in der Welt funktionieren vs. authentisch sein

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WildSau

Guest
Ich leide schon mein Leben lang an Depressionen. In letzter Zeit denke ich immer mehr zu verstehen, woran das liegt. Nämlich daran, dass ich glaube, der Welt eine Version von mir zeigen zu müssen, von der ich denke, dass sie erwünscht und sozial verträglich ist. Ganz viele Gefühle halte ich für unverträglich, weshalb ich sie vor anderen, ja sogar vor mir selbst verberge, mir in vielen Fällen nicht mal erlaube, sie zu fühlen.

Derzeit bin ich mal wieder auf innerlicher Entdeckungsreise und finde da enorm viel Zorn, Wut, ja teilweise sogar Hass, gegenüber Menschen, die mir Unrecht getan haben. Aber auch Umstände und Situationen, in denen ich mich hilflos fühle, verursachen in mir solche Gefühle. Und da ich nicht gelernt habe, mit diesen umzugehen, diese adäquat auszudrücken, oder weil manche Situationen gar nicht dafür geeignet scheinen, sich Luft zu machen, weil die Gefühle auch oft irrational erscheinen, fresse ich alles in mich rein, so lange, bis ich einfach nur mehr depressiv bin und nicht mehr spüre, was da eigentlich in mir vorgeht.

Ich denke, es würde mir viel besser gehen, wenn ich meine Emotionen ausdrücken könnte - am besten gegenüber jenen, die sie in mir auslösen. Das kann ich nicht und das trau ich mich nicht. Vor allem aggressive Gefühle gegenüber anderen auszudrücken, war in meiner Kindheit sehr gefährlich, dafür hat es drakonische Strafen gesetzt. Dementsprechend kann ich das nicht - es macht mir bis heute Angst, ganz ich selbst zu sein. Ich merke aber, dass es für mein Seelenheil wichtig wäre, diese Anteile in mir endlich zu leben.

Vor allem im beruflichen Kontext finde ich es schwierig. Gerade dort gibt es eine Rolle, die ich ausfüllen muss, und die oft diametral dem entgegensteht, was ich in Wahrheit empfinde. Manchmal wünsche ich mir, einen Beruf zu haben, wo ich so richtig das Arschloch raushängen lassen kann, das ich manchmal gern wäre. Aber genau den habe ich nicht, sondern einen, wo es eben Konsens ist, dass man "gut" ist. Dieser Umstand macht mir wirklich zu schaffen und drückt mich nieder.

Wie geht es euch mit diesem Zwiespalt - sich sozial erwünscht zu verhalten, wenn man doch gleichzeitig sozial unerwünscht fühlt? Wie geht ihr damit um? Wie lebt ihr euch trotzdem aus, damit ihr nicht krank werdet?
 
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Wie geht es euch mit diesem Zwiespalt - sich sozial erwünscht zu verhalten, wenn man doch gleichzeitig sozial unerwünscht fühlt? Wie geht ihr damit um? Wie lebt ihr euch trotzdem aus, damit ihr nicht krank werdet?

Liebes Wildschweinchen;)

Kann man den Weg zur Heilung überhaupt verallgemeinern ?

Ich musste mich zuerst mal von der Welt abwenden um ungestört den Weg in mein Innerstes zu finden.

Dann den Weg zurück zur Welt zu gehen und all das Entdeckte zu zeigen war eine schwere Geburt, aber absolut notwendig für die schrittweise Heilung.

Den dritten Schritt, wirklich Frieden und Vergebung mit allem zu finden, daran arbeite ich grad noch, fühlt sich an als ob das noch länger dauern könnte.

LG:)
 
Hallo Lagerfeuer,
Kann man den Weg zur Heilung überhaupt verallgemeinern ?

Danach hatte ich überhaupt nicht gefragt. Die Frage war, wie ihr mit "sozial unerwünschten" Gefühlen umgeht bzw. sie ausdrückt.
Frieden und Vergebung mit allem zu finden, daran arbeite ich grad noch, fühlt sich an als ob das noch länger dauern könnte.
Auch das eine glatte Themenverfehlung. Es geht mir um authentischen Selbstausdruck, in Situationen, wo die Rollen vorgegeben sind, und wo beides nicht zusammenpasst.
 
Wie geht es euch mit diesem Zwiespalt - sich sozial erwünscht zu verhalten, wenn man doch gleichzeitig sozial unerwünscht fühlt? Wie geht ihr damit um? Wie lebt ihr euch trotzdem aus, damit ihr nicht krank werdet?

