shanti schrieb:
....also, Sex ist Lebenskraft, da sind wir uns wohl alle einig.
Zum Problem wir Sex wohl, wenn der Verstand ihm die Führung über unser Verhalten streitig zu machen versucht.
Fakt ist aber doch, dass wir in einer Gesellschaft leben, die Sex pervertiert und manipuliert. Da wird Sex sehr schnell zu einer freudlosen, verkrampften und humorlosen Sache.
Sex ist wohl eine sehr leicht beinflussbare Energie. Um so mehr lese ich mit Interesse Beiträge von zb. fckw, der beim Geschlechtsverkehr ohne Samenerguss die Energie von seiner Freundin und sich in den nächsten Tag mit nimmt. Oder Spieler, der seinen Samen in die Blase umleitet, um Wärme und Energie die "Einbahn" zu nehmen....
Leider gibt es hier kein weibliches Wesen, dass Erfahrung hat mit solchen Techniken hat..........das wäre doch wirklich mal sehr interessant, vorallem für mich ;-).......Aber vllt. haben ja auch die Männer der Schöpfung Erfahrungen oder Erzählungen zu tätigen....
Tatsache ist ja wohl, dass es kaum ein anderes Thema gibt, das wir so mühelos und konsequent wegschieben, wie Sex. Aber ich glaub, dass genau das das Problem darstellt. Wo soll die Energie denn hin. In den Kopf? Da kommen dann Phantasien und Tagträume hoch. Die kann man aber schwer befriedigen. Und diese Phantasien führen dann wohl zu Gier und Wunschvorstellungen, alles wird dann immer zwanghafter, am ende dreht sich alles nurmehr darum. Und kommt es dann mal wieder zu der Möglichkeit in der wir natürlichen Sex erfahren können, sind wir blockiert. Ein Teufelskreis...oder so ähnlich....
Ich glaub auch, dass Sex Eigeninteresse ist, und zwar mit aller Konsequenz. Um so mehr interessiert mich diese Energie-Frage.
So, freue mich auf weitere tolle Beiträge von Euch.
Alles Liebe
Shanti
Mir hat einmal eine Frau von ihren Erfahrungen berichtet. Und ich glaube, ich kann es ruhig wagen, ihre Erfahrungen hier anonym wiederzugeben. Sie hatte mir seinerzeit ja auch erlaubt, ihre Erfahrungen im Internet zu veröffentlichen.
Hallo,
ich bin Eva, 32 Jahre. Musste Dir jetzt einfach mal schreiben. Mit Meditation hab ich so vor ungefähr 3-4 Jahren angefangen, hauptsächlich um mich einfach besser entspannen zu können. Damals hab ich auch versucht, im Internet alles mögliche an Texten und Tips zu lesen was auffindbar war, wollte einfach schneller vom Stress abschalten und eine Technik dazu. Dieser Esoterik-Ecke, mit ihren allerlei dubiosen Heilsverkündern war ich immer schon eher skeptisch gegenübergestanden. Na, ja, und dass ich dafür dann wie im Zöllibat leben muss, naja..
Ok, ich hab dann ungefähr 1-2 mal am Tag, manchmal aber auch überhaupt nicht, meditiert und - ehrlich gesagt wurde das bei mir immer mehr und mehr zur Pflichtübung, von den "tollen Vorteilen" die sich angeblich mit der Zeit einstellen sollen, hab ich aber nichts so recht mitbekommen. Manchmal war es einfach entspannend und andere Male war ich einfach nur froh, es hinter mich gebracht zu haben. Ich war drauf und dran, es wieder sein zu lassen.
Jetzt ist mir aber etwas passiert, was alles bei mir verändert hat. Vor ein paar Wochen wachte ich nachts ohne erkennbaren Grund irgendwann mitten in der Nacht auf und ich hatte plötzlich den Wunsch, zu meditieren. Man soll das ja eigentlich nicht unbedingt zum Einschlafen nutzen, ich weiss schon. Jedenfalls merke ich dabei, dass es diesmal anders ist, mit einem, ich sag mal "wohligen" Gefühl dabei. Ich merke, das ich dieses Gefühl noch verstärken kann, wenn ich mich im Atemrhythmus ein klein wenig mit den Hüften dabei bewege. Das Ganze steigerte sich noch und ich fühlte mich plötzlich, naja ich kanns nicht recht beschreiben, in Flammen stehend, mit Energie geladen, von inneren Blitzen durchschossen... Lustvoll, aber gleichzeitig ganz anders als gewohnt, ein tieferes, andauerndes, mächtiges Gefühl. Das ging ganz lange so, wie lang genau weiss ich nicht. Hab es dann aber irgendwo abgebrochen, nachdem ich das Gefühl hatte, wenn ich jetzt weitermache, werde ich noch verrückt (vor Glück!), und bin dann doch irgendwann eingeschlafen.
