Ist Selbstmord eine Sünde?

Kann sein, muss nicht. Ich kann mich ja entscheiden wie ich auf eine Aktion reagiere.

LG Fen

Nein, es kommt darauf an, welche Alternativen dir tatsächlich zur Verfügung stehen und welche Möglichkeiten dir das Leben in die Hand gab, diese auch nutzen zu können.

Genau deswegen bringen sich ja die Menschen um. Entweder stehen ihnen keine Alternativen zur Verfügung oder ihnen fehlen bestimmte Fertigkeiten von Geburt an, um diese nutzen zu können.
Lies dich mal ein wenig in Bezug auf Epigenetik ein.

Karma heisst, es werden bestimmte kausale Aktions- und Reaktionsmuster in Gang gesetzt, die sich so lange fortsetzen, bis kein Fortsetzen mehr möglich ist. Und genau an diesem letzten Punkt scheiden sich die Gemüter. Das ist so, als würdest du Tröpfchen für Tröpfchen ein Glas füllen, bis es voll ist und anfängt über zu laufen.
 
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Nein, es kommt darauf an, welche Alternativen dir tatsächlich zur Verfügung stehen.


Es gibt immer eine Alternative.


und welche Möglichkeiten dir das Leben in die Hand gab, diese auch nutzen zu können.

Hier stimme ich Dir zu.

Genau deswegen bringen sich ja die Menschen um. Entweder stehen ihnen keine Alternativen zur Verfügung oder ihnen fehlen bestimmte Fertigkeiten von Geburt an, um diese nutzen zu können..

Ja, aber dafür kann man ja nicht grundsätzlich die Gesellschaft verantwortlich machen. In manchen Fällen ja, aber es gibt auch genug Selbstmorde, bei denen alles mögliche versucht worden ist, die Menschen an der Tat zu hindern, bzw. der Auslöser dazu aus dem Menschen selbst kommt und nicht durch äussere Einflüsse stattfindet.

Karma heisst, es werden bestimmte kausale Aktions- und Reaktionsmuster in Gang gesetzt, die sich so lange fortsetzen, bis kein Fortsetzen mehr möglich ist. Und genau an diesem letzten Punkt scheiden sich die Gemüter. Das ist so, als würdest du Tröpfchen für Tröpfchen ein Glas füllen, bis es voll ist und anfängt über zu laufen.

Karma gibt Dir aber auch die Möglichkeit zur Auflösung. Es sei denn, Dein Selbstmord ist unabdingbare Voraussetzung für Deine Karmabewältigung.

Wir wissen alle nicht mit Sicherheit in welche Kategorie nun ein Selbstmörder gehört, deshalb versuche ich nicht zu urteilen, weder über denjenigen, der sich selbst tötet, noch über "die Gesellschaft" die diese Tat nicht verhindert.

Ich könnte mir durchaus Situationen vorstellen in denen ich mich selbst töten würde, aber die Verantwortung für diese Entscheidung müsste ich dann auch selbst übernehmen und niemand wäre "Schuld".

Karma, bzw. Karmaauflösung hat ja auch viel damit zu tun, Verhaltensmuster zu erkennen, zu ändern und die Konsequenzen frühere Taten in diesem Leben auch selbst zu verspüren.

Gemäß karmischen Gesetzen gehe ich auch davon aus, das ich mir meine Vorfahren/Lebenssituation auch so wähle dass ich die beste Möglichkeit habe mein Karma zu erfüllen, das kann nun ein Selbstmord sein, aber auch das erkennen einer Alternative.
LG Fen
 
Reinkarnation ist so ein Ding....worüber ich nicht gerne diskutiere, weil ich nicht gerne spekulativ diskutiere. Niemand weiss, ob es sowas überhaupt gibt. Warum sollten wir uns daher deswegen den Kopf zerbrechen? Wenn sich ein Mensch nicht erinnern kann, woher er kommt, so kann er auch nicht eindeutig sagen, dass er, so wie er ist, schon mal da war. Ich möchte es nicht ausschliessen, man kann es aber nicht als Argumentation für das Thema hier hernehmen, sonst müssten wir alle Theorien berücksichtigen und kämen nie zu einem Punkt.

