Da gibt's nicht viel zu erzählen. Habe beispielsweise am Sonntag/Montag mit meiner Freundin geschlafen und hatte dabei keinen einzigen Samenerguss. Es ist ein wundervolles Gefühl, das du dann am nächsten Tag hast, denn du nimmst sowohl ihre wie deine Energie mit in den Tag.Spieler schrieb:fckw, erzähl doch Du mal von Deinen Erfahrungen mit (sexueller) Enthaltsamkeit, oder muß ich den Anfang machen?
Dazu kommt die Veränderung der Wahrnehmung des Partners. So ungefähr mit 14 oder 16 bist du scharf auf alles, was zwei Brüste und eine Vagina hat. Naja, mehr oder weniger. Inzwischen nehme ich mich beim Sex eigentlich sehr viel weniger als konkrete, individuelle Person wahr, sondern fast schon eher als "Archetyp des Mannes", der mit dem "Archetypen der Frau" eine Vereinigung eingeht. Man kennt sie ja: Shiva und Shakti als Prinzipien der universellen involutiven und evolutiven Kräfte in Umarmung. Das ist sehr viel genereller, weiter, offener. Es ist wie der Meditierende, der in der Meditation Buddha nicht bloss imitiert, sondern konkret zu Buddha wird, aber ohne seine Persönlichkeit zu verlieren. Er wird "in seiner Person Buddha", denn Buddha ist transzendent, überpersönlich, wenn man das mal so ausdrücken will.
Die logische "Steigerung" dieser Entwicklung meiner Sexualität ist vermutlich, dass ich irgendwann nicht mehr körperlich mit Frauen schlafen muss/will, ganz einfach weil der im Sex erfahrene Energieaustausch dann auch völlig ohne körperliche Berührung stattfindet. Du hast sozusagen einen Dauerorgasmus, und das entspricht ziemlich genau opti's Seligkeit, die du erfährst. Verharrend in der völligen Leere hast du als ("männlicher") Shiva Sex mit (der "weiblichen") Shakti, der Welt.
Und daraus folgt logisch eine weitere Forderung, auf die hier noch gar nicht eingegangen wurde: Sowas ist NUR dann möglich, wenn es dem Mann gelingt, das Weibliche in sich zu integrieren, genauso entsprechend der Frau, das Männliche in sich zu integrieren. Dadurch wird der Mann ganz. Es ist ein Weg weg von der ausschliesslichen Identifikation mit dem Mannsein des Mannes, hin zu einer Identifikation mit einem Mann-und-Frau-Sein. Anders gesagt: Ich werde immer weiblicher, ohne meine männlichen Anteile zu verlieren. Entsprechend umgekehrt bei der Frau. Und erst durch diese Integration des anderen Geschlechts in mir drin benötige ich gar nicht mehr länger einer (sexuellen) Partnerin, denn ich bin mir selbst Partner und Partnerin geworden.
Aber so weit bin ich nicht. Vielleicht werde ich es nie sein, keine Ahnung. Es ist mir auch egal. Ich bin zufrieden mit dem aktuellen Status.
Noch einmal: Es ist einfach meine Erfahrung, dass sich die Sexualität automatisch verändert, aber nicht als willentliche Ursache, sondern als Folge einer Veränderung deiner Person. Das ist der Riesenunterschied: Opti mag Recht haben in Bezug auf das Resultat - nämlich keine sexuellen Kontakte für tief Erleuchtete mehr, weil kein Bedürfnis danach besteht (wobei, Ausnahmen von der Regel sollten ja auch zugelassen sein) - aber ich bin nach wie vor der Meinung, dass er nicht recht hat in Bezug auf das Ursache-Wirkungs-Prinzip, bzw. die Verhaltensempfehlungen, die er abgibt.
Übrigens: Wie war das mit dem "Hl. Geist"? Was bitteschön bin ich?