Gute Frage!!!
Ich hab mal gedacht ein revanchieren wäre eine gute Möglichkeit. Revanchieren im Sinne von "die Sau" rauslassen, wenn man keine Bindungen mehr an irgendwelche sozialen Koponente besitzt oder auf nichts und Niemanden mehr Rücksicht nehmen muss.
Das haut aber auch nicht hin wie ich nun weiss. Erstmal bekommt man soziale Komponeten gar nicht weg, bzw. man fängt sich automatisch neue ein,wenn man Alte abgehakt hat und zum Zweiten, man empfindet keine echte Befriedigung wenn man sich für alte Verletzungen rächt.
Alle Dinge gehören zu ihrer Zeit man ändert nichts an de Vergangenheit. Gefühle schon gar nicht.

Hab ich selber ausprobiert!

Der biblische Vorschlag zur Problemlösung ist für mich der Sinnvolllste! Bete für Menschen die dich verletzt haben die haben es wahrhaftig nötig fürbitte zzu erfahren. Rache ist die Sache einer höheren Instanz, wenn da irgendwer gerichtet werden muss, hat er jemand ganz Anderen als nur dich an der Backe. Depressiv solltest du dich bestenfalls aus Mitleid fühlen, für diese Leutchen.
Für dein Leben waren diese Ereignisse die dich scheinbar krank werden liessen von Bedeutung. Du magst nicht mit dem zufrieden sein wer du bist oder warst, auch dann nicht, wenn du weit hinter deinen potentiellen Möglichkeiten zurückgeblieben bist.
Überseh dabei nur bloß nicht für wen du unter Umständen eine Riesenbedeutung beseesen hast oder besitzt, einfach nur durch den Umstand, dass du im richtigen Moment da warst oder überhaupt existiert hast.
 
Hallo Lagerfeuer,


Danach hatte ich überhaupt nicht gefragt. Die Frage war, wie ihr mit "sozial unerwünschten" Gefühlen umgeht bzw. sie ausdrückt.

Auch das eine glatte Themenverfehlung. Es geht mir um authentischen Selbstausdruck, in Situationen, wo die Rollen vorgegeben sind, und wo beides nicht zusammenpasst.


Na, siehst du, du kannst dich doch wunderbar authentisch ausdrücken, kein Problem, ich empfinde die Energie hinter deiner Antwort als eine Spur agressiv, denn ich hatte aus Mitgefühl heraus geantwortet und du wolltest ja die Erfahrungen anderer wissen.

Andererseits erwarte ich auch authentische Wildschweinenergie, von jemandem, der sich so nennt, ich wusste also vorher ich könnte diese Art von Energie bekommen, wobei eine gute Freundin von mir Krafttier Wildschwein hat und ausserordentlich liebenswürdig ist, Wildschweine sind sogar einer meiner Lieblingswaldtiere.

Das Problem liegt also nicht darin dass du dich nicht authentisch ausdrücken kannst, sondern dass du deine eigenen Gefühle nicht in einen sinnvollen Kontext mit den Intentionen deiner Umgebung bringen kannst.

Es scheint so zu sein dass du das Leben oder zwischenmenschliche Beziehungen zu sehr als einen Kampf um Ressourcen oder einen Machtkampf wahrnimmst.

Deine Bedürfnisse oder die der anderen !
Aber gibt es nicht auch Menschen oder Situationen, die ähnliche Vorlieben und Wertevorstellungen haben und die deshalb nährend/ergänzend aufeinander wirken können ?

LG
 
Ich leide schon mein Leben lang an Depressionen. In letzter Zeit denke ich immer mehr zu verstehen, woran das liegt. Nämlich daran, dass ich glaube, der Welt eine Version von mir zeigen zu müssen, von der ich denke, dass sie erwünscht und sozial verträglich ist. Ganz viele Gefühle halte ich für unverträglich, weshalb ich sie vor anderen, ja sogar vor mir selbst verberge, mir in vielen Fällen nicht mal erlaube, sie zu fühlen.

Derzeit bin ich mal wieder auf innerlicher Entdeckungsreise und finde da enorm viel Zorn, Wut, ja teilweise sogar Hass, gegenüber Menschen, die mir Unrecht getan haben. Aber auch Umstände und Situationen, in denen ich mich hilflos fühle, verursachen in mir solche Gefühle. Und da ich nicht gelernt habe, mit diesen umzugehen, diese adäquat auszudrücken, oder weil manche Situationen gar nicht dafür geeignet scheinen, sich Luft zu machen, weil die Gefühle auch oft irrational erscheinen, fresse ich alles in mich rein, so lange, bis ich einfach nur mehr depressiv bin und nicht mehr spüre, was da eigentlich in mir vorgeht.

