Judas und Jesus

@All


Eine Freundin erzählte mir mal, dass sie von dem Freund ihrer Mutter sexuell missbraucht wurde. Sie war vielleicht neun, als sie es ihrer Mutter erzählte, in der Hoffnung, Befreiung und Unterstützung zu finden. Die sonst so liebevolle Mutter war ausser sich, zerrte das Mädchen aufs Klo, steckte ihr den Kopf immer wieder in die Schüssel und zog immer wieder die Spülung und zwang das Mädchen letztlich auf diese Art dazu, zuzugeben, dass sie bezüglich des Freundes und des Missbrauchs lüge. Ist wirklich wahr, bzw. wurde mir so erzählt.

Die Misshandlung durch den Freund ist sicher schlimm genug, ungleich schwerer wirkt hier aber die Misshandlung durch die Mutter, und nicht etwa weil sie tat, was sie tat, sondern viel mehr, weil das Mädchen ein tiefes, unendliches Vertrauen zu ihr hatte, welches (wies scheint für dieses Leben unwiderbringlich, sie sitzt heute in der Psychiatrie mit der Diagnose: Schizophrenie) so schlimm erschüttert wurde, dass hier existentielle Fragen zündeten wie zb.: Welche Daseinsberechtigung habe ich eigentlich.

Ich weiss, dass es kühn ist, hier einen Vergleich mit der von Faydit geschilderten Situation anzustellen. Wenn wir aber den Focus auf dieses tiefe Vertrauen, der sich im nachhinein als Vertrauensvorschuss darstellt bei dem sowohl die Mutter wie auch im inneren Erleben Jesus in diesen beiden Geschichten die Zeche geprellt haben, ergibt es durchaus einen Sinn. Jesus ist zwar nicht äusserlich die misshandelnde Instanz, die Inquisition, aber er lässt es zu, was im inneren Erleben dem gleich kommt, als habe er selbst handangelegt, denn er lässt es nicht nur zu, er hat auch bis dahin geführt. Im persönlichen Miniversum ist also die Erkenntnis, Jesus sei schuld absolut schlüssig. Und nur in diesem persönlichem Miniversum kann eine Lösung gefunden werden, perspektivisch. Worum Faydit ja auch sehr deutlich bat: Versetzt euch mal in diese Situation: Jesus ist schuld! So wie die Mutter, die diesen Freund erstens hat, zweitens in gewähren lässt und drittens einem noch unendliche Qualen antut, statt zu schützen. Der Glaube an diesen Schutz war aber "organisiert" durch die Mutter und Jesus, die ja bis dato noch sinnbildlich für unendliche, bedingungslose Liebe standen.

Nun ist Jesus Christus aber keine Person, schon gar nicht eine im Aussen, sondern viel mehr eine (hier treibende) Kraft, der unsichtbare Freund, für Atheisten gar phantastisch, und die Konfrontation mit dieser Kraft ist also auch immer eine Konfrontation mit sich selbst, erst recht in einem der späteren Leben. :)
 
Werbung:
@ Faydit,

Gekreuzigt zu werden ist nie leicht. War es für die zig-tausend anderen auch nicht. Verbrannt zu werden auch nicht.

