Meditation und Sex

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@Spieler, Opti, FCKW

Opti schrieb:
Ich meine nicht, dass es unbedingt nötig ist, dass jeder hier sein Sexualleben ausbreitet. Das endet viel zu leicht in persönlichen Angriffen und Verletzungen. Darum ist es meiner Meinung nach ausreichend, wenn man ganz allgemein über das Thema spricht.

Dem schließe ich mich an. Mich würde vor allem mal wieder das Thema und Kommunikation über das Thema dieses Threads interessieren.

FCKW, wenn Du das wissen willst - ich weiß übrigens noch nicht genau, was Du alles wissen willst, aus welcher Lebensphase und welche Aspekte - dann kann ich dir das auch per Mail schreiben. :weihna1

Ich muss allerdings sagen, dass mich Spielers Beitrag - das meine ich ganz ernst - energetisch beeindruckt.
Wenn ich seinen Text lese, dann hört sich das für mich wie fließende Energie an, als habe er gerade viel Ruhe und Gelassenheit aufgenommen, als wäre ein weiser, weißer Bär wieder in ihm eingekehrt/erwacht.

Das freut mich für dich, Spieler !

Liebe Grüße :liebe1:
E.
 
Spieler schrieb:
Aus der Enthaltsamkeit mit meinem Freund gewinne ich, wie schon beschrieben, auch Energie. Aber ich onaniere gelegentlich- mir paß das Wort ja nicht, weil es an "Onan" und damit an die Bibel gebunden ist. Aber das ist ja das, was ich meine opti: in unserem Sprachraum drückt sich Energie am besten durch die Bilder aus, die wir in unserem Sozialisationsraum benutzen und die Religion fließt in die Sprache ein. Da kann man gar nichts dran ändern- Leute wie scarface oder venus3 z.B. müssen sich der christlichen Zusammenhänge in der Sprache bedienen, um das auszudrücken, was sie ausdrücken möchten. Nur haben dies jungen Leute eben noch den "Zorn Gottes" in sich und den muß man erst besänftigen. Das ist nicht leicht, sich über jedes Gerangel zu erheben, man greift nämlich sonst immer etwas unter die Gürtellinie.

Ich muss gestehen, ich kenne weder die Einstellung von scarface noch von venus3. Und ehrlich gesagt, interessieren sie mich auch nicht (weil ich teilweise scarfaces Beiträge kenne). Es mag sein, dass die Bibel uns immer noch ein schlechtes Gewissen bezüglich der Sexualität einredet. Und das Dumme ist, sie hat sogar Recht. Auf die Frage, aus welchen Gründen die Bibel diese Position vertritt, möchte ich nicht eingehen. Es wird auch nicht leicht sein, diese Gründe zu ermitteln.

Mir geht es eigentlich um etwas anderes. Jeder der ein reges Sexualleben hat, wird irgendwann bemerken, welche Nachteile damit verbunden sind. Swami Sivananda hat sie ja sehr gut beschrieben. Ich möcht sie ruhig noch einmal wiederholen:

Sie zeigen sich als Blutgeschwüre auf dem Körper, Bläschen oder Akne auf dem Gesicht, als blaue Linien unter den Augen, als Fehlen von Barthaaren, als eingefallene Augen, als Bleichgesicht mit Blutarmut, als Gedächtnisverlust, als Verlust des Sehvermögens, als Kurzsichtigkeit, als Verlust des Samens zusammen mit dem Urin, als Vergrößerung der Hoden, als Schmerz im Hoden, als Erschöpfung, Schläfrigkeit, Trägheit, Depression, Herzklopfen, als Atemnot oder Schwierigkeit mit der Atmung, als Schwindsucht (Tuberkulose), als Rückenschmerzen, Lendenschmerzen, Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen, als schwache Nieren, als Urinieren im Schlaf, als Wankelmütigkeit, Denkfaulheit, als schlechte Träume, feuchte Träume (Pollutionen), als Unruhe und Rastlosigkeit.

Und mir sind einige dieser Beschwerden nicht unbekannt. Und genau diese Gründe waren es, die mich veranlasst haben, enthaltsam zu leben. Die Bibel hat bei meiner Entscheidung also keine Rolle gespielt, sondern allein die Einsicht, dass ich mit meinem Tun nur meiner Gesundheit schade. Und ich habe sehr wohl erkannt, dass hinter meinem damaligen Verhalten ein Suchtverhalten stand.

Und übrigens, Spieler, eigentlich lebst du ja auch so gut wie enthaltsam.
 
