Der Lebensfilm in Todesnähe

Tommy

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Morjens :)

Ich nutze mal frecherweise diesen Thread, um meine Erkenntnisse über den Lebensfilm in unmittelbarer Todesnähe kundzutun. Leider ist es etwas lang geworden, aber kürzer gings nicht. Eher länger wärs noch gegangen. :D

Lange Zeit schon, bevor es überhaupt so etwas wie die Erforschung von Nahtod-Erlebnissen (NTE) gab, war das Phänomen eines quasi im Zeitraffer ablaufenden Lebensfilms bei Menschen in unmittelbarer Todesnähe bekannt. Allerdings brachte man es nur in Verbindung mit Beinah-Ertrunkenen. Die Forschung zeigte aber, daß sowohl sein Auftreten, als auch der Grad seiner Intensivität von keiner speziellen Todesart abhängig ist. Lebensrückschauen haben insofern eine Sonderstellung, als sie zu jedem Zeitpunkt innerhalb einer NTE auftreten können; auch hängt ihre Charakteristik von bestimmten Faktoren ab, wie noch zu zeigen sein wird. Der kleinste gemeinsame Nenner aber ist der, daß er in außerordentlicher Geschwindigkeit abläuft, während auf der Ebene der physischen Welt nur wenige Sekunden, Bruchteile von Sekunden oder sogar gar keine Zeit vergeht. Zudem werden sie übereinstimmend als äußerst intensiv und plastisch beschrieben. Um einen ersten Eindruck zu bekommen, folgendes Beispiel:

Der Laster kippte um und rutschte die Straße entlang auf eine Brücke zu. Ich hatte Angst, denn es war vorauszusehen, daß der Laster die Brücke rammen würde. Während dieses Augenblicks, als der Wagen ins Rutschen kam, lief in Gedanken mein ganzes Leben vor mir ab. Ich sah nicht alles, nur die Höhepunkte. Es war vollkommen lebensecht. Als erstes sah ich, wie ich hinter meinem Vater am Strand entlangstapfte, als ich zwei Jahre alt war. Der Reihe nach kamen noch ein paar andere Erlebnisse aus meinen ersten Lebensjahren, und danach stand mir vor Augen, wie ich als Fünfjähriger das neue rote Auto demolierte, das ich zu Weihnachten bekommen habe. Ich erinnerte mich daran, wie ich in der ersten Klasse heulend in dem grellgelben Regenmantel zur Schule ging, den meine Mutter mir gekauft hatte. Aus jedem Jahr in der Grammar School fiel mir wieder ein bißchen was ein. Jeder einzelne meiner Lehrer tauchte wieder vor mir auf, und aus jedem Jahr kam mir wieder eine herausragende Einzelheit ins Gedächtnis. Dann wechselte ich auf die Junior High School über, ging nebenbei Zeitungen austragen und arbeitete in einem Lebensmittelgeschäft, und so ging es weiter bis zu dem Punkt, an dem ich damals stand, kurz vor dem zweiten Jahr im College. Alle diese Ereignisse und noch viele andere zogen da im Geist blitzschnell an mir vorüber. Vermutlich dauerte es nicht länger als den Bruchteil einer Sekunde. Auf einmal jedoch war es vorbei, ich stand da und starrte auf den Lastwagen und dachte, ich sei tot, dachte, ich sei ein Engel. Ich kniff mich in den Arm, um herauszukriegen, ob ich noch am Leben war, oder ein Geist, oder was eigentlich. Der Laster war ein einziger Trümmerhaufen, während ich nicht einen Kratzer abbekommen hatte.
(1)

Dieser geballte Erlebnisinhalt in nur einem oder wenigen Momenten überrascht und läßt die Frage aufkommen, ob Experiencer (so werden in der Forschung Personen genannt, die eine NTE hatten) möglicherweise während ihres Erlebnisses in eine andere Zeitebene eintauchen oder gar in eine Dimension, in der Zeit, wie wir sie kennen, außer Kraft gesetzt ist. Der Mann im obigen Beispiel sprach von einem Sekundenbruchteil. Andere Experiencer gehen weiter und reden von einem regelrechten *Zeitstillstand*, so als sei die Zeit auf der physischen Ebene eingefroren. Charakteristisch für solche Erlebnisse ist das Verlassen des Körpers; Personen in unmittelbarer Todesnähe sehen sich gleichsam von oben, aus der Vogelperspektive zu, erleben ihr Leben noch einmal in allen Einzelheiten und kehren dann in ihren Körper zurück. Nach erfolgter Rückkehr läuft dann die Zeit wieder normal. Zunächst das Beispiel eines Mannes, der bei einer Explosion vom Feuer eingeschlossen war, sich über seinem Körper schwebend erlebte und beobachtete, wie andere auf den Unglücksort zuliefen, um ihn zu retten.

Doch als er gesagt bekam, daß er wieder umkehren müsse, und als die Rückschau entschwand, da habe er seine konkrete Umgebung wieder erkennen können. Die Menschen, die ihm zu Hilfe eilten, sah er wie auf einem Standphoto mitten in der Bewegung erstarrt, und zwar noch genauso, wie er sie zuletzt gesehen hatte, bevor sich die Rückschau dazwischenschob. Als er zu seinem Körper zurückzukehren meinte, kam auch wieder Bewegung in die Bilder.
(2)

Hier ein Autounfall:

In einer Kurve verlor ich die Herrschaft über das Steuer, der Wagen geriet ins Schleudern und kam von der Straße ab. Ich weiß noch, daß ich den blauen Himmel sah und merkte, daß der Wagen auf den Graben zusteuerte. Im Augenblick, als das Ganze anfing, hatte ich mir noch gesagt "Jetzt habe ich einen Unfall", doch von da an hatte ich dann auf einmal überhaupt kein Gefühl für die Zeit mehr, und auch meine körperliche Realität ging verloren - die Verbindung mit meinem Körper riß ab. Mein Ich oder mein Selbst oder mein Geist, egal wie man das immer nennen mag, löste sich von mir, ich fühlte es sozusagen durch meinen Kopf nach oben steigen. Es war nicht so, daß es mir weh getan hätte, es bewegte sich bloß irgendwie nach oben und befand sich dann über mir (...) In dem Augenblick schien die Zeit stillzustehen. Am Anfang und am Ende des Unfalls ging alles rasend schnell, aber in diesem besonderen Moment, gerade so zwischendrin, als mein Ich über mir schwebte und der Wagen über die Böschung stürzte, da schien es endlos lange zu dauern, bevor der Wagen schließlich aufsetzte; und während der ganzen Zeit war ich effektiv nicht mit meinem Auto oder dem Unfall beschäftigt - sondern allein mit meinem Bewußtsein.
(3)

Ein Überfallopfer:

Während das Messer ihn immer wieder traf, verlangsamte sich die Zeit und blieb schließlich stehen, sie fror ein, und er vermochte viele Dinge über sein Leben zu erkennen. Nach dem Lebensfilm begann die Zeit wieder tropfenweise zu vergehen, und der Überfall ging weiter.
(4)