Jesus erscheint ca. 1300 Jahre nach seiner Kreuzigung einer Gruppe von Menschen genau so wie es die Jünger nach seiner Auferstehung erlebten, was dazu führt, dass diese vor der Inquisition landen wegen Ketzerei?
Wo ist der Zusammenhang? Gibt es einen? Zwei Ereignisse. Mehr weißt du doch gar nicht. Achso, du hast es selbst konstrukiert. Genauso wie den Jesus darin.
Warum tut er das?
In Konfrontation mit dem Vorwurf, dafür verantwortlich zu sein, lehnt er jede Verantwortung dafür ab. Lacht darüber.
Hast du Jesus denn mal damit konfrontiert, und, hat er gelacht? Wer hat ihn gleich "konstruiert"?
Warum tut er das?
Die "Strafe" bekommt der/die damals für die Gruppe Verantwortliche aufgebrummt. Und darf sie absitzen. Lange. Keine Auflösung, keine Erlösung, sondern Bestrafung!
Warum? Das ist nicht fair. Das ist nicht gerecht.
Selbst wenn es Jesus ist.
Warum zerstört Jesus selbst bei jemandem den Glauben an ihn. Das Vertrauen?
Nur du selbst hat die Kraft zu Glauben und zu Vertrauen. Jesus kann da nix zerstören. Das Bild, das du von ihm hast, kann aber gestört werden, indem du bewusst wirst, dass das Bild das du hast eben nur ein Bild ist und ein Bild ist immer starr, hat Begrenzungen druch den Rahmen und die werden früher oder später gesprengt, damit JESUS rein passt.
Es ist die Auflösung von allem. Von jeder Sicherheit.
Was bleibt dann? Außer Schmerz und Wut?
Was kommt dann (hinzu)?
Das ist schlimmer als Auge um Auge, Zahn um Zahn.
Es widerspricht seiner Lehre.
Menschen, die ihm folgten, wurden dafür bestraft.
Warum?
Was lief da verkehrt?
Ich kann es nicht verstehen.
Darum gehts auch nicht.

Man kann es natürlich in einen größeren, komplexeren Kontext stellen, auch war die Sache noch wesentlich diffiziler, da mag sich dann ein größerer Sinn erschließen.
Eben. Ohne wirklich zu wissen, sind alles nur isolierte Ereignisse. Ausschnitte, die in d(einem) Bild Platz gefunden haben. Jenseits des Rahmens ist noch mehr Bild und die Wahrheit ist, wo kein Bild mehr ist.
Aber so, alleine darauf bezogen, ist es zumindest für mich schwer verständlich.
Für wen nicht?
 
Gibt es denn mehrere?



Wenn du mir erklärst, wie ich das gemacht haben soll, bin ich vielleicht etwas weiter.

Hier hast du es getan

Jesus erscheint ca. 1300 Jahre nach seiner Kreuzigung einer Gruppe von Menschen genau so wie es die Jünger nach seiner Auferstehung erlebten

Wem ist er explizit erschienen und woher nimmst du die absolute Gewissheit, dass es Jesus war ??????
 
Wem ist er explizit erschienen und woher nimmst du die absolute Gewissheit, dass es Jesus war ??????

Das ist hier völlig irrelevant. Weil es weder etwas aussagen noch beweisen würde oder könnte.
Und es ohnehin niemand glauben würde! Außer denen die dabei waren.
Im übrigen gibt und gab es in dem letzten Jahrtausenden immer wieder irgendwo Menschen, denen Jesus erschien. Oder Gott. Oder was auch immer...
 
Das ist hier völlig irrelevant. Weil es weder etwas aussagen noch beweisen würde oder könnte.
Und es ohnehin niemand glauben würde! Außer denen die dabei waren.
Im übrigen gibt und gab es in dem letzten Jahrtausenden immer wieder irgendwo Menschen, denen Jesus erschien. Oder Gott. Oder was auch immer...

Es waren explizit Marienerscheinungen (laut Zensierung der Katholischen Kirche)

Was es wirklich war: Der heilige Geist, wohlbemerkt (Sie)

Nicht umsonst wurde

SisterLuciaFatima.jpg


Lucia Dos Santos über 80 Jahre vom Vatikan eingesperrt und harmlose

Lügen verbreitet, damit die Fragen sich verflüchtigen....

sie und ihr kleiner Bruder haben es damals gesehen,

auch sie eine aus der Linie des H-Blutes :)
 
Gibt es denn mehrere?

So viele wie du zu erfinden vermagst.
Du kannst aber auch als Ausgangspunkt nehmen, dass es keinen Zusammenhang gibt. Dann sind es einfach Ereignisse.
Wer weiß, ob es da einen Zusammenhang gibt, nur ist der vielleicht ein ganz anderer als der, den du siehst/jetzt schon sehen kannst.


Wenn du mir erklärst, wie ich das gemacht haben soll, bin ich vielleicht etwas weiter.

