Meditation und Sex

FrischMilch schrieb:
^^

Spieler
Stellst dich aber absichtlich quer, oder? :-)
Wo steh ich denn quer? Um ehrlich zu sein, habe ich dich noch gar nicht so richtig wahrgenommen, Frischmilch, entschuldige. Wenn ich Dir irgendwo reingetreten sein sollte, dann entschuldige bitte. Weißt Du, wir sind alle wie wir sind und stehen immer da, wo wir stehen sollen. Wenn Du das Gefühl hast, daß ich Dir im Weg stehe, dann geh
a) dran vorbei, oder versuche bitte bitte
b) mich umzurennen oder
c) mach die Augen zu (setz mich auf die Ignorierliste)

Lieber wäre mir, wenn Du sagen würdest, was Du meinst.:liebe1:

Liebe Grüß, spieler.
 
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ja da hab ich jetzt grad schon überlegt, ob ich jetzt wehrig werde, wo der opti doch in der Nähe ist:-) Da krieg ich nen Beschützerinstinkt:-) Entschuldige bitte.:liebe1:
 
Damit euch ähnliches erspart bleibt, hier eine Geschichte, wie es einem jungen Mann erging, der Ehebruch beging. Und sagt bitte anachließend nicht, ich hätte euch nicht gewarnt.

Betrachten wir zuletzt ein Gedicht, in dem eine Bhikkhuni (Mönchin) detailliert einige ihrer vorhergehenden Leben beschreibt und ihrem Fragesteller zeigt, wie sie das Gesetz der karmischen Ursache und Wirkung begriffen hat.

Isidasi, so hieß die Mönchin, hatte lang zuvor, zu Zeiten früherer Buddhas viel gutes paramis (Karma) erzeugt. Doch vor ungefähr sieben Leben, als sie ein junger Mann war, hatte sie Ehebruch begangen. Nachdem sie dieses Dasein verlassen hatte, mußte Isidasi die Folgen dieser unmoralischen Tat erleiden:

Nach dem Tod gelangte ich in die Avici-Hölle
dort blieb ich lange Zeit,
Dann wurde ich im Körper eines
Affen wiedergeboren.
Nur sieben kurze Tage lebte ich, bevor
Mich der Anführer der Affen kastrierte.
Das war die Frucht meiner Lüsternheit.
Nach dem Sterben in den Wäldern von
Sindh, wurde ich als Nachkomme einer
Einäugigen Ziege geboren
Und war zwölf Jahre ein lahmes, von
Würmern zerfressenes, kastriertes Tier.
Zu nichts tauge trug ich Kinder
Auf meinem Rücken.
Das war die Frucht meiner Lüsternheit.

Als nächstes wurde sie als Kalb geboren und wieder kastriert, und als Ochse zog sie Pflug und Karren. Dann, als die schlimmsten Früchte dieses schlechten Wirkens bereits gereift waren, kehrte Isidasi in den menschlichen Bereich zurück. Doch war es noch immer eine zweifelhafte Art von Geburt, denn sie war das zwittrige Kind eines Sklaven. Auch dieses Leben dauerte nicht lang. Darauf war sie die Tochter eines Mannes, der von Schulden geplagt war. Einer der Gläubiger ihres Vaters nahm sie mit anstelle der Bezahlung. Sie wurde die Frau des Sohnes von diesem Kaufmann, aber "sie brachte Zwietracht und Feindschaft in dieses Haus."

In ihrem letzten Leben, wurde sie, ungeachtet ihrer Bemühungen, in keinem Haus, in das sie als Braut gebracht wurde länger behalten, als eine kurze Weile. Ihr tugendhafter Vater vermählte sie mehrere Male mit den entsprechenden Männern. Sie versuchte eine perfekte Ehefrau zu sein, doch jedes Mal wurde sie hinausgeworfen. Durch diese Unfähigkeit mit einem Mann zu leben, wurde ihr eine Gelegenheit geschaffen, den Kreis der Bedingtheit zu durchbrechen. Nach ihrer dritten zerrütteten Ehe beschloß sie dem Sangha (Mönchsorden) beizutreten. Alles Üble in ihrem Geist wurde durch die Meditation beseitigt, die Einsicht in die Vier Edlen Wahrheiten reifte und Isidasi wurde eine Arahat (Erleuchtete).