Aus der Zeitwarte unserer physikalischen Welt her könnten wir sagen, daß der Lebensfilm in einer aberwitzigen Geschwindigkeit abläuft; aus der Zeitwarte des Experiencers, der diesen Lebensfilm erlebt, könnten wir sagen, daß sich die Vorgänge in der physischen Welt drastisch verlangsamen, bis hin zum Stillstand. Beide Aussagen machen Sinn und weisen darauf hin, daß es sich hier offenbar um zwei unterschiedliche Zeitebenen handelt, die relativistisch gegeneinander versetzt sind. Reinhold Messner, der die Absturzerlebnisse von Begsteigern aus dem 19. und 20.Jahrhundert sammelte, hat ziemlich aussagekräftig zeigen können, daß nicht nur objektive Todesnähe, sondern der subjektive Eindruck, es sei zuende, ausreicht, um eine NTE einzuleiten, obwohl er diesen Begriff zum damaligen Zeitpunkt offenbar noch nicht kannte. Charakteristisch ist "ein Ausbleiben von Sterbeerlebnissen, solange eine Möglichkeit bestand, den Tod abzuwehren." (5) Ist jedoch der Abstürzende felsenfest vom bevorstehenden Tod überzeugt, kommt es zur Loslösung des Ichs vom physischen Körper und dem Eintauchen in eine andere Zeitdimension. Klaus Mohrmann, der an der Westflanke des Großen Seehorns abstürzte, berichtete Anfang der 30er Jahre:

Der Pickel prellte mir aus der Hand, ich überschlug mich und sauste mit dem Kopf voraus ab. Gedacht habe ich nichts dabei, rein instinktiv warf ich mich auf den Bauch und versuchte, durch Vorstemmen der Hände die wahnwitzige Fahrt zu bremsen, was aber auf dem blanken Eis vergeblich war. Durch den starken Ruck, den ich erhalten hatte, war mein Tempo größer als das des Freundes, so daß ich ihn einholte. Wieder erfolgte eine instinktive Handlung: Ich stieß ihn mit aller Kraft gegen seine Schultern und warf ihn aus seiner Bahn. Kaum war dies geschehen, als ich vor mir die Randkluft auftauchen sah. Vorher hatte ich überhaupt nicht ernstlich an sie gedacht, obwohl wir sie ja überschritten hatten. Vielmehr hoffte ich, daß wir auf dem flachen Teil des Gletschers sicher landen würden. Nun erkannte ich auch die Aussichtslosigkeit jeder Rettung, und in dem Moment kam ein Gefühl der Erleichterung über mich. Ich sah wie im Blitzlicht die gegenüberliegenden kleinen Seehörner, dann ein ganz farbiges Bild, von dem ich nur die Existenz, nicht aber seine Beschaffenheit in Erinnerung habe. Aber nicht ich war es, der das sah, fühlte und erlebte, sondern ein zweites Ich außer mir, das jetzt dem dahinrasenden Körper von höherer Warte aus zuschaute. Vom Moment der Erkenntnis des Endes bis zum Aufschlag dürften nach späterer Nachprüfung nur wenige Sekunden mit 40 Meter Fallhöhe liegen, da die Spalte eher nicht gesehen werden konnte. Trotzdem erschienen sie mir wie eine Ewigkeit, die aber immerhin mit dem Inhalt des größten Glücksgefühls erfüllt war.
(6)

Der Alpinist und Geologieprofessor Albert Heim hatte bereits 1892 im "Jahrbuch des Schweizer Alpenvereins" eine großangelegte Untersuchung mit dem Titel: "Notizen über den Tod durch Absturz" veröffentlicht, in der er 43 Absturzerlebnisse auswertete. Es ist Messner zu danken, daß er diese Untersuchung aus den vergessenen Archiven ausgegraben und in seinem Buch komplett abgedruckt hat. Nach Sichtung von Heims Analyse muß die gängige Ansicht, Todesnähe-Forschung beginne 1975 mit Moodys "Leben nach dem Tod" korrigiert und auf 1892 zurückdatiert werden. Heim hatte selbst ein Absturzerlebnis:

Während des Falls stellte sich die erwähnte Gedankenflut ein. Was ich in fünf bis zehn Sekunden gedacht und gefühlt habe, läßt sich in zehnmal mehr Minuten nicht erzählen. Alle Gedanken und Vorstellungen waren zusammenhängend und sehr klar, keineswegs traumhaft verwischt. (...) Dann sah ich, wie auf einer Bühne aus einiger Entfernung, mein ganzes vergangenes Leben in zahlreichen Bildern sich abspielen. Ich sah mich selbst als die spielende Hauptperson. Alles war wie verklärt von einem himmlischen Lichte.
(7)

Die Bühnenmetapher wird uns noch beschäftigen. In modernen NTEs verwenden die Experiencer fast ausschließlich das Bild eines "Lebensfilms", beeilen sich aber stets, hinzuzufügen, daß es anders als ein Film gewesen sei. Die Lebensrückschau verläuft in Form einer dreidimensionalen Inszenierung, in der man sich als Beobachter und zugleich als Beteiligter, gewissermaßen als Hauptdarsteller, erlebt. Eine radikalisierte Form nimmt der Lebensfilm jedoch an, wenn er in Gegenwart eines *Lichtwesens* stattfindet, eine Begegnung, die recht häufig berichtet wird, und die den Charakter des Lebenspanoramas entscheidend intensiviert und in eine neue Dimension hebt. Vorab ein paar Notizen zu diesem wohl spektakulärsten Element einer NTE. Wer oder was ist eigentlich dieses Lichtwesen? Darüber herrscht bemerkenswerte Uneinigkeit. Viele Experiencer halten es für *Gott*, andere wiederum nicht, bzw. lassen es offen:

Wie Eisen zum Magneten zog es mich zu diesem Licht. In dem Licht war kein Gesicht, wie dies manche Leute schildern. Ich habe auch nicht Gott oder so etwas gesehen. Es war mehr eine Energie, und es war ganz wunderbar.
(8)

Andere sind davon überzeugt, Jesus erkannt zu haben:

Da ich Christ bin, hatte ich das Licht sofort mit Christus in Verbindung gebracht, der ja gesagt hat: "Ich bin das Licht der Welt."
(9)

Ein Experiencer nennt es "mein Freund" (10); eine andere wiederum empfindet es eher "als etwas Abstraktes, obgleich es etwas sehr Machtvolles, Kraftvolles und Wissendes in sich barg." (11). Pam Reynolds hält das Lichtwesen nicht für Gott, sondern für eine seiner *Emanationen*, Mellen-Thomas Benedict wiederum ist überzeugt, hinter diesem Licht ein zweites, noch viel stärkeres identifiziert zu haben.

Vermutlich trifft dieser Experiencer den Nagel auf den Kopf:

Ich weiß nicht, ob es religiös war oder nicht. Dort gibt es keine Religion. Nur Klarheit und Licht... Wir sehen, wen wir als Gott anerkennen.
(12)

Offenbar stellen hier die Experiencer- je nach individuellem Glaubenshintergrund - einen konventionellen Bezug her (oder das Lichtwesen tut es, wäre die zweite Möglichkeit), um diese Begegnung der gänzlich anderen Art überhaupt erst erfahrbar zu machen. Unabhängig von den verschiedensten Projektionen wird dieses Wesen aber übereinstimmend als *Lichtwesen* wahrgenommen, das ist der kleinste gemeinsame Nenner. Fest stehen ferner seine Qualitäten, da sie von allen Experiencern mit nahezu identischer Wortwahl beschrieben werden, sofern es zu einer Begegnung kommt:

Es war unglaublich, wie intensiv dieses Licht war. Es war ein wunderbares Gefühl - zehnmal besser als alles andere. Das überraschte mich wirklich. Ich hatte noch nie zuvor von so etwas gehört. Es ist nicht wie ein Traum. Man vergißt Träume oder erinnert sich nur an Bruchstücke und Teile davon, aber dies hier war dermaßen lebendig. Ich war so überwältigend ruhig und friedvoll.
(13)

