Meditation und Sex

Beziehungen sind nicht heimtückisch, denn es wäre Unsinn so etwas zu behaupten. Es kommt auf das WIE an.

Topper schrieb:
Ich vermute, dass die Natur ein heimtückisches Spiel aufgezogen hat und uns ein bißchen austrickst. Das Spiel des äußeren Lebens kann ja nur aufrecht erhalten werden, wenn für Nachkommenschaft gesorgt ist. Und so hat uns die Natur eine ständige Suche nach der anderen Hälfte in den Schoß gelegt. Die Vereinigung mit dem anderen Geschlecht ist aber immer nur mit einer sehr kurzfristigen Extase verbunden, und sie kann unser tiefes Verlangen nach Vollständigkeit und Heimkehr nur oberflächlich befriedigen. Die Suche nach einem Partner (Fortpflanzung) überlagert die Suche nach dem Göttlichen ... ersetzt diese in vielen Fällen komplett!!

Es ist ganz einfach. Die sexuelle Vereinigung ist eine Spiegelung der Spiegelung der Spiegelung ... der Vereinigung mit dem Höchsten. Wenn du dich mit der Widerspiegelung schon zufrieden gibst dann endet deine Reise auf dieser Stufe. Angenommen du betrittst den Eifelturm und gehst die ersten hundert Stufen nach oben. Bald kommst du an einen Aussichtspunkt, der dir so imponiert, dass du stehen bleibst. Du bist von ihm so eingenommen, dass du vergisst weiter nach oben zu gehen, wo sich dein Blick noch viel weiter auftut.

Die Natur hat diesen Aussichtspunkt nicht zufällig so verlockend eingerichtet. Er regelt die Frage der Nachkommenschaft. Die meisten von uns sind hier anzutreffen und stehen hier herum. Jetzt zu sagen, iiiih böser Aussichtspunkt und ihn abzulehnen bringt dich keinen Schritt weiter. Wenn du vorankommen möchtest wirst du weiter gehen müssen.

Die Partnerschaft sollte dazu genutzt werden sich gegenseitig auf den Stufen nach oben weiterzuhelfen. Wenn man weiter auf der unteren Aussichtsplattform bleibt, dann bleibt man halt dort. Ist jetzt nicht die Tragödie. Und doch gibt es eine Sichtweise aus der heraus es das sehr wohl ist, wenn der Mensch sein Potential nicht nutzt. Das ist so wie wenn ich dir einen Ferrari schenke und du fährst mit ihm immer nur mit der Ersten. :D Findest du nicht, dass das irgendwie tragisch ist? ;)

lg
Topper
 
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Lieber Energeia, lieber Topper,

eure Ausführungen kann ich so annehmen. Ich spreche in erster Linie aus der Perspektive meines Erlebens, da ich seit 21 Jahren in Ehe lebe und die Sexualität dabei bis heute einen bedeutenden Wert hat. Gleichermaßen ist mir der spirituelle Weg und die Erfüllung meines Potentials tiefstes Anliegen und ich unterstütze auch meinen Partner auf seinem Weg (der nicht mit meinem identisch ist), soweit mir das möglich ist. Regelmäßige Meditation und Energiearbeit sind seit Jahren Bestandteil meines Lebens und ich fühle mich daran nicht gehindert.

Gleichwohl werde ich immer wieder mit der Frage nach Enthaltsamkeit konfrontiert, im Studieren der verschiedenen spirituellen Traditionen. Und was mein persönliches Empfinden betrifft, so spüre ich oft die Sehnsucht nach einem einsiedlerischen Leben. Das heißt, was ihr Enthaltsamen in aufflammenden Wünschen nach partnerschaftlichem Leben zwischendurch empfindet, habe ich umgekehrt im Wunsch nach Rückzug ins Eremitenleben. Und ich anerkenne, dass der Weg eigentlich vom Paarzusammensein zum Alleinsein zu führen hat. Im Moment verwirkliche ich diese Sehnsucht in dem ich mir möglichst viel Raum für Rückzug nehme, durch ausgedehnte Spaziergänge allein, Meditation, Studien und Potentialentfaltung. Da meine Kinder nun selbständig sind, kann ich mir diese Zeit nehmen.
Den Schritt meine Partnerschaft ganz aufzugeben kann ich mir allerdings momentan noch nicht vorstellen, da wir sehr "verknüpft" sind und innerhalb der Beziehung einander Freiheit gewähren wollen. Ich träume aber, wie gesagt, immer öfter vom einfachen alleinigen Leben in einer Hütte, was ich mir eventuell zukünftig wochenweise erlauben werde...


