Ich empfinde einen wild herumschreienden Mann nicht als durchsetzungsfähigNein, als durchsetzungsfähig.
Aber vielleicht interpretiert das jeder anders...
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Ich empfinde einen wild herumschreienden Mann nicht als durchsetzungsfähigNein, als durchsetzungsfähig.
Finde ich spannend, den Satz. Für mich ist es tatsächlich so. Also "lebensgefährlich", wenn ich meinen Gefühlen Ausdruck verleihe. Das hat mit meiner Geschichte und den unvorhergesehen Wutausbrüchen meiner Mutter zu tun. Da war es in gewisser Weise tatsächlich lebensgefährlich, wenn ich meine Gefühle ausgedrückt habe. Deswegen habe ich auch irgendwann damit aufgehört. Und darf es jetzt mühsam wieder lernen.Naja, die Chance durchs Auto fahren verletzt oder ums Leben zu kommen ist vermutlich höher als das dir etwas lebensbedrohliches passiert wenn du deinen Gefühlen Ausdruck verleihst. Oder?![]()
Ja, Gefühle zu verdrängen ist gefährlich. Aber sie unter unkontrollierbaren Bedingungen auszudrücken ebenso. Das Gegenteil von unkontrollierbaren Bedingungen ist für mich eine Atmosphäre des Vertrauens. Wenn die nicht gegeben ist, zeige ich mich nicht. Das ist mir zu gefährlich.Und ich persönlich halte es für gefährlicher seine Gefühle zu verdrängen als ihnen Ausdruck zu verleihen. Also alles nur vermeintliche Kontrolle oder nicht?![]()
Nun, der macht einem aber eher Angst, als das er lächerlich wirkt, so wie das bei schreienden Frauen häufig der Fall ist. Aber das musst du ja nicht so sehen.Ich empfinde einen wild herumschreienden Mann nicht als durchsetzungsfähig
Aber vielleicht interpretiert das jeder anders...
Ja, nachvollziehbar das du als Kind diesen Weg gewählt hast! Du warst abhängig von deiner Mutter und hast einen damals klugen Weg gefunden weiter möglichst beschützt zu sein.Für mich ist es tatsächlich so. Also "lebensgefährlich", wenn ich meinen Gefühlen Ausdruck verleihe. Das hat mit meiner Geschichte und den unvorhergesehen Wutausbrüchen meiner Mutter zu tun. Da war es in gewisser Weise tatsächlich lebensgefährlich, wenn ich meine Gefühle ausgedrückt habe. Deswegen habe ich auch irgendwann damit aufgehört. Und darf es jetzt mühsam wieder lernen.
Ja, ich verstehe. Vermutlich suggeriert dir dein Unterbewusstsein jede Menge gefährlicher Dinge, die eintreten wenn du die Kontrolle abgibst.Ja, Gefühle zu verdrängen ist gefährlich. Aber sie unter unkontrollierbaren Bedingungen auszudrücken ebenso. Das Gegenteil von unkontrollierbaren Bedingungen ist für mich eine Atmosphäre des Vertrauens. Wenn die nicht gegeben ist, zeige ich mich nicht. Das ist mir zu gefährlich.
Nein, das hab ich gar nicht.Mein Eindruck (muss nicht stimmen) ist auch, daß du Angst hast deine Wut könnte so unkontrolliert wie bei deiner Mutter damals aus dir ausbrechen, wenn du die Kontrolle loslässt. Kann das sein?
Kannst du dann deine Ängste benennen? Musst du auch nicht hier schreiben, sondern für dich? Bist du dir selbst im Klaren darüber?Nein, das hab ich gar nicht.