Es gibt immer einen Grund, warum sich ein Mensch von dieser Realität verabschiedet. Nur will sie meist keiner so gerne sehen. Wenn du z.B. einen schwer geisteskranken Menschen nimmst, selbst der hat seine Gründe. Mit den kranken Genen hat der sich ja nicht selbst beglückt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Am besten erkennt man an Beispielen, warum die ganze Gesellschaft an einer solchen Tat beteiligt ist.

Nehmen wir 2 Beispiele und schauen, welche Rolle die Gesellschaft in diesen einnimmt:

a. Ein Mensch mit einem Einkommen von 500,-Euro macht 5 Kinder, die er nicht versorgen kann.
4 seiner Kinder finden Möglichkeiten, ebenfalls mit 500,- Euro ihr Leben zu bestreiten.
Das 5. Kind findet keinen Job, bekommt keine Unterstützung von den Eltern und wird vom Arbeitsamt sanktioniert. Er nimmt sich in Folge dessen sein Leben und der Pfarrer will ihn nicht auf seinem gesegneten Endparkplatz für Verblichene, weil er meint, der habe eine Todsünde begangen.
Warum ist die Gesellschaft am Tod dieses 5. Kindes mit verantwortlich?
Weil sie zugelassen hat, dass ein Mensch, der sich selbst nicht versorgen kann, Kinder in die Welt setzt, die er ebenfalls nicht versorgen kann. Diese Kinder werden dann dem Zufall überlassen. Entweder überwinden sie das Erbe der Eltern und schaffen damit etwas, was sie nicht geschafft haben, oder sie gehen ein.
Damit haben Gesellschaft und Eltern Leid erzeugt, womit aber das Kind alleine fertig werden muss. Was wenn es das nicht schafft?

b. Ein geisteskrankes Pärchen macht ein Kind, das ebenfalls geisteskrank wird, darunter leidet, nicht mehr mit dem Leben fertig wird und sein Leben beendet.
Hier ist es genau so, wie im 1. Beispiel: Gesellschaft wie Eltern haben Leid in die Welt gesetzt, womit aber das Kind alleine fertig werden muss. Was wenn es das nicht schafft?

Warum macht also die Gesellschaft nichts, um diese beiden Beispiele an Leid zu verhindern?
Weils halt schwierig ist, einem Menschen zu sagen, er darf keine Kinder bekommen, weil er entweder geisteskrank oder arm ist. Daher scheuen sich die Menschen, derlei Leid zu verhindern und es wird mehr und immer mehr.........
Wen wollen wir nun verurteilen?
Die unschuldigen Kinder, die in bestimmte Lebenssituationen ungefragt hinein geboren werden und damit nicht leben können?

Wenn eine Gesellschaft sich trauen würde, einem armen Menschen zu sagen, er darf keine Kinder und damit Leid in die Welt setzen, dann müsste der doch fragen: Warum gibt es Armut in dieser Gesellschaft?
Der Kranke würde dieselbe Frage stellen, denn niemand hat seine Existenz in der Form verhindern versucht.

Das Leid, weswegen Menschen ihr Leben beenden, fällt ihnen nicht vom Himmel in den Schoß, es ist die Folge menschlicher Unzulänglichkeiten.
 
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Eine jede Körpertötung aus Verzweiflung geht auf Kosten einer ganzen Gesellschaft, die nicht dazu fähig ist, ihren Mitgliedern ein qualitativ gutes Leben zu ermöglichen. Wenn sowas geschieht, trägt jeder in der Gesellschaft die Verantwortung an der Tötung mit.
Denn....welchen Wert hat eine Gesellschaft, deren Mitgliedern sich aus Verzweiflung töten?

könnte man so denken, wenn man eine ideale Gesellschaft vor Augen hat, die auch vollkommen telepathisch ist, unendlich viele materielle und geistige Güter besitzt, unendliches Wissen hat, und in der es auch keine Krankheiten mehr gibt.

Die real existierenden Gesellschaften sind zusammengesetzt aus Individuen, die erstmal jeder für sich leben. Dann gibt es zwar verschiedene Grade des Informationsaustauschs unter den Mitgliedern dieser Gesellschaften, und auch in verschiedenen Rollen, aber sie unterliegen alle den Begrenzungen von Raum und Zeit, von mangelnder Erkenntnis, mangelnden Ressourcen, mangelnder gegenseitiger Kommunikation, mangelndem Verständnis von sich selbst und vom jeweiligen Anderen etc. etc. etc.