Kürzlich las ich von folgendem Argument für die Enthaltsamkeit: Sie sei unabdingbar, um den "Doppelgänger", damit ist wohl der ätherische Körper, bzw. Lichtkörper gemeint, voll zu entwickeln. Könnt Ihr dazu, als Praktizierende, etwas sagen?
 
Lieber Energeia, lieber Topper,

eure Ausführungen kann ich so annehmen. Ich spreche in erster Linie aus der Perspektive meines Erlebens, da ich seit 21 Jahren in Ehe lebe und die Sexualität dabei bis heute einen bedeutenden Wert hat. Gleichermaßen ist mir der spirituelle Weg und die Erfüllung meines Potentials tiefstes Anliegen und ich unterstütze auch meinen Partner auf seinem Weg (der nicht mit meinem identisch ist), soweit mir das möglich ist. Regelmäßige Meditation und Energiearbeit sind seit Jahren Bestandteil meines Lebens und ich fühle mich daran nicht gehindert.

Gleichwohl werde ich immer wieder mit der Frage nach Enthaltsamkeit konfrontiert, im Studieren der verschiedenen spirituellen Traditionen. Und was mein persönliches Empfinden betrifft, so spüre ich oft die Sehnsucht nach einem einsiedlerischen Leben. Das heißt, was ihr Enthaltsamen in aufflammenden Wünschen nach partnerschaftlichem Leben zwischendurch empfindet, habe ich umgekehrt im Wunsch nach Rückzug ins Eremitenleben. Und ich anerkenne, dass der Weg eigentlich vom Paarzusammensein zum Alleinsein zu führen hat. Im Moment verwirkliche ich diese Sehnsucht in dem ich mir möglichst viel Raum für Rückzug nehme, durch ausgedehnte Spaziergänge allein, Meditation, Studien und Potentialentfaltung. Da meine Kinder nun selbständig sind, kann ich mir diese Zeit nehmen.
Den Schritt meine Partnerschaft ganz aufzugeben kann ich mir allerdings momentan noch nicht vorstellen, da wir sehr "verknüpft" sind und innerhalb der Beziehung einander Freiheit gewähren wollen. Ich träume aber, wie gesagt, immer öfter vom einfachen alleinigen Leben in einer Hütte, was ich mir eventuell zukünftig wochenweise erlauben werde...


Kürzlich las ich von folgendem Argument für die Enthaltsamkeit: Sie sei unabdingbar, um den "Doppelgänger", damit ist wohl der ätherische Körper, bzw. Lichtkörper gemeint, voll zu entwickeln. Könnt Ihr dazu, als Praktizierende, etwas sagen?





liebe Saraswati,



was du da beschreibst
da kann ich mich wiederfinden!
Nur ist das jetzt über ein Jahrzehnt her


ich träumte von einer einsamen Hütte
von einer Insel...


und heute trage ich dieses ALLLEINSSEIN in mir


das mit der Enthaltsamkeit war bei mir monatelang present
es diente als eine Zeit der Reinigung meiner Energien:umarmen:



nun ist das alles Vergangenheit
und heute da lebe ich im Hier und Jetzt
und bin erfüllt... das Paradies ist auf Erden

es geschieht nicht irgendwo in der Zukunft
es IST




Ali:umarmen:


 
Lieber Energeia,
Darum ging es mir jedoch nicht. Es ging mir gerade darum, das Bedürfnis nach der Transzendenz - die ja ebenfalls Geborgenheit schenkt - auszudrücken.
nein, wenn das für dich bzw. euch stimmig ist, dann ist ja alles klar :)!

