Kontrollsucht

Naja, als Kind hatte ich nie Sicherheit. Das war der Anfang
@SusiQ19 , dann liegt genau dort auch der Schlüssel für die Auf- und letztendlich der Verarbeitung. Die Sicherheit nun im Erwachsenalter zu erlangen, damit die Kontrollsucht eine Ende finden kann. :)

Spreche ausgiebig mit jemand Deines Vertrauens über Deine Kindheit, die Sicherheit die Dir dort fehlte. Gebe dabei dem Kind von damals all den Raum und die Zeit zu fühlen und das im Hier, Jetzt und Heute. Gebe diesen Gefühlen einen Namen, damit sie greifbar werden und den Raum in Deinem Leben verlassen können.

Nach und nach, Schritt für Schritt in eine unbeschwerte Zukunft.
 
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Hallo Gemeinde,

irgendwie bin ich seit Anbeginn der Zeit (Kindheit) kontrollsüchtig.
Ich habe das Verhalten meiner Mutter übernommen, es ging blindlinks in mich über.
Es ist so eingefleischt, dass es bei kleinen (alltäglichen) Dingen beginnt, und bei großen, nicht alltäglichen Dingen endet.
Es fällt mir gar nicht mehr auf, weil es so "normal" für mich ist.
Wie kann ich es transformieren? Ich bin gerade dabei, es überhaupt mal für mich zu erkennen.
LG S.
Ich versteh nicht ganz, was gemeint ist.
Was willst du denn kontrollieren?
Dinge (also etwa, ob die Tür eh abgesperrt ist, ob der Herd eh abgeschaltet ist, etc.)
oder
Menschen?
 
Naja, als Kind hatte ich nie Sicherheit. Das war der Anfang

Zwangsverhalten, Zwangsgedanken oder Ähnliches, vielleicht auch das hier angesprochene Kontrollieren, sind Schutzmechanismen der Psyche, die der Mensch nach erlittenen Traumata erschafft, um den Alltag zu bewältigen.

Zwangverhalten einfach "abstellen" geht nicht, denn das wäre Zwang mit Zwang bekämpfen.
Es ist erst dann zu greifen und zu ändern, wenn es keine Notwendigkeit bzw. Funktion des Zwangskorsetts mehr gibt, das dient nämlich der Psyche als Stützkorsett, damit sie inmitten der Realisierung der Traumata und der Neuausrichtung nicht auseinanderfällt.

Das geht nur nach und nach und es kann dem einen helfen, sich Unterstützung zu suchen für den Transformations- und Heilungsprozess, oder aber, wenn man keinem Therapeuten traut, so wie ich es früher nicht tat, sich selbst auf den Weg zu machen, wobei man natürlich am besten sehr vorsichtig und klug vorgeht und keinen Tag lang nachlässt.

Es ist möglich, alle Kontrollverhalten und Zwangsgedanken loszuwerden, wenn man parallel ein neues Leben aufbaut, in dem die eigenen Bedürfnisse erfüllt werden, eine innere Stärke aufgebaut wird, man in sich selbst Ruhe und Geborgenheit finden kann und sich von anderen Menschen abgrenzen kann, also sich nicht mehr in Dramen anderer reinziehen lässt und selbst keine Dramen produziert.
Wenn man Stück für Stück ein eigenes souveränes Leben aufbaut.

Diese Befreiung aus Zwangshandlungen liegt bei mir jetzt 30 Jahre zurück, die sind nie wiedergekommen, also der Weg lohnt sich.
Die Dauer des Prozesses, vom Beginn der Erkenntnis an (da bist Du ja schon) bis alles "rum" war: Fünf Jahre

Innerhalb der fünf Jahre habe ich fast alle Lebensumstände, in denen ich damals war, verändert.
Dazu muss man erstmal bereit sein und es geht am besten sachte und allmählich, sonst retraumatisiert man sich, mit Schocks und zu schnellen Umbrüchen.

Viel Erfolg.
In Dir ist eine Version eines freien Menschen, der will raus und der kann das auch. Mögen Dir Hilfen oder Hilfsmittel zugute kommen.

LG
 
Zwangsverhalten, Zwangsgedanken oder Ähnliches, vielleicht auch das hier angesprochene Kontrollieren, sind Schutzmechanismen der Psyche, die der Mensch nach erlittenen Traumata erschafft, um den Alltag zu bewältigen.

Zwangverhalten einfach "abstellen" geht nicht, denn das wäre Zwang mit Zwang bekämpfen.
Es ist erst dann zu greifen und zu ändern, wenn es keine Notwendigkeit bzw. Funktion des Zwangskorsetts mehr gibt, das dient nämlich der Psyche als Stützkorsett, damit sie inmitten der Realisierung der Traumata und der Neuausrichtung nicht auseinanderfällt.

Das geht nur nach und nach und es kann dem einen helfen, sich Unterstützung zu suchen für den Transformations- und Heilungsprozess, oder aber, wenn man keinem Therapeuten traut, so wie ich es früher nicht tat, sich selbst auf den Weg zu machen, wobei man natürlich am besten sehr vorsichtig und klug vorgeht und keinen Tag lang nachlässt.

