Krebs und alternative Heilmethoden

apropos reinfallen ... sehr gefreut hat mich diese Nachricht:


(Zitat) Unter Federführung baden-württembergischer Ermittler haben internationale Polizeibehörden einen Ring von Callcenter-Betrügern zerschlagen, der für zahlreiche Betrugsmaschen im Internet verantwortlich sein soll. Die Ermittler konnten direkt mithören, wie Tausende Opfer um Ihr Geld gebracht werden sollten und verhinderten nach eigenen Angaben einen Millionenschaden. ...

Oh ja, das ist wirklich toll. Bei meiner Mutter wurde es auch schon versucht, dass ein fingierter Microsoft-Mitarbeiter angerufen hat und nach ihrem Passwort gefragt hat um sich so online in ihren Computer hacken zu können. Zum Glück hatte sie da kein Windowse-System, weil ich ihr ein Linux-System eingerichtet habe, was er auf diese Weise nicht hacken konnte, und nach diesem Vorfall hat sie sich auch selbst nochmal über Callcenter-Betrug inklusive dem "Enkeltrick" schlau gemacht. (Beeindruckend genug, wie sie sich mit mittlerweile 89 Jahren immernoch mit Computern befasst).

Um als Betrug angeklagt werden zu können, muss aber auch die Betrugsabsicht klar sein. D.h. es muss dem Täter bewusst sein, dass er gerade die Unwahrheit redet. Es muss nachgewiesen sein, dass der Täter aktiv lügt und eben nicht nur die Unwahrheit erzählt, die er selbst aber auch für wahr hält. Und DAS den Anbietern "alternativer Krebstherapien" - um zum Thread-Topic zurück zu kehren - nachzuweisen, ist schwierig bis unmöglich. Tatsächlich glaube ich, dass viele dieser Anbieter auch wirklich glauben, was sie behaupten und anbieten. Und dagegen kann man gesetzlich über Betrugs-Anklagen nicht vorgehen, sondern muss verstärkt auch auf Aufklärung setzen.
 
Werbung:
Wenn es so grandios wäre, wäre es doch gut, das publik zu machen - ihre Fähigkeiten, ihr Wissen und ihre Methoden - auf dass es auch mehr Menschen zu Gute kommen kann.
Es ist nicht am Fließband reproduzierbar. Es klappt unter anderem, wenn sich der Klient zu dem Heiler findet, zu dem er passt und wenn er bereit dazu ist.
Aber das wirst du in 100 Jahren nicht verstehen, worum es dabei geht, und von daher ist das das Letzte, was ich dir dazu sagen kann und werde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist nicht am Fließband reproduzierbar. Es klappt unter anderem, wenn sich der Klient zu dem Heiler findet, zu dem er passt und wenn er bereit dazu ist.
Aber das wirst du in 100 Jahren nicht verstehen, worum es dabei geht, und von daher ist das das Letzte, was ich dir dazu sagen kann und werde.

Ganz wie Du willst. Du brauchst da gar nichts erzählen.

Du hast Dich darüber ereifert, dass ich ausgesagt habe, dass niemand sonst Krebserkrankungen heilen kann, die die evidentbasierte Medizin nicht heilen kann.

Das kannst Du unfair finden, und das ist es auch, weil es auch bedeutet, dass viele Menschen frühzeitig sterben, denen man noch ein langes erfülltes Leben gönnen und wünschen würde. Die evidentbasierte Medizin kann ihnen nicht helfen, also auch sehr wahrscheinlich niemand anderes. Ich habe hier im Forum schon von einer Freundin von mir erzählt, die 2004 an einer Krebserkrankung gestorben ist; ein paar Wochen bevor sie 28 Jahre alt geworden wäre. Das ist kein Alter, in dem man sterben dürfen sollte, und NIEMAND würde sagen, ihr so früher Tod wäre fair gewesen.

Ich kann auch ein Stück weit nachfühlen, dass bzw. warum Du diese meine Aussage als arrogant betrachtest. Da steckt dann der Glaube bzw. Wunsch dahinter, dass es für diese Menschen, denen die evidentbasierte Medizin keine Hoffnung auf Heilung mehr machen kann, doch noch Möglichkeiten bestehen müsse, Die Ärzte nicht kennen, aber sonst irgendwer auf der Welt schon. Den Wunsch danach kann ich sehr gut nachvollziehen - siehe oben, und sie war nicht der einzige Mensch, den ich kannte, der an Krebs gestorben ist. Die Aussage von mir, dass es keine Heilung gibt, wenn es die evidentbasierte Mefizin nicht kann, tut weh... ich bin aber nach wie vor davon überzeugt.

Ein(e) "deus ex machina"-HeilerIn, der/die "unterm Radar" fungiert und einige der bereiten und passenden Klienten, die ihn/sie finden doch noch retten und heilen kann. Das wäre wunderbar. Aber warum agieren diese Heiler nur so unterm Radar? Die Klienten müssen bereit und passend sein und sie finden?

Sorry, da bin und bleibe ich eher misstrauisch, als dass ich mich von Deiner verschnupften Reaktion mit der Annerkung ich würdexes eh nicht verstehen irgendwie einschüchtern ließe.

Wer meint, Krebserkrankungen auch dann noch heilen zu können, wenn die evidentbasierte Medizin es nicht kann, bzw. wer glaubt da Wissen zu haben, welches der evidenzbasierten Mefizin aktuell noch fehlt, und welches ihr helfen kann, noch mehr Menschen zu helfen... der soll das deutlich zeigen. Wozu diese Geheimniskrämerei "unterm Radsr"? Warum und wie müssen die Klienten sie finden? Die Sache würde dadurch nicht fairer, sondern man schiebt den Patienten, die sie nicht finden oder die nicht wie auch immer betritt sind, die Schuld in die Schuhe: "Tja, da gibt es diese Heiler, die Du hättest finden müssen, und die Dir vielleicht noch hätten helfen können, wenn Du passt und bereit bist. Dein Pech, wenn Du sie nicht findest oder den falschen Glauben hast und deswegen nicht bereit bist.."

