Es kommt darauf an, woran geglaubt wird,
Eben das ist der Punkt, es wird nichts geglaubt. ^^
Erkenntnis schafft Wissen, keinen Glauben.
Deine Unterstellung, dass ich "Gott personifiziere", solltest du nochmal überdenken, man kann die Kraft oder den Großen Geist "Gott" durchaus auf verschiedene Weise begreifen.
Nein, der Begriff "Gott" ist bereits eine Personifikation und das bereits semantisch, es bedarf keiner weiteren Interpretation oder Unterstellung meinerseits, es ist das Wort bzw. der Begriff den du dafür gewählt hast.
Es geht um die (höheren?) Geistgesetze, und unter diesem Grundsatz wird auch jeder, der denkt oder glaubt, wirksam sein zu können, arbeiten müssen, will er / sie Erfolg haben.
Jaein - es gibt gewisse Regeln die zu Erfolg führen, aber eine Regel macht kein Gesetz, daher fügte ich an, dass es zu prüfen sei. Gesetze sind immerwährend (heißt in allen Fällen in dem sie ihre Geltung durchsetzen) gelten, es wäre wohl das Gegenteil jedweder Form von Demut nur ansatzweise zu meinen, auch nur eines dieser "Gesetze" als Gesetz zu kennen. Es sind Regeln die wir mit unser begrenzten Wahrnehmung auf ihre Richtigkeit vermuten. Und das meist auch nur über eine gewisse Statistik des Erfolges wenn wir sie einhalten im Vergleich zu den Fällen wo wir sie übergehen. Mit Wissen, hat das nichts zu tun, Regeln ja, Gesetze nein, wie willst du denn das beweisen, wenn du nicht in der Lage sein kannst, alle Fälle zu prüfen?
Die Unterschiede zwischen "Glauben" bzw. "Religion", oder sagen wir mal besser "Spiritualität", und
einfacher , eher "wissenschaftlich" ausgerichteter "Magie", sind imgrunde nichts als persönliche Überzeugungen, und liegen am Charakter und Wesen des Ausführenden.
Falsch, man kann von alle dem angeführten Überzeugt sein und genau darin liegt ja die Crux. Wissen sind Fakten die keiner Überzeugung bedürfen um sie zu erkennen, das ist in diesem Fall die leitende Qualität. Gäbe es diese Qualität nicht, gäbe es auch keine Philosophie die fast 3000 Jahre alt ist. Da kannst du zurückblättern bis Cicero, Sokrates, Aristoteles, Aurelius usw...
Ich könnte alles akzeptieren, das muss nun wirklich jeder (für sich) selbst wissen.
Richtig, das ist das Problem bei Überzeugungen, daher orientiere ich mich nicht an diese, vor allem bei mir selbst nicht. Ohne Gewissheit und aufrichtigem Zugang, schlägt die Verantwortungskette fehl, man wäre dann wörtlich verantwortungslos und in der Magie ist das gleichzusetzen mit wirkungslos. Daher kommt der vergleichbar sachliche Kontext in der Magie daher, auch wenn es viele Traditionen gibt die das über Symboliken und Riten verschlüsseln, aber ein Ritual ist auch "nur" ein Algorithmus, also eine klar vorgegebene Reihe an Handlungen die man davor sehr sehr gut (also vollständig!) verstanden haben muss, ansonsten geht das schief. Und dabei hilft einem Glaube oder Überzeugung genau rein gar nichts. Genau daher ist ja die Magie vergleichsweise sachlich.
Deshalb braucht man aber andere "Richtungen", wenn sie genauso "Erfolg" haben, nicht versuchen, zu verunglimpfen,
sondern Toleranz wäre angebracht.
Ja, das Problem ist, das existiert nicht und das haben schon viele ausprobiert, auch bekannte Namen wie Crowley. Schlussendlich flog ihm - wie andere Kollegen ihn mehrfach warnten - alles um die Ohren.
Du kannst ja glauben, dass dein Auto funktioniert, auch wenn es nicht anspringt, und selbst dann kannst du weiter daran glauben, es wird aber dennoch nicht anspringen und du stehst am Ende enttäuscht daneben, weil du ja so fest daran geglaubt hast.....
So ist das in der Magie auch. Magier sind keine religiösen Instanzen, sie befassen sich sachlich mit Bereiche die andere für ihren Glauben "buchen" oder denken, dass er darin liegen könnte/sollte.