Plötzlich ging das Licht durch mich hindurch. Es prallte nicht an mir ab und wurde zurückgeworfen oder so etwas. Es ging direkt durch mich hindurch Und dabei erfüllte es mich mit einer bedingungslosen Liebe, die so vollkommen und stark war, daß ich eigentlich neue Worte erfinden müßte, um sie zu beschreiben.
(14)

Ich empfand es so, als ob das Licht und die Liebe mich durchdringen würden, ganz und gar, durch und durch. Ich empfand unendliche Zufriedenheit und Liebe, unendlichen Frieden. Dieses Gefühl habe ich nie vegessen. Von dem Moment an hatte ich überhaupt keine Angst mehr vor dem Tode.
(15)

Die Liebe, die es auströmte, ist einfach unvorstellbar, überhaupt nicht zu beschreiben.
(16)

Plötzlich war ich im allerschönsten Licht, und dort blieb ich. Ich fühlte mich so sehr geliebt, ruhig, friedvoll und glücklich. Ich kann es nicht mit Worten ausdrücken, wie schön das war. Ich war ganz von dem Licht umgeben, und es war auch in mir. Ich war vollständig im Licht, ohne ein Gefühl, von ihm abgetrennt zu sein. Ich dachte an nichts und an niemanden, ich brauchte dort absolut nichts. Es war eine solche mächtige Liebe, ja- soviel Liebe und Schönheit war dort. Dort ist mein wahres Zuhause, dachte ich (...) Ich weiß nicht, wie lange ich in dem goldenen Licht war, aber auf einmal spürte ich, daß ich wieder in meinen Körper zurückkehrte, und ich öffnete die Augen, und eine Krankenschwester sagte, sie hätten sich große Sorgen um mich gesagt. Ich war so wütend, daß ich sie am liebsten geschlagen hätte!
(17)
 
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Usw., usw. Die Literatur ist randvoll von diesen Beschreibungen. Offenbar gelingt es nicht, die Charakteristik und Wirkung des Lichts näher zu spezifizieren, denn immer wieder heißt es nur: "unbeschreiblich" und "menschliche Begriffe versagen". Moody schreibt in seinem dritten Buch über die Anfangszeiten der NTE-Forschung: "Den Forschern der Atlanta-Studie wurde es fast zuviel, Berichte über dieses Stadium anzuhören, weil die meisten Befragten ständig von dem seligen Frieden und der Wärme anfingen, die sie in diesem Zustand erlebt hatten." (18). Aber offenbar kann es in anderen Begriffen nicht ausgedrückt werden, also müssen wir akzeptieren, daß dieser Erlebnisabschnitt einer NTE unserer Begrifflichkeit unzugänglich bleibt.

Die Begegnung mit dem Lichtwesen gilt in der Literatur als spektakulärste Phase einer NTE. Vielleicht zu unrecht, denn noch spektakulärer scheint mir nicht die bloße Begegnung, sondern der Lebensfilm zu sein, wenn er in Anwesenheit dieses Lichtwesens abläuft. Deshalb auch dieser kleine Exkurs über das Licht. Ich meine nämlich eine klare Struktur erkennen zu können, die meines Wissens in der gesamten Forschungsliteratur nicht formuliert wurde, entweder, weil die Autoren vor lauter sich überschlagenden Fallbeispielen blind dafür waren, oder weil sie es für nicht wichtig erachteten. Aus dem Material geht m.E. klar hervor, daß Lebensfilme in Gegenwart bzw. sogar unter der Regie "des" oder mehrerer *Lichtwesen* (auch diese Beobachtung gibt es) Perspektivenwechsel und Rollentäusche beinhalten, während Lebensfilme ohne Lichtbegegnung zwar auch über eine erstaunliche Plastizidät verfügen, aber die Multi-Perspektive vermissen lassen. Das finde ich eine keineswegs triviale Beobachtung. Im letzteren Fall ist der Experiencer eher ein Beobachter (Eingangsbeispiel), der sein Leben in Form einer extrem beschleunigten, wenngleich plastischen Bilderflut erlebt:

Ich erinnere mich noch daran, wie wir am Krankenhauseingang ankamen und wie sie mich aus dem Wagen zogen. Allmählich wurde mir schwarz vor den Augen. Ich weiß noch, daß sie sagten: "Er hat einen Herzanfall." Dann wurde ich bewußtlos. Während dieser Phase zog mein Leben blitzartig an meinem Gesicht vorbei. Mein ganzes Leben. Ereignisse aus meinem Leben, beispielsweise meine Hochzeit, zogen blitzartig an meinen Augen vorüber, sie waren kurz zu sehen und waren dann wieder weg. Auch die Geburt unseres ersten Kindes war dabei. Am längsten war die Zeit zu sehen, in der ich Jesus entdeckt hatte, und das war vor ein paar Jahren. Dann ging ich in einen Tunnel (...)
(19)

In dem Augenblick, als ich getroffen wurde, erschien auf einmal mein ganzes Leben als Bilderbogen vor mir. Ich sah mich in die Zeit zurückversetzt, als ich noch ein kleines Kind war, und von da an bewegten sich die Bilder weiter durch mein ganzes Leben. Ich konnte mich wirklich an alles erinnern. Alles stand so klar und lebendig vor mir. Von den frühesten Ereignissen, an die ich mich gerade noch eben erinnern kann, bis herauf zur Gegenwart war alles genaustens aufgezeichnet, und es lief in Windeseile vor mir ab. Das Ganze war überhaupt nicht unangenehm; ich empfand dabei weder Bedauern noch irgendwelche herabsetzenden Gefühle mir selbst gegenüber. Der treffendste Vergleich, der mir dazu einfällt, wäre der mit einer Dia-Reihe vielleicht. Es war etwa so, als ob jemand Dias von mir projiziert hätte, in außerordentlich raschem Tempo.
(20)

Trifft der Experiencer aber im Verlauf seiner NTE auf das Lichtwesen und durchlebt sein Leben in dessen Gegenwart, so nimmt die Lebensrevue einen dramatischen Charakter an. Er ist dann immer Zuschauer, Hauptdarsteller und Kritiker zugleich.

Ich sah, wie sich mein ganzes vergangenes Leben in vielen Bildern abspielte, wie auf einer dicht vor mir befindlichen Bühne. Ich selbst war der Hauptdarsteller in der Aufführung. Es war eine schnelle, verschwenderische Folge klarer, bestimmter Bilder, fast im gleichen Moment. Als blickte ich aus dem Fenster eines hohen Hauses, sah ich mich als siebenjährigen Jungen zur Schule gehen Dann sah ich mich im Zimmer der vierten Klasse mit meinem verehrten Lehrer Weiß. Ich führte mein Leben wie ein Schauspieler auf der Bühne vor, auf die ich vom obersten Rang des Theaters hinabblickte.
(21)

Alles, was ich gesagt, getan, ja sogar gedacht hatte, war da. Ich dachte jeden Gedanken erneut, ich spürte jedes Gefühl erneut, wie es sich damals ereignete, in einem einzigen Augenblick. Und ich fühlte auch, wie mein Tun, und sogar meine Gedanken, auf andere gewirkt hatten.
(22)

Es zeigte mir in einer Art dreidimensionalem Panoramarückblick jedes Ereignis meines 22jährigen Lebens, jede Sekunde all dieser Jahre bis ins kleinste Detail, und all das anscheinend innerhalb eines einzigen Augenblicks. All diese Ereignisse meines Lebens zu sehen und noch einmal zu erleben veränderte für mich alles. Es war eine Gelegenheit, all die Liebe, die ich geteilt hatte, zu spüren und, wichtiger noch, auch all die Schmerzen, die ich verursacht hatte. Ich konnte gleichzeitig nicht nur meine eigenen Gefühle und Gedanken noch einmal erleben, sondern auch die aller Menschen, mit denen ich je zu tun gehabt hatte. Mich durch ihre Augen zu sehen, war eine demütigende Erfahrung.
(23)