Desweiteren jagt man einer Illusion nach, indem man sich vorstellt, wenn es doch wenigstens allen "qualitativ gut" gehen würde. Was wäre das genau? Wenn alle Millionäre wären, gäbe es mit Sicherheit Individuen, die darüber verzweifelt sind, dass sie keine Milliardäre sind, die darüber verzweifelt sind, dass sie ein anderes Individuum nicht zwingen können es zu lieben, die darüber verzweifelt sind, dass sie kinderlos sind, dass sie selbst nicht so intelligent wie der Nachbar sind, dass die Aktienkurse heute um 50% fielen, dass es eine Naturkatastrophe gab, in der tausende im Tsunami ertranken etc. etc. etc.

Aber die Schlussfrage führt ja doch noch weiter. "Welchen Wert hat eine Gesellschaft, die...?"

ja, was genau macht denn einen Wert aus?
wer erkennt den Wert?
wer legt ihn fest?
wer bemisst Werte?

Und ersetze "Gesellschaft" durch "Leben".

Welchen Wert hat denn ein Leben, das doch nur zum Tode führt?
Auch in der idealen Gesellschaft, die dir vielleicht bei der Erstellung deines Beitrages vorschwebte, stirbt jeder Mensch. Und wozu lebt er dann? nur um zu sterben? oder welchen verbindlichen Wert hat das Leben?

Und selbst wenn es keinen Wert hat, weshalb nehme ich mir dann das Recht heraus, das Leben zu beenden?
Wenn es wirklich gar keinen Wert hat, warum beende ich es dann? Wieso sollte der Tod mehr Wert haben als das Leben? Dann kann ich doch auch weiterleben.
 
Warum macht also die Gesellschaft nichts, um diese beiden Beispiele an Leid zu verhindern?
Weils halt schwierig ist, einem Menschen zu sagen, er darf keine Kinder bekommen, weil er entweder geisteskrank oder arm ist. Daher scheuen sich die Menschen, derlei Leid zu verhindern und es wird mehr und immer mehr.........
Wen wollen wir nun verurteilen?
Die unschuldigen Kinder, die in bestimmte Lebenssituationen ungefragt hinein geboren werden und damit nicht leben können?

Wenn eine Gesellschaft sich trauen würde, einem armen Menschen zu sagen, er darf keine Kinder und damit Leid in die Welt setzen, dann müsste der doch fragen: Warum gibt es Armut in dieser Gesellschaft?
Der Kranke würde dieselbe Frage stellen, denn niemand hat seine Existenz in der Form verhindern versucht.

Das Leid, weswegen Menschen ihr Leben beenden, fällt ihnen nicht vom Himmel in den Schoß, es ist die Folge menschlicher Unzulänglichkeiten.

Nicht weil es schwierig ist, jemanden zu sagen das er keine Kinder bekommen darf. Auch wenn ich Deinen Denkansatz verstehen kann, wer entscheidet, ob jemand zu arm, zu krank, zu dummm ist um Kinder zu zeugen?

Damit räumst Du der Gesellschaft die Macht ein, zu entscheiden wer ins Muster paßt und ordentliche, gesunde Staatsbürger zeugen darf....

Ich denke nicht, dass es uns als Gesellschaft gut tun würde diese Macht zu haben. Und wer sagt, das nicht dieser arme, dumme und schwerkranke Mensch genau das Kind zeugt, das ein Heilmittel für bisher unheilbare Krankenheiten findet?

Daraus würde ich den Schluß ziehen, der einzige Vorwurf den wir uns als Gesellschaft machen müssen, ist nicht genug zu tun um Armut zu verhindern und dafür zu sorgen, das Kinder aus Beziehungen die selber nicht tragfähig und stark genug sind um dem Nachwuchs einen guten Start zu vermitteln, mehr an Zuwendung von ausserhalb der Familie zukommen zu lassen.

LG Fen
 
könnte man so denken, wenn man eine ideale Gesellschaft vor Augen hat, die auch vollkommen telepathisch ist, unendlich viele materielle und geistige Güter besitzt, unendliches Wissen hat, und in der es auch keine Krankheiten mehr gibt.

