr erleuchtet, ein wenig mehr enthaltsam, etc. . Die eigentlich Enthaltsamkeit verläuft ja innerlich (dual gesprochen) und die Äußerlichkeit der praktischen Enthaltsamkeit lässt noch nicht auf den eigentlichen Prozess der Enthaltsamkeit schließen – ein Mensch der äußerlich enthaltsam lebt, muss noch lange nicht wirkliche Enthaltsamkeit praktizieren, ebenso wenig, wie ein Mensch, der äußerlich nicht enthaltsam lebt, notwendig innerlich nicht Enthaltsamkeit praktiziert, aber hierbei kommt dann die Frage auf, welchen anderen Grund als die Zeugung es dann für die äußerliche Nicht-Enthaltsamkeit geben sollte.
Meine persönliche Position war und ist, dass ich "Enthaltsamkeit" auf Zeit (einige Monate oder Jahre) als sinnvolle Komponente einer konzentrierten, zielgerichteten spirituellen Praxis sehe. Das ist aber kein "muss", sondern ein "kann". Ich kann nicht für mich und für alle sagen, dass ich wüsste, es ginge ohne Enthaltsamkeit nicht – ich vermute jedoch, dass es auf die meisten Menschen zutrifft, aber das muss jeder selbst heraus finden. Aber ich kann für mich sagen, dass ich für mich weiß, „Enthaltsamkeit auf Zeit“ kann eine sehr wertvolle Komponente auf dem spirituellen Weg darstellen.

Liebe Grüße :liebe1:
E.
 
opti schrieb:
Glaubst du, dass irgendein Mensch sich sexuell unterdrücken lässt? Wie soll das bitte geschehen? Wenn jemand sich zum Brahmacharya entschliesst, dann geschieht das FREIWILLIG! Niemand unterdrückt ihn.

Das Bedürfnis, vom dem du sprichst, entsteht erst durch sexuelle Aktivität. Dadurch verändert sich die Physiologie des Menschen und erzeugt Suchtverhalten.

Es ist genau so, wie bei der Drogeneinnahme. Am Anfang ist es herrlich. Es gibt, wie beim Sex, einen wunderbaren Kick. Aber schnell verändert sich die Physiologie und will mehr davon. Und Ruckzuck ist aus der anfängliche Lust eine Sucht geworden.

Die Fortpflanzung ist eben nicht zur sexuellen Befriedigung gedacht, sondern zur Zeugung der Nachkommen. Hast du dir jemals Gedanken darüber gemacht, was Erleuchtung wirklich bedeutet? Ich bekomme bei dir langsam das Gefühl, du hast solche Gedanken bereits längst begraben.

Grins, Du hegst Gefühle mir gegenüber tststs Opti. Wer hier was begräbt sei mal dahingestellt.

Soso Enthaltsamkeit nennst Du freiwillig. Wem gegenüber ? Das Wort Enthaltung steht für mich für Verzicht. Auch wenn er scheinbar freiwillig geschieht. Warum ist Verzicht notwendig wenn man etwas nicht mehr will oder braucht? Scheinbar gibt es da dann doch noch etwas "in der Person" die damit nicht ganz einverstanden ist. Manche nennen es Sucht, manche nennen es schlicht den Körper. Es gibt da eben verschiedene Ansichten, ich bin der Überzeugung das ein wider die Natur und gegen den eigenen Körper und dessen Bedürfnisse

a.) nicht Gottgewollt sein kann.
b.) deshalb für mich mit Erleuchtung gar nichts zu tun hat.

Sondern mit der jahrtausende alten religiösen Doktrin Sexualität sei etwas animalisches und der einzige Sinn liege in der Fortpflanzung und nicht in der Freude daran. Seltsam warum die Natur dann einen Orgasmus eingebaut hat.
Hätte sie sich ja dann sparen können. Von den multiplen Orgasmen der Frau ganz zu schweigen. Alles Mumpitz unnützer Kram.

Diejenigen die glauben durch Verzicht (hoppla warum denke ich jetzt an Unterdrückung hmm komisch :confused: ) "schneller" (und darum gehts hier glaube ich manchen) zur Erleuchtung zu kommen als jemand der es dem Fluß des Lebens überlässt wann die nächste "Stufe" ansteht, sollen und können das doch tun. Wenn Sie glücklich damit sind und Spaß damit haben why not?

Für mich ist der Weg ein anderer. Aber ich merke Du hast Spaß daran mich einzuschätzen. Bitte schön darin scheint es schwer enthaltsam zu sein :)

LG
Voice
 
Energeia schrieb:
. Aber ich kann für mich sagen, dass ich für mich weiß, „Enthaltsamkeit auf Zeit“ kann eine sehr wertvolle Komponente auf dem spirituellen Weg darstellen.

