Ich glaube nicht, dass der Nazaräner an einem natürlichen Tod gestorben ist.
Jetzt einmal abgesehen davon, ich vertrete nicht die allgemeine Darstellung von einem Kreuzgang und von einem Kreuzestod, sondern bin da eher für das Modell einer Ermordung mit anschließender öffentlicher zur Schau Stellung.
Aber wenn sein vorzeitiges Lebensende nicht durch frevelnde Hand erfolgt wäre, in deren Ablauf dann der Gedanke einer Erlösung und Befreiung hineingetragen worden ist, so kommt man doch nicht umhin, dass beim Ausfall dieser Zeremonie ein natürliches Lebensende im hohen Alter in Aussicht gestanden wäre, und hier fragt man sich dann wie in einem solchen natürlichen Fahrwasser diese Idee der Aufopferung für die ganze Menschheit auf Schiene gebrachte werden sollte?
Es ist mir schon klar, mit einem abrupten Ende kann ganz deutlich dieser Drang nach Weiterleben wollen sehr gut dargestellt werden. Das lasse sogar ich als wesentlichen Inhalt gelten. Jedoch sind da zu viele Details am Rande. Etwa diese willkürliche Verschiebung in der Zeit von der Feier des Monatsbeginns hin zum Höhepunkt eines Festes in der Jahresliturgie, dadurch wird die Jahreszahl des Ereignisses ebenso verändert und verbunden mit den angenommenen Jahren ein wenig in die Vergangenheit der Zeit gedrängt. Sodass es gar nicht zur Übereinstimmung mit gesellschaftspolitischen Ereignissen kommen konnte die Pilatus betroffen haben im Jahre 36 und 37, darüber hinaus wird auch noch die Reinwaschung des Helden damit bewirkt, und gleichzeitig seine Schuldigkeit in der Sache selbst, einem sozialpolitischen Verlangen, bestätigt. Der als Sohn in seinen zahlreichen Andeutungen zu den verschiedensten Formen von Vater eben so agiert hatte in seinem Umfeld, wie man es von einem Sohn erwartet. Die eigene Unbescholtenheit zur Geltung zu bringen war eine Sache die ihnen jeder zugestehen wird, aber das Anbiedern an ein fremdes politisches Regime lässt eigentlich jeden erahnen welches Instrument er da in Händen hält.
Abseits von diesen personenbezogenen Beziehungen, da bleibt jedoch weiterhin die Frage offen, wie nun tatsächlich eine solche Hinwegnahme der Sünde zu verstehen ist? Verliert sich der Sinn einer solchen Erlösung, wenn da im Alter das Leben endet, war dann dieses Vater gar dafür verantwortlich zu machen, oder er selbst an dessen Stelle, so wie man meint es verstehen zu müssen?
Es kommt vielleicht noch erschwerend hinzu, den Anregungen aus dem sogenannten Philippusevangelium folgend, dass die Auferstehung inhaltlich die Werte einer vergangenen Nahtoderfahrung in sich tragen müsse, denn anders könnten es jene die nicht bei den Schilderungen dabei gewesen sind, gar nicht begreifen. Also ein Stein aufgehoben wurde und ein gespaltenes Holz ersetzen sollte. Selbst wenn man von literarischen Ausschmückungen ausgehen möchte, die eine tatsächliche Vision in ihrer Bedeutung noch bekräftigten und anderen schwächeren spirituellen Kontakten im weiteren Kreis förderlich sein sollten.
Ich meine gerade hier an dieser Stelle und der Frage nach dem Sinn, da sind die tatsächlichen Ereignisse und die persönlichen Bewertungen der Lehre sehr deutlich bemerkbar. Auch beim aller letzten Ausruf im Sterben des Nazaräners, den Johannes auf dem Kreuze dargestellt wissen wollte, der stellt da ebenfalls keine Ausnahme dar.
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