Meditation und Sex

fckw schrieb:
Da stimme ich nicht überein: Ich glaube fest daran, dass jeder Mensch ein angeborenes Gewissen hat und intuitiv weiss, was richtig und falsch ist. Dieses Gewissen kann durch stetiges Verdrängen nicht zum Schweigen gebracht werden, sondern man nimmt es einfach nur nicht mehr wahr.
Das denke ich in dem Sinne auch schon so - wenn man das *Gewissen* einbezieht. Aber ganz so ist es wiederum auch nicht. Sonst wäre die Welt nicht so wie sie ist. Ich halte das aus dieser Perpektive noch nicht mal für eine Verdrängung, sondern für eine gezielte und brutale Unterdrückung.
Verdrängung wäre Ingoranz das trifft nur bis zu einem bestimmten Grad zu.
Unterdrückung ist aber bewußte Kontrolle in einer Machtausübung bis hin zur Vernichtung. Das spiegelt sich doch in den feinsten Nuancen zwischenmenschlicher Beziehungen im großen wie im kleinen überall auf diesem Planeten wieder.
Allerdings hast du auch nicht ganz unrecht, das Thema ist ziemlich komplex. Es ist der Grad der Freiheit von Identifikationen, der es ausmacht, inwiefern ein Mensch überhaupt in der Lage ist, das Gewissen auch dann noch wahrzunehmen, wenn es den eigenen Interessen zuwiderläuft. Wird erkannt, dass die Interessen des anderen auch die eigenen sind - was gleichbedeutend ist mit einer Abnahme der Identifikation bzw. einer Ausdehnung des Selbstbildes, der Vorstellung darüber, was "ich" bin, ist - dann kann es sich der Mensch plötzlich leisten, ohne Probleme auch noch auf das Gewissen zu hören, wo er es zuvor nicht konnte.
Hm, hoffe, das ist einigermassen klar beschrieben. Spiral Dynamics hat ziemlich viel hierzu zu sagen.
Stimmt, es ist sehr komplex, vor allen Dingen sehr subtil und unscheinbar.
 
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in bezug auf asketisch erzwungene Enthaltsamkeit und Reinkarnation gibt es einen ganz interessanten, zunächst mal nur spekulativen Gedanken:

wenn z.B. eine Nonne sich der Erfahrung des Genusses des männlichen Parners enthält und im nächsten Leben als Mann auf die Welt kommt, ist das im Unterbewusstsein angestaute Bedürfniss nach einem Mann immer noch vorhanden und wird als Homosexualität erlebt und bestenfalls "nachgeholt"
 
freelight schrieb:
wenn z.B. eine Nonne sich der Erfahrung des Genusses des männlichen Parners enthält und im nächsten Leben als Mann auf die Welt kommt, ist das im Unterbewusstsein angestaute Bedürfniss nach einem Mann immer noch vorhanden und wird als Homosexualität erlebt und bestenfalls "nachgeholt"
Ach so.
 
Liebe Leute, ich kann mit meiner Übersetzung sehr gut leben. Wer es besser kann, soll es bitte machen.

Wir sehen uns im nächsten Leben. See you later, alligator.
 
Ein Yogaschüler schreibt: „Ich möchte gerne wissen, ob die gleiche Theorie betreffs des männlichen Samens und der Verlust desselben, entsprechend für die Frauen gilt. Sind Frauen wirklich im gleichen Umfang beeinflusst wie Männer?“ Die ist eine wichtige und angemessene Frage. Ja, die Hingabe beim sexuellen Akt erschöpft die Frau genauso wie den Mann, und führt genau so zur Abnahme der Vitalität, wie beim Mann. Die nervliche Belastung ist in der Tat sehr groß.

Die weiblichen Eierstöcke, die dem männlichen Hoden entsprechen, entwickeln reife, kostbare und vitale Energie wie der männliche Samen. Das weibliche Ei, gelangt nach dem Eisprung innerhalb von 3 bis 4 Tagen von den Eierstöcken über die Eileiter zur Gebärmutter (Uterus). Obwohl die Frau dieses Ei nach dem Orgasmus nicht aus ihrem Körper verliert, wie im Falle des männlichen Samens, so verlässt es aber die Eierstöcke und wandert zur Gebärmutter und bereitet sich auf die Empfängnis eines Embryos vor.