Das ist etwas, was ich noch immer ganz verwirrend finde: es zeigte sich mir nämlich nicht nur, was ich einmal getan hatte, sondern darüber hinaus auch noch, welche Folgen meine Taten für andere Menschen hatten. Und zwar ging das nicht so vor sich, wie beim Betrachten von Filmszenen, denn ich konnte alles fühlen. Das Gefühl war beteiligt, und zumal, da ich nun mit diesem Wissen versehen war. Ich entdeckte, daß sogar unsere Gedanken nicht verloren gehen. Jeder Gedanke war erhalten geblieben. Unsere Gedanken gehen nicht verloren.
(24)

Einige Experiencer berichten davon, daß sie qua Willen Einfluß auf Tempo und Detailreichtum einzelner Lebensepisoden nehmen konnten:

Wenn ich wollte, konnte ich bedeutende Ereignisse meines Lebens, die ich für besonders gut oder schlecht hielt, praktisch heranzoomen - nur, daß es kein Gut oder Schlecht gab, sonder nur mich, wie ich alles noch einmal erlebte.
(25)

Ein anderer vergleicht das Lebenspanorama mit einer begehbaren Landschaft, also als etwas gewissermaßen Dinghaftes:

Es war, als konnten wir in einer statischen Landschaft umherwandern, die aber nicht aus Bäumen und Bergen bestand, sondern aus Taten, Worten und Emotionen.
Und die Perspektive des anderen?

Zur gleichen Zeit waren auch seine Erinnerungen da - als eine alternative Landschaft, die gewissermaßen über die ursprüngliche darübergestülpt war.
(26)

Solche Landschaftsbegehungen folgen einem bestimmten Erkenntnisinteresse. Die näher untersuchten Episoden können scheinbar banale Episoden aus der Kindheit sein:

Dieses Lichtwesen umfing mich und führte mir mein Leben vor Augen. (...) Ich erinnere mich an einen speziellen Vorfall in dieser Rückschau, nämlich, daß ich als Kind meiner kleinen Schwester das Osterkörbchen wegriß, weil ein Spielzeug drinlag, das ich selber wollte. Doch im Rückblick empfand ich ihr Gefühl der Enttäuschung und des Verlusts und der Ablehnung. Ich steckte jetzt in der Haut all derjenigen, denen ich weh getan hatte, und derjenigen, denen ich zu einem guten Gefühl verholfen hatte.
(27)

Aber es war nicht wie das Ansehen eines Videos mit High-Speed. Ich erlebte wieder, was geschehen war und gleichzeitig beobachtete es wie ein Zuschauer mit ihm zusammen (dem Lichtwesen). Das meiste war über mich und meinen Bruder, auf den ich sehr eifersüchtig war. Wir gingen diese Episoden nicht in der Weise von Fünfjährigen durch. Die Betonung lag nicht darauf, wessen Fehler es war oder wer angefangen hat. Stattdessen war meine Aufmerksamkeit auf den Austausch unserer Gefühle gerichtet. Erneut erlebte ich meine Einsamkeit und Eifersucht.Wenn ich ihn schlug, fühlte ich meinen Triumpf, und wenn ich ihn weinen sah, meine Boshaftigkeit. Und wenn ich gelegentlich freundlich zu ihm war, fühlte ich meine widerwillige Freude, ihn glücklich zu sehen. Aber ich erlebte ebenso seine Gefühle. Und es war nicht nur ein allgemeines Verstehen. Ich erlebte direkt, wie es war, er zu sein, mich als großer Bruder zu haben.
(28)

Es können aber auch recht kapitale Übergriffe im Erwachsenenalter sein. Dann führt, wie der folgende Experiencer es ausdrückt, der multiperspektivische Charakter der Lebensbilanz ins Alptraumhafte.

Dann waren da aber auch Hunderte, die ich noch nie gesehen hatte. Das waren Leute, die ich indirekt verletzt hatte. Auf diese Weise durchlebte ich meine lange kriminelle Karriere bis ins kleinste Detail noch einmal plus all die kleinen Verletzungen, die ich unbewußt durch gedankenlose Reden und Blicke und Versäumnisse verursacht hatte. Es war in diesem Alptraum der Verletzungen offensichtlich nichts weggelassen, aber das Schrecklichste daran war, daß ich jedes Leid, das ich anderen zugefügt hatte, jetzt selbst zu spüren bekam.
(29)

Eines Tages war er sehr schnell und rücksichtslos gefahren und hätte fast einen Fußgänger überfahren. Er hielt an, sprang aus dem Auto, wurde mit dem Fußgänger handgreiflich, schlug ihn bewußtlos, ließ ihn auf der Straße liegen und fuhr davon. Jahre später erlebte dieser Mann eine NTE mit Lebensrückblende, während der diese Szene vor ihm ablief. Er sah sich mit geteiltem Bewußtsein - ein Teil von ihm schien von oben aus einem Gebäude die Schlägerei auf der Straße unter ihm zu beobachten, aber ein anderer Teil von ihm war tatsächlich mitten in der Szene. Allerdings war dieses Mal er der andere Mann, und er spürte sämtliche 32 Hiebe (er konnte sie zählen), die jetzt er als der andere Mann einstecken mußte. Und wie dieser stürzte er schließlich bewußtlos zu Boden. Doch er fühlte sich nicht verurteilt, sondern begriff nur vollständig die Folgen seines Handelns für andere.
(30)

Wichtig ist, daß der Experiencer nicht nur Zugang zu den Gefühlen und Gedanken anderer hat, sondern daß er sie so erlebt, als seien sie seine eigenen gewesen. Ja, als sei er selbst diese Personen gewesen. Auf den Punkt gebracht:

Ich war die Menschen, die ich gekränkt habe, und ich war die Menschen, die sich durch mich gut gefühlt haben.
(31)

Dieser Aspekt einer Multiperspektive im Lebensfilm ist schwer nachzuvollziehen. Daß unser gesamtes Leben in unserem Gedächtnis abgespeichert sein soll, mag noch plausibel erscheinen, da ja, wie wir wissen, etwa eine Hypnose unglaubliche Details hervorzaubern kann, die wir längst vergessen glaubten. Offenbar aber geht nichts verloren. Nicht ohne weiteres erklärbar aber sind die Gedächtnisinhalte fremder Bewußtseine, auf die wir in einer Lebensbilanz in Todesnähe plötzlich Zugriff haben.

Wenn ein Bild aus aktuellem, zeitgenössischen Zusammenhang verwendet werden sollte, so würde ich meinen, daß die Seele, sobald sie sich in unmittelbarer Todesnähe vom Körper trennt, eine Art backup der Festplatte, in der sämtliche Lebenserfahrungen kodiert sind, mitnimmt. Im multiperspektivischen Lebensdrama wird dann dieses backup, das nur die eigene Perspektive beinhalten kann, durch backups der Gegenperspektiven ergänzt. So wie es aussieht, ist für diese Ergänzung das oft geschilderte Lichtwesen verantwortlich, nicht aber der Sterbende selbst, sonst müßten Fälle auftauchen, in denen ein Perspektivenwechsel auch ohne Lichtbegegnung stattfindet, was aber meinem Kenntnisstand nach nicht der Fall ist. Lebensfilme ohne Lichtwesen bleiben monoperspektivisch.

