Jungfräulichkeit, Askese

Enthaltsamkein als Reinigungsprozess zu sehen kann nur dann funktionieren, wenn man Sex als schmutzig ansieht.

Wer Sex als etwas schönes, reines, hohes sieht, der muss nicht enthaltsam sein um irgendwie aufzusteigen oder weiterzukommen.

Kann man so sehen, muss man aber nicht nur.
Wenn in der Bibel Abraham das Liebste, seinen Sohn, zu opfern bereit ist, so hat etwas derartiges durchaus Parallelen. Eben im Verzicht, im Opfer.

Man verzichtet auf etwas, nicht weil es einem nichts bedeutet, sondern im Gegenteil! Gerade weil es einem, dem eigenen Ego so viel bedeutet.
Es ist die eine Aussage, "ich selbst bin nicht der Mittelpunkt!!"
Eine Art von Demut an Stelle eines austauschbaren, beliebigen, weiteren Egotrips. Ein Durchschauen des rein Irdischen, könnte man sagen. Eine Art von Transzendenz.

Scheint derzeit etwas aus der Mode zu sein, diese Sichtweise.
Das "Ich will, und das alles sofort!" ist eben nunmal eher das Credo unserer Zeit. Und seine Folgen.
 
Werbung:
Kann man so sehen, muss man aber nicht nur.
Wenn in der Bibel Abraham das Liebste, seinen Sohn, zu opfern bereit ist, so hat etwas derartiges durchaus Parallelen. Eben im Verzicht, im Opfer.

Man verzichtet auf etwas, nicht weil es einem nichts bedeutet, sondern im Gegenteil! Gerade weil es einem, dem eigenen Ego so viel bedeutet.
Es ist die eine Aussage, "ich selbst bin nicht der Mittelpunkt!!"
Eine Art von Demut an Stelle eines austauschbaren, beliebigen, weiteren Egotrips. Ein Durchschauen des rein Irdischen, könnte man sagen. Eine Art von Transzendenz.

Scheint derzeit etwas aus der Mode zu sein, diese Sichtweise.
Das "Ich will, und das alles sofort!" ist eben nunmal eher das Credo unserer Zeit. Und seine Folgen.



Man Faydit, diese Bibelgeschichte ist frei erfunden ...


Es heisst ja nicht, dass man alles unbedingt haben muss, was man grad haben will. Zwischen alles haben müssen und Askese oder Enthaltsamkeit ist ein weites Land.


:)
Frl.Zizipe
 
Man Faydit, diese Bibelgeschichte ist frei erfunden ...

Ist ja nur eine Beispiel. Ob erfunden oder nicht ist sekundär. Wenn beispielsweise der Mensch den du am meisten liebst einen anderen heiratet wäre das prizipiell auch ähnlich. Oder das eigene Kind eben einen Weg geht der den eigenen Vorstellungen so gar nicht entspricht. Etwas nunmal nicht so läuft wie man selbst es gerne hätte. Sondern mitunter so ganz anders.

Es heisst ja nicht, dass man alles unbedingt haben muss, was man grad haben will. Zwischen alles haben müssen und Askese oder Enthaltsamkeit ist ein weites Land.

Was muss, müsste jemand überhaupt haben? Was brauchen, bräuchten wir wirklich, und was glauben wir nur, zu brauchen?

Was hast du (noch), wenn du nichts (mehr) hast? Womit wir bei Hiob wären... Beispielsweise.
 
Ist ja nur eine Beispiel. Ob erfunden oder nicht ist sekundär. Wenn beispielsweise der Mensch den du am meisten liebst einen anderen heiratet wäre das prizipiell auch ähnlich. Oder das eigene Kind eben einen Weg geht der den eigenen Vorstellungen so gar nicht entspricht. Etwas nunmal nicht so läuft wie man selbst es gerne hätte. Sondern mitunter so ganz anders. .


Ja, sowas passiert pausenlos, aber das hat für mich mit Askese oder Enthaltsamkeit nichts zu tun.



Was muss, müsste jemand überhaupt haben? Was brauchen, bräuchten wir wirklich, und was glauben wir nur, zu brauchen?.


Brauchen tun wir relativ wenig. Und ich weiss von mir, dass ich auch mit wenig leben kann - hab ich auch schon hinter mir.

Ich versteh nur nicht, warum ich in der Fülle, wenn sie da ist, wie ein Asket leben soll? Es macht für mich keinen Sinn. Das mach ich zwischendurch vielleicht mal für die Gesundheit, wenn ich mal drei Wochen Heilfasten mache, aber ich mach das nicht aus irgendeinen spirituellen Grund, sondern einfach weil es gesund ist.


Was hast du (noch), wenn du nichts (mehr) hast? Womit wir bei Hiob wären... Beispielsweise.


Tja, Hiobsbotschaften sind kein Honiglecken. Wenn ich nichts mehr habe, dann hab ich meinen Humor und meinen überaus netten Sarkasmus .... :D
Damit komm ich erprobterweise sehr gut über die Runden :thumbup:

:)
Frl.Zizipe
 
Auch bin in der Askese. Ich esse keine grünen Bohnen. Seit Jahren nicht.

Askese hat nur dann eine *gesunde* Wirkung, wenn sie dem freien Willen entspringt, ohne Jammern und Klagen im Bezug von Entbehrungen.