Dann fange ich auch gleich an, zum Thema Stellung zu nehmen:

Du solltest als Brahmachari folgende acht Verstöße vermeiden:

1. das Betrachtens der Frauen mit leidenschaftlichem Blicken (Darshan)
2. den Wunsch, sie zu berühren (Sparshan)
3. mit ihnen zu spielen (Keli)
4. das Preisen der Qualitäten des anderen Geschlechts (Kirtan)
5. sich mit ihnen privat zu unterhalten (Guhya-Bhashan)
6. Ermittlungen über sie anzustellen (Sankalpa)
7. sich dem anderen Geschlechtes mit dem Wunsch nach käuflicher Liebe zu nähern (Adhyavasaya)
8. den sexuelle Akt zu vollziehen (Kriyanivritti)

Diese acht Arten des Genusses sind acht Arten von Brüchen, die das Keuschheitsgelübde verletzen. Du solltest diese acht Verstöße mit großer Obacht, aufrichtiger Anstrengung und aufmerksamer Umsicht vermeiden. Nur der, der frei von allen diesen Verstößen ist, kann als ein Brahmachari angesehen werden.

Ein Brahmachari sollte eine Frau nicht mit lüsternen Augen betrachten. Er sollte nicht den Wunsch haben, sie zu berühren oder neben ihr in sinnlicher Absicht zu gehen. Er sollte nicht mit ihr spielen, keine unanständigen Witze machen und nicht mit ihr streiten. Er sollte nicht die Qualitäten einer Frau preisen, auch nicht vor seinen Freunden. Er sollte nicht heimlich mit einer Frau sprechen. Er sollte nicht einmal an Frauen denken, solange er Brahmacharya nicht verwirklicht hat. Er sollte keinen Wunsch nach sexuellem Vergnügen haben. Ein Brahmachari sollte jeglichen sexuellen Verkehr vermeiden. Wenn er nur eine der oben genannten Regeln bricht, verstößt er gegen das Gelübde des Brahmacharya.

Brahmachrins sollten nicht über Sex reden. Sie sollten nicht an Frauen denken. Vergegenwärtige dir das Bild deines persönlichen Gottes, wenn sich sinnliche Gedanken bei dir einschleichen. Wiederhole unaufhaltsam dein Mantra. Lüsterne Blicke, lüsternes Denken und feuchte Träume sind Verstöße gegen das Gebot des Brahmacharya. Sei tugendhaft in deinem Blick. Durch lüsterne Blicke findet eine interne Entladung statt. Samen wird aus dem System entfernt. Sieh Mutter Kali, die schwarze Göttin, in allen Frauen. Kultiviere göttliche Gedanken. Praktiziere regelmäßig Japa und Meditation. Dann wirst du Brahmacharya verwirklichen.

Das hört sich natürlich in unseren westlichen Ohren streng an.
Meine spirituelle Praxis hat mir jedoch gezeigt, dass dies wirklich sinnvoll ist. Wenn man sein Samadhi vertiefen und wenn man spirituell voranschreiten möchte, dann können diese praktischen Regeln sehr hilfreich sein.

Wenn ich das schreibe, dann meine ich damit einen abgesteckten Zeitraum, in dem man sich vollkommen auf Spiritualität konzentriert. Das kann eine Woche, ein Monat, ein Jahr oder können auch 10 Jahre sein.

Liebe Grüße :liebe1:
E.
 
Energeia schrieb:
Dann fange ich auch gleich an, zum Thema Stellung zu nehmen:

Das hört sich natürlich in unseren westlichen Ohren streng an.
Meine spirituelle Praxis hat mir jedoch gezeigt, dass dies wirklich sinnvoll ist. Wenn man sein Samadhi vertiefen und wenn man spirituell voranschreiten möchte, dann können diese praktischen Regeln sehr hilfreich sein.

Wenn ich das schreibe, dann meine ich damit einen abgesteckten Zeitraum, in dem man sich vollkommen auf Spiritualität konzentriert. Das kann eine Woche, ein Monat, ein Jahr oder können auch 10 Jahre sein.

Liebe Grüße :liebe1: E.

Die Forderungen hören sich für unsere Ohren wirklich manchmal etwas fremd an. derjenige allerdings, der Brahmachari praktiziert, wird sehr schnell erkennen, dass diese strengen Forderungen zumindest für einen gewissen Zeitraum durchaus ihre Berechtigung haben, nämlich solange, wie man das geistige Brahmacharya noch nicht verwirklicht hat. Aber selbst dann ist es mitunter noch schwierig, den Verlockungen zu widerstehen. Man sollte selber herausfinden, wo die eigenen Grenzen sind.

