Meditation und Sex

opti schrieb:
Ich sehe das etwas anders. Der Weise, der ist relaxt, den kann nichts erschüttern. Der braucht auch keinen nondualen Zirkus, weil ihn ohnehin nichts umhauen kann.

Aber Otto Normal-Shunjata hat sich viele nonduale Fluchtmöglichkeiten ersonnen, mittels der er versucht, sein Bewusstsein auszuknipsen. Dann kann er dem täglichen Streß wenigstens mal für einen Moment entrinnen.

Es ist ja auch vollkommen verständlich, wenn Otto Normal-Esoteriker sich mal für einen Moment zurückziehen möchte, weil über ihm wieder einmal die Welt zusammenbricht. Aber das Schneckenhaus, in das er sich dann zurückzieht, ist natürlich überhaupt nicht vergleichbar mit dem göttlichen Zustand des Erleuchteten.
Ich unterscheide da in meinem westlich-christlichen Sprachgebrauch, den Du noch immer mit einer anderen "Sicht" verwechselst, noch den Aspekt des Heiligen, der nicht in einem göttlichen Zustand ist, sondern eben auf "Sendung". Ich verbinde mit diesem Wort überhaupt nichts- ein Wort ist ja nie das, was es ausdrückt, selber. Es bildet ja immer nur eine Information ab. Du mußt mal "hinter" die Worte gucken und nicht mit der Blickrichtung auf denjenigen, der die Worte schreibt. Das ist nämlich viel interessanter, der Einzelne ist doch völlig uninteresssant. Das geht in einem Sex-Thread natürlich schlecht, weil hier eben genau diese anhaftende Energie ja immer wieder angenommen wird.

Liebe Grüße, der spieler.
 
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@Spieler:
Zum Thema Mann und Frau: Wie du ja selbst vermutlich weisst, gibt es nicht einfach "den Mann" und "die Frau". Die Sache ist nicht binär, "entweder-oder", sondern gleicht eher einem Kontinuum. Auch der Mann muss seine Männlichkeit erst entdecken, genauso die Frau ihre Weiblichkeit. Ganzsein bedeutet eben Wachstum nach beiden Seiten hin für beide Geschlechter.

Meine Erfahrung mit Homosexuellen ist (ich hatte im Verlaufe der Zeit nacheinander drei verschiedene schwule Mitbewohner), dass sie oft mehrere typisch weibliche Anteile gut integriert haben, mit denen sich Heterosexuelle eher schwer tun, während sie umgekehrt manche typisch männliche Anteile weniger gut integriert haben als Heterosexuelle. Entsprechend umgekehrt eben auch für heterosexuelle Frauen und Männer. (Lesben kenne ich keine, kann daher nichts darüber aussagen.) Ich selbst scheine als Mann eine ausgeprägt weibliche Seite in mir zu tragen, vielleicht stärker als viele andere (heterosexuellen) Männer.

Bezogen auf das, was ich gesagt habe bezüglich Entwicklung der eigenen Sexualität, würde das aber nicht fundamental verschieden verlaufen. Homosexuelle Männer würden halt ein bisschen weniger weibliche Anteile integrieren müssen oder es mag sein, dass es ihnen leichter fällt, aber die Entwicklung der Sexualität verläuft - wie ich vermute - grundsätzlich gleich. Ein tief erleuchteter Homosexueller unterschiede sich demnach nicht wesentlich von einem tief erleuchteten Heterosexuellen, da sie beide wichtige Anteile beider Geschlechter in sich integriert haben.

Aber das ist alles nur Theorie. Hier mangelt es mir an Erfahrung.

Ach, und zum Heiligen Geist, nö, natürlich stört mich das überhaupt nicht. Ich hatte nur überhaupt keine Ahnung, was du genau meintest.
 
fckw schrieb:
@Spieler:
Zum Thema Mann und Frau: Wie du ja selbst vermutlich weisst, gibt es nicht einfach "den Mann" und "die Frau". Die Sache ist nicht binär, "entweder-oder", sondern gleicht eher einem Kontinuum. Auch der Mann muss seine Männlichkeit erst entdecken, genauso die Frau ihre Weiblichkeit. Ganzsein bedeutet eben Wachstum nach beiden Seiten hin für beide Geschlechter.