Ach so, bevor es weitergeht, ein kleiner Abstecher zu der interessanten Frage, wie es sich bei Kindern, die eine NTE haben, mit dem Lebensfilm verhält. Der Kinderchirug Melvin Morse meint, aus seinem eigenen Material und dem von anderen ableiten zu können, daß ein Lebensfilm in den NTEs von Kindern nicht vorkomme. Den Grund sieht er darin, daß Kinder kaum etwas hätten, auf das sie zurückblicken könnten:

Wie man sieht, enthalten diese Todesnähe-Erfahrungen die gleichen Elemente wie die von Erwachsenen. Bushs Auswertung der Daten zeigt, daß die Erfahrungen von Kindern mit denen Erwachsener identisch sind, nur kommt bei Kindern kein Lebensrückblick vor. Bei fünfundzwanzig Prozent der Erwachsenen ist dies dagegen der Fall.Warum fehlt der Lebensrückblick bei Kindern? Bush versucht nicht, diese Frage in ihrer Studie zu beantworten. Ich glaube, er kommt bei Kindern deswegen nicht vor, weil sie noch kein langes Leben hinter sich haben. Worauf kann ein siebenjähriges Kind schon zurückblicken?
(32)

Hier irrt Morse. So treffen wir etwa im Material von Ewald, Moody und Grip (33) auf vereinzelte Kinder-NTEs mit Lebensrückblick, in einem Fall bei einem Fünfjährigen - und dort sogar mit der charakteristischen Wechselperspektive. Auch aus einer Zeit, lange bevor es überhaupt den Begriff "Nahtod-Erlebnis" gab, sind derartige Fälle überliefert. So erwähnt Thomas de Quincey in seiner Autobiographie von 1821 folgendes Ereignis:

Eine nahe Verwandte erzählte mir einst, daß sie, als sie in ihrer Kindheit in einen Fluß gefallen war und ihr gerade am Rande des Todes noch die rettende Hilfe kam, ihr ganzes Leben bis in seine winzigsten Vorgänge im Augenblick wie in einem Spiegel vor sich gesehen und plötzlich auch die Kraft besessen habe, das Ganze und jeden seiner Teile auf einmal zu erfassen.
(34)
 
Interessanterweise findet sich im Nachfolgebuch zwei Jahre später bei Morse selbst der Fall einer Neunjährigen, die fast ertrunken wäre und in deren NTE ein Lebensfilm erwähnt wird, ohne daß ihm der Widerspruch offenbar auffällt:

Tonnenweise schluckte ich Wasser, und meine ganze Lunge schien mir voll davon zu sein. Ich erinnere mich an die schreckliche Angst, die ich hatte, wie ich auf den finsteren Grund dieses Meeresbodens sank. Das einzige, was ich spürte, waren Blasen über Blasen, aber ich bekam überhaupt keine Luft. Da sah ich Licht durch so einen Tunnel kommen, und dann befand ich mich in dem herrlichsten Garten, den ich je gesehen hatte. Mein kurzes Leben lief vor mir ab, und ich stand vor einer großen Gestalt, einem Licht, das glaube ich, Gott war. Es war so schön, daß ich nicht wieder wegwollte, aber diese Gestalt wußte, was ich dachte, und sagte mir, ich müsse zurückkehren.
(35)

Mit Sicherheit kann man aber sagen, daß in Kinder-NTEs das Element des Lebensrückblicks eine Seltenheit darstellt, man muß ihn schon mit der Lupe suchen. In der Regel werden Kinder ohne *Filmvorführung* zurückgeschickt; auch ist es auffällig, daß Erwachsene weitaus häufiger von Wahlmöglichkeiten sprechen, die sie gehabt hätten. Einige Fälle, wo Jugendliche förmlich "ausgetrickst" wurden, sind mir außerdem geradezu ins Auge gestochen, da lohnt es sich, näher hinzuschauen und zu analysieren, was da genau passiert, wenn es um die Rückkehr geht. "Ausgetrickst" mag ein ulkiges Wort sein, mir fällt aber kein bezeichnenderes ein. Mal zwei Beispiele:

Auf einmal bewegte ich mich in irgendeine Richtung und gelangte schließlich zu einem Wesen, das unendliche Liebe ausstrahlte. Ich fühlte mich wohl und war sehr froh, bei ihm zu sein. Ich dachte über mein junges Leben nach, und mir kamen all die körperlichen Beschwerden in den den Sinn, die ich schon gehabt hatte, und ich sagte: "Ich bin froh, daß damit jetzt Schluß ist." Dieser Meinung war das Wesen aber nicht. "Du hast noch nicht viel gemacht", meinte es geduldig. Sofort kam in mir das Gefühl auf, daß ich noch eine Mission zu erfüllen hätte, und ich sagte: "Du hast ja recht, vielleicht sollte ich zurückkehren." Und eh ich mich versah, war ich wieder in meinem Körper mit all seinen Schmerzen. In so einem Körper drin empfand ich mich als ganz schwer und eingeengt. Das machte mich völlig wütend. Ich hatte doch gesagt "vielleicht" sollte ich zurückkehren und nicht, ich will zurückkehren. Doch ich beruhigte mich schnell wieder. Seitdem aber habe ich das Gefühl einer unerfüllten Mission. Immer meine ich, ich müßte etwas für die Menschheit tun. Ich wurde Krankenschwester, und doch komme ich nicht los von dem Gefühl, daß ich erst noch herausfinden muß, was genau ich tun soll.
(36)

Ich flog dann durch einen langen Tunnel hinab und näherte mich einem warmen Licht. Am anderen Ende des Tunnels traf ich auf ein Wesen, das mich ansprach. Ich hielt es für einen Begrüßer, und so nenne ich es noch. Es war ein Begrüßer. Er hatte keine physische Gestalt, sondern war mehr ein Gefühl oder eine Eingebung. Er sagte, daß ich nicht im Tunnel bleiben könnte, und daß ich entweder umkehren oder weitergehen müßte. Im zweiten Fall gäbe es keine Möglichkeit zurückzugehen. Ich faßte keine echte Entscheidung zur Rückkehr, es war aber der Begrüßer, der mir das Gefühl vermittelte, daß mein Leben Sinn hätte. Als ich über die Entscheidung nachdachte, merkte ich, daß ich wieder in meinen Körper eindrang.
(37)

Offenbar reicht in diesen Beispielen bereits das In-Erwägung-Ziehen von Alternativen aus, damit die Reisenden unverzüglich in ihren Körper zurückverfrachtet werden. Vielleicht handelt es sich hier auch um eine Art jenseitigen *Humor*, den wir nicht recht nachvollziehen können, weil Leben und Tod für uns immer schon eine ernste Sache darstellt, daher ja auch der Ausdruck "todernst", der immer gebraucht wird, wenn ausgedrückt werden soll, daß es sich um eine wirklich *ganz doll* ernste Sache handelt. Zumindest lese ich zuweilen Aussagen über das Lichtwesen, in denen Sätze wie:

Die Liebe, die es auströmte, ist einfach unvorstellbar, überhaupt nicht zu beschreiben. Es war ein Vergnügen, sich in seiner Nähe aufzuhalten, und es war auch humorvoll auf seine Art, ganz gewiß.
(38)

nahelegen, daß auch im Jenseits durchaus Wert auf Pointen gelegt werden könnte. -

