Meditation und Enthaltsamkeit

Interessanterweise haben sich im Laufe der Zeit immer wieder Personen des öffentlichen Lebens dazu bekannt, freiwillig im Zölibat zu leben. So verkündeten in den 1980er Jahren vor allem Popstars wie Morrissey ("I always found it particularly unenjoyable" - "Ich fand es einfach immer besonders unerfreulich") und Boy George ("I would rather have a cup of tea than sex" - "Ich hätte lieber eine Tasse Tee als Sex"), dass sie kein Interesse an sexuellen Beziehungen hätten und zölibatär lebten. Cliff Richard lebt seit etwa 40 Jahren zölibatär.

Zölibat

Boy George scheint allerdings einen ziemlichen Absturz erfahren zu haben, denn zuletzt bekam er wegen Kokainmissbrauch und einer vorgetäuschten Straftat vom Gericht Sozialstunden verpasst und musste die Straßen New Yorks fegen:

So hatte sich Sänger Boy George seine Sozialstunden in den Straßen von New York wohl kaum vorgestellt. Nicht genug damit, dass ein Gericht ihn zum Fegen verurteilt hatte - bei Dienstantritt wartete schon ein Pulk von Kameraleuten. Dem Musiker verging der Spaß umgehend.

Kratzbürstig in New York
 
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Dass der priesterliche Zölibat auch heute für alle Christen eine Bedeutung haben könnte, zeigt die Antwort Jesu auf die Frage, wie es mit der Heirat im himmlischen Jenseits steht. Jesus antwortet darauf: "Nach der Auferstehung werden die Menschen nicht mehr heiraten, sondern sein wie die Engel im Himmel" (Mt 22,30; Mk 12,25; Lk 20,35f).

Damit deutet Jesus an, dass Heiraten etwas Irdisches und damit auch Vergängliches ist. Im Leben der Auferstehung wird unter den Menschen eine neue Gemeinschaft von Brüdern und Schwestern entstehen. Es wird nicht mehr geheiratet. Diese neue Gemeinschaft von Brüdern und Schwestern, auf die wir alle zugehen, nehmen diejenigen Menschen voraus, die schon in diesem Leben nach dem Rat Jesu die "Ehelosigkeit um des Himmels willen" (Mt 19,12) leben. Das Wort "Zölibat" soll etymologisch vom lateinischen Ausdruck "Coeli beati" stammen, was auf deutsch "die Glücklichen des Himmels" bedeutet. Die Menschen, die den Zölibat leben, können ungeteilt für Gott und alle Menschen da sein. Das ist ein großer Wert, der jetzt schon von vielen Priestern und Ordensleuten gelebt wird. Es scheint, dass er heute zu wenig geschätzt wird. Auch denken viele Christen – stark mit dem Diesseits beschäftigt – nicht daran, dass wir alle auf eine Zukunft zugehen, in der die Menschen nicht heiraten und dennoch in einer großen liebenden Gemeinschaft miteinander verbunden sind. Alle, welche um des Himmelreiches ehelos leben, deuten jetzt schon auf diese Zukunft hin und haben bereits begonnen, sie zu leben. Der Zölibat hat eine große Bedeutung für die Zukunft.

Martin Gächter, Weihbischof
 
Wie schwer das Zölibat selbst von den Priestern zu praktizieren ist, kann man daraus ersehen, dass weltweit mehr als 100.000 Priester in den letzten 30 Jahren ihr Amt verlassen haben bzw. wohl eher verlassen mussten.

Ich habe das Gefühl, dass sich viele Priester offensichtlich nicht im Klaren darüber sind, wenn sie zur Priesterweige das Gelübde des Zölibats ablegen, was für eine folgenreiche Entscheidung das ist. Mir scheint auch, dass von Seiten der Kirche viel zu wenig auf die großartigen Möglichkeiten eines zölibatären Lebens hingewiesen wird. Das ist im Buddhismus und Hinduismus ganz anders. Dort wird das Zölibat zwar auch unter einem religiösen Aspekt, als Einheit mit Gott betrachtet, gleichzeitig spricht es aber auch die irdischen, menschlichen Vorteile des Zölibats an. Der Buddhismus/Hinduismus weist immer wieder auf die Seligkeit der Erleuchtung hin, die ein Leben im Zölibat ermöglichen.