Liebe Grüße :liebe1:
E.


Für mich ergeben sich diese Zeitfenster von selbst ohne Planung und ohne den Vorsatz enthaltsam sein zu wollen. Es ist schlichtweg einfach nicht Da.
Wenn ich diese Erfahrung nicht schon mehrmals gehabt hätte, würde ich auch nicht diese tiefe Überzeugung in mir tragen das mit zunehmender Bewusstheit die Energie "wie von selbst" in andere Kanäle fließt.
Ein sich selbst Kasteien, sich selbst etwas aufzwingen empfinde ich eher als Mühlstein um den Hals auf dem Weg zur "Erleuchtung". Ich bin für mich sicher das sich das einfach so ergeben wird wenn ich weiter meinen Weg gehe.
Und irgendwann werde ich vielleicht dauerhaft kein Bedürfnis mehr haben mit einer Frau zu schlafen. Aber wenn es soweit sein wird, wird es mir nicht mehr auffallen bzw. nicht wichtig erscheinen das es dann "soweit" ist.

LG
Voice
 
Hallo Energeia

Wenn Kalihan meinst: "Ebenso teile ich nicht die Erfahrung, dass sexuelle Verbindung zu Kraftverlust führt. Wir erleben nämlich das Gegenteil." dann ist doch eindeutig erkennbar, dass das falsch ist. Natürlich findet bei jedem Orgasmus ein ungeheurer Energieverlust des Körpers statt.

Wieviel Energie bei einem männlichen Orgasmus verloren geht, geht aus einem Artikel von Mantak Chia hervor: »Jedesmal, wenn der Mann ejakuliert (einen Samenerguß hat), nimmt der Körper an, daß er ein neues Leben zeugen soll. Dem Tao zufolge opfern sämtliche Organe und Drüsen dafür ihre beste Energie. Ein durchschnittliches Ejakulat enthält zwischen 50 und 250 Millionen Spermien. Wenn der Körper diesen Spermavorrat nicht ständig auffüllen muß, kann er der taoistischen Lehre zufolge, die eingesparten Energien verwenden, um Körper und Geist zu stärken, um Gesundheit, Kreativität und geistiges Wachstum zu fördern.«

Was viele Männer vielleicht auch nicht wissen: Die fünf bis zehn Ejakulationskontraktionen der Prostata (das männliche Gegenstück zur weiblichen Klitoris) sind zwar durchaus ein Genuß - sonst würden die meisten Männer ja nicht das Ziel ihres Verlangens in ihnen sehen. Der Samen, der im Hoden produziert wird, wird anschließend im Nebenhoden aufbewahrt um dort zu reifen. Die Reifezeit dauert etwa 3 Monate.

Wenn du meinst, dass "die sozialisationsbedingte Suchtkonstitution ( sei es Rauchen, Spielen, Arbeiten, Anerkennung, ... Sucht im weitesten Sinne) die Sexsucht bedingt", dann kann ich dieser These nicht zustimmen. In meinen Augen ist die Sexsucht allein auf eine Veränderung der Physiologie zurückzuführen. Es ist so ähnlich, wie bei der Drogensucht. Zuerst empfindet man die Drogen als angenehm und hat nicht das Gefühl, davon süchtig zu werden. Das werden dir alle Junkies bestätigen. Der Kick bei der Drogensicht, der vergleichbar mit dem Orgasmus bei der Sexualität ist, hinterlässt natürlich im Unterbewusstsein einen tiefen Eindruck. Aber schon bald verändert sich durch die häufigere Einnahme der Drogen die Physiologie und erzeugt ein Suchtverhalten. Man will immer mehr von der Droge. Nichts anderes geschieht bei der Sexualität. Auch hier verändert sich die Physiologie und erzeugt ein Suchtverhalten.

Kalihans These "Enthaltsamkeit durch Erleuchtung" trifft eventuell für praktizierende Tantriker zu. Aber mir scheint, Kalihan hat sich noch nie wirklich mit der Realität von Tantra auseinandergesetzt. Darum möchte ich darauf auch gar nicht weiter eingehen.
 
voice schrieb:
Grins, Du hegst Gefühle mir gegenüber tststs Opti. Wer hier was begräbt sei mal dahingestellt.

