Jesus Christus und seine Botschaft im Lichte der Gnosis

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Hallo @Seal144,

schön, dass Du da bist :)

Lieber Plissken

danke fuer den lieben Gruss
es waere schoen, wenn dein Faden fortgefuehrt wuerde
gerade, weil mich das Thema besonders interessiert.

Du weisst, dass ich zum lernen komme und sonst keinerlei andere Ambitionen wie etwa Kritik hege. Das passt nicht in mein Weltbild. Wenn ich zu einem Buffeet gehe, suche ich mir das fuer mich passende aus, lade es auf den Teller und werde nicht ueber den Rest des Buffeets schimpfen. Macht eigentlich jeder so.... beim Buffeet.

Dein Ansatz :"Ich tendiere eher zu einer doketischen Interpretation, nach der der Körper Jesu nur ein Scheinleib war." Ist fuer mich okay, gerade weil die römische katholische Kirche verurteilte mit Tertullian den Doketismus, um das Leiden und Sterben am Kreuz als zentralen Bestandteil ihres Erlösungs-Glaubens hervorzuheben.

Fuer mich sind das alles Dogmen, von denen ich mich entledigen moechte. Andererseits sehe ich die grosse Opfertat auf Golgatha. Ich kann dir aber gut folgen und bin gespannt auf weitere Ausfuehrungen.

LG Ali
 
Lieber Plissken

danke fuer den lieben Gruss
es waere schoen, wenn dein Faden fortgefuehrt wuerde
gerade, weil mich das Thema besonders interessiert.

Du weisst, dass ich zum lernen komme und sonst keinerlei andere Ambitionen wie etwa Kritik hege. Das passt nicht in mein Weltbild. Wenn ich zu einem Buffeet gehe, suche ich mir das fuer mich passende aus, lade es auf den Teller und werde nicht ueber den Rest des Buffeets schimpfen. Macht eigentlich jeder so.... beim Buffeet.

Dein Ansatz :"Ich tendiere eher zu einer doketischen Interpretation, nach der der Körper Jesu nur ein Scheinleib war." Ist fuer mich okay, gerade weil die römische katholische Kirche verurteilte mit Tertullian den Doketismus, um das Leiden und Sterben am Kreuz als zentralen Bestandteil ihres Erlösungs-Glaubens hervorzuheben.

Fuer mich sind das alles Dogmen, von denen ich mich entledigen moechte. Andererseits sehe ich die grosse Opfertat auf Golgatha. Ich kann dir aber gut folgen und bin gespannt auf weitere Ausfuehrungen.

LG Ali
Hallo Schwester!

erlaube mir, dich so zu nennen, weil ich dich so empfinde, als wären wir Bruder und Schwester in einer Gemeinschaft des Geistes mit Jesus als unserem König des Alls und unserem Vater im Himmel, denen wir unser Leben und Hoffnung verdanken.

Deine Abneigung gegen die Dogmen der RKK kann ich nur teilen. Von Paulus bzw. denjenigen, die sich als Paulus ausgegeben haben, sind die Keime dieser Dogmen sowie von Intoleranz gegen Andersdenkende (Häretiker) und Misogynie gelegt worden. Paulus bezeichnete die von ihm teilweise bizarr ausgelegte christliche Lehre als die einzige gesunde und gnostische Ansichten als krank. Noch heute verwenden Theologen wie Christoph Markschies gerne das Adjektiv „parasitär“, wenn sie über den Gnostizismus schreiben. Dabei vergessen Katholiken wie Protestanten, dass gerade die christliche Lehre „parasitär“ aus dem Judaismus hervorgegangen ist und das jüdische Alte Testament zu den kanonischen Schriften des Christentums zählt.

