TopperHarley
Sehr aktives Mitglied
Nein, jetzt gehts erst richtig los. Die Wahrheiten kommen immer ans Licht ... früher oder später 
Hab gerade etwas zu deinen "katastrophalen Wetterbedingungen" gefunden, die es nach deiner Ansicht offenbar noch nie gegeben hat. Dann sieh mal hier:
Alles hoch interessant und am besten hier selbst nachlesbar:
Behringer W. (2007): Kulturgeschichte des Klimas
Ist es nicht so, dass wir heute glauben bzw. uns glauben gemacht wird, dass das Wetter verrückt spielt und es das bisher nie gegeben hat? Diese Ansicht ist offenbar nicht korrekt.
lg
Topper
Hab gerade etwas zu deinen "katastrophalen Wetterbedingungen" gefunden, die es nach deiner Ansicht offenbar noch nie gegeben hat. Dann sieh mal hier:
Auch während der Hochmittelalterlichen Warmzeit gab es grausame Klima-Extreme wie etwa den Winter des Jahres 1010/1011, in dem der Bosporus zufror und der Nil Eis führte (53). Im Winter 1118 wurde Treibeis vor Island gesichtet, in Sachsen dauerten Fröste bis in den Juni, und der Frost hielt die Lagune von Venedig im Griff: Man konnte über das Eis bis ins Zentrum der Markusrepublik reiten [...] Die 1180er Jahre brachten die wärmste bekannte Winderdekade überhaupt. Im Januar 1186/87 blühten bei Straßburg die Bäume. Bereits früher stößt man auf längere Hitzephasen, etwa zwischen 1021 und 1040. Nürnburger Quellen klagen für 1022, dass Menschen ' auff den Strassen vor großer Hitz verschmachtet und ersticket' seinen, Bäche und Flüsse, Seen und Brunnen austrockneten und Wassermangel eintrat. Der Sommer 1130 war so trocken, dass man durch den Rhein waten konnte. Im Jahr 1135 führte die Donau so wenig Wasser, dass man sie zu Fuß durchquren konnte. [...]
Seit den 1180er Jahren überwogen in einer bemerkenswerten langen Warmphase warme und heiße Sommer, bis ihr 1251 ein stürmischer und kalter Sommer, der zu Missernte, Teuerung, Hunger und schweren Krankheiten führte, ein jähges Ende setzte. Nicht alle warmen Jahre waren übrigens günstig, denn in Jahren großer Trockenheit kam es in Mitteleuropa zu Dürre und Waldbränden. Zwischen 1261 und 1310 und noch einmal zwischen 1321 und 1400 traten in Mitteleuropa die längsten Phasen anhaltender Sommerwärme auf. [...]
Überraschenderweise präsentierten sich die Frühjahre der Hochmittelalterlichen Warmzeit uneinheitlich. Kühle oder kalte wechseln mit gemäßigten, warmen oder heißen ab, ohne dass eine einheitliche Tendenz erkennbar wäre. Selbst Kaltlufteinbrüche im April und Spätfröste im Mai treten auf, wenn auch seltener als in der Kleinen Eiszeit. [...]
Bei den Anbaugrenzen von Kulturpflanzen erscheinen die Befunde für das hohe Mittelalter eindeutig: Die Baumgrenze stieg in den Alpen auf über 2000 Meter, ein Wert, der zwar nicht die Höhe des bronzezeitlichen Optimums erreicht, der aber doch weit über dem des 20. Jahrhunderts liegt. (56) Die Baumgrenze bildet einen Indikator für die Verschiebung des gesamten Ökosystems [...]
Auch in Asien machte sich die Nordwanderung der Vegetation bemerkbar. Wie aus alten chinesischen Aufzeichnungen hervorgeht, lagen die Anbaugrenzen für Zitrusfrüchte und für das Kraut Boehmeria nivea niemals so weit nördlich wie im 13. Jahrhundert. Beides sind subtropische Pflanzen, deren Ernteertrag eng verknüpft ist mit ausreichender Wärme. Ihre Anbaugrenzen lagen im Jahr 1264 einige hundert Kilometer weiter nördlich als im 20. Jahrhundert. (60).
Alles hoch interessant und am besten hier selbst nachlesbar:
Behringer W. (2007): Kulturgeschichte des Klimas
Ist es nicht so, dass wir heute glauben bzw. uns glauben gemacht wird, dass das Wetter verrückt spielt und es das bisher nie gegeben hat? Diese Ansicht ist offenbar nicht korrekt.
lg
Topper