Aber zurück zum Lebenspanorama. Wir hatten gesehen, daß die Lebensrückschau, sofern sie in Gegenwart des Lichtwesens erlebt wird, weit über eine nette Filmvoführung ("Das war Ihr Leben") hinausgeht und erkenntnismäßigen Charakter gewinnt. Die Episoden der eigenen Lebensgeschichte werden nicht einfach nur beobachtet, auch nicht einfach nur wiedererlebt, sondern zugleich auch interpretiert und bewertet, und zwar nach Maßgabe der Folgen, die Handeln, Sprechen und sogar Denken für andere haben. Möglich macht dies ein seltsamer Mechanismus: Daß wir nämlich beim erneuten Durchleben unserer Biographie zugleich die anderen sind, denen unsere Lebensäußerungen gelten. Wir erleben uns nicht nur selbst noch einmal, sondern zugleich aus den Augen der anderen. Zugleich scheint das Licht dafür zu sorgen, daß niemand dabei emotional überfordert wird:

Ich bin überzeugt, daß die ganze Lebensrückschau destruktiv gewesen wäre, wenn mir mein Freund [das Lichtwesen] und dessen Freunde nicht soviel Liebe entgegengebracht hätten, während wir das Ganze beobachteten. Ich spürte diese Liebe. (...) Die Lebensrückschau selbst riß mich permanent herunter. Es war ein Jammer, sie anzusehen, einfach ein Jammer. Es war widerlich. Aber ihre Liebe war immer spürbar.
(39)

Kann man nun dieses überaus handfeste und wirklichkeitsgetreue *Erlebniskino* als eine Art jenseitige *Gerechtigkeitsoperation* sehen? Werden hier Menschen für ihre Verfehlungen und Missetaten moralisch abgeurteilt? Handelt es sich hier vielleicht gar um das berühmte und vielfach bemühte göttliche Strafgericht? Nein, sagen die Experiencer geschlossen. Das Lebenspanoptikum mag schmerzhaft und peinlich sein, verurteilt und abgestraft aber fühlt sich niemand. Typisch sind Aussagen wie diese:

Und trotzdem, als ich mein Leben erneut durchlebte, wurde es von niemandem verurteilt. Niemand zeigte mit dem Finger auf all die schrecklichen Dinge oder tadelte mich für meine Fehler.
(40)

Bei den meisten dieser Fälle bot mir das Wesen eine Handlungsalternative an, ncht, was ich hätte tun sollen, moralisierend, sondern was ich getan haben könnte, eine offene Einladung zu einer liebevolleren Einstellung. Ich fühlte mich total frei, es anzunehmen oder abzulehnen.
(41)

Ich fühlte den Schmerz, die Freude, die Scham, die damit verbunden war, einschließlich dessen, wie andere, deren Leben ich berührt hatte, sich gefühlt hatten. Aber das Wesen verurteilte mich nicht ein einziges Mal. Es sagte einfach nur: "Du warst dabei zu lernen."
(42)

Ich habe nicht bemerkt, daß mich jemand verurteilt hätte. Es war eher so, daß ich mich selbst für mein Tun verurteilte und dafür, welche Folgen es für die anderen hatte. ich denke, ich habe etwas über mich selbst gelernt und darüber, wie ich in das Lebenspuzzle all dieser Menschen hineinpaßte.
(43)

Wenn man nun unbedingt die Lebensbilanz in terms eines Gerichtsprozesses analysieren möchte, so ist zu sagen, daß hier eher ein *Selbstgericht* stattfindet. Der Experiencer scheint Ankläger, Angeklagter und Richter in einer Person zu sein. Bei der "Urteilsfindung" übernimmt das Lichtwesen die Rolle, umfassendes Material zur Wahrheitsfindung zu liefern, indem es ergänzende Perspektiven beisteuert und so eine Einschätzung der "Tatvorgänge" aus der Vogelperspektive ermöglicht. Psychologen sprechen davon, daß unser Selbstbild in der Regel immer schon geschönt sei und auch bestimmte Ereignisse der eigenen Lebensgeschichte in der Erinnerung *gedankenkosmetisch* eingefärbt werden, damit sie zu unserem Selbstbild passen. In dieser Lebensbilanz nun erfährt man offenbar die ungeschminkte Wahrheit über sich selbst, ohne daß noch die Chance rechtfertigender und schönredender Mechanismen besteht. Denn die Wahrheit einer bestimmten Situation, eines Handlungsgefüges, setzt sich offenbar aus der Gesamtheit der Perspektiven der Beteiligten zusammen - und diese Gesamtschau aus der Vogelperspektive wird im NTE-Lebensfilm für die, die ein solches Erlebnis haben, explosionsartig zugänglich.

Die allumfassende Telepathie ermöglicht zugleich auch eine mitfühlende Identifikation mit denen, die Nicht-Ich sind, in dem Sinne, daß *dein* Schmerz, *dein* Leid, *, *dein* Glück, *dein* Empfinden zu *meinem* Schmerz, *meinem* Leid, *meinem* Glück, *meinem* Empfinden werden. Wäre dies in unserer physischen Realität der Normalfall, so gäbe es keine Kriege, keine Morde, keine Gewalt, sondern eine Qualität zwischenmenschlicher Beziehungen, die diesen Namen auch wirklich verdienten. Ich halte es für keine rein spekulative Idee, daß es vielleicht ein Ziel unserer bewußtseinsmäßigen Evolution sein könnte, eine Art umfassende Empathie zu entwickeln - die Fähigkeit, sich in *alter ego* hineinzudenken und hineinzufühlen und dadurch die eigene engstirnige, provinzielle und egoistische Perspektive ("Ich bin das Zentrum der Welt") zu überwinden. In einer Handvoll NTEs finden sich zumindest Andeutungen, die diese Idee nahelegen und in denen das besagte Lichtwesen sich zu allgemeinen Aussagen darüber, was das ganze denn nun soll und worum es in der irdischen Existenz eigentlich gehe, hinreißen läßt.

Ich weiß von diesem Austausch nur noch zwei Dinge: Erstens, daß Gott mir sagte, es gebe nur zwei Dinge, die wir mitnehmen können, wenn wir sterben, Liebe und Wissen, also solle ich über beide soviel wie möglich in Erfahrung bringen. Zweitens sagte mir Gott, ich könne nicht bleiben, weil ich noch etwas zu erledigen habe. Ich weiß, daß ich, als er dies sagte, wußte, was er damit meinte, aber heute weiß ich es nicht mehr.
(44)

Es betonte immer wieder, wie wichtig die Liebe sei. Am deutlichsten zeigte es mir das an den Stellen, an denen meine Schwester vorkam (...) All das enthielt jedoch nicht den geringsten Vorwurf. Zu den Vorfällen, bei denen ich egoistisch gehandelt hatte, meinte das Wesen nur, daß ich auch aus ihnen gelernt hätte. An Wissensfragen schien ihm ebenfalls sehr zu liegen. Wiederholt machte es mich auf Dinge aufmerksam, die mit dem Lernen zu tun hatten, und es erklärte ausdrücklich, daß ich auch in Zukunft weiterlernen werde. Es sprach davon als von einem kontinuierlichen Prozeß; deshalb nehme ich an, daß diese Suche auch nach dem Tode andauern wird. Ich glaube, daß das Lichtwesen die Rückblenden mit mir durchging, um mich zu belehren.
(45)

Diesen Aussagen zufolge geht es also in unserem irdischen Dasein um zwei Dinge: um den Erwerb von Liebes-/Empathiefähigkeit und um den Erwerb von Wissen. Eine Überraschung für viele dürfte hier der Wissensaspekt darstellen. Aussagen wie: im Grunde brauche man keine Bücher lesen, es komme allein auf die Herzensbildung an und im Grunde wisse jeder bereits alles usw., habe ich auch schon in diesem Forum gelesen, und zwar nicht zu knapp. Aus NTE-Sicht ließe sich dazu sagen, daß es sich dabei offenbar nur um die halbe Wahrheit handelt.
 