Sie entwickelte dann auch die Fähigkeit der Rückerinnerung an ihre vergangenen Leben und erkannte so, wie die ganze ursächliche Kette unheilsamer, weit zurückliegender Taten ihre Folgen in den nachfolgenden Leben herbeiführte:

So waren die Früchte meines Karmas,
Die mich sogar in diesem letzten
Leben kränkten,
Obwohl ich sie voll Demut annahm.

Die letzte Zeile ihres Gedichts läßt die Vergangenheit, Wiedergeburt und all ihr Leid mit einer Art "Löwenruf" vollständig zurück: "Genug! All dem habe ich nun ein Ende bereitet".

Durch Isidasi's Erzählung erhalten wir einige lehrreiche Veranschaulichungen der unerbittlichen Wirkung des karmischen Gesetzes. Das Leiden, das sie wegen ihres sexuellen Fehlverhaftens durchmachen mußte, dauerte sieben schwierige Leben. Aber auch die Grundlage für Weisheit wurde gelegt und als die Kraft ihres schlechten Karmas aufgebraucht war, tat das früher von ihr geschaffene paramis (gute Karma) seine Wirkung. So konnte Isidasi eine Bhikkhuni (Mönchin) werden, ihren Geist vollkommen läutern und so alle möglichen Ursachen zukünftigen Leidens abschütteln. Anfang, Mitte und Ende jedes Lebens sind immer auf Ursachen und Bedingungen zurückzuführen.

Und zum Schluss noch ein persönliches Wort zu der Geschichte. Ich würde die Geschichte nicht auf mehrere Leben verteilen, sondern würde sie alle in einem Leben ansiedeln. Mir zeigt die Geschichte, welche Kämpfe wir manchmal durchzustehen haben, um uns von unserer Lüsternheit zu befreien.

Mit dem vollständigen Durchdringen des Leides, das ist die Erste Edle Wahrheit, und dem Fahrenlassen des Begehrens, das ist die Zweite Edle Wahrheit, gelangt das Streben auf dem Achtfachen Pfad, das ist die Vierte Edle Wahrheit zur Vollendung. So erreichten wir das Ende des Leidens, das ist die Dritte Edle Wahrheit, genau in diesem Leben und werden nicht mehr wiedergeboren.

Arahat Bikkhunis
 
Einstmals bestand Begehren, und das war von Übel; das besteht jetzt nicht mehr, und so ist's gut. Einstmals bestand Haß, und das war von Übel; das besteht jetzt nicht mehr, und so ist's gut. Einstmals bestand Unwissenheit, und das war von Übel; das besteht jetzt nicht mehr, und so ist's gut. So verweilt er, der Heilige, schon bei Lebzeiten gestillt, erloschen, abgekühlt, in seligem Gefühle, heilig gewordenen Herzens.
 
opti schrieb:
Einstmals bestand Begehren, und das war von Übel; das besteht jetzt nicht mehr, und so ist's gut. Einstmals bestand Haß, und das war von Übel; das besteht jetzt nicht mehr, und so ist's gut. Einstmals bestand Unwissenheit, und das war von Übel; das besteht jetzt nicht mehr, und so ist's gut. So verweilt er, der Heilige, schon bei Lebzeiten gestillt, erloschen, abgekühlt, in seligem Gefühle, heilig gewordenen Herzens.
Jau und in diesem Zustand kann er Sex haben, tanzen gehen, auf die Welt blicken und Sterben, ohne daß ihm davon wieder übel wird!

Grööööten an die Flöööten, spieler.
 
opti schrieb:
(...)
Und zum Schluss noch ein persönliches Wort zu der Geschichte. Ich würde die Geschichte nicht auf mehrere Leben verteilen, sondern würde sie alle in einem Leben ansiedeln. Mir zeigt die Geschichte, welche Kämpfe wir manchmal durchzustehen haben, um uns von unserer Lüsternheit zu befreien.

