Kiddies können zaubern

das erinnert mich doch eher an die schutzhundausbildung meiner kleinen. den natürlichen beutetrieb voll ausleben lassen und trotzdem ihn jederzeit steuern können. die konditionierung dafür findet allerdings vor dem angriff statt.



:D Erwähnte ich schon, dass meine Hündin ein Hunter ist, abgerichtet und gezüchtet auf Blutspuren in Wald und Wiese, also ‚auf Nase’. Sie ist auf Schalenwild und eben die Nachsuche angeschossener verletzter Tiere konditioniert. Wenn der Hund Freude an der Arbeit hat, lässt er sich immer steuern, ich bin es ja, der die Emotion, den Antrieb gibt. Ich kann bei der Nachsuche der Schweissfährte das Tempo regulieren und sehe genau, ob der Hund einen Anschuss (da, wo das verletzte Wild kurz gelegen hat ist mehr Blut) anzeigt und ob er auf der Fährte ist (realerweise oft 1-2m neben der eigentlichen Spur, was aber eher für den Jagdeifer und die gute Nase spricht).

Lisa Pamina hat gelernt auf das zu suchen, was ich ihr zu Anfang der Strecke zeige (z.B. Rehschweiss, den ich ihr als äusserst begehrenswert belege), denn sie sich ja von querenden Hasenfährten nicht beirren lassen. Und siehe, der Film läuft ab, die Konzentration ist gerichtet, alles andere wird ausgeblendet, als zweitrangig eingestuft (?), gar nicht mehr registriert, ignoriert. Und das Selektionieren funktioniert, gelernt ist gelernt und wird abgerufen, wenn die Umstände oder eine höhere Macht es zu erfordern scheinen. :)

Der Vergleich hinkt dennoch. Der (geschulte, konditionierte) Trieb ist die Verteidigung des eigenen Rudels, der vertrauten Gewohnheit oder Umgebung, findet also zum Schutze einer definierten sozialen oder kulturellen Gruppe statt. Zwecks Abwehr äusserer Gefahr dient der Trieb dem Erhalt. Konstruktion ist also auch Destruktion.

Autoaggression jedoch ist die Brechung dieses Gesetzes, denn sie richtet sich gegen die eigene Gruppe, nach innen, wirkt intrakulturell destruktiv. Das macht uns Menschen aus offenbar, diese latente Möglichkeit der Vernichtung der eigenen Art, wir haben keine Beisshemmung, genauer: Tötungshemmung wie die Viecher innerhalb der Art.

Unter der Hand werden in bestimmten Kreisen Jagdhunde ohne Tötungshemmung sogar teuer bezahlt. Das hab ich mal irgendwo, ich glaube es war in „Hunting The Beast“, gelesen. :zauberer1

LG Loge33
 
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paradoxes Intervenieren und Pattern mixing ;)

Was bedeutet der Vogel in Deinem Haar?

hehe

418


:zauberer2

Weiter im Fall:

Das Kind, wir könnten es Hänschen nennen, verhält inmitten seiner matra-artigen Brüllattacke im kleinen Schock der Selbstreflexion über diesen lustigen Satz. Vielleicht fasst es sich sogar an den Kopf. Sollte es sich schlapp lachen, weil da gar nix ist? Aber es fühlt sich, noch zornesrot, erneut veräppelt. Es hat ja schon gelernt, nein besser, es WEISS, dass die anderen ihm ohnehin spinnefeind sind. Die Worte „was bedeutet“ hat Hänschen mal gänzlich überhört.

So reagiert es, nur zu recht :rolleyes: bestätigt in seiner Sicht, mit erneuter Wut, spuckt ein:

„Du bist böse“

hervor und holt vielleicht mit dem Arm zu Gegenschlag aus; entscheidet sich dann aber - von Angesicht zu Angesicht - blitzartig zur demonstrativen Flucht, nicht ohne diese mit dem atemlos gebrüllten Satz: „Ich schließ mich jetzt ein“, zu illustrieren.

Worauf es in sein Zimmer rennt, dabei kurz mit dem Fuss die Türe zum Anschlag aufschmettert, um sich im dunklen Kleiderschrank zu verschanzen.

Stille legt sich über Haus und Anwesen. :blume:

Wie geht es weiter?


LG L:clown:ge33
 
ich finde die hundegeschichte nicht ot:) es geht um erziehung und trieb. es gibt schlechte schulen(eltern) und es gibt den hund (das kind) in seinem trieb.
das kind/der hund haben einen natürlichen trieb. die natur ist einerseits eine tolle sache, andererseits müssen sie gesellschaftlich integrationsfähig sein - selbst wenn die gesellschaft fragwürdig ist. es geht mir einerseits darum, das kind/den hund nicht zu brechen und trotzdem die rangfolge im rudel klar zu machen. ein hund darf auf keinen fall beisswütig werden, sondern muß unter höchster trieblage noch steuerbar sein.in einer guten hundeschule(p.s.:10€mtl.)lernt er das. übrigens sind das in meinen augen ebenso wichtige eigenschaften in der magie, wo gesellschaftliche normen und werte überschritten werden können, man aber trotzdem in der gesellschaft funktionieren sollte.
welche gründe hat es denn, wenn du wegen deinem rüden angemosert wirst?
klar ersetzt die schule nicht das elternhaus:)