Selbst wenn wir das Lichtwesen vorschnell mit "Gott" identifizieren, wie das zu einem guten Teil in der NTE-Literatur gemacht wird (sowohl von den Experiencern als auch von den Interpreten - aber bei weitem nicht von allen), so bleibt die Frage nach wie vor ungeklärt, welchem Zweck dieser seltsame Recycling-Prozeß der Seelen eigentlich dient, egal ob man im christlichen Verständnis eine einmalige Fahrt oder nach dem Reinkarnationsmodell eine Kette von Verkörperungen der Seele in der Materie annimmt. Oder mal ganz plump formuliert: Was hätte eine universale Intelligenz, Jahwe, das Tao, Allah, brahman, absoluter Geist, Gott oder wie immer man diese intelligente Struktur in der Menschheitsgeschichte genannt hat, die hinter allem als *Superrealität* stehen soll, davon, die Seelchen auf die Entwicklungsreise zu schicken und zuzuschauen, obs auch klappt mit dem Einlochen ins anvisierten Evolutionsziel? Augustinus hatte im 4.Jahrhundert auf die Frage, was Gott vor der Erschaffung des Seins gemacht habe, bekanntlich geantwortet: "Nichts." Nichts machen kann in einem Bezugsrahmen einer Ewigkeit ganz schön langweilig werden. Vielleicht ist das Ganze ein Spiel, sozusagen Beschäftigungs- und Bewegungstherapie gegen die Langeweile? Leider können letzte Fragen nach dem Plan Gottes durch eine noch so scharfsinnige Analyse des NTE-Elements "Lebensfilm" nicht beantwortet werden.

So, ich habe fertig, fürs erste.
:zauberer1
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(1) Moody, Leben nach dem Tod, S. 79f.
(2) Moody, Nachgedanken, S. 127f.
(3) Moody, Leben nach dem Tod, S.55
(4) Valarino, Erfahrungen an der Schwelle des Todes, S.124
(5) Messner, Grenzbereich Todeszone, S.106
(6) Messner, Grenzbereich Todeszone, S.77f
(7) Albert Heim, Notizen über den Tod durch Absturz, zitiert nach: Messner, S.44f.
(8) Morse, Verwandelt vom Licht, S. 113
(9) Moody, Leben nach dem Tod, S.69
(10) Ring, Im Angesicht des Lichts , S.159
(11) Weirauch, Nah-Todeserfahrungen S.16
(12) Högl, Nahtod-Erfahrungen und Jenseitsreisen
(13) Sabom, Light and Death, S.63
(14) Morse, Verwandelt vom Licht, S. 199
(15) Morse, Verwandelt vom Licht, S. 214
(16) Moody, Leben nach dem Tod, S.71
(17) Ring, Im Angesicht des Lichts, S. 51
(18) Moody, Das Licht von drüben, S.39
(19) Sabom, Erinnerung an den Tod, S. 61
(20) Moody, Leben nach dem Tod, S.78f.
(21) Currie, Niemand stirbt für alle Zeit, S. 205
(22) Ring, Im Angesicht des Lichts , S.151
(23) Ring, Im Angesicht des Lichts , S.152
(24) Moody, Nachgedanken über das Leben nach dem Tod, S.53 f.
(25) Ring, Im Angesicht des Lichts , S.144
(26) Ring, Im Angesicht des Lichts , S.145
(27) Morse, Verwandelt vom Licht, S. 13
(28) Göran Grip, Everything exists
(29) Ring, Im Angesicht des Lichts , S.153
(30) Ring/Interview, S.133f.
(31) Moody, Das Licht von drüben, S.59
(32) Morse, Zum Licht, S. 164
(33) Ewald, An der Schwelle zum Jenseits: S.15 und Seite 17; Moody, Nachgedanken: S.97; Grip, Everything exists: http://home.swipnet.se/reality_center/ndeaccgoran.html
(34) Moody, Nachgedanken über das Leben nach dem Tod, S.96
(35) Morse, Verwandelt vom Licht, S.87
(36) Morse, Verwandelt vom Licht, S.90f.
(37) Morse, Zum Licht, S.177f.
(38) Moody, Leben nach dem Tod, S.71
(39) Ring, Im Angesicht des Lichts , S.159
(40) Ring, Im Angesicht des Lichts, S.158
(41) Grip, Everything exists: http://home.swipnet.se/reality_center/ndeaccgoran.html
(42) Ring, Im Angesicht des Lichts , S.158
(43) Ring, Im Angesicht des Lichts , S.160
(44) Ring, Im Angesicht des Lichts, S.298
(45) Moody, Leben nach dem Tod, S. 74f

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Verwendete Quellen:

Ian Currie: Niemand stirbt für alle Zeit, München 1979

Evelyn Elsaesser- Valarino: Erfahrungen an der Schwelle des Todes. Wissenschaftler äußern sich zur Nahtoderfahrung, Genf 1995

Günter Ewald: An der Schwelle zum Jenseits, Mainz 2001

Göran Grip: Everything exists, Stockholm 1994 http://home.swipnet.se/reality_center/ndeaccgoran.html

Albert Heim: Notizen über den Tod durch Absturz, in: Jahrbuch des Schweizer Alpenclubs Bd. 27/ 1892, komplett abgedruckt in: Messner S.34ff.

Stefan Högl: Nahtod-Erfahrungen und Jenseitsreisen
http://www.tharea.de/Religio/Dateien/NahtodErfahrungenUndJenseitsreisen.htm

Reinhold Messner: Grenzbereich Todeszone, Frankfurt/Main-Berlin-Wien 1980

Raymond A. Moody: Leben nach dem Tod, Reinbek bei Hamburg 1993

Raymond A. Moody: Nachgedanken über das Leben nach dem Tod, Reinbek bei Hamburg 1993

Raymond A. Moody: Das Licht von drüben, Reinbek bei Hamburg 2002

Melvin Morse/Paul Perry: Verwandelt vom Licht, München 1994

Melvin Morse/Paul Perry: Zum Licht. Was wir von Kindern lernen können, die dem Tod nahe waren. München 1994

Kenneth Ring (Interview) in: Evelyn Elsaesser- Valarino: Erfahrungen an der Schwelle des Todes. Wissenschaftler äußern sich zur Nahtoderfahrung, Genf, 1995, S.86-154

Kenneth Ring: Im Angesicht des Lichts, Kreuzlingen/ München 1999

Michael Sabom: Erinnerung an den Tod. Eine medizinische Untersuchung, München 1983 (Goldmann)

Michael Sabom, Light and Death: ZondervanPublishingHouse 1998

Michael Schröter-Kunhardt: DAS JENSEITS IN UNS, in: PSYCHOLOGIE HEUTE, Juni 1993, S. 64-69

Wolfgang Weirauch (Hrsg.): Nah-Todeserfahrungen - Rückkehr zum Leben, Flensburg 1995
 
"Der medizinische Fortschritt macht es manchmal möglich, Menschen, die schon klinisch tot waren, wieder zum Leben zu erwecken. Seitdem gibt es Menschen, die etwas darüber zu berichten haben, was sie in dem Moment erlebt haben, als sie eigentlich tot waren. Viele berichten von einem gleißenden Licht, von einem Gefühl tiefen Friedens oder auch von einer Person, die sie an der Hand ins Licht führt.



