Gekreuzigt zu werden ist nie leicht. War es für die zig-tausend anderen auch nicht. Verbrannt zu werden auch nicht.
Jesus erscheint ca. 1300 Jahre nach seiner Kreuzigung einer Gruppe von Menschen genau so wie es die Jünger nach seiner Auferstehung erlebten, was dazu führt, dass diese vor der Inquisition landen wegen Ketzerei?
Warum tut er das?
In Konfrontation mit dem Vorwurf, dafür verantwortlich zu sein, lehnt er jede Verantwortung dafür ab. Lacht darüber.
Warum tut er das?
Die "Strafe" bekommt der/die damals für die Gruppe Verantwortliche aufgebrummt. Und darf sie absitzen. Lange. Keine Auflösung, keine Erlösung, sondern Bestrafung!
Warum? Das ist nicht fair. Das ist nicht gerecht.
Selbst wenn es Jesus ist.
Warum zerstört Jesus selbst bei jemandem den Glauben an ihn. Das Vertrauen?
Es ist die Auflösung von allem. Von jeder Sicherheit.
Was bleibt dann? Außer Schmerz und Wut?
Das ist schlimmer als Auge um Auge, Zahn um Zahn.
Es widerspricht seiner Lehre.
Menschen, die ihm folgten, wurden dafür bestraft.
Warum?
Was lief da verkehrt?
Ich kann es nicht verstehen.
Man kann es natürlich in einen größeren, komplexeren Kontext stellen, auch war die Sache noch wesentlich diffiziler, da mag sich dann ein größerer Sinn erschließen.
Aber so, alleine darauf bezogen, ist es zumindest für mich schwer verständlich.
Da du diesen Thread in dem neueren Judas-Thread verlinkt hast, gehe ich davon aus, dass dieses hier noch aktuell für dich ist.
Ich hab drüber nachgedacht, und verschiedene Ideen dazu gehabt, jetzt versuch ich mich mal an einer Antwort.
Also erstens: Es ist ganz 100% klar für mich, dass Jesus niemals lachen würde in so einer Situation.
Andererseits folgt für mich noch nicht notwendigerweise daraus dass die Erscheinung komplett falsch war.
Was also kann geschehen sein?
Die damalige Zeit war eine sehr schwierige Zeit, weil die Verbindung zwischen geistiger Welt und physischem Plan praktisch ganz unterbrochen war. Es war in dieser Zeit sehr schwierig, Wahrnehmungen von der Geistwelt zu haben (Der Sinn davon war grob gesagt, die Menschen auf sich selbst zu stellen, ihre eigene Entscheidungsfindung zu stärken). Daher kann ich mir durchaus vorstellen, dass mit dieser Vision etwas nicht stimmte, sie verfälscht oder unklar war und Anderes sich hineingemischt hat, auch falls ursprünglich tatsächlich eine Art Verbindung zu Jesus vorlag.
Die Tradition ging von solchen Visionen wohl aus, solche Visionen hatte es vermutlich in den Jahrhunderten zuvor oft gegeben, aber es war eben eine Zeit wo diese Visionen zurückgingen und immer weniger Menschen konnten sich darauf stützen. Und es wurde auch schwieriger und schwieriger, die Visionen richtig einzuordnen.
Ein Kloster hat zudem einen sehr starken Egregor, der durch die strengen Rituale, Gebete usw. genährt wird, die sich alle auf ein Ziel richten und eine gemeinsame Vision entstehen lassen. Es kann also auch sein dass dieser Egregor sich manifestiert hat.
Jedenfalls bin ich mir, um es nochmal zu betonen, wirklich 100% sicher, Jesus würde nie einen Menschen "verarschen", niemals!
Es war ja auch wirklich notwendig, dass sich die geistige Welt für eine gewisse Zeit von uns zurückzog, einfach um unserer Freiheit und Selbstständigkeit willen. Da mussten wir durch.
Jetzt ist eine andere Zeit. Die Verbindungen fliessen wieder stärker. Darum ist es heutzutage wichtig, die Wahrnehmungen und Vorstellungen von der geistigen Welt zu pflegen, aber nicht mehr so wie früher aus einem Schäfchenherden-Bewusstsein, sondern aus der freien Individualität heraus!
