...Der Aufstieg war begleitet von einem gedämpften, gelblichen Licht, das mein ganzes Zimmer erfüllte. Es war, wie wenn jemand hinter meinem Rücken eine Stehlampe angeknipst hätte. Ich bekam es mit der Angst zu tun, eigentlich Sterbensangst und versuchte willentlich, diesen Aufstieg zurückzuhalten. Vergeblich. (Mit der aus meinem Wiederstand entstandenen Verkrampfungen hatte ich noch jahrelang zu arbeiten). Als die Energie meinen Kopf erreicht hatte, bildete sich in der Thalamusregion oder vielleicht in der Hirnanhangdrüse eine Art Tropfen...aus Gold, der schwerer wurde und anschliessend in meine Lendengegend runterfiel....
Ich hörte die Schritte meines Zimmernachbarn den Korridor entlang kommen. Da ich in der Lotushaltung sass und meine Augen nach unten gerichtet waren, sah ich, dass bei jedem seiner Schritte eine Art Energie- Pfütze, eine Art gelbweisser Schlamm, der seine Füsse umschloss, "mitfloss".... Durch die Wand des Korrodors.!!
Du hast mir mit deinem Beitrag sehr geholfen. Bis ich von deinem Beitrag las, hatte ich die Vorstellung, dass solche Erfahrungen nicht möglich sind. Auch die Erzählungen Yoganandas hielt ich bisher für Märchen, denn Yogananda erzählt in seinem Buch von Dingen, die mir heute noch unglaubwürdig erscheinen.
Ich kann mir allerdings vorstellen, dass ein langsamer Kundaliniaufstieg nicht diese negativen Folgen gehabt hätte. Außerdem sollte man bedenken, wie solche Erlebnisse einzuschätzen sind. Ich glaube nicht, dass sie irgendeinen religiösen Hintergrund haben, sondern dass sie Auswirkungen physiologischer Prozesse sind.
Neurotheologen suchen im Gehirn nach Gott
Kann der Glaube an Gott auf neuronale Vorgänge im Gehirn zurückgeführt werden? Wie sieht die Biochemie religiöser Visionen aus? Mit solchen und ähnlichen Fragen beschäftigt sich ein noch recht neuer, interdisziplinärer Wissenschaftszweig: die Neurotheologie.
Wenn alles, was den Menschen bewegt, seine Grundlage in den biochemischen Vorgängen des Gehirns hat, so der Ansatzpunkt der Forscher, müßten auch religiöse Gefühle und Vorstellungen dort entstehen oder ihre Spuren hinterlassen.
Hinweise auf einen solchen Zusammenhang geben Beobachtungen und Erfahrungen von Epileptikern, schreibt das Wissenschaftsmagazin "bild der wissenschaft" in seiner Juli-Ausgabe. Bestimmte Formen der Epilepsie werden ungewöhnlich häufig von extremer Religiosität begleitet.
In solchen Fällen sind die Veränderungen während der Anfälle meist auf den linken Schläfenlappen begrenzt und äußern sich nur selten in Krämpfen oder Bewußtlosigkeit. Die Betroffenen haben vielmehr das Gefühl einer göttlichen Gegenwart, verfallen in Verzweiflung oder auch in Ekstase.
Manche Epileptiker sehen Lichterscheinungen
Auch sensorische Störungen wie Lichteindrücke und akustische Wahrnehmungen während der Anfälle sind typisch - Phänomene, wie sie auch viele Religionsstifter oder stark religiöse Persönlichkeiten der Geschichte beschreiben. So hatte der spätere Apostel Paulus zum Beispiel eine Lichterscheinung und hörte die Stimme Jesu, Mohammed ließ sich den Koran von einem Engel diktieren, und Johanna von Orleans handelte auf Befehl einer göttlichen Stimme.
Forscher sehen "Gott-Modul" im Limbischen System.
Eine Schlüsselrolle bei diesen Erscheinungen schreiben Neurologen dem Limbischen System im Schläfenlappen zu, das für die Verarbeitung von Gefühlen zuständig ist. Wird es stimuliert, sei es durch Reize von außen oder durch die elektrischen Entladungen während eines epileptischen Anfalls, spürt der Betroffene eine starke emotionale Erregung.
Interessanterweise sind bei Schläfenlappen-Epileptikern zwar einige, aber nicht grundsätzlich alle Gefühle übersteigert: Die sogenannten Schläfenlappen-Persönlichkeiten reagieren hauptsächlich auf religiöse Wörter und Symbole, sexuelle Bilder dagegen rufen nur sehr gedämpfte Echos hervor. Das deutet nach Ansicht einiger Forscher auf ein "Gott-Modul" im Kopf hin, eine spezielle Gehirnregion für Gotteserfahrungen.
Spirituelle Erlebnisse durch Motorradhelm mit Magnetspulen
Gestützt wird die wichtige Rolle des Schläfenlappens auch durch Experimente des kanadischen Neurowissenschaftlers Michael Persinger: Ihm gelang es sogar, spirituelle Erlebnisse künstlich hervorzurufen - mithilfe eines umgebauten Motorradhelms, in dem acht Magnetspulen schwache, fluktuierende magnetische Felder rund um den Schläfenlappen erzeugen.
Mehr als 1000 Freiwillige haben sich diesen Helm bereits auf den Kopf gesetzt - und mehr als 80 Prozent von ihnen berichteten anschließend von spirituellen Erlebnissen wie dem Hören von Stimmen, einer vibrierenden oder schwebenden Empfindung oder dem Gefühl einer fremden Präsenz. Dabei spielte es keine Rolle, ob die Probanden Atheisten waren oder an ein höheres Wesen glaubten.
Auch hier komme wahrscheinlich lokale Nervenüberaktivitäten im Limbischen System eine Schlüsselfunktion zu, heißt es in dem Magazin. Schlafentzug, Sauerstoffmangel oder starke Unterzuckerung können ebenso solche Überaktivitäten auslösen. Persinger glaubt sogar, daß viele Berichte von göttlichen Visionen auf Schwankungen des Erdmagnetfelds zurückgeführt werden können, wie sie beispielsweise vor einem Erdbeben auftreten.
Ärzte-Zeitung