5. sich mit ihnen privat zu unterhalten (Guhya-Bhashan)

Ich glaube, hiermit sind heimliche Unterhaltungen gemeint, die einen Hintergedanken haben könnten. Aber es gibt natürlich auch Klöster, in denen jeder Kontakt mit Frauen verboten ist. Das scheint auf den ersten Blick zwar etwas dogmatisch zu sein, wird aber manch einem helfen, Brahmacharya zu verwirklichen. Man sollte auch bedenken, dass sich viele Yogis früher allein in den Wald zurückgezogen haben.
 
opti schrieb:
Du solltest als Brahmachari folgende acht Verstöße vermeiden:

1. das Betrachtens der Frauen mit leidenschaftlichem Blicken (Darshan)
2. den Wunsch, sie zu berühren (Sparshan)
3. mit ihnen zu spielen (Keli)
4. das Preisen der Qualitäten des anderen Geschlechts (Kirtan)
5. sich mit ihnen privat zu unterhalten (Guhya-Bhashan)
6. Ermittlungen über sie anzustellen (Sankalpa)
7. sich dem anderen Geschlechtes mit dem Wunsch nach käuflicher Liebe zu nähern (Adhyavasaya)
8. den sexuelle Akt zu vollziehen (Kriyanivritti)

Diese acht Arten des Genusses sind acht Arten von Brüchen, die das Keuschheitsgelübde verletzen. Du solltest diese acht Verstöße mit großer Obacht, aufrichtiger Anstrengung und aufmerksamer Umsicht vermeiden. Nur der, der frei von allen diesen Verstößen ist, kann als ein Brahmachari angesehen werden.

Ein Brahmachari sollte eine Frau nicht mit lüsternen Augen betrachten. Er sollte nicht den Wunsch haben, sie zu berühren oder neben ihr in sinnlicher Absicht zu gehen. Er sollte nicht mit ihr spielen, keine unanständigen Witze machen und nicht mit ihr streiten. Er sollte nicht die Qualitäten einer Frau preisen, auch nicht vor seinen Freunden. Er sollte nicht heimlich mit einer Frau sprechen. Er sollte nicht einmal an Frauen denken, solange er Brahmacharya nicht verwirklicht hat. Er sollte keinen Wunsch nach sexuellem Vergnügen haben. Ein Brahmachari sollte jeglichen sexuellen Verkehr vermeiden. Wenn er nur eine der oben genannten Regeln bricht, verstößt er gegen das Gelübde des Brahmacharya.

Obwohl die ersten sieben Arten der Verstöße gegen das Gelübde des Brahmacharya nicht zum Verlust des Samens führen, wird dennoch der Samen vom Blut getrennt oder es versucht ihm zu entgehen, wenn sich dazu die passende Gelegenheit bietet, entweder in Träumen oder auf andere Weise. Die ersten sieben Arten entsprechen vielmehr geistigen Genüssen, denen sich der Brahmachari ebenfalls enthalten sollte.

Brahmachrins sollten nicht über Sex reden. Sie sollten nicht an Frauen denken. Vergegenwärtige dir das Bild deines persönlichen Gottes, wenn sich sinnliche Gedanken bei dir einschleichen. Wiederhole unaufhaltsam dein Mantra. Lüsterne Blicke, lüsternes Denken und feuchte Träume sind Verstöße gegen das Gebot des Brahmacharya. Sei tugendhaft in deinem Blick. Durch lüsterne Blicke findet eine interne Entladung statt. Samen wird aus dem System entfernt. Sieh Mutter Kali, die schwarze Göttin, in allen Frauen. Kultiviere göttliche Gedanken. Praktiziere regelmäßig Japa und Meditation. Dann wirst du Brahmacharya verwirklichen.

Practice of Brahmacharya

Ja hallo, wer würde denn so etwas wollen. An keine Frauen denken und sie nicht zu berühren und nicht mit ihnen zu reden. Das wäre mir überhaupt nicht angenehm. Und um wellchen Preis all das bitte ? Also, ich erfülle die ersten 6 Bedingungen der Verstöße. Bin ich jetzt ein Sünder? Mal im ernst, wer würde so etwas wollen, das grenzt ja schon an Masochismus....
 