Und dieser zweite Aspekt, der rein menschliche Aspekt, scheint mir von der christlichen Kirche nicht genug betont zu werden. Und darum bleiben Priester, die von den seligen Errungenschaften eines zölibatären Lebens, vielleicht kaum etwas wissen, sondern das Zölibat in erster Linie unter einem religiösen Aspekt betrachten, immer anfällig für sinnliche Versuchungen, solange sie das mentale Zölibat nicht erreicht haben. Unter mentales Zölibat verstehe ich das Ablegen aller erotischen Wünsche durch die Selbstverwirklichung. Sollte dieses nicht ein Ziel sein, dass jeder Priester (Mönch, Nonne) neben seiner religiösen Berufung anstreben sollte?

Priester ohne Amt
 
opti schrieb:
Die beiden Aussagen widersprechen sich, wie ich finde.

a. Zölibat ablehnen = Sexuelle/körperliche Erfahrungen befürworten
b. Enthaltsamkeit befürworten

a. & b. lässt sich wohl kaum zur selben Zeit anwenden, also widerspricht es sich wohl. Und dennoch kann weder a. noch b. einen Anspruch auf absolute Gültigkeit erheben. Es handelt sich eher um zwei verschiedene Erfahrungsstufen des menschlichen Daseins. Wer alle sexuellen Hemmungen abgebaut hat und b. verwirklicht, für den wäre a. eindeutig ein Rückschritt.

Die Sexualität ist ja auch mein Thema ... aber erst gestern ist mir wieder eine Sache untergekommen ... und die zeigt mir, dass Menschen die spirituell offensichtlich total weit fortgeschritten sind oft ihre Sexualität ablehnen, weil sie glauben sie wäre UNREIN. Aber wer die Sexualität ablehnt der lehnt zugleich das Göttliche ab. Wer also glaubt das Problem der Sexualität dadurch lösen zu können, indem er es verdrängt, der kann diese Hürde nicht überwinden. Es ist wirklich eine Hürde und der einzige Weg über diese Hürde ist oben drüber ... aber was ist schon eine Hürde ... bitte bildet euch nicht ein das wäre ein unüberwindbares Hindernis ... das stimmt nicht, denn wir haben ja auch die Beine mitbekommen darüber zu springen. :)

Wo liegt das Problem? Die Sexualität lehne ich ab ... weil ich glaube sie wäre unrein usw. ... und dann ist da meist eine ANGST dabei ... eine Angst vor Sexualität, Nähe, Körperlichkeit, Intimität. Mal ganz ehrlich, was glaubt ihr passiert wenn der Mensch in die höheren Ebenen aufsteigt? Glaubt ihr vielleicht das wäre nicht intim? Wenn man die Sexualität ablehnt, dann kann man sich auch auf diese höhere Intimität nicht einlassen ... die Sexualität wird aufkeimen und die eigene Angst würde einen aushebeln. Deswegen ist es unumgänglich alle Ängste im Umgang mit der eigenen Sexualität zu beseitigen. Erst dann kann ich mich in den göttlichen Orgasmus einfügen :D

lg
Topper
 
a. Zölibat ablehnen = Sexuelle/körperliche Erfahrungen befürworten
b. Enthaltsamkeit befürworten

a. & b. lässt sich wohl kaum zur selben Zeit anwenden, also widerspricht es sich wohl. Und dennoch kann weder a. noch b. einen Anspruch auf absolute Gültigkeit erheben. Es handelt sich eher um zwei verschiedene Erfahrungsstufen des menschlichen Daseins. Wer alle sexuellen Hemmungen abgebaut hat und b. verwirklicht, für den wäre a. eindeutig ein Rückschritt.

Die Sexualität ist ja auch mein Thema ... aber erst gestern ist mir wieder eine Sache untergekommen ... und die zeigt mir, dass Menschen die spirituell offensichtlich total weit fortgeschritten sind oft ihre Sexualität ablehnen, weil sie glauben sie wäre UNREIN. Aber wer die Sexualität ablehnt der lehnt zugleich das Göttliche ab. Wer also glaubt das Problem der Sexualität dadurch lösen zu können, indem er es verdrängt, der kann diese Hürde nicht überwinden. Es ist wirklich eine Hürde und der einzige Weg über diese Hürde ist oben drüber ...

