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Faydit
Guest
Enthaltsamkein als Reinigungsprozess zu sehen kann nur dann funktionieren, wenn man Sex als schmutzig ansieht.
Wer Sex als etwas schönes, reines, hohes sieht, der muss nicht enthaltsam sein um irgendwie aufzusteigen oder weiterzukommen.
Kann man so sehen, muss man aber nicht nur.
Wenn in der Bibel Abraham das Liebste, seinen Sohn, zu opfern bereit ist, so hat etwas derartiges durchaus Parallelen. Eben im Verzicht, im Opfer.
Man verzichtet auf etwas, nicht weil es einem nichts bedeutet, sondern im Gegenteil! Gerade weil es einem, dem eigenen Ego so viel bedeutet.
Es ist die eine Aussage, "ich selbst bin nicht der Mittelpunkt!!"
Eine Art von Demut an Stelle eines austauschbaren, beliebigen, weiteren Egotrips. Ein Durchschauen des rein Irdischen, könnte man sagen. Eine Art von Transzendenz.
Scheint derzeit etwas aus der Mode zu sein, diese Sichtweise.
Das "Ich will, und das alles sofort!" ist eben nunmal eher das Credo unserer Zeit. Und seine Folgen.