Der Mensch sucht für alles einen Grund/Sinn und konstruiert sich aus dem was ihm zugänglich ist, Zusammenhänge. Es sind Bilder, Einbildungen und Verbildungen. Dein Beispiel folgt dem Konsens der Geschichtsbücher und spiegelt deine Überzeugungen. Doch woher weißt du? Wie ist es mit denen, die nicht an Jesus geglaubt haben und doch wegen Ketzerei verfolgt wurden. Wo ist da der Zusammenhang? Wer hat hier einen Verfolgungs-Grund sehen wollen? Nur Rechtfertigung? Der Mensch sucht nach Erklärungen und bevor er akzeptiert, dass er etwas einfach nicht versteht, sucht er sich eben "naheliegende" Gründe. Aber auch die Gründe haben einen Grund. Oder nicht?
 
Werbung:
Gekreuzigt zu werden ist nie leicht. War es für die zig-tausend anderen auch nicht. Verbrannt zu werden auch nicht.

Jesus erscheint ca. 1300 Jahre nach seiner Kreuzigung einer Gruppe von Menschen genau so wie es die Jünger nach seiner Auferstehung erlebten, was dazu führt, dass diese vor der Inquisition landen wegen Ketzerei?
Warum tut er das?
In Konfrontation mit dem Vorwurf, dafür verantwortlich zu sein, lehnt er jede Verantwortung dafür ab. Lacht darüber.
Warum tut er das?
Die "Strafe" bekommt der/die damals für die Gruppe Verantwortliche aufgebrummt. Und darf sie absitzen. Lange. Keine Auflösung, keine Erlösung, sondern Bestrafung!
Warum? Das ist nicht fair. Das ist nicht gerecht.
Selbst wenn es Jesus ist.
Warum zerstört Jesus selbst bei jemandem den Glauben an ihn. Das Vertrauen?
Es ist die Auflösung von allem. Von jeder Sicherheit.
Was bleibt dann? Außer Schmerz und Wut?

Das ist schlimmer als Auge um Auge, Zahn um Zahn.
Es widerspricht seiner Lehre.
Menschen, die ihm folgten, wurden dafür bestraft.
Warum?
Was lief da verkehrt?
Ich kann es nicht verstehen.

Man kann es natürlich in einen größeren, komplexeren Kontext stellen, auch war die Sache noch wesentlich diffiziler, da mag sich dann ein größerer Sinn erschließen.
Aber so, alleine darauf bezogen, ist es zumindest für mich schwer verständlich.

Ist Jesus nun Teufel oder Gott, oder weniger ultimativ, teuflich oder göttlich?


Jesus erscheint ca. 1300 Jahre nach seiner Kreuzigung einer Gruppe von Menschen genau so wie es die Jünger nach seiner Auferstehung erlebten, was dazu führt, dass diese vor der Inquisition landen wegen Ketzerei?


Das Licht, die Liebe, die Auferstehung erscheint und mit ihr Schönheit, Geborgenheit, Sinnfindung. Dicht gefolgt erscheint die Finsternis, der Hass, der Tod und damit Grausamkeit, Ungeborgenheit und Sinnentleerung.


Warum tut er das?
In Konfrontation mit dem Vorwurf, dafür verantwortlich zu sein, lehnt er jede Verantwortung dafür ab. Lacht darüber.

Die Frage "warum" ist eine, die Antwort auf den Sinn sucht. Der Sinn kann sich nur innerhalb eines geschlossenen Systems offenbaren, eines in sich schlüssigen Systems und wird ganz weltlich mit den Sinnen wahrgenommen und entäussert. Es ist die natürliche Ordnung, dass sich auf ein warum irgendwann die Antwortmöglichkeit erschöpft. Es gibt sie nicht, ohne den Rahmen, und damit das System zusprengen. Wer also fragt, warum Jesus oder Gott dieses und jenes tut, dem wird die Welt und das System, in dem diese Frage entstanden ist seiner Natur gemäss antworten. Die Antwort selbst ist erhellend, wenn auch gleich einer Glühbirne und nicht der Sonne selbst. So ist das Lachen kabbalistisch zb. dem Teufel zugeordnet. (Ich selbst habe ehrlich gesagt keine Ahnung, wieso... ich erinner mich nur gerade und lass das mal so stehen)


Warum zerstört Jesus selbst bei jemandem den Glauben an ihn. Das Vertrauen?
Es ist die Auflösung von allem. Von jeder Sicherheit.
Was bleibt dann? Außer Schmerz und Wut?