Soso Enthaltsamkeit nennst Du freiwillig. Wem gegenüber ? Das Wort Enthaltung steht für mich für Verzicht. Auch wenn er scheinbar freiwillig geschieht. Warum ist Verzicht notwendig wenn man etwas nicht mehr will oder braucht? Scheinbar gibt es da dann doch noch etwas "in der Person" die damit nicht ganz einverstanden ist. Manche nennen es Sucht, manche nennen es schlicht den Körper. Es gibt da eben verschiedene Ansichten, ich bin der Überzeugung das ein wider die Natur und gegen den eigenen Körper und dessen Bedürfnisse

a.) nicht Gottgewollt sein kann.
b.) deshalb für mich mit Erleuchtung gar nichts zu tun hat.

Sondern mit der jahrtausende alten religiösen Doktrin Sexualität sei etwas animalisches und der einzige Sinn liege in der Fortpflanzung und nicht in der Freude daran. Seltsam warum die Natur dann einen Orgasmus eingebaut hat.
Hätte sie sich ja dann sparen können. Von den multiplen Orgasmen der Frau ganz zu schweigen. Alles Mumpitz unnützer Kram.

Diejenigen die glauben durch Verzicht (hoppla warum denke ich jetzt an Unterdrückung hmm komisch :confused: ) "schneller" (und darum gehts hier glaube ich manchen) zur Erleuchtung zu kommen als jemand der es dem Fluß des Lebens überlässt wann die nächste "Stufe" ansteht, sollen und können das doch tun. Wenn Sie glücklich damit sind und Spaß damit haben why not?

Für mich ist der Weg ein anderer. Aber ich merke Du hast Spaß daran mich einzuschätzen. Bitte schön darin scheint es schwer enthaltsam zu sein :)

LG Voice

Du bist so in deiner Sexualität gefangen, dass du nicht einmal erkennst, was Osho für ein Schwindler ist. Wenn du deine Osho-Phase einmal genau so abgelegt hast, wie alle deine anderen Phasen vorher, weil du erkennst, dass sie nicht zum Ziel führen, dann bist du vielleicht wieder offen, neue Gedanken aufzunehmen. Ich weiß nicht, wie viele Jahre du noch im Kreis laufen musst, um zu erkennen, dass dich der Weg nicht weiter bringt.

Wenn du aber meinst, sexuelles Begehren sei gottgewollt, dann erkläre mir doch bitte einmal, warum Erleuchtete kein sexuelles Begehren empfinden.
 
Werbung:
opti schrieb:
Da ist also ein Mensch, die Krone und erhabener Ausdruck der Schöpfung Gottes, allen anderen Lebewesen weit überlegen, der sich zur grobstofflichen, physischen, materiellen und animalischen Ebene herabläßt und sich ihr völlig hingibt: Er sucht es, er will es, er bemüht sich darum, er tut alles, um es zu bekommen, er läßt sich darin gehen, und er will, dass es immer verfügbar ist. Das heißt, der Mensch bindet sich mit voller Absicht an eine Ebene des physischen Bewusstseins. Wenn du ein spirituell Suchender bist, kannst du denn nicht erkennen, dass du dir selbst im Wege stehst?

Und da du dich so gut mit der weiblichen Physiologie auszukennen scheinst, hätte ich an dich noch die Frage, welche Funktion hat eigentlich der weibliche Orgasmus?
Lieber Opti

Zweierlei erschwert mir die Verständigung mit dir.
1. Dass bei dir die Befürwortung der Sexualität dermaßen mit Sexabhängigkeit gekoppelt ist.
2. Dass du Sexualität auf die physische Ebene reduzierst.

Vielleicht mangelt es dir an entsprechenden Erfahrungen, die dir etwas andres auch in den Bereich des Möglichen rücken lassen...

Der Orgasmus kann als höchst spirituelles Ereignis von Verbindung und Auflösung des Ego empfunden werden. Das ermöglicht Einheitserfahrung, die zwar vorrübergehend ist, aber im Bewusstsein als Erfahrung bleibt und auch für das Zusammenleben wertvoll ist. Warum also Sexualität nicht als Gottesgeschenk ehren und ganzheitlich (körperlich, seelisch, geistig, spirituell) verbindend erleben?

Bestätigen kann ich aber, dass ich zu Zeiten vertiefter Meditation meist kein Bedürfnis nach sexueller Verbindung habe, da ich mich ohnehin verbunden fühle. Das lässt aber nicht den Umkehrschluss zu, dass gelebte Sexualität prinzipiell unspirituell sei oder spirituelles Wachstum behindere. Ich bin auch nicht gegen den Weg des Brahmanen. Die radikale Ausschließlichkeit finde ich allerdings unnötig. Es gibt verschiedene gangbare Wege, die meinen Respekt haben.

LG Kalihan
 
Zurück
Oben