Judas und Jesus

Damit kann man dann aber alles als letzlich manifestierte Einbildung "erklären". Sogar Gott. Oder sich selbst.

Was hat man also dann davon?

Theoretisch ist's natürlich möglich, schrieb ich ja auch in meiner ersten Antwort an Waldvogel. Nur führt das dann in schlüssiger Konsequenz auch dazu, dass so gut wie jede sprituelle oder religiöse Erfahrung inklusive Erleuchtung etc. auf eigener Einbildung beruht, also eine selbsterschaffene Illusion wäre.

Denn wie wäre denn dann ein durch einen "Egregor" erzeugtes "Erleben" von einer "echten" Erfahrung zu unterscheiden? Geht nicht. Wie soll man das denn auf allfällige Richtigkeit hin überprüfen?

Können wir alle höheren Krafte sowie alle Religionen gleich mal pauschal ad Acta legen.

Das ist eine einseitige Schlussfolgerung. In Wirklichkeit haben wir (wenn man nach der Bibel gehen will sogar schon seit dem sogenannten Sündenfall) die Möglichkeit, Gut und Böse, richtig und falsch unterscheiden zu lernen.
Wir haben durch das Denken die Möglichkeit, sowohl in der physischen Welt als auch in Bezug auf die höheren Welten klare Erkenntnisse zu gewinnen, sie einzuordnen und von verschiedensten Seiten aus zu betrachten.
Das Problem ist bei manchen Menschen, dass sie Visionen genau so nehmen wie sie zuerst erscheinen und alles Denken darüber sein lassen.
Aber selten ist eine Vision genau das was sie auf den ersten Blick zu sein scheint. Wir sind denkende Wesen, so sind wir nun einmal organisiert, und ohne das Denken erscheint uns nicht die volle Wirklichkeit, weder in der physischen noch in der geistigen Welt.

Aber wie auch immer, was ich heute morgen geschrieben habe war nicht mehr als ein Herantasten meinerseits an diese von dir aufgeworfene Frage, es war nicht in dem Sinn gemeint, dass es so gewesen sein muss, es war einfach eine Möglichkeit. Es gibt noch andere Möglichkeiten.
 
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Das Problem ist bei manchen Menschen, dass sie Visionen genau so nehmen wie sie zuerst erscheinen und alles Denken darüber sein lassen.
Aber selten ist eine Vision genau das was sie auf den ersten Blick zu sein scheint. Wir sind denkende Wesen, so sind wir nun einmal organisiert, und ohne das Denken erscheint uns nicht die volle Wirklichkeit, weder in der physischen noch in der geistigen Welt.

Ok. Ich spiele ja hier auch nur den "worst case" ein wenig durch.

Nur, wie, wodurch außerhalb der eigenen Subjektivität ließe sich in solchen Fällen die Spreu vom Weizen trennen? Rational geht's eher nicht. Bei Visionen, tiefen inneren Erfahrungen hinkt der Verstand oft tagelang, wochenlang oder länger hinterher, bis er das einigermaßen auf die Reihe kriegt. Wodurch schon gewisse interpretatorische Pannen auftreten können.

Wenn nun aber auch noch diese Erlebnisse selbst möglicherweise (nur) eine Art Autosuggestion sind, also keine Verbindung zu, was weiß ich, einer höheren Ebene, dem Göttlichen haben, was bleibt, was bliebe dann überhaupt noch über? Überprüfbar ist es nicht. Jemand erlebt es, dann ist das für ihn wahr. So wie man ein Konzert, wenn man es gesehen habe, eben miterlebt hat. Es ist dann in einem abgespeichert. Als Erlebnis. Abrufbar existent.
Aber es ist nicht von anderen überprüfbar, nicht einmal Teil ihrer Realität.
Also, folglich subjektive Einbildung. Neutral gesehen.

Außer, ich beglücke mit meiner Einbildung andere und gründe selbst eine Religion mit möglichst vielen Anhängern, womit ich mir zumindest im Nachhinein durch die Manifestation im Außen die Bestätigung der Richtigkeit hole. Dafür aber andere in die eigene Illusion verstricke.

Denn die hatten die ja alle nicht. War ja nur meine Erfahrung.

Wo also ist da dann noch wirklich was wahr oder falsch?
Und vor allem, woran mache ich den Unterschied fest? Individuell als auch kollektiv? Einen überprüfbaren, objektivierbaren?