Meine Erfahrung mit Homosexuellen ist (ich hatte im Verlaufe der Zeit nacheinander drei verschiedene schwule Mitbewohner), dass sie oft mehrere typisch weibliche Anteile gut integriert haben, mit denen sich Heterosexuelle eher schwer tun, während sie umgekehrt manche typisch männliche Anteile weniger gut integriert haben als Heterosexuelle. Entsprechend umgekehrt eben auch für heterosexuelle Frauen und Männer. (Lesben kenne ich keine, kann daher nichts darüber aussagen.) Ich selbst scheine als Mann eine ausgeprägt weibliche Seite in mir zu tragen, vielleicht stärker als viele andere (heterosexuellen) Männer.
Ja, das sehe ich auch so. Als schwuler Mann ist es so, daß man im Grunde beide Seiten entwickeln muß, weil man gar nicht das Bedürfnis hat, sich auf irgendeiner der beiden Seiten zuhause zu fühlen. Das ist uns eigentlich zu blöd, glaube ich. Und es ist ein langer Prozeß, bis man aus dieser Perspektive heraus beide Seiten verstehen und dann in sich integrieren kann, weil man eben der Dritte "Standpunkt" ist, der die These Mann mit der Antithese Frau als Synthese vereint. Bis man da wirklich wechseln kann und dann in der Folge zu einer von der sexuellen Ausrichtung unabhängigen Art des Seins kommt, das dauert lange, ist aber ein sehr schöner Prozeß. Soweit ich auf meinem Weg davon berichten kann.
fckw schrieb:
Bezogen auf das, was ich gesagt habe bezüglich Entwicklung der eigenen Sexualität, würde das aber nicht fundamental verschieden verlaufen. Homosexuelle Männer würden halt ein bisschen weniger weibliche Anteile integrieren müssen oder es mag sein, dass es ihnen leichter fällt, aber die Entwicklung der Sexualität verläuft - wie ich vermute - grundsätzlich gleich. Ein tief erleuchteter Homosexueller unterschiede sich demnach nicht wesentlich von einem tief erleuchteten Heterosexuellen, da sie beide wichtige Anteile beider Geschlechter in sich integriert haben.
dito.
fckw schrieb:
Aber das ist alles nur Theorie. Hier mangelt es mir an Erfahrung.

Ach, und zum Heiligen Geist, nö, natürlich stört mich das überhaupt nicht. Ich hatte nur überhaupt keine Ahnung, was du genau meintest.
Ich hab das in einer PN ein bißchen erklärt, ist Kinderkram, wirklich.

Liebe Grüße, spieler.
 
opti schrieb:
Ich vermute, dass sich hinter der Homosexualität nichts anderes als eine Fehlsteuerung des Gehirns, eine physiologische Fehlfunktion (Erkrankung?) verbirgt.

Homosexualität
Ich hab's ja gesagt: Viele Heterosexuelle haben grosse Mühe mit der Integration weiblicher Anteile. Opti hat uns da soeben ein nettes Beispiel geliefert. Das Resultat ist die klassische Phobie vor Homosexualität. Die abgeschwächte Variante ist das Deklarieren der Homosexualität als "Fehler" (egal, ob es sich nun um biologische Faktoren oder soziologische Faktoren handelt). Dahinter steht die Angst, zur Frau zu werden, also die Angst vor Identitätsverlust, also eine Identifikatoin. (Im Grunde ist die Angst vor Kastration ganz eng damit verbunden, aber ich bin überzeugt, das versteht hier auch kaum jemand - aus diesem Grunde sind Männer auch so fixiert auf ihren Pimmel, sie halten es unbewusst für den Beweis ihres Mannseins).

Selbst wenn irgendwann mal festgestellt würde, dass Homosexualität tatsächlich eindeutig auf eine einzige biologische Ursache zurückzuführen wäre, selbst dann wäre nicht geklärt, warum das ausgerechnet als "Fehlfunktion" zu bezeichnen wäre. Denn: Homosexuelle haben ja in physischer Hinsicht keinerlei Nachteile gegenüber Heterosexuellen, nicht wahr. Warum sollte also jene biologische Ursache ein Fehler sein und nicht einfach eine Variante der weiter verbreiteten andersartigen Funktionsweise? Blaue Augen oder blonde Haare sind ja auch kein gesundheitlicher Nachteil, der auf eine Fehlfunktion zurückzuführen wäre, dennoch kann festgestellt werden, dass gewisse Farbpigmente nicht produziert weden. Ist das eine "Fehlfunktion"?
Von einer "Fehlfunktion" spricht daher, man hat's bereits vermutet, derjenige, der die Sache mit einem heimlichen Werturteil belegt hat.

fckw erinnert sich an jenen lithauischen Herrn, der stockbetrunken mit den Worten "I don't like Guys suck dick." eine Prügelei anfangen wollte. Als ob ihm die Welt etwas zuleide getan hätte.
 