Wo liegt das Problem? Die Sexualität lehne ich ab ... weil ich glaube sie wäre unrein usw. ... und dann ist da meist eine ANGST dabei ... eine Angst vor Sexualität, Nähe, Körperlichkeit, Intimität. Mal ganz ehrlich, was glaubt ihr passiert wenn der Mensch in die höheren Ebenen aufsteigt? Glaubt ihr vielleicht das wäre nicht intim? Wenn man die Sexualität ablehnt, dann kann man sich auch auf diese höhere Intimität nicht einlassen ... die Sexualität wird aufkeimen und die eigene Angst würde einen aushebeln. Deswegen ist es unumgänglich alle Ängste im Umgang mit der eigenen Sexualität zu beseitigen. Erst dann kann ich mich in den göttlichen Orgasmus einfügen :D

lg Topper

Topper, du weißt doch, es geht nicht darum, die Sexualität abzulehnen. Soll ich jetzt Topper Harley zitieren, denn der hat darüber wunderbare Beiträge geschrieben? Es geht darum, die sexuelle Energie aufsteigen zu lassen, sie umzuwandeln, damit sie einem auf der spirituellen Leiter weiter nach oben trägt, Richtung Nibbana, direkt zur Seligkeit. Und dafür ist mancher sehr gerne bereit, freiwillig und aus Überzeugung, auch wenn es eine Zeit nicht leicht fällt, auf die flüchtigen sinnlichen Verlockungen zu verzichten.

Es geht nicht darum, ob Sexualität rein oder unrein ist. Sexualität ist weder rein noch unrein. Das wäre eine Qualifizierung. Aber sie wirkt im energetischen Bereich. Ich kann diese Energie für kurzfristige sinnliche Vergnügungen vergeuden, dann habe ich ein kurzfristiges ekstatisches Hochgefühl und anschließend einen tiefen Fall, den ich auf Dauer mit Depression, Nervosität, Unkonzentriertheit, Ängstlichkeit, Hypochondrie, psychosamatischen Erkrankungen und anderen Unanehmlichkeiten bezahle, oder ich konserviere diese Energie und finde eines Tages meine Selbstverwirklichung.
 
Hi opti,

nein du brauchst ihn nicht zitieren ;) Mein Beitrag spiegelt nur aktuelle Erfahrungen wider. Wenn du keine Angst vor deiner Sexualität hast, dann brauchst du dir auch keine Sorgen zu machen. Wenn da keine Hemmungen und Blockaden sind, dann werden aus deiner Enthaltsamkeit die schönsten Blüten hervorgehen. Dann wird dieser Weg voll der Schönheiten sein.

Ansonsten, wenn die Angst vor der Sexualität noch da ist, dann wird man im Leben immer wieder in Situationen hineingeschickt, damit man an diesem Problem arbeiten kann. Es kommen genau die Menschen ins Leben, die einem dabei helfen ... und durch die Intimität mit diesem geliebten Menschen merkt man vielleicht erst, welche Blockaden man hat ... die wirken so stark, dass man sogar glaubt es handelte sich um eine physische Erkrankung. Doch das ist alles im energetischen Bereich.

Wie soll diese Energie überhaupt aufsteigen, wenn da Blockaden sind? Die Ängste vor der Sexualität bekommt man nur weg indem man die Sexualität er-lebt ... und dazu braucht es einen Partner mit ganz viel Liebe und Einfühlungsvermögen. Erst dann kann man sich voll aussöhnen mit der eigenen Sexualität und wird auch die tiefe Überzeugung ablegen sie wäre schmutzig & unrein. Diese Suggestion ist nämlich das Erbe der konservatigen Erziehung der letzten Jahrhunderte die noch immer in unseren Köpfen verankert ist.

Ich glaub ehrlich gesagt nicht daran, dass man so eine Blockade 'wegmeditieren' kann. Wir haben eben den Körper bekommen und HABEN ihn auch zu gebrauchen ... und uns mit ihm völlig auszusöhnen. Und jeder, der ihn schlecht macht, der wertet auch Gott ab. Doch jeder der ihn ihm das einzig Wirkliche sieht, kenn Gott genauso wenig.

lg
Topper
 
Hi opti,

nein du brauchst ihn nicht zitieren ;) Mein Beitrag spiegelt nur aktuelle Erfahrungen wider. Wenn du keine Angst vor deiner Sexualität hast, dann brauchst du dir auch keine Sorgen zu machen. Wenn da keine Hemmungen und Blockaden sind, dann werden aus deiner Enthaltsamkeit die schönsten Blüten hervorgehen. Dann wird dieser Weg voll der Schönheiten sein.

Ansonsten, wenn die Angst vor der Sexualität noch da ist, dann wird man im Leben immer wieder in Situationen hineingeschickt, damit man an diesem Problem arbeiten kann. Es kommen genau die Menschen ins Leben, die einem dabei helfen ... und durch die Intimität mit diesem geliebten Menschen merkt man vielleicht erst, welche Blockaden man hat ... die wirken so stark, dass man sogar glaubt es handelte sich um eine physische Erkrankung. Doch das ist alles im energetischen Bereich.

