Hallo,
ähnlich wie Satnaam (Bedingung: "Reinigung der Kanäle") wollte ich das auch schon einmal formulieren (Beitrag 148)
Meine These war dort:
Es liegt nicht so sehr am
Willen, ob eine Person enthaltsam leben kann oder nicht. Es liegt vor allem an der
Konstitution. Ist die Konstitution, die sich im Laufe des Lebens durch Sozialisation und individuelle Erfahrungen entwickelt und durch bestimmte (spirituelle) Praktiken weiter entwickelt werden kann, stabil und spirituell fortgeschritten, dann ist gar kein so starker Wille notwendig und die Person kann geduldig und liebevoll diesen Weg gehen, wird die Schritte gehen, die ihr organisch möglich sind und sie wird sich langsam und fortwährend spirituell entwickeln: eine Stufe nach der anderen.
Ist die Konstitution jedoch beeinträchtigt, dann kann kein noch so starker Wille diese Konstitution kompensieren. Die Limitierungen der Konstitution müssen in die spirituelle Praxis ganzheitlich integriert (oder durch Psychotherapie aufgelöst) werden. Der Wille alleine wird die eigene Konstitution nicht überwinden, denn wenn ein Mensch sich nicht selbst liebt und annehmen kann, sich selbst nicht wie ein lebendiges Wesen behandelt, sondern wie ein Objekt, dem es seinen Willen aufzwingt, dann wird dies nicht zu langfristigem spirituellen Erfolg führen.
Sivanda spricht ebenfalls über anspruchsvolle Bedingungen :
Swami Sivananda: Brahmacharya
Mir scheint, die Frage ist nicht, ob dieser Weg generell gangbar und ob es ein anspruchsvoller Weg ist - das wollte wohl auch niemand bestreiten - sondern: Welches sind die Bedingungen dafür, dass ein Mensch diesen Weg erfolgreich gehen kann und die "Gegenreaktionen" nicht auftreten.
Das können wir uns doch einmal ganz sachlich fragen.
Ich fände es auch spannend, wenn wir die zugrunde liegende Frage auch einmal diskutieren würden: Was ist eigentlich spiritueller Wachstum /Spiritualität.
Liebe Grüße
Energeia