Die real existierenden Gesellschaften sind zusammengesetzt aus Individuen, die erstmal jeder für sich leben. Dann gibt es zwar verschiedene Grade des Informationsaustauschs unter den Mitgliedern dieser Gesellschaften, und auch in verschiedenen Rollen, aber sie unterliegen alle den Begrenzungen von Raum und Zeit, von mangelnder Erkenntnis, mangelnden Ressourcen, mangelnder gegenseitiger Kommunikation, mangelndem Verständnis von sich selbst und vom jeweiligen Anderen etc. etc. etc.

Desweiteren jagt man einer Illusion nach, indem man sich vorstellt, wenn es doch wenigstens allen "qualitativ gut" gehen würde. Was wäre das genau? Wenn alle Millionäre wären, gäbe es mit Sicherheit Individuen, die darüber verzweifelt sind, dass sie keine Milliardäre sind, die darüber verzweifelt sind, dass sie ein anderes Individuum nicht zwingen können es zu lieben, die darüber verzweifelt sind, dass sie kinderlos sind, dass sie selbst nicht so intelligent wie der Nachbar sind, dass die Aktienkurse heute um 50% fielen, dass es eine Naturkatastrophe gab, in der tausende im Tsunami ertranken etc. etc. etc.

Aber die Schlussfrage führt ja doch noch weiter. "Welchen Wert hat eine Gesellschaft, die...?"

ja, was genau macht denn einen Wert aus?
wer erkennt den Wert?
wer legt ihn fest?
wer bemisst Werte?

Und ersetze "Gesellschaft" durch "Leben".

Welchen Wert hat denn ein Leben, das doch nur zum Tode führt?
Auch in der idealen Gesellschaft, die dir vielleicht bei der Erstellung deines Beitrages vorschwebte, stirbt jeder Mensch. Und wozu lebt er dann? nur um zu sterben? oder welchen verbindlichen Wert hat das Leben?

Und selbst wenn es keinen Wert hat, weshalb nehme ich mir dann das Recht heraus, das Leben zu beenden?
Wenn es wirklich gar keinen Wert hat, warum beende ich es dann? Wieso sollte der Tod mehr Wert haben als das Leben? Dann kann ich doch auch weiterleben.

Ja, ich bin eine Idealistin und mag alles lieber glücklich, zufrieden und voller Liebe, statt in Leid, gegenseitigem Hass, Junkismus und Nöte, die mit keinem Wort zu beschreiben sind.
Und ich tue meine Pflicht als ein Mensch, der die unterschiedlichsten Erfahrungen im Leben gemacht hat und teile sie mit allen hier.......gratis.....ohne jedwede Vergütung.....
Weswegen?
Damit keiner mehr leiden braucht.
Werfe es mir vor, wenn es dir beliebt.

Ich habe keine Freude unter all den Bedingungen, die du oben sehr treffend bemerkt hast. Aber ich tue was dafür, damit das leidvolle Leben, so wie wir es hier täglich sehen, irgendwann.....irgendwann......zu einem paradiesischen Leben wird. Das ist meine Sehnsucht.
Ich tue was dafür. Ich schlage Lösungen vor.
Niemand braucht meiner Meinung sein. Ich werde den Tag womöglich eh nicht erleben, an dem hier was Gescheites passiert. Aber die Hoffnung ist da und ich werde sie immer wieder hoch halten.
 
Ich denke nicht, dass es uns als Gesellschaft gut tun würde diese Macht zu haben. Und wer sagt, das nicht dieser arme, dumme und schwerkranke Mensch genau das Kind zeugt, das ein Heilmittel für bisher unheilbare Krankenheiten findet?

In der Hinsicht driften unsere Meinungen stark auseinander.
Ich würde niemals 20 Generationen leiden lassen, damit einer unter ihnen für mich ein Heilmittel entwickelt. Der Presi wäre mir entschieden zu hoch.
Und wer heilt die 20 Generationen, die aus Egogründen leiden mussten?
Für ein Ego, das nur an sein persönliches Wohl denkt, spielt das ja wohl keine Rolle.
 
Unser Leben, dieses Erdenleben, ist etwas Einzigartige,
das es so davor und danach nicht gibt,
und darum sollte jeder von uns
dieses Leben so lange leben wie nur irgendwie möglich,
ganz egal wie es gestaltet ist.



und ein :winken5:
 
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