Zwischen Askese und Enthaltsamkeit befinde ich wiederum einen Unterschied. Denn Enthaltsamkeit tut *definitiv weh* von stark bis schwach variiert. Doch Askese ist ohne Schmerz.
 
Ja, sowas passiert pausenlos, aber das hat für mich mit Askese oder Enthaltsamkeit nichts zu tun.

Das nicht, aber mit Verzicht, oder verzichten müssen. Askese, in welcher Form auch immer wäre dann sowas wie ein freiwilliger Verzicht, eine Wahl eben. Warum auch immer.

Ich versteh nur nicht, warum ich in der Fülle, wenn sie da ist, wie ein Asket leben soll? Es macht für mich keinen Sinn.

Dann wird's eben für dich auch kein Thema sein. So wie einer eben beispielsweise ein Büchernarr ist, ein anderer nicht vom Fußballplatz wegzukriegen ist. Weshalb ich ja auch schrieb, sowas macht nur Sinn wenn es für jemanden eben in demjenigen, für denjenigen selbst Sinn macht. Es ist eine Möglichkeit unter vielen, bestimmt kein Patentrezept.

Tja, Hiobsbotschaften sind kein Honiglecken. Wenn ich nichts mehr habe, dann hab ich meinen Humor und meinen überaus netten Sarkasmus .... :D
Damit komm ich erprobterweise sehr gut über die Runden :thumbup:

:D
 
Askese hat nur dann eine *gesunde* Wirkung, wenn sie dem freien Willen entspringt, ohne Jammern und Klagen im Bezug von Entbehrungen.

Zwischen Askese und Enthaltsamkeit befinde ich wiederum einen Unterschied. Denn Enthaltsamkeit tut *definitiv weh* von stark bis schwach variiert. Doch Askese ist ohne Schmerz.


Interessanter Ansatz. Demnach wäre Askese die freiwillige Wahl, in Einklang mit einem selbst sozusagen, Enthaltsamkeit eher etwas, zu dem man sich zwingen müsste?

Wie sieht das nun beispielsweise bei Sucht aus? Ein Raucher oder Alkoholiker, der damit aufhören möchte, was wäre der dann? Asket oder enthaltsam? Oder wäre das individuell verschieden?
 
Wie sieht das nun beispielsweise bei Sucht aus? Ein Raucher oder Alkoholiker, der damit aufhören möchte, was wäre der dann? Asket oder enthaltsam? Oder wäre das individuell verschieden?

Das Maß ist hier: Einfalt bis Vielfallt.

Jeder Mensch ist vom Trieb gesteuert, ohne Trieb Ende, Stillstand, Tod.

Hier kommt es drauf an, ob es tatsächlich Triebsucht ist oder nur eine Gewohnheitssucht, die leicht behoben werden kann. Wie dein angeführtes Beispiel mit dem, der nicht vom Fußballplatz wegzukriegen ist, spielt hier die Einfalt eine sehr große Rolle. Selbst Fanatismus ist eine einfältige Triebsucht.

Diese Triebsucht kann durch Vielfalt aufgelöst werden, wenn Wege zur Lust auf mehrere Gebiete erweckt werden, es entsteht dann Ruhe und ausgewogene Gleichmäßigkeit.

Das Zügeln zur Enthaltsamkeit ohne diesen Vielfältigen Fluss führt zu Entbehrungen und nicht in die Askese. Buddha hat sich in freiem Willen der Askese zugewandt, weil er keinen Sinn in der Vorhandenen Fülle sah.

Solange der triebsüchtige Raucher keinen Fluss in der Vielfallt findet, bleibt es ein *entbehrender Entzug* der Enthaltsamkeit, meist nicht alleine zu schaffen.

Doch findet dieser Raucher einen Weg zur Lust auf anderem Gebiet, zum Beispiel, gerne Tischtennisspielen, dann vermindert sich die Triebsucht des Rauchers unbemerkt, denn während dem Tischtennis spielen askesiert er auf minimale Weise, da er während dessen nicht rauchen kann.

*Lust* ist ein Großer Wichtiger Faktor um die Triebsucht der Einfalt in mehrere Flüsse der Vielfalt aufzulösen und Askese ist kein Fremdwort mehr.


So ungefähr, kann man weiter ergründen.. ^^
 
Werbung:
Jeder Mensch ist vom Trieb gesteuert, ohne Trieb Ende, Stillstand, Tod.

Würde ich nicht so ganz absolut sehen, auch wenn es üblicherweise so sein mag. Was natürlich, wenn man davon ausghet, den freien Willen ziemlich relativiert. Bin ich meine Triebe? Mit diesen ident? Wäre ja schlimm, meiner Ansicht nach.

Die Gesellschaft suggeriert das natürlich bis zum Abwinken, dass das völlige Nachgeben, die Erfüllung aller eigenen Triebe zu sowas wie Erfüllung führen würde. Marketing, Werbung, Medien arbeiten zumeist genau damit als ihre Heilsversprechen.

Meiner Erfahrung nach lässt sich da doch einiges über Bewusstwerdung und Transformation verändern. Man macht sich davon weniger abhängig, kann sich doch auch in vielem etwas freischwimmen. Stillstand, Tod sind dann wohl eher nicht das Resultat. Eher mehr eigene Freiheit, mehr Wahlmöglichkeiten, mehr Klarheit, weil man nicht mehr nur ein Getriebener, ein Opfer seiner selbst ist.
 
Zurück
Oben