Man weiß nur zu gut, was für eine Belastung und Energieverbrauch die Schwangerschaft für eine Frau mit sich bringt. Die wiederholte Auszehrung dieser Energie und die Belastung der Geburt nagen an der Gesundheit der Frau, rauben ihr die Kraft, die Schönheit, den Anmut ihrer Jugend und ihre geistige Energie. Die Augen, die normalerweise auf die innere Stärke hindeuten, verlieren an Glanz und Ausstrahlung.

Die intensive sinnliche Aufregung des Geschlechtsaktes erschüttert das Nervensystem und verursacht Erschöpfung. Da der weibliche Körper empfindlicher und nervöser ist als der männliche Körper, werden Frauen durch den Orgasmus stärker beeinflusst als Männer. Darum sollten auch Frauen ihre kostbare vitale Energie bewahren. Das Ei und die Hormone, die durch die Eierstöcke abgesondert werden, sind für das maximale körperliche und geistige Wohlbefinden der Frau sehr wichtig. Darum sollten Frauen ebenfalls das Gelübde des Zölibats beachten. Sie können als lebenslange Brahmacharinis, wie die indische Prinzessin, Mystikerin und Dichterin Mirabai (1498 - 1546) ihr Leben dem Dienst und der Hingabe Gottes widmen. Oder sie können Brahmavichara (Gotteserforschung) wie die Yoginis Gargi und Sulabha tun.

Ehe- oder Hausfrauen sollten die eheliche Moral oder das Gelübte der Keuschheit beachten. Sie sollten Lord Krishna in ihren Ehemännern sehen und Gott verwirklichen. Sie sollten sowohl Yogaübungen als auch Atemübungen praktizieren. Sie sollten häufig Mantras singen, meditieren und täglich zu Hause beten. Durch Bhakti, den Yoga der Hingabe, können sie allmählich die sinnlichen Leidenschaften auslöschen.

Viele Frauen von damals hatten übernatürliche Fähigkeiten und offenbarten so der Welt die Energie der Keuschheit. Nalayini, stoppte durch die Energie der Keuschheit, das Aufgehen der Sonne, um das Leben ihres Ehemannes zu retten. Anasuya verwandelte die hinduistische Trinität, Brahma, den Gott der Schöpfung, Vishnu, den Gott der Erhaltung und Shiva, den Gott der Zerstörung, in Babys, als sie um Erleuchtung flehte. Nur durch die Energie der Keuschheit, gelang es ihr, die großen Gottheiten in Babys zu verwandeln. Savitri rettete das Leben ihres Ehemannes, Satyavan, durch ihre Keuschheit (Erzählungen aus der Bhagavatam). Solch eine Kraft besitzt nur das Brahmacharya. Hausfrauen und Mütter, die ein Leben in Keuschheit führen, können ebensolche Fähigkeiten entwickeln, wie Anasuya, Nalayini oder Savitri.

Braucht ihr eigentlich noch mehr Beweise, dass der Zeugungakt zur Zeugung von Nachkommen gedacht ist und nicht zur sexuellen Befriedigung?

Practice of Brahmacharya
 
opti schrieb:
Braucht ihr eigentlich noch mehr Beweise, dass der Zeugungakt zur Zeugung von Nachkommen gedacht ist und nicht zur sexuellen Befriedigung?
Das sind keine Beweise, mein Lieber. Das sind Behauptungen. Und die kann ich nicht bestätigen. (19Jahre Ehe, zwei Kinder), Kalihan
 
Kalihan schrieb:
Das sind keine Beweise, mein Lieber. Das sind Behauptungen. Und die kann ich nicht bestätigen. (19Jahre Ehe, zwei Kinder), Kalihan

So, es ist kein Fakt, dass das Ei nach einem weiblichen Orgasmus aus dem Eileiter in die Gebärmutter wandert, weil es sich auf eine kommende Schwangerschaft vorbereitet?

Zeugungsakt

Eine Frau ist nur empfängnisbereit, solange sich das "gesprungene" Ei in dem Eileiter befindet. Dies ist für 6-12 Stunden nach dem Eisprung der Fall. Es muß also in dieser Zeit eine männliche Samenzelle für eine Befruchtung zur Verfügung stehen. Da der Samen bis zu ca. 4 Tagen im Innern der Frau lebensfähig ist, kann daher auch Samen von einem vier Tage vorher erfolgten Verkehr zu einer Schwangerschaft führen. Außerdem sei daraufgewiesen, daß es nicht unbedingt eines Geschlechtsverkehrs für eine Schwangerschaft bedarf. Auch bei einer Ejakulation außerhalb der Frau kann über manuelle (per Hand) Kontakte Samen von außen bis in den Eileiter wandern.