Wie soll diese Energie überhaupt aufsteigen, wenn da Blockaden sind? Die Ängste vor der Sexualität bekommt man nur weg indem man die Sexualität er-lebt ... und dazu braucht es einen Partner mit ganz viel Liebe und Einfühlungsvermögen. Erst dann kann man sich voll aussöhnen mit der eigenen Sexualität und wird auch die tiefe Überzeugung ablegen sie wäre schmutzig & unrein. Diese Suggestion ist nämlich das Erbe der konservatigen Erziehung der letzten Jahrhunderte die noch immer in unseren Köpfen verankert ist.

Ich glaub ehrlich gesagt nicht daran, dass man so eine Blockade 'wegmeditieren' kann. Wir haben eben den Körper bekommen und HABEN ihn auch zu gebrauchen ... und uns mit ihm völlig auszusöhnen. Und jeder, der ihn schlecht macht, der wertet auch Gott ab. Doch jeder der ihn ihm das einzig Wirkliche sieht, kenn Gott genauso wenig.

lg Topper

Topper, was machst du dir so viel Gedanken um die Sexualität? Vergiss ganz einfach die Sexualität. Nur so wirst du erfolgreich im Brahmacharya sein. Und dein Versuch, die Blockaden mittels praktizierter Sexualität aufzulösen, verstrickt dich nur tiefer in die Sexualität. Mach dir um die Blockaden keine Gedanken. Sie werden allmählich ganz von allein verschwinden. Es braucht nur etwas Geduld. Wenn du allerdings so auf dem Seil tanzt, wie du das momentan machst, dann kann das schon etwas länger dauern. Wenn du wirklich erfolgreich im Brahmacharya sein willst, dann musst du jeden Gedanken an die Sexualität konsequent vertreiben. Und zwar für immer. Einen anderen Weg gibt es nicht. Sonst gießt du jedesmal wieder Öl ins Feuer. Und wohin das führt kann man sich ja denken. Man beginnt immer wieder von vorne. Und irgendwann gibt man resigniert auf. So weit sollte es nicht kommen.
 
Eigentlich wiederhole ich mich nur, aber ich schreib das nocheinmal, um es zu verdeutlichen. Diese Frau die ich kenne, die ist ENORM spirituell ... sie hat wirklich was auf dem Kasten und geht sehr liebevoll mit ihrem Umfeld um ... und macht total viel selbstlosen Dienst. Sie lebt schon seit langer Zeit enthaltsam ... weil sie weiß, dass es so sein SOLLTE ...

UND deswegen lehnt sie IHRE Sexualität völlig ab ... und wenn es dann zum Showdown kommt, sie einen Mann kennen lernt und beide sich näher kommen, erst dann merkt sie wie schwierig der Umgang mit der eigenen Sexualität ist, weil auf einmal intensive Schmerzen im Energiekörper auftreten ... und obwohl sie vorbildlichst und viele Stunden seit Jahren meditiert, wird sie erkennen müssen, dass sie diese Blockade nicht über Meditation wegbekommen kann. Sie wird zurückgehen müssen an diese körperliche Stelle, um alles mit ihrem Partner auszuprobieren, damit ihre Ängste sich lösen können ...

Man kann die Sexualität nicht überwinden, indem man sie negiert. Deswegen inkarnieren auch heute viele enthaltsame Mönche des Ostens im Westen, um ihre Perversitäten endlich ausleben zu können.

Nur jemand der alle sexuellen Hemmungen und Ängste beseitigt hat und sich dann für Enthaltsamkeit entscheidet ... das ist für mich ein wahrer Brahmacharya. Alles andere ist nur ein Akt der Schwäche und Selbstverleugnung ... und hat nichts mit der göttlichen Stärke gemeinsam.

lg
Topper
 
Eigentlich wiederhole ich mich nur, aber ich schreib das nocheinmal, um es zu verdeutlichen. Diese Frau die ich kenne, die ist ENORM spirituell ... sie hat wirklich was auf dem Kasten und geht sehr liebevoll mit ihrem Umfeld um ... und macht total viel selbstlosen Dienst. Sie lebt schon seit langer Zeit enthaltsam ... weil sie weiß, dass es so sein SOLLTE ...

UND deswegen lehnt sie IHRE Sexualität völlig ab ... und wenn es dann zum Showdown kommt, sie einen Mann kennen lernt und beide sich näher kommen, erst dann merkt sie wie schwierig der Umgang mit der eigenen Sexualität ist, weil auf einmal intensive Schmerzen im Energiekörper auftreten ... und obwohl sie vorbildlichst und viele Stunden seit Jahren meditiert, wird sie erkennen müssen, dass sie diese Blockade nicht über Meditation wegbekommen kann. Sie wird zurückgehen müssen an diese körperliche Stelle, um alles mit ihrem Partner auszuprobieren, damit ihre Ängste sich lösen können ...