Wenn Paulus, selbst durch und durch ein Hebräer, Frauen autoritäre Vorschriften macht, tut er nichts anderes, als jüdische Männervorstellungen zu katholischen machen, wie in 1. Timotheus 2,9-15: „9 Auch sollen die Frauen sich anständig, bescheiden und zurückhaltend kleiden; nicht Haartracht, Gold, Perlen oder kostbare Kleider seien ihr Schmuck, 10 sondern gute Werke; so gehört es sich für Frauen, die gottesfürchtig sein wollen. 11 Eine Frau soll sich still und in voller Unterordnung belehren lassen. 12 Dass eine Frau lehrt, erlaube ich nicht, auch nicht, dass sie über ihren Mann herrscht; sie soll sich still verhalten. 13 Denn zuerst wurde Adam erschaffen, danach Eva. 14 Und nicht Adam wurde verführt, sondern die Frau ließ sich verführen und übertrat das Gebot. 15 Sie wird aber dadurch gerettet werden, dass sie Kinder zur Welt bringt, wenn diese in Glaube, Liebe und Heiligkeit ein besonnenes Leben führen.“

Ursprünglich wollte ich hier Sprüche Jesu aus dem Thomasevangelium kommentieren und eine Diskussion darüber anregen. Da die Diskussion in meinem anderen Thread "Gnosis: Die Botschaft des fremden Gottes" inzwischen aktueller geworden ist, habe diesen Thread vernachlässigt, aber ich komme darauf zurück, versprochen! :)
 
Hallo Schwester!

erlaube mir, dich so zu nennen, weil ich dich so empfinde, als wären wir Bruder und Schwester in einer Gemeinschaft des Geistes mit Jesus als unserem König des Alls und unserem Vater im Himmel, denen wir unser Leben und Hoffnung verdanken.

Deine Abneigung gegen die Dogmen der RKK kann ich nur teilen. Von Paulus bzw. denjenigen, die sich als Paulus ausgegeben haben, sind die Keime dieser Dogmen sowie von Intoleranz gegen Andersdenkende (Häretiker) und Misogynie gelegt worden. Paulus bezeichnete die von ihm teilweise bizarr ausgelegte christliche Lehre als die einzige gesunde und gnostische Ansichten als krank. Noch heute verwenden Theologen wie Christoph Markschies gerne das Adjektiv „parasitär“, wenn sie über den Gnostizismus schreiben. Dabei vergessen Katholiken wie Protestanten, dass gerade die christliche Lehre „parasitär“ aus dem Judaismus hervorgegangen ist und das jüdische Alte Testament zu den kanonischen Schriften des Christentums zählt.

Wenn Paulus, selbst durch und durch ein Hebräer, Frauen autoritäre Vorschriften macht, tut er nichts anderes, als jüdische Männervorstellungen zu katholischen machen, wie in 1. Timotheus 2,9-15: „9 Auch sollen die Frauen sich anständig, bescheiden und zurückhaltend kleiden; nicht Haartracht, Gold, Perlen oder kostbare Kleider seien ihr Schmuck, 10 sondern gute Werke; so gehört es sich für Frauen, die gottesfürchtig sein wollen. 11 Eine Frau soll sich still und in voller Unterordnung belehren lassen. 12 Dass eine Frau lehrt, erlaube ich nicht, auch nicht, dass sie über ihren Mann herrscht; sie soll sich still verhalten. 13 Denn zuerst wurde Adam erschaffen, danach Eva. 14 Und nicht Adam wurde verführt, sondern die Frau ließ sich verführen und übertrat das Gebot. 15 Sie wird aber dadurch gerettet werden, dass sie Kinder zur Welt bringt, wenn diese in Glaube, Liebe und Heiligkeit ein besonnenes Leben führen.“

Ursprünglich wollte ich hier Sprüche Jesu aus dem Thomasevangelium kommentieren und eine Diskussion darüber anregen. Da die Diskussion in meinem anderen Thread "Gnosis: Die Botschaft des fremden Gottes" inzwischen aktueller geworden ist, habe diesen Thread vernachlässigt, aber ich komme darauf zurück, versprochen! :)

DANKE:blume:
 
Glück und Freude aus gnostischer Sicht

Wie der große Psychoanalytiker Erich Fromm erkannte, empfinden wir zwar Glück in Form von Vergnügen und Lust, aber kaum echte Freude.

