Es wird etwas erzählt, was das begründen soll... aber ist das wirklich so?
Lieber Joey,
Wie alle Deine Fragen ist dies eine sehr wichtige - und sehr berechtigt.
Was haben wir denn in der Schule, vor vielen Jahren als Sinn des Lebens gelernt: ... um Gott zu lieben und in den Himmel zu kommen.
Allerdings habe ich das nie als berechtigte Begründung für ein Leben in Not, Krankheit, Leid und dem Bösen betrachtet.
Es gibt sehr viele Erklärungen. Aber es ist wohl durchdacht von Gott und weise, uns Menschen selbst auf die Suche gehen zu lassen.
Wenn wir Gott als ein Wesen absoluter Liebe annehmen, dann ist es klar, dass er uns nur im Himmel, in seinem Reich als Engel ins Leben ruft. Dass wir es schön haben und glücklich seien und damit wir uns gegeseitig erfreuen - Gott an uns und umgekehrt.
Wenn wir gegen besseren Wissens diese Liebe Gottes quasi mit Füssen treten und sein Reich verlassen mussten, ict für mich die einzige logische Erklärung dafür, dass ich hier zu sein habe und nicht bei IHM sein darf. Eigenes verschulden!
Es ist die einzige logische Erklärung!
Ob es wirklich so ist? Diese Erkenntnis muss sich jeder selbst erarbeiten.
Und warum muss es begründet werden?
Nun, Wenn der Chef dich nach zB China schickt, willst Du bald mal wissen wollen, was Du da zu tun habest.
Wenn Gott ein materielles Universum mit dieser herrlichen Erde und all den schönen Pflanzen und Tieren erschafft und uns darauf inkarnieren lässt - dann vermuten wir, dass er damit eine Absicht verfolgt.
Natürlich gibt es viele Menschen, die keinen Gedanken darauf 'verschwenden', zu fragen, was der eigentliche Auftrag ihres Erdenlebens sein soll. Somit ist bewiesen, dass man das Dasein auch führen kann, ohne zu wissen WIESO? Ob das wohl reicht?
Schrumpfen diese Grundlagen denn? In Anbetracht dessen, wie viel Leid schon dadurch verursacht und gerechtfertigt wurde, weil es angeblich der Wille des jeweils angebeteten Gottes oder der Götter wäre, und wie was später belohnt oder bestraft würde, sehe ich das nicht so.
Ja, die ethischen Grundsätze schrumpfen ganz eindeutig. Nur schon in der von mir beobachteten Zeit hat die Gottlosigkeit massiv zugenommen und die Moral und Ethik muss man mit der Lupe suchen.
Was Kirchen als Willen Gottes darstellen, ist teilweise von der Wahrheit weit entfernt. Ich spreche von Religion, vom persönlichen Glauben an Gott, selbst erarbeitet und befolgt. Was Kirchen erzählen dient meist nur der Mehrung deren Macht und Vermögen und hat wahrem und echtem Glauben an Gott nichts zu tun.
Einige strengen sich sogar sehr dafür an, z.B. Flugzeuge in Hochhäuser zu lenken, weil jemand ihnen versprochen hat, es gäbe dafür sehr schöne Belohnungen im Jenseits. Andere ermorden Ärzte, weil diese auch Abtreibungen vornehmen. Gottlosigkeit ist da sicher nicht das Problem.
Wie gesagt, das sind leere Versprechen, die auf Lügen basieren. Sowohl die Verführer wissen es als auch die Verführten, sie sollten erkennen, wie unmöglich solche Versprechen sind.
Doch auch bei einem Mord ist Gottlosigkeit das Problem, egal aus welchem Grund. Ich kann doch nicht behaupten, ich liebe Gott und gleichzeitig seine Gebote mit Füssen treten. Hier auf Erden kann ich nur und einzig mich selbst verbessern (oder verschlechtern) - bisher ist jeder Versuch, andere zu verbessern, gescheitert, vor allem, wenn man den Balken im eigenen Auge zu sehen nicht bereit ist.
Unsere Gesellschaft hat sich bewusst so entwickelt, dass die Materie als das Wichtigste dargestellt ist. Dass die Kinder und deren Erziehung viel wichtiger wäre, als alles andere - man hat vor einigen Jahrzehnten den Frauen einzureden begonnen, dass sie nur dann ebenbürtig mit den Männern seien, wenn sie auch am Berufsleben teilnehmen. Man hätte aber auch die Löhne der Männer so strukturieren können, dass es ausreicht für mehrere Kinder, grössere Wohnungen - und es muss nicht immer alles noch billiger sein ....
Und wie ist erkennbar, was von niederen Geistern kommt? Istlamistische Flugzeugentführer oder fundamentalchristliche Arztmörder begründen ihre Taten genau so auch.
Das ist für jeden persönlich zu erkennen. Die Verbindung zum Schutzengel muss sich jeder selbst erarbeiten - zuerst erkennen, dass es sie gibt, Kontakt aufnehmen - sein eigenes Denken überprüfen, wenn möglich ununterbrochen.
Es geht nur, wenn man persönliche Ziele hat, sich zu verbessern, Untugenden zu lassen.
Es interessiert nicht, wie andere - womöglich Fundamentalisten - ihre Taten begründen. Da geht es immer nur um Macht. Andere sollen so leben, wie sie es vorschreiben!!
Nein! Ich beherrsche mich - nicht die andern!!
Und ich sehe den besten Ansatz dazu eher in einer säkularen Ethilk als darin, transzendente Geschichten über Gott oder Götter, deren angeblichen Willen und Belohnung/Bestrafung später zu erzählen.
Das ist ja letztlich nur ein anderer Name für eine glaubwürdige Erklärung der eigenen Lebensweise.