Das im Eileiter befruchtete Ei wandert nach ca. 6 Tagen in den Uterus, um sich dort zu einem fertigen Menschen zu entwickeln. Diesen Prozeß bezeichnet man als Einnistung (= Nidation). Es ist wichtig zu wissen, daß von 100 befruchteten Eiern höchstens 60 zu einer Schwangerschaft führen. Auch nach der Einnistung gibt es noch relativ viele, von der Frau meist unbemerkte, spontane Abgänge (= Abort).

Empfängnisverhütung
 
... "dass der Zeugungakt zur Zeugung von Nachkommen gedacht ist und nicht zur sexuellen Befriedigung",
trifft meines Erachtens nur auf die Tierwelt zu.

Sich aus seiner Sinneswahrnehmung herauszuziehen und Schönheit und Erotik nicht mehr wahrzunehmen, nur um sein Bedürfnis unterdrücken zu können, halte ich für uns morderne Menschen für den falschen Meditationsweg.

Geschickter empfände ich, durch Meditation sein gesamtes Erleben zu vertiefen. Dadurch tritt mit der Zeit das Bedürfnis nach mehr oder weniger bewusster spiritueller Erfahrung auf dem Umweg über Sex allein in den Hintergrund

Dieses Bedürfnis wird uns nicht ewig anhängen. Anstatt es einzusperren und sich gefährlich anstauen zu lassen (was für mich das andere Extrem zum exessiven Ausleben ist), kann man es mit der Zeit buchstäblich be-friedigen. Dann hat man damit seinen Frieden und kann die schöpferischen Energien für geistige Zeugungsakte einsetzen.
 
opti schrieb:
Liebe Leute, ich kann mit meiner Übersetzung sehr gut leben.
:) Genau um das gehts ja. Du kannst mit dem, was du für dich selbst aus diesem Text "übersetzt", und zwar in allen Bedeutungen dieses Worts, sehr gut leben. Denn du hast ja für dich genau das übertragen, was du brauchen willst.

Daran ist ja auch nichts Schlechtes, soweit. Wenn du dich freiwillig auf eine einzige Sichtweise begrenzt, ist das deine persönliche Freiheit. Und das würde ja auch genügen. Warum aber, o du unser Opti, willst du denn alle anderen auf diese deine Sichtweise begrenzen? Mit allen rhetorischen Mitteln? DAS kapier ich nicht. Ich stell mir das ungeheuer anstrengend vor, was du da machst, aber warum tust du es? Es gibt eben mehr als eine Eisenbahnschiene, und alle Züge kommen irgendwann ans Ziel, vertrau darauf.
 
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Kinnaree schrieb:
:) Genau um das gehts ja. Du kannst mit dem, was du für dich selbst aus diesem Text "übersetzt", und zwar in allen Bedeutungen dieses Worts, sehr gut leben. Denn du hast ja für dich genau das übertragen, was du brauchen willst.

Daran ist ja auch nichts Schlechtes, soweit. Wenn du dich freiwillig auf eine einzige Sichtweise begrenzt, ist das deine persönliche Freiheit. Und das würde ja auch genügen. Warum aber, o du unser Opti, willst du denn alle anderen auf diese deine Sichtweise begrenzen? Mit allen rhetorischen Mitteln? DAS kapier ich nicht. Ich stell mir das ungeheuer anstrengend vor, was du da machst, aber warum tust du es? Es gibt eben mehr als eine Eisenbahnschiene, und alle Züge kommen irgendwann ans Ziel, vertrau darauf.

Ich sehe zwei Möglichkeiten, mit solchen Texten umzugehen. Entweder ich übe Kritik an den Ausführungen, die mir nicht gefallen oder ich vermeide es, auf solche Themen einzugehen. Ich habe mich für Letzteres entschieden.

Ich halte den Text für enorm wichtig. Und ich glaube, dass es im deutschen Sprachraum kaum vergleichbare Texte gibt. Ich beschäftige mich mit dem Text, weil ich von seiner Richtigkeit (bis auf einige kleine Ausnahmen, die ich anders beurteile) überzeugt bin.
 
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