Da ihr beide von Krisen bzw. Ersatz der Suche nach dem Göttlichen schriebt, hab ich da hineininterpretiert, dass diese Enthaltsamkeit eine (zumindest unterschwellig) neue übergestülpte Identität ist, mit der diese Geborgenheit "gekauft" werden soll.

Aber ich möchte nochmal betonen, dass das nur meine Projektion war, ich hab es nur erwähnt, weil ich dachte, es könnte jemanden zum Nachdenken anregen (vielleicht tut es das ja auch - es gibt ja genug Leute, die zwanghaft enthaltsam leben). Ich hab aber den Eindruck, dass ihr beide so reflektiert seid, dass ihr solche Fallen erkennt.

Ansonsten find ich es auch interessant, weil mein eigener Lebenslauf ganz anders verlaufen ist - ich bin seit Mitte 20 in der gleichen Beziehung mit 5-jähriger Tochter. Da ist es manchmal sehr schwer zwischen Abhängigkeiten und Freiheit zu unterscheiden, weil man halt einen engeren Handlungsspielraum hat als ohne Kinder. Hmm... vielleicht ist das Thema Freiheit auch gerade meins.

Für mich ist aber ein "frei sein von" nur eine "negative" (nicht im Sinne von "schlecht) Freiheit. Eine positive Freiheit scheint mir erst dann vorzuliegen, wenn ein Mensch auch frei ist, sich für den stimmigen Weg zu entscheiden, sofern dieser denn vorliegt.
Und manchmal kann es eben sein, dass man zwar "frei von" ist, aber noch nicht "frei für", dass man also spürt, was - im Vergleich zu früher - nicht mehr eine große Anziehung ausübt, dass man aber noch nicht klar spürt und sieht, wohin es gerade weiter geht. Für einen "Erlösten" ist das sicherlich kein Problem, weil er einfach gegenwartig und mit diesem Problem nicht belastet ist. Im praktischen Leben können derartige Lebensphasen jedoch als Krisen erfahren werden - scheint es mir.

Liebe Grüße,
Energeia
Das ist interessant. Hmm... Um mal im Beispiel zu bleiben: Nehmen wir an, ich fühle kein Bedürfnis mehr danach Karriere zu machen, ich merke vielleicht, dass ich damit nur etwas kompensieren wollte oder die Erwartungen meiner Eltern erfüllen wollte.
Damit bin ich also frei von gewissen gesellschaftlichen Zwängen. Das heißt aber noch nicht, dass ich weiß, was für mich stimmig ist oder dass ich vielleicht Angst z.B. vorm Aussteigen habe.

Also eigentlich heißt Freiheit danach ja: Frei sein von Zwängen. Nicht mehr und nicht weniger. Und seine Intuition zu hören (oder ihr zuzuhören).


Herzlich grüßt der Zugvogel


Herzlich grüßt der Zugvogel
 
Liebe Ali! :liebe1:




ich träumte von einer einsamen Hütte
von einer Insel...


und heute trage ich dieses ALLLEINSSEIN in mir


das mit der Enthaltsamkeit war bei mir monatelang present
es diente als eine Zeit der Reinigung meiner Energien
Ja, so kommt mir das auch vor. Es geht nicht um grundsätzlichen Rückzug aus menschlichen Beziehungen, sondern um die berühmte Höhle, in der sich die eigenen Energien klären können, indem sie sich für einige Zeit aus den bestehenden Zusammenhängen entflechten. Zeit haben ganz auf den Grund zu gehen - ohne Ablenkung...

Und dann wieder auftauchen...


nun ist das alles Vergangenheit
und heute da lebe ich im Hier und Jetzt
und bin erfüllt... das Paradies ist auf Erden

es geschieht nicht irgendwo in der Zukunft
es IST
Wenn das so ist,
freue ich mich mit dir! :umarmen:


:kuesse:
 
was spricht dagegen enthaltsam in einer beziehung zu leben? man muss nur seinen partner davon überzeugen können!

andere alternative ist auch sex ohne orgasmus - das würde aber das ganze schon wieder ne stufe schwieriger machen.
hat denn jmd. ahnung von richtigem tantra?
 
was spricht dagegen enthaltsam in einer beziehung zu leben? man muss nur seinen partner davon überzeugen können!

andere alternative ist auch sex ohne orgasmus - das würde aber das ganze schon wieder ne stufe schwieriger machen.
hat denn jmd. ahnung von richtigem tantra?

na überzeugen solltest Du den Partner sicher nicht - auf lange Sicht dürfte das in die Hose gehen. Wenn, dann sollte er/sie schon freiwillig mitmachen und es aus eigenem Verständnis/Erleben heraus.