Hallo Yoda,

von "Sünde" hat hier niemand gesprochen, damit bist Du im falschen Unterforum.

Wenn Du so etwas nicht "willst", wenn es für dich "Masochismus" ist, wenn Du überhaupt keinen Sinn darin sehen kannst, dann kann ich verstehen, dass Du für dich nicht die Entscheidung triffst, so zu praktizieren.

Aber vielleicht kannst Du nachvollziehen oder akzeptieren, dass andere Menschen andere Erfahrungen machen oder gemacht und diese Menschen diese Regeln als äußerst hilfreich empfunden haben.

Liebe Grüße :liebe1:
E.
 
Master, sieh es mal so. Der normale Mensch mag diese Regeln als masochistisch betrachten. Das ist sein gutes Recht. Diese Regeln sind aber für Jesusse gedacht. Und jeder Jesus wird dir sagen, dass es sich lohnt, nach diesen Regeln zu leben, denn jeder Jesus wird dir bestätigen, dass die Sexualität (jedenfalls so, wie sie von der Masse praktiziert wird) in etwas die unterste Stufe des Menschseins darstellt.
 
Es ist notwendig, dass dein Verstand rein ist, wenn du ein Brahmachari sein möchtest. Geistiges Brahmacharya ist wichtiger als körperliches Brahmacharya. Du solltest Erfolg in körperlichem Brahmacharya, aber auch in geistigem Brahmacharya anstreben. Dieser Geisteszustand, bei dem kein sexueller Gedanke mehr vorhanden ist, wird geistiges Brahmacharya genannt. Wenn die Gedanken unrein sind, ist der Geschlechtantrieb sehr stark. Brahmacharya hängt von der vollständigen Regulierung des ganzen Lebens ab.

Wenn du nicht die lüsternen Gedanken kontrollieren kannst, dann kontrolliere zumindest den physischen Körper. Körperliches Brahmacharya muß anfangs streng geübt werden. Kontrolliere den Körper, wenn der sexuelle Impuls dich beunruhigt. Geistige Reinheit oder geistiges Brahmacharya wird sich dann ebenfalls allmählich einstellen. Sicher ist es besser, die Sinne zu kontrollieren, als sich dem sinnlichen Vergnügen hinzugeben. Praktizierst du ausdauernd Japa und Meditation, dann werden allmählich deine Gedanken gereinigt. Letztendlich wird auch der Verstand klein beigeben und sich der Kontrolle unterziehen.

Ein sexueller Akt belebt alle sinnlichen Ideen wieder auf's neue und gibt ihnen neue Nahrung. Darum sollte zuerst der Körper kontrolliert werden. Körperliches Brahmacharya muss zuerst verwirklicht werden. Erst danach kannst du mentale Reinheit, geistiges Brahmacharya verwirklichen. Du solltest in der Lage sein, den Geschlechtsverkehr für Monate oder Jahre zu stoppen. Aber es sollte kein sexuelles Verlangen mehr bestehen. Es sollten keine erotischen Gedanken mehr entstehen, wenn du eine Frau betrachtest oder wenn du in der Gesellschaft von Frauen bist. Hast du in dieser Richtung Erfolg, dann hast du Brahmacharya vollkommen verwirklicht. Dann hast du die Gefahrenzone durchquert.

Man sollte seine Gedanken in Zaum halten. Ein schlechter Wunsch ist fast einem Ehebruch gleichzusetzen. Der Gedanke ist mitunter schlimmer als die Tat. Es ist aber ein großer Unterschied, ob man einen Mann erschießt, oder ob man nur den Gedanken hat, einen Mann zu erschießen. Genau so ist es natürlich ein Unterschied, von einer erotische Begegnung mit einer Frau zu träumen oder mit ihr realen Sexualkontakt zu haben. Wenn es auch nur einen einzelnen unreinen sexuellen Gedanken im Verstand gibt, kannst du kaum erwarten, strenges geistiges Brahmacharya zu verwirklichen. Du kannst nicht als Oordhvaretas (ein Yogi, der die Samenenergie im Gehirn gespeichert hat) benannt werden, wenn deine Samenenergie nicht aufwärts zum Gehirn fließt, um dort als Ojas Sakti (spirituelle Energie) gespeichert zu werden. Gibt es auch nur einen einzigen unreinen Gedanken, dann hat der Samen (Swami Sivananda spricht hier zwar vom Samen, es müsste wohl aber richtigerweise Samenenergie heißen) die Tendenz, abwärts zu fließen.

Practice of Brahmacharya
 
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