Ich bin es leid. Ich bin es so richtig leid.
Ich bin dick, ernähre mich nicht von Fertigprodukten und stopfe weniger Süßigkeiten in mich hinein als manch schlanke Kollegin oder Freundin.
Und ich kann diese selbgefälligen und dummen Urteile nicht mehr hören.
Das gilt jetzt nicht nur für den zitierten Post.
Bislang sind 140 Gene bekannt, die dabei "mitmischen".
Auch das war lange Zeit nicht bekannt und leider hat man Menschen mit "Idealgewicht", Trends, Mode, Sportlichkeit und weiterem tamtam vorgegaukelt, dass es nur eine Frage der Ernährung, des Willens usw. sei, welche Figur sie haben.
Dass manche Menschen deutlich mehr auf die Waage bringen als andere und dabei durchaus gesund sein können, ist so lange noch gar nicht gesichert und längst noch nicht in allen Köpfen angekommen.
Auch eine Veranlagung zum Diabetes hängt nur bedingt mit "Übergewicht" zusammen (es gibt genügend sehr schlanke Menschen, die Diabetes 2 haben - auch aufgrund ihrer Gene).
Richtig schlimm ist es, wenn man diesen Menschen dann einredet, dass sie doch unbedingt abnehmen müßten - zum einen können sie es nicht (zumindest nicht so wie viele andere), zum anderen "züchtet" man sich damit richtig Dicke - durch Jojoeffekt und weitere, damit korrelierende Faktoren.
Es gibt auch die Dünnen, die mengenmäßig essen können, was sie wollen (auch genetisch bedingt), ohne zuzunehmen und nicht alle sind damit glücklich.
Ein Blick auf die Familie (die Eltern, Großeltern), den Knochenbau, das tatsächliche Essverhalten, die Lebensumstände, das subjektive Befinden bringen mehr Aufschluss als die tatsächlich auf die Waage gebrachten Kilos.