Ausser Schmerz und Wut bleibt noch die Wahrheit. Warum zerstört Jesus den Glauben an ihn? Weil er ein dummes scheiss ********* ist, antwortet das System, dein System, meins oder das eines jeden anderen. Die zentrale Frage, die hier eine Antwort will ist: Jesus, wer bist du?! Und die Antwort ist zwar nicht von diesem System, aber systemimannent: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Licht. Unveränderlich und einer Konsequenz gleich, die ein Gesetz und seine natürliche Ordnung offenbart: Vollkommenheit kann sich selbst nicht entkommen.


Das ist schlimmer als Auge um Auge, Zahn um Zahn.
Es widerspricht seiner Lehre.
Menschen, die ihm folgten, wurden dafür bestraft.
Warum?
Was lief da verkehrt?
Ich kann es nicht verstehen.

Ich möchte hier mal mit Gibran antworten:


Wenn die Liebe Dir winkt, folge ihr.
Sind auch ihre Wege schwer und steil.
Und wenn ihre Flügel Dich umhüllen, gib Dich ihr hin,
Auch wenn das untern Gefieder versteckte Schwert dich verwunden kann.
Und wenn sie zu Dir spricht, gleube an sie,
Auch wenn ihre Stimme Deine Träume zerschmettern kann wie der Nordwind den Garten verwüstet.
Denn so, wie die Liebe Dich krönt, kreuzigt sie Dich.
So wie sie Dich wachsen lässt, beschneidet sie Dich.
So wie sie emporsteigt zu Deinen Höhen und die zartesten Zweige liebkost, die in der Sonne zittern,
Steigt sie hinab zu Deinen Wurzeln und erschüttert sie in ihrer Erdgebundenheit.
Wie die Korngaben sammelt sie Dich um sich.
Sie drischt Dich, um Dich nackt zu machen.
Sie siebt Dich, um Dich von Deiner Spreu zu befreien.
Sie mahlt Dich, bis Du weiß bist.
Sie knetet Dich, bis Du geschmeidig bist;
Und dann weiht sie Dich in ihrem heiligen Feuer, damit Du Brot wirst für Gottes heiliges Mahl.
All dies wird die Liebe mit Dir machen, damit Du die Geheimnisse Deines Herzens kennenlernst und in diesem Wissen ein teil vom Herzen des Lebens wirst.
Aber wenn Du in Deiner Angst nur die Ruhe und die Lust der Liebe suchst,
Dann ist es besser für Dich, Deine Nacktheit zu bedecken und vom Dreschboden der Liebe zu gehen.
In die Welt ohne Jahreszeiten, wo Du lachen wirst,
aber nicht Dein ganzes Lachen, und weinen, aber nicht all Deine Tränen.
Liebe gibt nichts als sich selbst und nimmt nichts als von sich selbst.
Liebe besitzt nicht, noch lässt sie sich besitzen;
Denn die Liebe genügt der Liebe.
Wenn Du liebst, sollst Du nicht sagen: "Gott ist in meinem Herzen", sondern: "Ich bin in Gottes Herzen".
Und glaub nicht, Du kannst den Lauf der Liebe lenken, denn die lIebe, wenn sie Dich für würdig hält, lenkt Deinen Lauf.
Liebe hat keinen andern Wunsch, als sich zu erfüllen.
Aber wenn Du liebst und Wünsche haben musst, sollst Du Dir dies wünschen:
Zu schmelzen und wie ein plätschernder Bach zu sein, der seine Melodie der Nacht singt.
Den Schmerz allzuvieler Zärtlichkeiten zu kennen.
Vom eigenen Verstehen der Liebe verwundet zu sein;
Um willig und freudig zu bluten.
Bei der Morgenröte mit beflügeltem Herzen zu erwachen und für einen weitern Tag des Liebens dankzusagen;
Zur Mittagszeit zu ruhen und über die Verzückung der Liebe nachzusinnen;
Am Abend mit Dankbarkeit heimzukehren;
Und dann einzuschlafen mit einem Gebet für den Geliebten im Herzen und einem Lobgesang auf den Lippen.
 
Zurück
Oben