Trixi Maus
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Eine wunderbare Geschichte, viele Dank, karate! Sag einmal: wie ist das eigentlich beim karate? Im TaiChi ist es so: Übender, dann Lehrer, dann Kämpfer (da bin ich jetzt im TaiChi) und schließlich wird man Meister. Deiner Geschichte nach zufolge warst Du beim Tippen Kämpfer, Du wolltest ja auch den swami verteidigen, diesen wunderbaren universellen Mann, der nur mal eben so zur Türe hineinblickt. Jetzt bist Du Meister wegen des brahmadingsbums. Aber wo liegt beim Karate der Lehrer?Ch'an schrieb:Ein interessanter, treffender Vergleich.![]()
Brahmacharya und Siddhis:
Einst, es sind schon viele Jahre her, besuchte ich einen Vortrag von Swami Chidananda, der in einem Lokal der"divine light society" stattfand. Es waren vielleicht etwa 40 Anhänger der DLS anwesend und einige Besucher, darunter auch ich. An die Rede kann ich mich nicht mehr erinnern, an einen Vorfall jedoch, der da stattfand, genau.
Da ich etwas verspätet zum Vortrag kam, setzte ich mich in einer der hintersten, leergebliebenen Stuhlreihen nieder.
Gegen Ende des Vortrags betrat plötzlich ein junger Mann den Saal. Seine Miene war finster und sein Gesicht rot vor Zorn. In der Hand hielt er ein Paar Schuhe, die er dann provokativ in den Gang warf, der zum Podest führte, auf dem Chidananda sass.
Ich verstand sofort, dass es die Schuhe des Swami waren und der junge Mann sagen wollte."Zieh sie an und geh!" Die Mitglieder der DLS schienen ihn zu kennen und versuchten ihn mit Gesten zu beschwichtigen, schienen aber auch Angst vor ihm zu haben.
Der Swami reagierte nicht und da sich der Kerl genau vor mir aufgepflanzt hatte und mir die Sicht zum Podium nahm, tippte ich ihn an und sagte, er solle sich setzen. Er musterte mich unwillig, setze sich dann aber hin. (Damals trainierte ich intensiv Karate und ich traute mir zu, andere anzutippen.)
Am Ende des Vortrags erhob sich der Swami und kam gegen den Ausgang zu. Da ich ich am nächsten zum Ausgang gesessen hatte, war ich schon draussen im Korridor, der etwa 10 Meter breit war und wollte die Treppe runter zum Ausgang. Doch da sah ich wie der zornige junge Mann auch im Korridor stand und mit geballten Fäusten auf den Swami wartete, der auf ihn zukam. So blieb ich neben dem Kerl stehen, mit der Absicht, ihn notfalls die Treppe runter gegen den Ausgang zu schubsen, denn ich hatte das Gefühl, dass er handgreiflich werden wollte. Noch während ich dies dachte, hörte ich, wie sich gegenüber dem Ausgang des Saals eine Tür öffnete, wie gesagt, auf der anderen Seite des Korridors, etwa 10 Meter entfernt. Wer stand unter der Tür?... Der Swami! Er schaute mich und den Kerl mit grossen, ruhigen Augen an und ich meinte, ein leises lächeln in seinen Mundwinkeln zu erkennen. Dann schloss sich die Tür hinter ihm.
Nachdenklich machte ich mich daran, das Gebäude zu verlassen. Hinter mir ebenfalls die anderen Besucher, unter ihnen auch der verdutzte junge Mann, umringt von den Anhängern des Swami, die beschwichtigend auf ihn einredeten.
p.s.
Damals wusste ich nichts von Brahmacharya und all den guten Eigenschaften, die damit verbunden sind.
Diesen Wechsel in eine "höhere Geschwindigkeit" habe ich inzwischen in gefährlichen Situationen schon mehrmals selbst erlebt.
Es grüsst Ch'an
Liebe Grüße und danke für die Belehrung, Christian