Doch sehrwohl, einer der ganz wenigen.Sarkasmus ist kein Grund...
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Doch sehrwohl, einer der ganz wenigen.Sarkasmus ist kein Grund...
Aber ich werd mich bemühen ab jetzt über dingen, wie aus traumatischen erfahrungen geborenem, verallgemeinerndem querfeministischem zorn zu stehen.Doch sehrwohl, einer der ganz wenigen.
Fühlst du dich vom Feminismus bedroht? Das Frauen auf einer Stufe mit Männern stehen, müsste mittlerweile überall angekommen sein.Aber ich werd mich bemühen ab jetzt über dingen, wie aus traumatischen erfahrungen geborenem, verallgemeinerndem querfeministischem zorn zu stehen.
Denn sie wissen nicht was sie tun.
Keinesweg.Fühlst du dich vom Feminismus bedroht? Das Frauen auf einer Stufe mit Männern stehen, müsste mittlerweile überall angekommen sein.
Also bist du der Meinung, bis hierhin (70er u. 80er) und nicht weiter?Keinesweg.
Ich bin mit dem selbstverständnis großgeworden, dass männer und frauen absolut gleichwertig sind.
daran hat sich bis heute nichts geändert.
Ich bin ein knallharter alliierter des 2. Welle-feminismus.
Was sich seit einigen Jahren Qeerfeminismus nennt sehe ich kritisch bis ausgesprochen kontraproduktiv.
Und dann gibt es noch prachtexemplare und militante aktivistInnen dieser Strömung deren identitätspolitische wut sich, von vielen unbemerkt, an rassistische dynamiken anschmiegt.
Um tiefer darauf einzugehen ist das hier aber der falsche Platz.
Nein ganz und garnicht.Also bist du der Meinung, bis hierhin (70er u. 80er) und nicht weiter?
Verstehe ich, aber zu sagen, Selbstreflexion sei verloren gegangen, finde ich zu verallgemeinernd. Feminismus hat viele Zweige. Da gibt’s auch viel Hinterfragen.Nein ganz und garnicht.
Der kampf ist noch lange nicht vorbei und es gibt noch genug zu tun.
Ich bin nur der meinung, daß der Bewegung die selbstreflexion abhanden gekommen ist und sie sich zu sehr in soziologische theorien (!!) mit einem absolutheitsanspruch der seinesgleichen sucht, verstrickt hat.
Und das schadet dem feminismus mehr als es ihn voranbringt.
Verstehe ich, aber zu sagen, Selbstreflexion sei verloren gegangen, finde ich zu verallgemeinernd. Feminismus hat viele Zweige. Da gibt’s auch viel Hinterfragen.
... Der derzeitige 'hauptzweig' ist leider der sehr absolutistische und identitätspolitisch geprägte 'queerfeministische'
Das Moralisieren ist mMn ein gesellschaftliches Problem und überall gegenwärtig. Nichts desto trotz empfinde ich vor allem Queerfeminismus total wichtig, denn er deckt im Schatten liegendes auf.Ja gottseidank hat er viele zweige, das macht mich vorsichtig optimistisch.
Der derzeitige 'hauptzweig' ist leider der sehr absolutistische und identitätspolitisch gepägte 'queerfeministische'
Die Tyrannei der Überzeugung: Über den Verlust der Ambivalenz in identitätspolitischen Diskursen
Die Aufklärung hat den Menschen das Denken gelehrt – die Gegenwart scheint ihm das Zweifeln wieder abzugewöhnen. In vielen gesellschaftlichen Debatten zeigt sich ein alarmierendes Muster: Die Verwandlung von Theorien in Wahrheiten, von Deutungen in moralische Ultimaten. Wo früher Diskurs war, ist heute oft Einordnung – in „richtig“ und „falsch“, „progressiv“ und „reaktionär“, „betroffen“ und „privilegiert“.
Die identitätspolitischen Bewegungen der letzten Jahrzehnte haben wertvolle Impulse gegeben. Sie haben Ungleichheiten sichtbar gemacht, Stimmen gestärkt, die lange überhört wurden. Doch ein Teil dieser Dynamik schlägt heute in ihr Gegenteil um. Die moralische Aufladung politischer Debatten erzeugt eine Atmosphäre, in der Widerspruch nicht als produktiver Teil der Auseinandersetzung gilt, sondern als Zeichen struktureller Verfehlung. Kritik wird nicht argumentativ, sondern identitär zurückgewiesen.
In dieser Logik zählt nicht mehr, was gesagt wird, sondern wer spricht. Legitimität wird abgeleitet aus Betroffenheit, nicht aus Nachvollziehbarkeit. Wer eine falsche Herkunft, ein falsches Geschlecht oder den falschen Tonfall hat, verliert das Recht auf Ambivalenz – selbst wenn das Gesagte klug und differenziert ist.
Das birgt Gefahr: Es erzeugt einen neuen Ausschluss, diesmal unter dem Vorzeichen des Fortschritts. Menschen ziehen sich zurück, aus Angst vor öffentlicher Brandmarkung. Andere radikalisieren sich, weil sie sich durch die moralische Selbstgewissheit der Gegenseite entmündigt fühlen. Der öffentliche Raum schrumpft – nicht, weil er verboten, sondern weil er moralisch vermessen wird.
Dabei war die Stärke pluralistischer Gesellschaften nie, dass alle einer Meinung waren, sondern dass sie Widerspruch aushielten. Demokratie lebt vom Dissens, nicht von Reinheit. Wer das Gemeinsame stärken will, darf das Trennende nicht absolut setzen. Er muss bereit sein, die Ambivalenz des Menschlichen zu akzeptieren – auch dort, wo es unbequem wird.
Ein Diskurs, der aufhört, sich selbst infrage zu stellen, ist kein Diskurs mehr. Er ist Dogma.