Hi Kvatar!
Original geschrieben von Kvatar
die Demokratie war die Idee, dass alle Macht vom Volke ausgeht. Unser aktuelles politisches System ist die versuchsweise Annäherung an dieses Ideal; natürlich hat es Mängel und Löcher.
Nicht "das System'" hat deiner Meinung nach Mängel. Es ist der Mensch. Das ist ein Unterschied. Es ist irreführend, "die Demokratie" per se zu beklagen, aber den menschlichen Egoismus zu meinen.
Gut. Was sollen wir gegen den Egoismus tun?
1. die Menschen innerlich "erneuern",
2. dem Egoismus politisch begegnen.
Zu 1.: In welche Richtung und wie?
Zu 2.: Wie?
Ist es nicht ein totalitäres Unterfangen, den Menschen einem Idealbild zu nähern, dass er zum Zusammenleben besser taugt?
Die Gefahr der Gehirnwäsche, wenn man sich auf solche Gedankenspiele einlässt, ist immens.
Entwicklungen müssen immer das Ergebnis freier Entscheidungen sein, Entscheidungen "von innen heraus". In dem Punkt werden wir uns sicher einig sein.
Aber meiner Auffassung nach sollten wir den menschlichen Egoismus als eine Naturkraft akzeptieren und LIEBEN lernen.
"Der Schmarotzer", um ein Beispiel aus deinem letzten Posting aufzugreifen, ist auch nur ein "Schmarotzer", weil man ihn lässt, ein solcher zu sein... Aber die Verachtung der Gesellschaft ihm gegenüber ist groß. Die Verachtung orientiert sich nicht an das System, dass die Schlitzohrigkeit des Einzelnen zulässt...
Reifes Sozialverhalten kann nur das Ergebnis von Erziehung in Richtung Lebenserfahrungen sein, die darauf aufgebaut ist, sein Ego zu lieben. Die Lebenserfahrung bringt jeden dazu, sich anzupassen. Und dieser Prozeß wird in Liebe für Andere aufgehen, wenn man lernen durfte, sich rundum selbst zu lieben.
Dieser Mangel an Selbstliebe ist ein Kernproblem - verschiedener Kulturen -, aus dem manches andere gesellschaftlichee Problem erwächst.
LG
Gisbert