In der Forschung weiß man noch nicht so recht, wie man diese Berichte einordnen soll. Ein amerikanisches Forscherteam hat jetzt die These aufgestellt, dass Nahtod-Erlebnisse eventuell eine spezielle Form des Traumes darstellen. Wie die Wissenschaftler in der Zeitschrift "Neurology" darlegen, haben sie Menschen nach einem klinischen Tod eingehend befragt. Darunter waren solche mit einem intensiven Nahtod-Erlebnis und Menschen, die während des Momentes des Todes gar nichts erlebt haben. Es könnte sein, so die Forscher, dass Menschen mit Nahtod-Erlebnissen auch sonst im Leben öfter Empfindungen haben, bei denen Traum und Wirklichkeit sich vermischen.

Das Team um Kevin R. Nelson von der University of Kentucky befragte 55 Personen, die nach einem Unfall oder einem Herzinfarkt ein Nahtod-Erlebnis hatten. Deren Aussagen verglichen sie mit denen von 55 anderen Personen, die zwar auch einmal kurz klinisch tot waren, jedoch kein Nahtod-Erlebnis hatten. Dabei zeigte sich, dass von den Befragten mit Nahtod-Erlebnissen 60 Prozent ein Schlaf-Wach-System aufwiesen, bei dem sich die Grenzen zwischen Schlaf- und Wachzustand zuweilen verwischen. Unter den Personen, die keine Nahtod-Erlebnisse hatten, kannten nur 24 Prozent dieses Verwischen von Schlaf- und Wachzustand.

Die Wissenschaftler beschreiben dieses Phänomen als REM-Störung, weil es in der Phase der schnellen Schlafbewegung der Augen (REM = Rapid Eye Movement) auftritt. Die REM-Phasen des Schlafs sind Phasen intensiver Träume mit erhöhter Aufweckschwelle. Menschen, die REM-Störungen erleben, berichten davon, dass sie manchmal aufwachen und das Empfinden haben, sich nicht bewegen zu können. Manche hören auch Töne, bevor sie in den REM-Schlaf fallen oder daraus erwachen. Diese Töne kommen nicht aus einer äußeren Quelle; andere Menschen in der Nähe dieser Schlafenden hören diese Töne nicht.

"Menschen, die Nahtod-Erlebnisse haben, weisen ein Schlaf-Wach-System auf, das sie für eine REM-Störung prädisponiert", sagt Kevin Nelson. Auch andere Faktoren stützen die These, dass Nahtod-Erlebnisse etwas damit zu tun haben, wie bei jemandem die REM-Phasen verlaufen. So kann das ebenfalls oft berichtete Erlebnis, sich außerhalb des eigenen Körpers befunden zu haben, auch in Verbindung stehen zu der Schlaflähmung, die manche Menschen empfinden. Das gleißende Licht, von dem manche berichten, könnte von einer visuellen Aktivität während einer REM-Phase herrühren. Nelson sieht seine Forschung jedoch noch nicht als endgültig an. Er schließt auch nicht aus, dass andere psychische oder spirituelle Faktoren ebenfalls eine Rolle spielen."
 
"REM-Störung" - das ist wirklich klasse. :D

Schau mal hier rein:

https://www.esoterikforum.at/threads/44297

Bei Menschen, die klinisch tot waren im medizinisch definierten Sinne, gibts keine REM-Phase mehr. Die würde sich nämlich bemerkbar machen und auf den Monitoren in Form einer Aufhebung der EEG-Nullkurve erscheinen. Pam Reynolds war über eine Stunde klinisch tot im definierten Sinne. Da gibts nichts zu deuteln, es ist medizinisch sauber dokumentiert. Aber wie gesagt, lies es dir in Ruhe durch.

:)

Ums abzukürzen und nicht zuviel Lesestoff zuzumuten, hier der Fall Pam Reynold, einer unter vielen:

https://www.esoterikforum.at/forum/showpost.php?p=750630&postcount=5
 
was oft vergessen wird, was ich aber als besonders bezeichnend empfinde, ist die existentiell biographischen Wirkung solcher Erfahrungen.

Dass Menschen quasi von einer Minute aif die andere eine dermaßen tiefschürfende und unerschütterliche veränderung in ihrer Einstellung zu Leben, Menschen, Tod etc. durchmachen lässt sich meines Erachtens nicht mit biochemischen Vorgängen erklären.

Warum auch sollte der Körper - darwinistisch gedacht - Motivationen erwecken die nichtbiologisches an erste Stelle stellen und damit die biologische Grundlage nicht nur in Frage stellen sondern u.U. zu opfern bereit sind?

Drogen können nur scheinbar ähnliche Erlebnisse hervorrufen - deren Wirkung üblicherweise das Gegenteil von Nahtoderfahrungen ist.
 
"REM-Störung" - das ist wirklich klasse. :D

Schau mal hier rein:

https://www.esoterikforum.at/threads/44297

Bei Menschen, die klinisch tot waren im medizinisch definierten Sinne, gibts keine REM-Phase mehr. Die würde sich nämlich bemerkbar machen und auf den Monitoren in Form einer Aufhebung der EEG-Nullkurve erscheinen. Pam Reynolds war über eine Stunde klinisch tot im definierten Sinne. Da gibts nichts zu deuteln, es ist medizinisch sauber dokumentiert. Aber wie gesagt, lies es dir in Ruhe durch.

:)

Ums abzukürzen und nicht zuviel Lesestoff zuzumuten, hier der Fall Pam Reynold, einer unter vielen:

https://www.esoterikforum.at/forum/showpost.php?p=750630&postcount=5



Ahso, haben Menschen die mal klinisch tot waren, ihre Fähigkeit zu den REM-Phasen verloren und können nun nie wieder träumen?

Und haben Menschen die mal klinisch tot waren auch nie wieder Gehirnströme?
Komisch, lebendige Menschen ohne REM und ohne EEG.
 
Oh Lesestoff, fein !

Habe nur leider sowenig Zeit am Wochenende, also nicht, daß mir hier etwas entgangen wäre, nein, nein, aber Gut Ding braucht ´ne Weile oder so. :)

Joeuyx schrieb:
Ahso, haben Menschen die mal klinisch tot waren, ihre Fähigkeit zu den REM-Phasen verloren und können nun nie wieder träumen?

Und haben Menschen die mal klinisch tot waren auch nie wieder Gehirnströme?
Komisch, lebendige Menschen ohne REM und ohne EEG.

Ich nehme an, daß diese Fragen in der Kategorie *lächerlich* einzuordnen sind, ignoriere ich sie also, wobei sie ja an mich auch gar nicht gestellt waren, mußte nur gerade herzhaft lachen über diesen doch *sehr, sehr versteckten* Humor.

:zauberer1
 
Werbung:
Oh Lesestoff, fein !

Habe nur leider sowenig Zeit am Wochenende, also nicht, daß mir hier etwas entgangen wäre, nein, nein, aber Gut Ding braucht ´ne Weile oder so. :)



Ich nehme an, daß diese Fragen in der Kategorie *lächerlich* einzuordnen sind, ignoriere ich sie also, wobei sie ja an mich auch gar nicht gestellt waren, mußte nur gerade herzhaft lachen über diesen doch *sehr, sehr versteckten* Humor.

:zauberer1


Ich weiß zwar nicht, warum du mein Posting in einem Posting in dem du eigentlich gar nichts zu sagen hast, einfach ohne Argumente als lächerlich abstufst.
Nicht sehr nett. :(


Ich möchte Tommy nur darauf aufmerksam machen, was er geschrieben hat:
"Bei Menschen, die klinisch tot waren im medizinisch definierten Sinne, gibts keine REM-Phase mehr. Die würde sich nämlich bemerkbar machen und auf den Monitoren in Form einer Aufhebung der EEG-Nullkurve erscheinen."

Aha...Zombies...? :clown:
 
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