Man kann die Sexualität nicht überwinden, indem man sie negiert. Deswegen inkarnieren auch heute viele enthaltsame Mönche des Ostens im Westen, um ihre Perversitäten endlich ausleben zu können.

Nur jemand der alle sexuellen Hemmungen und Ängste beseitigt hat und sich dann für Enthaltsamkeit entscheidet ... das ist für mich ein wahrer Brahmacharya. Alles andere ist nur ein Akt der Schwäche und Selbstverleugnung ... und hat nichts mit der göttlichen Stärke gemeinsam.

lg Topper

Topper, das sehe ich anders. Erstens ist überhaupt nicht gesagt, dass die Schmerzen, die sie verspürt, ihre Ursache in der Sexualität haben. Mit großer Wahrscheinlichkeit kommen sie aus dem emotionalen Bereich, also nicht aus dem Sexualchakra, sondern als dem Solarplexus. Man darf annehmen, sie hat das mentale Brahmacharya noch nicht richtig verinnerlicht. Sonst würde sie überhaupt nicht mit solchen Gedanken spielen. Ganz egal welche Ursache die Schmerzen auch haben, sie wird sie nicht beseitigen, indem sie Sexualität praktiziert. Die einzige Art und Weise diese Schmerzen zu beseitigen, liegt in der Enthaltsamkeit. Es ist ein Selbstheilungsprozess. Alle anderen Versuche enden darin, dass sie eines Tages alle Fortschritte, die sie mittlerweile erzielt hat, wieder verlieren wird. Es ist schon vielen so ergangen.

Da fällt mir gerade ein Erfahrungsbericht einer Frau ein, die in etwa eine ähnliche Situation schildert:

Ich bin zwar eine Frau, aber warum denken männer immer, nur sie hätten einen starken sextrieb, der sie gefangen hält. Seit meiner pupertät suche ich nach dem passenden partner, den ich zwar auch schon zeitweise hatte in meinem leben, aber die meiste zeit war ich doch alleine und voller sehnsucht. ich bin osho-sannyasin und ständig auf dem weg der verwirklichung meines wahren Seins. auch ich hatte eine zeit in meinen leben, wo ich frei war - und es ist wieder vorübergegangen: ich hatte mich intensiv mit der advaita-lehre befasst und hatte dank eines lockeren jobs viel zeit für mich

ich ging viel zu satsangs (zusammentreffen mit weisen, erleuchteten meistern u.ä.) und betrieb selbsterfahrung. in einer ganz gewöhnlichen mittagspause bei mir zuhause passierte ein erwachen und eine schau der welt wie sie in wahrheit ist: alles in allem gleichzeitig, ewig und näher als nah - einfach unmittelbar - in der mitte von allem. ja, beschreiben kann man das nicht so gut mit den worten des verstandes. dieser höchste zustand ging vorbei und ich ging wieder zur arbeit, aber es passierten noch viele solcher feinen zustände in den nächsten tagen.

danach war ich für etwa ein halbes jahr einfach nur immer glücklich. die suche nach einem passenden partner und sex war einfach nicht mehr vorhanden. ich erwachte am morgen voll dankbarkeit und glücklich über dieses leben und alles darin. obwohl ich in meinem beruflichen umfeld viel schwierigkeiten hatte, und manchmal schwierige emotionen deshalb, war hinter ratlosigkeit und frust, hinter allem kampf, immer diese glückseligkeit - sie war einfach da - durch nichts zu erschüttern. mir fehlte nichts, wirklich.

ich war glücklich - und wenn jemand glücklich ist, zieht sie menschen an. so auch männer. nach einem halben jahr liess ich mich wieder auf eine affaire mit einem mann ein. UND DAS GANZE ELEND WAR WIEDER DA. die sehnsucht, das nicht erfüllung erlangen. die ewige suche nach der erfüllung. mein kurzes erlebnis des erwachens ist nun 2 jahre her und obwohl ich jetzt alle texte von osho und anderen über erleuchtung voll verstehe bin ich wieder voll gefangen in meinen egostrukturen und meinen bedürfnissen.

Topper, genau so wird es auch der Frau ergehen, von der du redest. Du solltest doch eigentlich wissen, dass deine Überlegungen nur ein Trick der Sinne ist, dich wieder in die Sinnlichkeit zu locken. Gehst man darauf ein, dann hat man am Ende verloren. Du solltest sie in ihrer Enthaltsamkeit unterstützen. Du kannst mir glauben, mir sind alle diese Selbsttäuschungen bestens bekannt.
 
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