Glauben kann ich, so gesehen an alles. Oder auch nicht. Was auch einer wäre. Ein Atheist glaubt eben an göttliche Nichtexistenz.
Allerdings zeigt mein Glaube, egal welcher, in der Realität konkrete, manifeste Resultate, Ergebnisse. Ein anderer andere.
Nicht, weil ich das "Richtige" glaube, sondern, weil es ein Glaube ist.
 
Ein Anfang von Ende. Was würde hinter sowas denn noch Sinn machen?
Wenn nichts da ist? Außer Einbildung?

dreh es um ...für dich war das ja vielleicht alles die einbildung
man was war ich stolz auf meine erkenntnisse und dann kam einer daher und hat gesagt ...ach alles ideologien ...schmeiss sie auf den müll und fang endlich bei dir an ...und ich wa r so stolz
das war ein schock
und dann hab ich es probiert und viele kompliziertheiten sind einfach von mir abgefallen und das gab luft ...das hirn konnte mal wieder durchpusten ...und neues leben zog ein in die ruine:D
 
Damit kann man dann aber alles als letzlich manifestierte Einbildung "erklären". Sogar Gott. Oder sich selbst.

Was hat man also dann davon?

Theoretisch ist's natürlich möglich, schrieb ich ja auch in meiner ersten Antwort an Waldvogel. Nur führt das dann in schlüssiger Konsequenz auch dazu, dass so gut wie jede sprituelle oder religiöse Erfahrung inklusive Erleuchtung etc. auf eigener Einbildung beruht, also eine selbsterschaffene Illusion wäre.

Denn wie wäre denn dann ein durch einen "Egregor" erzeugtes "Erleben" von einer "echten" Erfahrung zu unterscheiden? Geht nicht. Wie soll man das denn auf allfällige Richtigkeit hin überprüfen?

Können wir alle höheren Krafte sowie alle Religionen gleich mal pauschal ad Acta legen.

Geht nicht- gibts nicht. Es geht alles, wenn man will.
Das Scheinbare ist nur deshalb (noch?) nicht zu realisieren, insofern man von falschen Grundannahmen ausgeht. Diese hiesse hier *Überprüfbarkeit auf Richtigkeit*. Wie man etwas überprüfen kann, was man nicht beweisen kann? Na, durch die innere Bestätigung... durch Ruhe und heitere Gelassenheit, indem man die leisen Töne in einem laut werden lässt.
Liebesfähigkeit. Und diese ist irgendwo ja doch überprüfbar. Das Konzept dazu an jeden lautet: Liebe einfach.
 
Na, durch die innere Bestätigung... durch Ruhe und heitere Gelassenheit, indem man die leisen Töne in einem laut werden lässt.
Liebesfähigkeit. Und diese ist irgendwo ja doch überprüfbar. Das Konzept dazu an jeden lautet: Liebe einfach.

Was wenn Liebe die größte Illusion von allen ist?
Die Realität spricht tendenziell mehr für diese These als für das rosarote Ideal.
 
Was wenn Liebe die größte Illusion von allen ist?
Die Realität spricht tendenziell mehr für diese These als für das rosarote Ideal.

Das ist sie auch. Wir nennen sie nur Liebe, weil wir alles in Begriffe pressen müssen. Für Liebe gibts keinen und 1000 Namen.
Lisa
Emma
Elisabeth
Martin
Gustav
Andrea
Christiane
Herbert
Franz
Markus
Marie
Anna
Amelie
Jonas
Kai
Uwe
Jesus
Judas
Gott
...
...
...
 
da bin ich schon mal glücklich fast wie jesus ...gottseidank gibbet ja den judas ...der das alles an die grosse glocke hängt ...er ist glücklich ...hängt ihn höher
da muss man ja skeptisch werden dem eigenem glück gegenüber
ja früher hab ich in überschwenglichen momenten oft eins über die rübe bekommen
da wird man vorsichtig
aber mal im vertrauen ...deshalb aufs glück verzichten ?
einfach noch mal versuchen
vielleicht gibbet ja gar nicht so viele judasse
vorher sagte jesus noch
leuts wenn euch die massen hassen weil es euch gut geht ...haltet durch ...ich komme wieder
er kam nicht wieder aber die leutz hielten durch bis heute
steht im 5.evangelium ...:ironie:
 
Ok. Ich spiele ja hier auch nur den "worst case" ein wenig durch.