Es ist möglich, alle Kontrollverhalten und Zwangsgedanken loszuwerden, wenn man parallel ein neues Leben aufbaut, in dem die eigenen Bedürfnisse erfüllt werden, eine innere Stärke aufgebaut wird, man in sich selbst Ruhe und Geborgenheit finden kann und sich von anderen Menschen abgrenzen kann, also sich nicht mehr in Dramen anderer reinziehen lässt und selbst keine Dramen produziert.
Wenn man Stück für Stück ein eigenes souveränes Leben aufbaut.

Diese Befreiung aus Zwangshandlungen liegt bei mir jetzt 30 Jahre zurück, die sind nie wiedergekommen, also der Weg lohnt sich.
Die Dauer des Prozesses, vom Beginn der Erkenntnis an (da bist Du ja schon) bis alles "rum" war: Fünf Jahre

Innerhalb der fünf Jahre habe ich fast alle Lebensumstände, in denen ich damals war, verändert.
Dazu muss man erstmal bereit sein und es geht am besten sachte und allmählich, sonst retraumatisiert man sich, mit Schocks und zu schnellen Umbrüchen.

Viel Erfolg.
In Dir ist eine Version eines freien Menschen, der will raus und der kann das auch. Mögen Dir Hilfen oder Hilfsmittel zugute kommen.

LG

Vielen Dank. das hat mir geholfen.
Zwang mit Zwang abstellen funktioniert nicht, das weiß ich von früher schon.
Ich weiß, dass es eher mit Gefühl geht.

Ich versuche, meinem Leben eine neue Richtung zu geben. Ich denke, ich bin vor langer Zeit in eine falsche Straße abgebogen und habe den Weg nie zurückgefunden. Mein Leid (meine Gesundheit ist sehr schlecht in diesem Jahr), ist denk ich, Ausdruck dessen.

Ich weiß noch nicht, wie ich es lösen kann, ich habe nur ein paar Erkenntnisfetzen, welche sich wie ein halbfertiges Puzzle anfühlen. Ich versuche wieder mehr meiner Seele zu folgen, weniger zu planen, mehr zu fühlen, mich von Wasser zu umgeben, wenn die Möglichkeit sich bietet, wieder zu tanzen und evtl. zu schauspielern. Aber nie Stress zu haben, alles gelassen zu sehen, scheint mir utopisch, ich denke das ist ein unmenschlicher Anspruch, und überzogene Erwartungen und Ansprüche will ich nicht mehr haben, auch nicht bei mir selbst.

Bei meinem Partner übe ich auch etwas. Ihn einfach mehr in Ruhe lassen haha...

Danke für deinen Beitrag und deine Zeit
LG
 
Ich versteh nicht ganz, was gemeint ist.
Was willst du denn kontrollieren?
Dinge (also etwa, ob die Tür eh abgesperrt ist, ob der Herd eh abgeschaltet ist, etc.)
oder
Menschen?

Von ...bis...würde ich sagen.
Angefangen von extremer Planung allem, bis hin zur Kontrolle im Gedanken gegenüber Menschen.
Unterschwelliger Kontrolle meinem Partner gegenüber (nix schlimmes, eher so Sachen wie "hast du den Geschirrspüler schon ausgeräumt..." usw...
Es fängt im kleinen an, aber Kleinvieh macht auch Mist
 
Bei meinem Partner übe ich auch etwas. Ihn einfach mehr in Ruhe lassen haha...
😁 das funktioniert nicht, wenn dir nicht bewusst wird, dass du ihn sein lassen solltest wie er ist, er hat das recht zu sein wie er ist.

Frauen haben ganz oft das Gefühl, dass sie Männer erziehen müssen, verändern, verbessern, ganz nach ihren eigenen Vorstellungen.

Menschen verändern sich wenn sie sich angenommen fühlen wie sie sind, Dressur funktioniert nicht.
 
Von ...bis...würde ich sagen.
Angefangen von extremer Planung allem, bis hin zur Kontrolle im Gedanken gegenüber Menschen.
Unterschwelliger Kontrolle meinem Partner gegenüber (nix schlimmes, eher so Sachen wie "hast du den Geschirrspüler schon ausgeräumt..." usw...
Es fängt im kleinen an, aber Kleinvieh macht auch Mist
Fang doch bei die selbst an und akzeptiere dich wie du bist.
 
😁 das funktioniert nicht, wenn dir nicht bewusst wird, dass du ihn sein lassen solltest wie er ist, er hat das recht zu sein wie er ist.

Frauen haben ganz oft das Gefühl, dass sie Männer erziehen müssen, verändern, verbessern, ganz nach ihren eigenen Vorstellungen.

Menschen verändern sich wenn sie sich angenommen fühlen wie sie sind, Dressur funktioniert nicht.
Danke - aber das weiß ich
 
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