Ist ja schön, fckw, was du da alles wieder hineininterpretierst. Was wäre denn so schlimm daran, wenn es eine physiologische Fehlfunktion wäre? Es ist doch unsere Aufgabe, die Toleranz gegenüber den Homosexuellen aufzubringen, damit sie die Sexualität leben können, die sie sich wünschen, die ihrem Naturell entspricht. Und zwar ohne die ganzen Vermutungen, die du nun wieder hinein interpretierst. Man könnte meinen, du hättest ein schlechtes Gewissen.

Die zweite Möglichkeit ist natürlich, dass es schlicht und einfach eine Laune der Natur ist, die man eigentlich nicht in irgendeiner Form werten sollte. Aber wenn ich nach meinem Gefühl urteilen sollte, würde ich eher von einem Fehler im Bauplan der Natur ausgehen. Man sollte doch eigentlich davon ausgehen, dass die Natur Mann und Frau erschaffen hat, um Nachkommen zu zeugen.
 
opti schrieb:
Man sollte doch eigentlich davon ausgehen, dass die Natur Mann und Frau erschaffen hat, um Nachkommen zu zeugen.

Jo, dann darfste aber auch keine Enthaltsamkeit leben. Das ist dann wohl auch ein genetischer Defekt.
 
ElaMiNaTo schrieb:
Jo, dann darfste aber auch keine Enthaltsamkeit leben. Das ist dann wohl auch ein genetischer Defekt.

Denk doch einmal an die Eltern Yoganandas. Die schliefen beide nur einmal im Jahr miteinander. Und sie hatten mehrere Kinder. Einige sagen sogar, dass die Kinder, die von Vätern gezeugt werden, die sonst enthaltsam leben, viel bessere Egenschaften mitbringen als normale Kinder. Ich könnte mir vorstellen, dass dies zutreffen könnte.
 
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opti schrieb:
Was wäre denn so schlimm daran, wenn es eine physiologische Fehlfunktion wäre?...
Die zweite Möglichkeit ist natürlich, dass es schlicht und einfach eine Laune der Natur ist, die man eigentlich nicht in irgendeiner Form werten sollte. Aber wenn ich nach meinem Gefühl urteilen sollte, würde ich eher von einem Fehler im Bauplan der Natur ausgehen. Man sollte doch eigentlich davon ausgehen, dass die Natur Mann und Frau erschaffen hat, um Nachkommen zu zeugen.
Richtig: Genau das sollte doch eigentlich das Kriterium sein, um zu entscheiden, ob etwas eine "Fehlfunktion" ist oder nicht, nämlich die Frage: Kann eine Person mit ihren Voraussetzungen gesunde Nachkommen zeugen oder kann sie es nicht?
Nun ist mir nicht bekannt, dass Homosexualität auf irgendeine Weise einen Einfluss darauf ausübt, dass der Homosexuelle nicht in der Lage wäre, gesunde Nachkommen zu zeugen oder nicht. Ob er das dann mit einer Frau WILL, ist freilich eine andere Frage, die mit den rein biologischen Faktoren nichts zu tun hat. Es erstaunt mich daher, dass du das als Fehlfunktion bezeichnest, denn da liegt ja gar nirgendwo ein Fehler drin, oder? Es sei denn, du bezeichnest den fehlenden Wunsch, mit Frauen zu schlafen, als Fehler.

Es ist doch unsere Aufgabe, die Toleranz gegenüber den Homosexuellen aufzubringen, damit sie die Sexualität leben können, die sie sich wünschen, die ihrem Naturell entspricht.
Aufgabe? Siehst du, da sind wir wieder. Als ob es eine besondere Anstrengung erfordern würde und zusätzlich mit einem moralischen Imperativ verbunden wäre, Toleranz auszuüben. Ist ja auch gar eine gewaltige Aufgabe! Man erkennt es einfach an der Wortwahl. (Rassismus, um ein ähnliches Beispiel zu nennen, beginnt nicht erst dort, wo offene Diskriminierung geschieht, sondern dort, wo die Menschen sich überhaupt erst Mühe geben müssen, ein natürliches Verhalten an den Tag zu legen.)
 
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