Das wirklich besondere daran aber war, dass ich offensichtlich einen Teil davon in den Alltag hineinretten konnte. Ich spürte am nächsten Tag die Energie, wenn auch in viel abgeschwächterer Form, immer noch in mir. War plötzlich viel ruhiger, gelassener und auch viel sensibler gegenüber den Dingen die um mich herum passierten. Gleichzeitig hatte ich das Gefühl, ich könnte wirklich alles erreichen, war selbstbewusst, offener, geradezu euphorisch. Ich merkte auch einen Wandel in meinem Denken: Was ich bin, tue oder besitze, war mir plötzlich nicht mehr so wichtig, wie das Gefühl, das ich dabei hatte. Ich weiss nicht, ob das jetzt die "Erleuchtung" ist. Aber ähnlich wie bei Dir denke ich, wenn das auch nur die unterste Ebene davon wäre - für mich wäre das mehr als genug.
Vielleicht wurden, nüchterner betrachtet, wie bei Hochleistungssportlern nur irgendwelche körpereigenen Drogen (Endorphine ?) freigesetzt, aber ehrlich: Spielt das eine Rolle ? Ich war und fühlte mich plötzlich genauso, wie ich immer sein wollte und nie war, und das war der Punkt. Das "Experiment" konnte ich seitdem auch einige Male wiederholen (allerdings nicht immer erzwingen!), immer mit diesen positiven Nachwirkungen. Hab wieder im Web recherchiert, ob es da Erfahrungen anderer Leute gibt (es gibt!).
Ich weiss nicht inwieweit da weiblich/männliche Unterschiede sind, ich merke jedenfalls, dass sich ein gelegentlicher "konventionell körperlicher" Reiz oder Gedanke - wenn man es nicht übertreibt - auch das "andere" Feuer am glimmen hält!
Übrigens: die anderen Berichte die ich gefunden habe, finden sich oft unter dem Stichwort "Kundalini", d.h. in buddhistischen / hinduistisch geprägten Texten, scheint aber nicht unbedingt von einem Glauben abhängig zu sein. Bei manchen scheint das auch spontan aufzutreten, bei anderen durch Meditation, Yoga, Fasten oder extreme Stressereignisse. Auch das Tantra baut im Grunde darauf auf. Hast Du ich einmal damit beschäftigt ? Scheint jedenfalls eine Art "uraltes Wissen" zu sein.. Na, ja jetzt klinge ich wohl selber esoterisch, bin aber auch in dieser Richtung offener geworden. Denke anders über Ideen wie "Energie folgt der Aufmerksamkeit" oder "wir erschaffen unsere eigene Realität"..
Was mich nur einigermassen besorgt, ist der Gedanke, das könnte plötzlich wieder vorbei sein, wie eine Seifenblase platzen, ähnlich wie in deinem Bericht und alles würde wieder sein wie früher. Will den jetzigen Zustand am liebsten für immer behalten dürfen.
Liebe Gruesse. Eva.
Anmerkung: Ich würde sagen, bei Eva ist wohl die Kundalini aufwärts gestiegen. Die grosse Gefahr die ich bei Eva sehe, ist der Versuch, Sexualität und Spiritualität miteinander zu verbinden. Mit anderen Worten, sie hat das geistige Brahmacharya noch nicht verwirklicht. Und wenn sie nicht aufpasst, kann sie das Paradies, das sie gerade erst betreten hat, auch ganz schnell wieder verlieren.
Und da sind wir genau bei dem Punkt, Shanti, den du oben angesprochen hast. Du sagst: "Wo soll die Energie denn hin. In den Kopf? Da kommen dann Phantasien und Tagträume hoch." Und das ist eine wichtige Frage. Praktiziert man wirklich Brahmacharya, dann gibt es nur eine Lösung: Jeden Gedanken an Sexualität sofort verbannen, denn läßt man ihn zu, dann hat man meistens schon verloren. Das ist natürlich ein Lernprozess und bestimmt nicht leicht zu verwirklichen. Aber ich glaube, nur so kommt man zum Ziel.