Der Unterschied ist, dass der Magier tagtäglich damit arbeitet und weiß, dass es da nichts zu glauben gibt. Magier haben ganz andere Einblicke als "Gläubige", nicht nur wegen der bereits angeführten ideologischen Problematik der Binsenweisheit. Nur wenn etwas schlichtweg nicht funktioniert, sagt mir meine Verantwortung, dass ich das den Betroffenen sage, ob's mir nun passt oder nicht.
Religion mag Geschmackssache sein und welche magische Methode oder Zugang man verwendet auch, aber nicht wie es funktioniert, da sind sich nämlich alle Magier sehr schnell einig. Da weiß ein Schamane genau von was ich spreche, genauso wie ein OTO Okkultist, genauso wie eine Wicca oder wie ein Druide.
Sicher haben alle verschiedene Weltbilder und Begriffe, aber die Grundlage ist die exakt selbe, eben die Regeln von denen wir vorhin sprachen, die du noch als Gesetze erheben willst, andererseits aber daher kommst und meinst, dass man das ja nicht genau nehmen müsste. Glaube hat mit Verständnis nichts zu tun, Glaube ist eine Letztbegründungshypothese um sich Dinge zu erklären auf die man keine Antwort findet um seinen Seelenfrieden zu finden und der Zweck mag ja im Einzelfall absolut ok sein. Dagegen habe ich ja nichts, nur bringt einem der keine Erkenntnis, zumal gerade Magier daran arbeiten diese Regeln zu verstehen und das geht schon mal gar nicht mit Glauben.
Diesbezüglich war ja gerade Mose, als einer der bekanntesten Magier sehr deutlich. Er geht mit Gott (der Kenntnis der Regeln) und weiß, dass er obsiegen wird. Und hat so eben einmal die ganzen "nur gläubigen" Magier des Pharaos vorgeführt. Moses war aber nicht religiös wie es seine Anhänger waren, weil Religion ein kultureller Aspekt ist und kein magisches Wissen. Er brauchte die Religion um die Leute zu einen und zusammen zu halten, wie hätte er sonst mit den ganzen Haufen durch die Wüste wandern können?
Selbst da ist es mehr als offensichtlich und keine "Ansichtssache", man muss eben nur einmal gründlich darüber nachdenken und ein wenig Empathie in die Sache stecken, dann merkt man wie das von Moses bis heute gelaufen ist.
Nur weil Moses von Gott sprach, müssen das ja nicht alle tun, ein Schamane hätte einen anderen Begriff verwendet und hätte diese Aufgabe genau so bewältigt. Nur bastelte man daraus eine "wunderbare" Religion. Für Leute die nicht magisch arbeiten mag das ja passen, Magier gehen aber viel tiefer in diese ganze Thematik als der Großteil der Priester der katholischen Kirche - und ja, das weiß ich sogar sehr gut, weil ich einige kenne, darunter einen beeideten Exorzisten, der die 5 Extra-Schritte nach der Priesterweihe machte und der selbst sagte,
was Magier machen übersteigt unsere Vorstellung und Weltbilder bei weitem, vor allem auch weil wir das nicht für unsere Aufgaben benötigen. Was ja vollkommen in Ordnung ist, da er andere Aufgaben hat wie ich, oder andere Magier.
Ich hoffe das war verständlich, da es mir wirklich darum geht, dass das auch ankommt.
Und es wäre mir eine Freude, wenn du mir nicht laufend meine Arbeit erklärst; offenbar hast du keine Einblicke in diese Arbeit, sonst würden solche grundlegenden Fragestellungen gar nicht auftreten. Und aus so einer Unkenntnis, Behauptungen aufzustellen ist gelinde gesagt frech. Ich spazier ja auch net zum Bäcker und erkläre ihm wie er seine Semmeln machen soll, obwohl ich keinen Dunst davon habe.
Magier - keine Religion
Pfarrer (o.Ä.) - Religion
Beide haben voneinander verschiedene Aufgaben.
Erkennt man auch daran:
Kultur/Religion - Religion - Magie
Judentum - Rabbiner - Kabbalist
Islam - Imam - Sufi
Christentum - Pfarrer - Medikus/Sympathiemagier (Eurp. Volksmagie)
Die Dinge sind nicht umsonst getrennt, im Sinne von unterschiedlichen Stellungen und Menschen. Zwischen an Gott zu glauben und damit zu arbeiten sind zwei völlig unterschiedliche Dinge. Magier arbeiten ohne diesen religiösen Anspruch, weil sie ihn sich gar nicht leisten können, aufgrund bereits genannter Gründe.
Ich zeichne mit besten Grüßen,
Der Magier