Ich finde es interessant, dass das Wort „Glück“ im Neuen Testament gar nicht vorkommt. Dafür kommt das Wort „Freude“ vor. Warum spricht Jesus nicht von Glück, sondern von Freude? Was ist der Unterschied zwischen Glück und Freude?

Wenn wir den Genüssen des Lebens nachlaufen, werden wir uns oft betrogen fühlen. Glück ist eine Chimäre. Wir wollen zwar glücklich sein, aber je höher wir die Latte legen, desto größer die Enttäuschung, wenn wir sie nicht erreichen.

Im christlich-gnostischen Evangelium der Wahrheit bedeutet Freude, die Gabe der Selbst- und Gotteserkenntnis empfangen zu haben. Wer diese Gabe empfangen hat, kann von wahrer Freude reden, die über seinem Tod hinaus und von ewiger Dauer sein wird. Darum spricht Jesus oft von Freude typischerweise in Zusammenhang mit der Entdeckung des Himmelreichs, siehe Mt 13,44: „Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Schatz, der in einem Acker vergraben war. Ein Mann entdeckte ihn und grub ihn wieder ein. Und in seiner Freude ging er hin, verkaufte alles, was er besaß, und kaufte den Acker.“

Glück ist von materieller Art, oberflächlich und kurzlebig.
Freude ist von übernatürlicher Art, tief und andauernd. Freude heißt, sich und die eigene Bestimmung zu erkennen.
 
.......
Glück
ist von materieller Art, oberflächlich und kurzlebig.
Freude ist von übernatürlicher Art, tief und andauernd. Freude heißt, sich und die eigene Bestimmung zu erkennen.

Naja - ich betrachte mich als glücklichen Menschen. Und freue mich keineswegs immer. Glücklich bin ich aber auch, wenn ich mich nicht freue. Ich kann auch in der Trauer noch glücklich sein.
Das ist wohl eine andere Art des Glückes.
Das Tiefste und Innerste in mir (bzw. das Höchste und Ewige in Allem) ist von permanenter Glückseligkeit durchdrungen. Eine Spur nur davon im eigenen Herzen genügt, um glücklich zu werden....
 
Naja - ich betrachte mich als glücklichen Menschen. Und freue mich keineswegs immer. Glücklich bin ich aber auch, wenn ich mich nicht freue. Ich kann auch in der Trauer noch glücklich sein.
Das ist wohl eine andere Art des Glückes.
Das Tiefste und Innerste in mir (bzw. das Höchste und Ewige in Allem) ist von permanenter Glückseligkeit durchdrungen. Eine Spur nur davon im eigenen Herzen genügt, um glücklich zu werden....
Vielleicht geht es nicht so sehr darum, wie wir uns betrachten – das ist immer subjektiv –, sondern darum, was der „Schatz“ ist, über den wir uns freuen bzw. glücklich fühlen. Ist das ein Schatz materieller oder subjektiver Art oder ein Schatz, der unabhängig von unserer Betrachtungsweise von wahrem und ewigem Wert ist?

In diesem Sinne ist das Tiefste und Innerste in dir sowie, wie du es empfindest, in Allem, von sehr hohem Wert. Ob auch wahr und ewig, das bleibt dir überlassen. :)
 
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also gut, da es weder aus der pistis sophia noch aus dem
apokryphon des johannes stammt, ich habe ja höflich gefragt,
und dem stile nach wohl auch nicht aus einer anderen gnostischen
origianlschrift stammen kann, muss es sich wohl um eine moderne interpretation
derselben schriften handeln.

ich vermute mal, dass es aus der feder des hans jonas stammt,
der auch dieses buch verfasst hat, das auch als titel dieses fadens
verwendet wurde:

https://www.suhrkamp.de/buecher/gnosis-hans_jonas_72008.html


über hans jonas gibt wikipedia derart auskunft:

Jonas beschäftigte sich zunächst vorwiegend mit geistes- und philosophiegeschichtlichen Themen. Dabei galt sein Hauptinteresse der spätantiken Gnosis, die er aus existenzphilosophischer Perspektive als Ausdruck der menschlichen Grunderfahrung einer tiefen Entzweiung von Ich und Welt deutete.

https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Jonas
 
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