Ich habe unzählige Informationen gesammelt und gelesen und mir meine eigene Meinung gebildet, in Bezug auf die alternativen, begleitenden Wege. Denn ich habe einen engen Angehörigen durch den Krebs verloren.
Ich auch. So einige mir sehr liebe Menschen sind einer Krebserkrankung erlegen - teilweise auch viel zu jung (z.B. mit knapp 28). Und gerade in solchen Zeiten, wenn ein Arzt sagt: "Ich kann kurativ nichts mehr für sie tun, sondern sie nur noch palliativ begleiten", drängt sich die quälende Frage auf, ob es nicht doch irgendwie noch Hoffnung auf Heilung geben kann. Wer meint, dass es geht - und dass er damit mehr weiß und kann als die evidenzbasierte Medizin - soll das zeigen, auf dass sein Wissen möglichst vielen Menschen zu Gute kommen kann. So lange da keiner sich deutlich zu Wort meldet, gibt es keinen Grund davon auszugehen, dass es diesen Übermeister irgendwo gibt.
Wir wussten von Anfang an, dass die Chemo nur ein Spiel auf Zeit ist, von Heilung war weder medizinisch noch auf alternativem Wege je die Rede.
Jain. Es kommt zum einen drauf an, ob die Therapie kurativ oder palliativ ist, also ob sie mit der Intention verfolgt wird, zu heilen oder zu lindern. Letzteres ist tatsächlich ein Spiel auf Zeit, was aber auch schon sehr viel Wert sein kann, weil es sich dabei durchaus um mehrere Jahre mehr Zeit handeln kann, die der Patient auch gut und beschwerde-arm leben kann. Bei einer kurativen Therapie ist die Frage: Wie definieren wir Heilung? Es muss ein sog.
Endpunkt sein, der wissenschaftlich einfach und schnell feststellbar ist. Da wird dann meistens gesagt: Ein Patient ist geheilt, wenn die Krankheit innerhalb von fünf Jahren nach der Therapie nicht diagnostizierbar wieder kommt. Und das ist eine durchaus brauchbare Definition, weil tatsächlich bei der Mehrheit der Menschen, die diese Zeitspanne nach einer Therapie Krebsfrei bleiben, das auch noch einige weitere Jahre so bleibt. Und so kenne ich nicht nur Menschen, die leider einer Krebserkrankung erlegen sind (mitunter viel zu früh), sondern auch einige, die tatsächlich so geheilt wurde. U.a. auch einen ehemaligen Arbeitskollegen, den ich erst viele Jahre nach seiner Krebserkrankung und Therapie kennengelernt habe.
Aber solange sich Geld mit Verzweiflung machen lässt, wird es auch diese fragwürdigen Anbieter geben die das ausnutzen und Patienten, die dies glauben wollen.
Und da muss weiter aufgeklärt werden. U.a. wie in dem Stern-Artikel, den ich hier verlinkt habe (schon 2x).
Ich danke dir, für deine Ausführungen.
Aber ich denke wir werden auf keinen Nenner kommen. Ich sehe die alternativen Wege als Graubereich an, für mich können die erfahrungsbedingt nicht alle in einen Topf geworfen und gesamt abgewertet werden.
Ich habe auch nicht alle gleichermaßen abgewertet. Wie gesagt, wenn es nur um
begleitend oder
lindernd ginge, wäre es eine rein akademische Diskussion, die Patienten gar nicht zu interessieren brauch. Sobald aber die Behauptung auch nur durchscheint, da könnte es jemand besser als die Medizin, und könne auch die Krebskrankheiten noch heilen, bei der die Medizin einen kurativen Ansatz aufgegeben hat, wird es definitiv unseriös und muss als solches gebrandmarkt werden.