Richtig. All der Hass gibt zu denken und wirft die Frage auf, ob man es verantworten könne, in solchen und ähnlichen Fällen die Wahrheit zu veröffentlichen. Andererseits treibt er normalerweise keine nennenswerten Blüten mehr. Die hasserfülltesten Menschen, die ich persönlich kenne, gehören der SPD an. Wenn sie abends zusammensitzen, schwärmen sie von Hogesa, beklagen die angebliche Weltherrschaft der Juden und träumen vom vielbeschworenen "kleinen Hitler", der kommen müsse, um Deutschland zu retten. Solche Leute wären aus der AfD längst geflogen und sollten eigentlich nur in der NPD eine politische Heimat finden. Dennoch unterstützen sie Merkel und Gabriel.
Ich habe den Eindruck, dass es relativ unproblematisch ist, die Täter beim Namen zu nennen. Die Sorte Wut, die sich in Protestwahlen und dergleichen äußert, scheint vor allem dann hochzukochen, wenn der Eindruck entsteht, es werde von Seiten der Medien Volkserziehung betrieben und verschwiegen, was mit deren Inhalten nicht im Einklang stehe. Momentan schürt man den Zorn hemmungslos. Insbesondere ARD und ZDF betätigen sich als Sprachrohre der Regierung, und das Staatskabarett in Gestalt der "Anstalt" und der "Heute Show" bildet nicht einmal mehr zum Schein einen Gegenpol, sondern trommelt besonders laut.
Witzig wird es immer, wenn sich mal ein kritischer Artikel auf die Seiten der WELT, der FAZ oder des SPIEGEL verirrt. Das ach so bösartige Wutbürgertum wird dann nämlich sofort lammfromm und überschüttet die Autoren mit Lob der Sorte: "Endlich sagt es mal jemand. Vielen Dank, meine Welt ist gerettet." Diejenigen, die sich davon nicht beeindrucken lassen, sehen sich dann erst einmal isoliert.
Früher gab es staatskritische Kabarettprogramme, die angehende linke Staatsfeinde in Klatschvieh verwandelten. Vielleicht sollte man es damit versuchen, ehe man gar so offensichtlich Propaganda betreibt und das eigene Volk gegen sich aufbringt, indem man es hochoffiziell als Abschaum und Pack beschimpft.