Wie gesagt: Die Sachlage würde dadurch nicht fairer werden, und in der Form wirkt es auf mich eher fishy...
 
Zuletzt bearbeitet:
Kürzlich las ich von einer Frau, die von ihrer "Wunderheilung" im Dschungel berichtete. Sie erkrankte und ließ sich nach den Maßstäben der westlichen Medizin behandeln. Ohne Erfolg. Sie ließ sich im Dschungel behandeln und wurde gesund. Und das, obwohl sie laut europäischen Ärzten austherapiert gewesen wäre. Was ein bisschen seltsam klingt, wenn man bedenkt, dass die Ursache für ihre Symptome zu dem Zeitpunkt noch nicht ermittelt werden konnte. Jedenfalls nahm sie die "Dschungelmedizin" die ihr ein "Heiler" gab. Und wurde gesund. Ach ja: Von dem Mittel wurde sie erstmal so krank, dass sie fast starb. Dass sie ein Jahr später (!) symptomlos war, schrieb sie dem Erfolg des Heilers zu...
 
Du hast Dich darüber ereifert, dass ich ausgesagt habe, dass niemand sonst Krebserkrankungen heilen kann, die die evidentbasierte Medizin nicht heilen kann.
nur die traditionelle Medizin kennt kaum Vorbeugung, gegen Krebs, und auch gegen viele andere Erkrankungen, in diese Richtung zielen aber TCM- und Ayurveda-Ernährung beispielsweise.
Klarerweise ists am besten, wenn man gar nicht erst krank wird.
 
nur die traditionelle Medizin kennt kaum Vorbeugung, gegen Krebs, und auch gegen viele andere Erkrankungen, in diese Richtung zielen aber TCM- und Ayurveda-Ernährung beispielsweise.
Klarerweise ists am besten, wenn man gar nicht erst krank wird.

Wenn ich mich so in der wissenschaftsbasierten Medizin umschaue: Da geht es sehr viel auch um Vorbeugung. Wir wissen, dass beispielsweise Rauchen das Risiko an Lungenkrebs und/oder COPD zu erkrankten drastisch erhöht. Ich kann Dir einen Haufen Studien aufzeigen, in denen nach Korrelationen zwischen Ernährungs-Gewohnheiten und diversen Erkrankungen - u.a. auch Darmkrebs - gesucht und gefunden wird. Alle Nas' lang gibt es einen Bericht darüber, was neuerdings als krebserregend eingestuft wurde und deswegen eingeschränkt oder gemieden werden sollte sofern möglich.

Der Markt ist überschwemmt mit Gesundheitsratgebern, und so einige davon sind wissenschaftlich sogar gut fundiert. Ein Leben, in dem man alle diese gut fundierten Tipps konsequent durchziehen würde, wäre aber selbst ziemlich anstrengend und würde nur wenig Platz für Freude und Spointanität bieten.

Eine halbwegs gesunde Lebensweise, in der man die größten Risikofaktoren meidet, ist aber sowohl schnell erzählt als auch für viele Menschen durchaus einfach durchzuziehen.

Nun kommt aber der Clou: Dass immer mehr Menschen an Krebs erkranken liegt nicht nur an Umweltgiften und ungesunder Lebensführung. Nein, ein anderer großer Faktor dabei ist, dass wir immer älter werden, weil wir andere Todesursachen besiegt oder stark zurück gedrängt haben. Heutzutage sterben nur noch wenige bis keine Menschen an Schlangenbissen, Tollwut, Pest, Lepra, Wundbrand, Karies (ja, früher starben Menschen auch daran), uvm. Krankheiten, Leiden und Risikofaktoren, die wir schon erfolgreich besiegt oder stark zurück gedrängt haben. Und wenn von vielen möglichen Todesursachen welche wegfallen oder statistisch zurück gedrängt werden, so steiger automatisch der Anteil der verbliebenen Todesursachen. Die Menschen kriegen nicht nur mehr Krebs, weil sie ungesünder mit mehr Umweltgiften leben, sondern tatsächlich auch, weil sie im Schnitt gesünder und risikoärmer Leben als in Zeiten, in denen obige Beispiele noch den Alltag prägten.

Auch in einer Welt, in der jeder Mensche optimal gesundheitsbewusst leben würde, gäbe es dennoch Menschen mit Krebserkrankungen. Und davon leider auch nicht wenige.

Tatsächlich hat streng genommen auch JEDER Mensch kontinuierlich Krebs. Es mutieren andauernd Zellen im Körper zu mitunter auch Krebszellen. In den allermeisten Fällen reagiert das Immunsystem schnell genug und eliminiert diese Zellen. Eine gefährliche Krankheit wird es dann, wenn das bösartige Wachstum mal das Immunsystem unumkehrbar überholt. Die möglichen Ursachen davon sind vielfältig... und es kann sehr gut auch einfach nur Pech sein, wenn das eben passiert, obwohl man optimal gesundheitsbewusst gelebt hat.

Lange Rede kurzer Sinn: Krankheitsvorbeugung ist sehr wohl ein Thema in der modernen Medizin. Und natürlich ist es "am besten" gar nicht erst krank zu werden, aber das ist ein Zustand, der immernoch auch nur wenigen Menschen vergönnt bliebe, auch wenn alle Menschen optimal gesundheitsmewusst leben würden.
 
Werbung:
Zurück
Oben