Mit dem vollständigen Durchdringen des Leides, das ist die Erste Edle Wahrheit, und dem Fahrenlassen des Begehrens, das ist die Zweite Edle Wahrheit, gelangt das Streben auf dem Achtfachen Pfad, das ist die Vierte Edle Wahrheit zur Vollendung. So erreichten wir das Ende des Leidens, das ist die Dritte Edle Wahrheit, genau in diesem Leben und werden nicht mehr wiedergeboren.

Arahat Bikkhunis
Die Idee von der Wiedergeburt ist ja nur ein sprachliches Mittel um den Menschen deutlich und im Leben erfahrbar zu machen, daß im Moment alles gut ist, auch wenn es nicht immer so aussieht. Und dann kann man langsam anfangen, aufzuräumen in sich und das reflektiert in die Umgebung. Man kann sich aber auch die Frage stellen, wo dieses Bewußtseinsteilchen dann hingeht- ob es bleibt, oder ob es in einen höheren Kreislauf von Wachstum und Lernerfahrung eingeht. Wenn es im Großen so wie im Kleinen ist (und die Naturbetrachter unter den Menschen sagen das ja seit Tausenden von Jahren), dann wird auch eine übergeordnete Instanz (Gott nennen ihn die Christen ich nenne ihn mal G. [G-Punkt:stickout2] damit klar ist, daß ich Gott als eine gedachte Instanz sehe und nicht als ein Objekt, an das ich Energie verliere)- wenn es also im Großen wie im Kleinen ist, dann hat Gott ein Ego, lernt und entwickelt sich evolutorisch genau wie wir:-)

Der Energieverlust findet im eigentlichen Sinne durch diese ganzen "Geschichten" statt. Geschichte hat die Eigenschaft, vergangen oder zukünftig zu sein, sie verleitet zur Beschäftigung außerhalb des "Hier und Jetzt", wenn man das denn überhaupt betrachten will. Man konnte Geschichten bis zur Erfindung des Daumenkinos nicht mit den Augen sehen- man konnte nur einzelne Stationen wahrnehmen wie es z.B. durch die Darstellung den Kreuzigungsweges in den christlichen Krichen symbolisiert wird. Was jetzt im Fernsehen möglich ist, das ist das Zeigen von Ausschnitten der Geschichte. Kein Mensch kann erkennen, was da abgebildet wird, die Leute halten die Talk-Shows für real und klingeln in Köln in der Lindenstraße an der Haustür, weil sie die Else kennen lernen möchten. Die Politiker sind nur daran interessiert, in den Medien zu erscheinen, da ist ja eine lachhafte Eitelkeit, die das ganze im Grunde demokratische System im Grunde überflüssig macht.

Geschichte beinhaltet aber auch immer einen Wachstumsprozeß, eine Erfahrung. Nicht zwingend eine Lernerfahrung, es kann auch eine Lust-Erfahrung sein bei einer lustigen Geschichte. Die menschliche Geschichte bildet ja einen Evolutionsprozeß ab, der ganz natürlicherweise zu verlaufen scheint, ohne daß wir Einfluß darauf hätten. Und diesen Evolutionsprozeß muß man in seiner eigenen Wesenheit eigentlich nur betrachten- so schauen, wie es von G. gesagt wird: daß er über uns "wacht" (enthaltsam sein vom Abschweifen, denn sonst passiert was?). Die Beschäftigung mit Systemen ist gut bis zu dem Moment, in dem man sich entscheidet, ganz einfach ein eigenes System zu entwickeln und es in die Welt zu senden:-)

Liebe Grüße, spieler.
 
Bei uns heisst es immer, man solle sich im Leben fühlen, wie in einem guten Hotel. Man geniesst alle Annehmlichkeiten, weiss aber, daß man nichts mitnehmen kann.
Man geniesst also, ohne Anhaftung oder Drama und lässt los, ohne sentimental zu werden.

So ist halt der Yogistil. Frisch das tun, was vor der Nase ist.

Ich finde völlig in Ordnung, wenn Opti diesen Weg für sich gehen will. Schwierig wird es immer nur dann, wenn man anderen die eigene Überzeugung an den Ärmel binden will.
Und da ist Opti schon sehr viel angenehmer geworden. Muss man ja auch mal sagen!