l.g. aratron

Hy,
also erst mal werd ich angemotzt eben weil wir nicht zur Hundeschule gehen. Es scheint unfassbar, dass man mal eben nicht hingeht, nur weil der Hund noch nicht mal ein jahr alt ist. Naja und weil er eben noch nicht alles perfekt kann und auch mal zieht an der Leine, wenn er einen anderen Hund trifft, eigentlich recht normale Sachen, die man nach und nach rausbekommen kann, damit es für ihn auch entspannter wird.
Ja, und weil er bellt (!), weil er die Hundemädels schick findet und gerne mal mehr als spielen würde.....
Wenn wir ausgehen, dann ist er an der Leine, einfach weil ich lieber vorsichtig bin. Die Hunde die bei uns in der nähe wohnen, sind teils reichlich gaga und teilweise sind die Herrchen und frauchen auch etwas zu optimistsich was das Höhren ihrer Vierbeiner angeht. Die meisten Hunde aus der näheren Umgebung laufen frei gassi. Und hören selten, bis gar nicht (huch herje, aber er tuts doch sonst in der Hundeschule!) und da mein Kleiner und meinereiner schon eine recht unliebsame Begenung hatten mit einem anderen Hund, der a. nicht hörte und b. auch unbedingt meinen Rüden fertig machen wollte, naja...
Anderes Beispiel warum ich Hundeschulen nicht so wirklich klasse finde (also entweder kenn ich nur Hundeschulen in denen alles versaut wird, oder ich weiss auch nicht???): Ich kenne einen Hund, der durch mehrere Lernprogramme von Schulen geht und vieles und alles können muss. Logisch dass der Hund irgendwie ein rad ab hat: Hoffnungslos zuviel wird verlangt. Ergo hört der Hund auch nur dann wenn er möchte, also selten...

Das ein Hund nicht beissen sollte, ist klar, aber irgendwie hab ich den verdacht, dass viele Hunde in manchen Schulen und mit manchen "Lernprogrammen" eben scharf werden. So gesehen an einer Hundeschule, die ich mir anschauen wollte, zur Information und zur Orientierung, ob es für mich und meinen Rüden in frage kommt. Nö, kams nicht, das war mir definitv zu heavy: Beissen ist toll, wenns eben in Beissarm geht, Leute stellen is auch toll, und dann kam ein Hund, der absolut durchdrehte. Super, damit war das für mich erledigt und abgehackt.

Was mich so wahnsinnig nervt ist der Spruch: "Da musst du mal zur Hundeschule!" Ja warum denn? Mein Kleiner lernt eine Menge, auch viel Blödsinn, zugegeben und sicher auch Dinge, die man soo nicht braucht, aber er kann links und rechts unterscheiden, er geht bei Fuss, zumindest meistens wenn ich ihm Fuss sag, er lässt immer öfter andere Hunde in Ruhe, alles Tutti, und dass er ein Trebegänger ist, ist eigentlich logisch: er wurde als Welpe ausgesetzt und irgendwie steckt das noch drin.
Aber er kommt wieder, er schaut nach autos an der strasse, er ist wirklich nicht doof, auch wenn er manchmal so tut als ob.
Und er verträgt sich mit der Katze und dem Wellensittich.

Und da ich derzeit leider ohne Arbeit bin, was mich reichlich frustet, nutze ich die Zeit eben mit meinem Hund, erstens weil er das verdient und zweitens hats den angenehmen Nebeneffekt, dass er lernt, ebenso wie ich.
Vorher hatte ich eine Hündin, eine superliebe. Und so wie ich sie behandelt habe, behandele ich ihn. Mit Respekt, Konsequenz, Liebe und Freundlichkeit.
Das geht.

So, jetzt hab ich dich leider ein bissl viel zugetextet, sollte gar nicht so lang werden, aber evtl. bist du durchgestiegen was ich meinte ;)

LG
Leprachaunees
 
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ach, wenn man schon den zweiten hund hat, hat man eh erfahrung. müssen muß man gar nix.
mein hund hat übrigens vorhin ein halbes pfund butter heimlich verspeist - das zum respekt vorm herrchen:D
wir haben hier sogenannte hundeauslaufgebiete im wald. da kommt man schonmal auf 50 hunde pro spaziergang und lustige verfolgungsjagden.nur die jogger sind eine nette abwechslung dort:D sonntags lass ich das wegen dem quiekenden kleinvieh der quiekenden rentner.
nein, im ernst- sie hört recht gut. die hundeschule/der hund gehört mehr zu meinem magischen lernplan, achtsam zu sein und triebe zu steuern. außerdem lerne ich gern seltsame menschen kennen. mein vater sprach vom zuhältermilieu,
als er den hund zum ersten mal sah:D
 
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