Was meinst Du mit richtigem Tantra? Sagt Dir Mantak Chia was? Vielleicht ist es das, was Du suchst?
 
Lieber Zugvogel,

Aber ich möchte nochmal betonen, dass das nur meine Projektion war, ich hab es nur erwähnt, weil ich dachte, es könnte jemanden zum Nachdenken anregen

Ja, das verstehe ich (jetzt).

Das ist interessant. Hmm... Um mal im Beispiel zu bleiben: Nehmen wir an, ich fühle kein Bedürfnis mehr danach Karriere zu machen, ich merke vielleicht, dass ich damit nur etwas kompensieren wollte oder die Erwartungen meiner Eltern erfüllen wollte.
Damit bin ich also frei von gewissen gesellschaftlichen Zwängen. Das heißt aber noch nicht, dass ich weiß, was für mich stimmig ist oder dass ich vielleicht Angst z.B. vorm Aussteigen habe.

Ja, das erste "bezeichne" ich als "Freiheit von" (Abhängigkeiten); das zweite "bezeichne" ich als "Freiheit für" die Intuition, für den Schritt, den Weg, etc. .

Liebe Grüße,
Energeia
 
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Liebe Saraswati,

Das heißt, was ihr Enthaltsamen in aufflammenden Wünschen nach partnerschaftlichem Leben zwischendurch empfindet, habe ich umgekehrt im Wunsch nach Rückzug ins Eremitenleben. Und ich anerkenne, dass der Weg eigentlich vom Paarzusammensein zum Alleinsein zu führen hat.

Ich glaube nicht, dass das immer notwendig ist. Meiner Ansicht nach hängt das von dem individuellen Menschen ab - ich für mich kann sagen, dass es für mich notwendig ist, so wie du es schreibst. Sicherlich kann es für eine gewisse Zeit sehr hilfreich sein - aber auch das ist, scheint es mir, wieder eine individuelle Frage. Die Frage ist natürlich immer, wie der Partner damit umgehen kann. Sicherlich ist es viel leichter, wenn beide praktizieren und für die Enthaltsamkeitswünsche des anderen jeweils offen sind und darin dann je für sich eine Herausforderung sehen können - in vielen Beziehungen wird ja der Rückzüg des Partners als Kränkung, Erpressung oder Entzug erfahren.

Den Schritt meine Partnerschaft ganz aufzugeben kann ich mir allerdings momentan noch nicht vorstellen, da wir sehr "verknüpft" sind und innerhalb der Beziehung einander Freiheit gewähren wollen.

Ich glaube auch nicht, dass man diesen Schritt einfach so gehen sollte oder kann. Wenn ihr sehr verknüpft seid und du dies als Bereicherung erfährst, dann hat das ja sicherlich auch eine tiefe Bedeutung für dich und euch.

Kürzlich las ich von folgendem Argument für die Enthaltsamkeit: Sie sei unabdingbar, um den "Doppelgänger", damit ist wohl der ätherische Körper, bzw. Lichtkörper gemeint, voll zu entwickeln. Könnt Ihr dazu, als Praktizierende, etwas sagen?

Wie gesagt, ich glaube, dass dies von der individuellen Person abhängig ist. Es gibt manche Menschen, denen dies eher mit Enthaltsamkeit möglich ist; bei anderen ist es anders. Letztlich muss das alles auch von Innen kommen, muss die Bereitschaft da sein, geht dies alles aus einem Wachsen hervor und zeigt sich dann von selbst, wenn man kontinuierliche praktiziert - das ist zumindest mein Eindruck.

Liebe Grüße,
Energeia
 
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