Nur, wie, wodurch außerhalb der eigenen Subjektivität ließe sich in solchen Fällen die Spreu vom Weizen trennen? Rational geht's eher nicht. Bei Visionen, tiefen inneren Erfahrungen hinkt der Verstand oft tagelang, wochenlang oder länger hinterher, bis er das einigermaßen auf die Reihe kriegt. Wodurch schon gewisse interpretatorische Pannen auftreten können.

Wenn nun aber auch noch diese Erlebnisse selbst möglicherweise (nur) eine Art Autosuggestion sind, also keine Verbindung zu, was weiß ich, einer höheren Ebene, dem Göttlichen haben, was bleibt, was bliebe dann überhaupt noch über? Überprüfbar ist es nicht. Jemand erlebt es, dann ist das für ihn wahr. So wie man ein Konzert, wenn man es gesehen habe, eben miterlebt hat. Es ist dann in einem abgespeichert. Als Erlebnis. Abrufbar existent.
Aber es ist nicht von anderen überprüfbar, nicht einmal Teil ihrer Realität.
Also, folglich subjektive Einbildung. Neutral gesehen.

Außer, ich beglücke mit meiner Einbildung andere und gründe selbst eine Religion mit möglichst vielen Anhängern, womit ich mir zumindest im Nachhinein durch die Manifestation im Außen die Bestätigung der Richtigkeit hole. Dafür aber andere in die eigene Illusion verstricke.

Denn die hatten die ja alle nicht. War ja nur meine Erfahrung.

Wo also ist da dann noch wirklich was wahr oder falsch?
Und vor allem, woran mache ich den Unterschied fest? Individuell als auch kollektiv? Einen überprüfbaren, objektivierbaren?

Glauben kann ich, so gesehen an alles. Oder auch nicht. Was auch einer wäre. Ein Atheist glaubt eben an göttliche Nichtexistenz.
Allerdings zeigt mein Glaube, egal welcher, in der Realität konkrete, manifeste Resultate, Ergebnisse. Ein anderer andere.
Nicht, weil ich das "Richtige" glaube, sondern, weil es ein Glaube ist.


Wir sind auf dem Weg. Wir haben erst gerade angefangen, höhere Erkenntnisse selbständig zu verarbeiten. Früher haben das andere für uns gemacht. Natürlich gibt es jetzt erst mal jede Menge verschiedene Resultate und interpretatorische Pannen. Das behutsame liebevolle Sich-Herantasten, wie es Sayalla oben sagt, ist ein sehr guter Pfad, finde ich.

Daß der Verstand "hinterherhinkt" ist eher ein gutes Zeichen, zeugt es doch davon, dass du nicht leichtfertig im Urteilen dich verhältst.

Ebensowenig ist es gut wenn man Verstand und Rationalität aussen vor lässt oder gar verteufelt. Sie gehören zu uns und ohne sie wären wir keine ganzen Menschen.

In Bezug auf die Vision damals in dem Kloster jedenfalls gibt es sehr viele Erklärungsmöglichkeiten. Vielleicht sage ich besser Erklärungskomponenten. Es ist ja auch die religionsgeschichtliche und bewusstseinsgeschichtliche Gesamtsituation in der damaligen Zeit auf's Engste damit verknüpft. Was vielleicht für die von Dir angesprochenen Schuldgefühle doch so etwas sein könnte wie eine Art Absolution. Weil, damals warst du, auch wenn du Äbtissin warst, trotzdem nur ein Glied im ganzen System und konntest vermutlich nicht anders entscheiden und handeln als du es getan hast. Es gibt auch so etwas wie "unvermeidbare Fehler". Und die kann man karmisch nicht in denselben Topf werfen wie vermeidbare Fehler!

Ich für mich bin mir aber immer noch einer Sache ganz sicher: Jesus würde niemals in so einer Situation jemanden auslachen.

Davon gehe ich (zugegebenermassen als Jesus-Fan) aus wie von einem Axiom.

Sollte sich eines Tages herausstellen, dass ich in dem Unrecht habe, müsste ich mir auch neue Orientierungsmöglichkeiten suchen.
 
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lerne mit deinem verstand zu spielen sonst wird er böse wenn das herz es blickt und er nicht...hab ihn lieb ..bist zwar doof ...aber nett...:ironie:
 
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