FM
 
FrischMilch schrieb:
Und da ist Opti schon sehr viel angenehmer geworden. Muss man ja auch mal sagen!

FM
Ja und ich finde bemerkenswert, wie die Kommuniktation, die ich hier über den Buddhismus verfolgt habe (soweit ich die ganzen Fremdwörte in drin lassen kann:clown: ) zu diesem neuen Verständnis beigetragen hat. Mir ist noch einmal klar geworden, daß die östliche Lehre als Gesamtheit betrachtet Ruhe und Frieden in den Menschen bringt und geeignet ist die Augen und Ohren zu öffnen.

Das Problem ist in meinen Augen, die starke Identifizierung mit einer inneren Sendung, die erst im Mannesalter einen persönlichen Ausdruck finden kann, der dann vielleicht auch oft nervig ist, aber wenigstens die persönliche Macht hat, die individuelle Sendung so zu lassen, wie sie ist.

liebe Grüße, spieler.
 
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Ich füge das einmal hier ein.

Vier Wege des Fortschritts gibt es, ihr Mönche. Welche vier?

1. den mühsamen Fortschritt, verbunden mit langsamem Verständnis
2. den mühsamen Fortschritt, verbunden mit schnellem Verständnis
3. den mühelosen Fortschritt, verbunden mit langsamem Verständnis
4. den mühelosen Fortschritt, verbunden mit schnellem Verständnis

1. den mühsamen Fortschritt, verbunden mit langsamem Verständnis

Da, ihr Mönche, besitzt einer von Natur aus starke Gier, starken Haß oder starke Verblendung, und infolge davon empfindet er häufig Leiden und Gram. Die fünf Fähigkeiten, nämlich Vertrauen, Willenskraft, Achtsamkeit, Geistessammlung und Weisheit, sind nur schwach in ihm entwickelt; und da sie schwach entwickelt sind, erreicht er nur langsam die unmittelbare Bedingung der Triebversiegung. Das, ihr Mönche, nennt man den mühsamen Fortschritt, verbunden mit langsamem Verständnis.

2. den mühsamen Fortschritt, verbunden mit schnellem Verständnis

Da, ihr Mönche, besitzt einer von Natur aus starke Gier, starken Haß oder starke Verblendung, und infolge davon empfindet er häufig Leiden und Gram. Doch die fünf Fähigkeiten, nämlich Vertrauen, Willenskraft, Achtsamkeit, Geistessammlung und Weisheit, sind in ihm stark entwickelt; und da sie stark entwickelt sind, erreicht er schnell die unmittelbare Bedingung der Triebversiegung. Das, ihr Mönche, nennt man den mühsamen Fortschritt, verbunden mit schnellem Verständnis.

3. den mühelosen Fortschritt, verbunden mit langsamem Verständnis

Da, ihr Mönche, besitzt einer von Natur aus keine starke Gier, keinen starken Haß, keine starke Verblendung, und infolge davon empfindet er nur selten Leiden und Gram; doch die fünf Fähigkeiten, nämlich Vertrauen, Willenskraft, Achtsamkeit, Geistessammlung und Weisheit, sind in ihm nur schwach entwickelt; und da sie schwach entwickelt sind, erreicht er nur langsam die unmittelbare Bedingung der Triebversiegung. Das, ihr Mönche, nennt man den mühelosen Fortschritt, verbunden mit langsamem Verständnis.

4. den mühelosen Fortschritt, verbunden mit schnellem Verständnis

Da, ihr Mönche, besitzt einer von Natur aus keine starke Gier, keinen starken Haß, keine starke Verblendung; und infolge davon empfindet er nur selten Leiden und Gram. Doch die fünf Fähigkeiten, nämlich Vertrauen, Willenskraft, Achtsamkeit, Geistessammlung und Weisheit, sind in ihm stark entwickelt; und da sie stark entwickelt sind, erreicht er schnell die unmittelbare Bedingung der Triebversiegung. Das, ihr Mönche, nennt man den mühelosen Fortschritt, verbunden mit schnellem Verständnis.

Vier Wege des Fortschritts
 
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