Die Kunst ist, sich nicht von außen bewerten zu lassen. Nun sind wir alle unser Leben lang geprägt worden und das lässt sich selten mit einem Schlag abstellen. Man hat einen jahrelangen Prozess, sich davon zu lösen. Bei einer Depression geht der Zorn nach innen und macht einen krank. Nach und nach sollte man versuchen, der Außenwelt mitzuteilen, womit man nicht konform geht. Ich bin eher der extrovertierte Typ und habe früher sehr deutlich beruflich geäußert, was mir nicht passt, da ich einen Gerechtigkeitssinn besaß. Ich war recht überzeugend in meiner Ausdrucksweise und verbal talentiert. Ich war die andere Seite der Medaille, die Du mit Deinem nach innen gerichteten Zorn verwendest. Beides ist gleichermaßen schlecht. Die Lösung ist, der Extrovertierte muss lernen, nach innen zu schauen und der Introvertierte sollte ein wenig aus sich herausgekommen. Stufe 2 ist es zu erkennen, das jeder Mensch seine Prägungen hat und diese zu durchschauen. So merkt man,dass Menschen nicht anders können. Es gibt letztlich nie einen Grund etwas persönlich zu nehmen, ebenso wie es keinen Grund gibt, sich selbst ernst zu nehmen. Das ist die Lösung und löst auch den Zorn. Außer im allerengsten Kreis -da ist man oft noch zu verhaftet- besitzt man, wenn man nicht mehr von Emotionen getrieben wird viel mehr Spielraum. Ich bin nun zornig oder lieb, wenn es praktisch erscheint, ohne tatsächlich innerlich beteiligt zu sein. Zudem ist mir klar, das es aufgrund jeweils persönlicher Verhaftungen auch keine Gerechtigkeit gibt. Die Welt wird sich nicht bessern, aber man muss ihr Spiel nicht mehr persönlich mitspielen, man stellt ihr nur etwas zur Verfügung, was man nicht wirklich ist und hat dann seine Ruhe.Ich leide schon mein Leben lang an Depressionen. In letzter Zeit denke ich immer mehr zu verstehen, woran das liegt. Nämlich daran, dass ich glaube, der Welt eine Version von mir zeigen zu müssen, von der ich denke, dass sie erwünscht und sozial verträglich ist. Ganz viele Gefühle halte ich für unverträglich, weshalb ich sie vor anderen, ja sogar vor mir selbst verberge, mir in vielen Fällen nicht mal erlaube, sie zu fühlen.
Derzeit bin ich mal wieder auf innerlicher Entdeckungsreise und finde da enorm viel Zorn, Wut, ja teilweise sogar Hass, gegenüber Menschen, die mir Unrecht getan haben. Aber auch Umstände und Situationen, in denen ich mich hilflos fühle, verursachen in mir solche Gefühle. Und da ich nicht gelernt habe, mit diesen umzugehen, diese adäquat auszudrücken, oder weil manche Situationen gar nicht dafür geeignet scheinen, sich Luft zu machen, weil die Gefühle auch oft irrational erscheinen, fresse ich alles in mich rein, so lange, bis ich einfach nur mehr depressiv bin und nicht mehr spüre, was da eigentlich in mir vorgeht.
Ich denke, es würde mir viel besser gehen, wenn ich meine Emotionen ausdrücken könnte - am besten gegenüber jenen, die sie in mir auslösen. Das kann ich nicht und das trau ich mich nicht. Vor allem aggressive Gefühle gegenüber anderen auszudrücken, war in meiner Kindheit sehr gefährlich, dafür hat es drakonische Strafen gesetzt. Dementsprechend kann ich das nicht - es macht mir bis heute Angst, ganz ich selbst zu sein. Ich merke aber, dass es für mein Seelenheil wichtig wäre, diese Anteile in mir endlich zu leben.
Vor allem im beruflichen Kontext finde ich es schwierig. Gerade dort gibt es eine Rolle, die ich ausfüllen muss, und die oft diametral dem entgegensteht, was ich in Wahrheit empfinde. Manchmal wünsche ich mir, einen Beruf zu haben, wo ich so richtig das Arschloch raushängen lassen kann, das ich manchmal gern wäre. Aber genau den habe ich nicht, sondern einen, wo es eben Konsens ist, dass man "gut" ist. Dieser Umstand macht mir wirklich zu schaffen und drückt mich nieder.
Wie geht es euch mit diesem Zwiespalt - sich sozial erwünscht zu verhalten, wenn man doch gleichzeitig sozial unerwünscht fühlt? Wie geht ihr damit um? Wie lebt ihr euch trotzdem aus, damit ihr nicht krank werdet?
Ja, ich verstehe. Vermutlich suggeriert dir dein Unterbewusstsein jede Menge gefährlicher Dinge, die eintreten wenn du die Kontrolle abgibst.
Ja, verstehe schon.also wenn jemand in jungen Jahren Gewalt erfahren hat zB, weil er zb sich gezeigt hat, was durch Gewalthandlungen behindert wurde,
dann hat derjenige nicht nur dieses unterbewusstsein der gefährlichen Dinge, sondern spürt es ebenso körperlich, heißt: Körper reagiert .
Und kommt derjenige in eine ähnlich schwingende situation wie damals, dann reagiert zu allererst der Körper .
Und dagegen anzukommen ist schwer und bedarf einer langwierigen Annäherung .
Selbst wenn das unterbewußtsein durch heraufnahme ins Bewußtsein teils aufgelöst werden kann,
ist die körperebene immer noch auf Angst geschaltet und reagiert.