KingOfLions
Sehr aktives Mitglied
Nicht zu wählen ist das dümmste, das man überhaupt tun kann.
Du kannst hier im Forum und bei deinen Kumpels am Stammtisch über die Regierung meckern wie du willst, du kannst auch bei Demos Fahnen mit Parolen schwenken noch und nöcher - das interessiert (zumindest heutzutage) keine Sau. Ändern tut es erst recht nichts.
Das ist deine Meinung. Nur gut, dass es die politischen Parteien anders sehen, und sie sehr wohl Angst vor Nichtwählern haben.
Für militärische Umstürze fehlt im Westen (Gottseidank) jegliche legitime Grundlage. Das passiert nur in echten, nicht in gefühlten Demokratien.
Für einen militärischen Umsturz gibt es jeden legitimen Grund, sogar in der Verfassung ... steht dort doch "das Recht geht vom Volk aus" ... und kein Volk kann einen Umsturz machen, wenn nicht das Militär und die Polizei mehrheitlich aus der Seite des Volkes und nicht der Regierung steht ... gerade erst exekutiert in Ägypten, und schief gegangen in der Türkei.
Rein Personengebundene Wahlen wären absolut kontraproduktiv. Einer einzelnen Person Macht zu übertragen, wäre gleich "die dümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber".
Es geht in der Persönlichkeitswahl auch nicht darum, einzelnen Personen Macht zu übertragen, sondern ein Parlament aus Volksvertreteren zusammenzustellen, unabhägig von Parteizugehörigkeit, nur basierend auf den Werten die sie verteten. Dadurch ergibt sich gegenüber der Parteiwahl ein wesentlich breiteres Meinungsspektrum,
Was für ein Abbau?
Durch das Internet sind jegliche Informationen über jede Partei in Nullkommanix verfügbar. Mehr Informiertheit und Bildung hat es in der Geschichte der Menschheit noch nie gegeben.
Nicht ganz richtig. Eine weitaus größere Desinformation hat es noch nicht gegeben. Denn zig verschiedene Quellen liefern zig verschiedene Meinungen. Die tatsächlichen Fakten werden aber genau hinter dieser Informationsflut versteckt und gehen darin unter. Wer sich nicht die Mühe macht, die Tatsachen hinter den einzelnen Ideologien zu hinterfragen, der wird immer falsch informiert sein. Und genau dieses Hinterfragen und der daraus entstehende Konsens geht aber immer mehr zugunsten des Aufbaus von Ideologien und Fronten verlören - allerdings halt ohne reelle Hintergründe.
Was wäre ein solches Volkstribunal? Wer würde da auf welcher Grundlage entscheiden, wo und wie die Regierung zu kontrollieren wäre?
Wäre ein solches Volkstribunal nicht de Fakto selbst Regierung, wenn sie über diese Punkte entscheidet?
Und wer kontrolliert dann die Entscheidungen des Volkstribunals?
Soll ich jetzt ad hoc alle Probleme der Welt gleich in einem Posting lösen? Auch ich weiss es nicht, und es gibt sicher gescheitere Leute die sich dazu etwas überlegen können.
Denkbar wäre z.B. ein System wie es in Konzernen ja schon lange üblich ist ... ein Politiker hat Bilanz zu seinen Erfolgen zu ziehen, ist das Volk mit seiner Arbeit einverstanden, dann wird er ein weiteres Jahr verlängert, andernfalls erfolgt eine Neuwahl des entsprechenden Amtes. In Zeiten des Internets ganz leicht realsierbar.
Eine Regierung, in welcher Staatsform auch immer, muss die Macht haben, auch beim Volk unbeliebte Entscheidungen zu treffen. Diese Macht jedoch wird der Regierung in einer Demokratie vom Volk verliehen - und zwar durch Wahlen. Deshalb nochmals: Nicht wählen gehen ist keine Lösung. Wenn das alle machen würden, wie von David Cohen vorgeschlagen, kommen bald diejenigen an die Macht, die keiner haben wollte - auch du und David Cohen nicht.
Warum? Ein Volk wird nie lernen, zielgerichtete und vernünftige Entscheidungen zu treffen, wenn man es keine "Fehler" (der Begriff hier sehr strittig) machen lässt. Wir haben leider in D-A nicht den guten Zustand wie in CH, dass das Volk direkte Demokratie gewohnt ist. D.h. bei einer Einführung würden auch Fehlentscheidungen passieren. Das ist aber auch die Verantwortung des Einzelnen, sich über die Entscheidung Gedanken zu machen, und ggf. wie im realen Leben ja auch mit Fehlentscheidungen und ihren Konsequenzen zu leben.
Bei deiner Kritik des Lobbyismus bin ich ganz bei dir. Das ist in der Tat ein übles Krebsgeschwür in der westlichen - allerdings auch in der östlichen (und eigentlich jeder) Politik, denn nirgendwo geht es anders zu.
Andererseits darf man auch nicht den Fehler machen, Regierungen prinzipiell nur als Marionetten des Grosskapitals zu sehen. Wenn dem so wäre, gäbe es keine Sozialleistungen, Krankenversicherungen, Steuererleichterungen usw mehr, dassind alles Errungenschaften der Politik. Grosskapitalisten brauchen das alles nicht, auch nicht indirekt, denn die Ressource Mensch wird durch die Technologien immer überflüssiger.
Da bin ich nicht bei dir. Alles Sozialleistungen dienen letztlich dazu, die Ruhe in der Bevölkerung aufrecht zu erhalten. Das hat das System einfach aus der Geschichte gelernt, dass ein hungerndes Volk putscht, und man es einfach nicht bis auf den letzten Heller auspressen kann (wobei letztlich sowieso alles Arbeitsleistung=Geld bei den Grossinvestoren landet ... auch das der Sozialleistungen. Insofern ist es also für das Grosskapital kein wirklicher Verlust sozial zu sein.
Auch Steuererleichterungen sind keine Errungenschaft für das Volk. Denn Steuersenkungen erhöhen die Kaufkraft, und damit den Umsatz der Unternehmen bzw. die verfügbaren Gelder für Kredite der Banken, mit denen sie letztendlich wiederum mehr Kontrolle ausüben können.
Letztendlich wird also der Verdienst des Grosskapitals nur in einen anderen Bereich verschoben ... ohne dass das Kapital dadurch einen grossen Verlust erleidet.