Du solltest als Brahmachari folgende acht Verstöße vermeiden:
1. das Betrachtens der Frauen mit leidenschaftlichem Blicken (Darshan)
2. den Wunsch, sie zu berühren (Sparshan)
3. mit ihnen zu spielen (Keli)
4. das Preisen der Qualitäten des anderen Geschlechts (Kirtan)
5. sich mit ihnen privat zu unterhalten (Guhya-Bhashan)
6. Ermittlungen über sie anzustellen (Sankalpa)
7. sich dem anderen Geschlechtes mit dem Wunsch nach käuflicher Liebe zu nähern (Adhyavasaya)
8. den sexuelle Akt zu vollziehen (Kriyanivritti)
Diese acht Arten des Genusses sind acht Arten von Brüchen, die das Keuschheitsgelübde verletzen. Du solltest diese acht Verstöße mit großer Obacht, aufrichtiger Anstrengung und aufmerksamer Umsicht vermeiden. Nur der, der frei von allen diesen Verstößen ist, kann als ein Brahmachari angesehen werden.
Ein Brahmachari sollte eine Frau nicht mit lüsternen Augen betrachten. Er sollte nicht den Wunsch haben, sie zu berühren oder neben ihr in sinnlicher Absicht zu gehen. Er sollte nicht mit ihr spielen, keine unanständigen Witze machen und nicht mit ihr streiten. Er sollte nicht die Qualitäten einer Frau preisen, auch nicht vor seinen Freunden. Er sollte nicht heimlich mit einer Frau sprechen. Er sollte nicht einmal an Frauen denken, solange er Brahmacharya nicht verwirklicht hat. Er sollte keinen Wunsch nach sexuellem Vergnügen haben. Ein Brahmachari sollte jeglichen sexuellen Verkehr vermeiden. Wenn er nur eine der oben genannten Regeln bricht, verstößt er gegen das Gelübde des Brahmacharya.
Obwohl die ersten sieben Arten der Verstöße gegen das Gelübde des Brahmacharya nicht zum Verlust des Samens führen, wird dennoch der Samen vom Blut getrennt oder es versucht ihm zu entgehen, wenn sich dazu die passende Gelegenheit bietet, entweder in Träumen oder auf andere Weise. Die ersten sieben Arten entsprechen vielmehr geistigen Genüssen, denen sich der Brahmachari ebenfalls enthalten sollte.
Brahmachrins sollten nicht über Sex reden. Sie sollten nicht an Frauen denken. Vergegenwärtige dir das Bild deines persönlichen Gottes, wenn sich sinnliche Gedanken bei dir einschleichen. Wiederhole unaufhaltsam dein Mantra. Lüsterne Blicke, lüsternes Denken und feuchte Träume sind Verstöße gegen das Gebot des Brahmacharya. Sei tugendhaft in deinem Blick. Durch lüsterne Blicke findet eine interne Entladung statt. Samen wird aus dem System entfernt. Sieh Mutter Kali, die schwarze Göttin, in allen Frauen. Kultiviere göttliche Gedanken. Praktiziere regelmäßig Japa und Meditation. Dann wirst du Brahmacharya verwirklichen.
Practice of Brahmacharya