Ich denke, es würde mir viel besser gehen, wenn ich meine Emotionen ausdrücken könnte - am besten gegenüber jenen, die sie in mir auslösen. Das kann ich nicht und das trau ich mich nicht. Vor allem aggressive Gefühle gegenüber anderen auszudrücken, war in meiner Kindheit sehr gefährlich, dafür hat es drakonische Strafen gesetzt. Dementsprechend kann ich das nicht - es macht mir bis heute Angst, ganz ich selbst zu sein. Ich merke aber, dass es für mein Seelenheil wichtig wäre, diese Anteile in mir endlich zu leben.

Vor allem im beruflichen Kontext finde ich es schwierig. Gerade dort gibt es eine Rolle, die ich ausfüllen muss, und die oft diametral dem entgegensteht, was ich in Wahrheit empfinde. Manchmal wünsche ich mir, einen Beruf zu haben, wo ich so richtig das Arschloch raushängen lassen kann, das ich manchmal gern wäre. Aber genau den habe ich nicht, sondern einen, wo es eben Konsens ist, dass man "gut" ist. Dieser Umstand macht mir wirklich zu schaffen und drückt mich nieder.

Wie geht es euch mit diesem Zwiespalt - sich sozial erwünscht zu verhalten, wenn man doch gleichzeitig sozial unerwünscht fühlt? Wie geht ihr damit um? Wie lebt ihr euch trotzdem aus, damit ihr nicht krank werdet?

Leider weiß ich es auch nicht, aber Du bist nicht alleine damit. Irgendwann ist die Wut im Inneren so groß, daß sie sich von selbst einen Weg bahnt, der ist dann auch nicht mehr zu kontrollieren. Das nimmt ein bißchen den Druck, aber natürlich nicht dauerhaft. Keine Ahnung, was man da tun kann.
 
Vielleicht sollte ich noch mal präzisieren. Es geht mir zwar im Moment vor allem um Wut bzw. aggressive Gefühle, weil die derzeit so hochkochen - aber nicht nur. Es kann auch sein, dass ich mich niedergeschlagen oder depressiv fühle, von mir aber verlangt wird, dass ich fröhlich und guter Stimmung bin, wenn ich zur Arbeit gehe bzw. diese verrichte. Oder dass ich einfach grantig und genervt bin, das aber nicht raushängen lassen kann, wenn ich im Alltag funktionieren soll. Das fällt so ins Gewicht, weil ich eben mit und an Menschen arbeite, und nicht mit Dingen oder Zahlen oder Akten - denen wäre es egal, wie ich drauf bin. Ich merk einfach immer mehr, wie sehr es mir zu schaffen macht, mich zu verstellen, und so zu tun, als wäre alles paletti, und ich immer nur lieb und verständnisvoll. Das raubt mir unglaublich viel Energie. Ich würde einfach gerne zeigen können, wie es mir geht - eben authentisch sein.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Na, siehst du, du kannst dich doch wunderbar authentisch ausdrücken, kein Problem, ich empfinde die Energie hinter deiner Antwort als eine Spur agressiv, denn ich hatte aus Mitgefühl heraus geantwortet und du wolltest ja die Erfahrungen anderer wissen.
Ja, sorry, das war wirklich etwas aggressiv, und nicht notwendig, dass du das abbekommst. Du hast mir ja nichts getan.
Es scheint so zu sein dass du das Leben oder zwischenmenschliche Beziehungen zu sehr als einen Kampf um Ressourcen oder einen Machtkampf wahrnimmst.

Deine Bedürfnisse oder die der anderen !
Aber gibt es nicht auch Menschen oder Situationen, die ähnliche Vorlieben und Wertevorstellungen haben und die deshalb nährend/ergänzend aufeinander wirken können ?
Das ist ein interessanter Ansatz, und möglicherweise betrifft mich das. Ich muss das mal auf mich wirken lassen.
 
Gute Frage!!!
Ich hab mal gedacht ein revanchieren wäre eine gute Möglichkeit. Revanchieren im Sinne von "die Sau" rauslassen, wenn man keine Bindungen mehr an irgendwelche sozialen Koponente besitzt oder auf nichts und Niemanden mehr Rücksicht nehmen muss.
Das haut aber auch nicht hin wie ich nun weiss. Erstmal bekommt man soziale Komponeten gar nicht weg, bzw. man fängt sich automatisch neue ein,wenn man Alte abgehakt hat und zum Zweiten, man empfindet keine echte Befriedigung wenn man sich für alte Verletzungen rächt.
Alle Dinge gehören zu ihrer Zeit man ändert nichts an de Vergangenheit. Gefühle schon gar nicht.

Hab ich selber ausprobiert!
Ich merk einfach, dass ich mir eben einen Avatar zugelegt habe, der immer lieb und verständnisvoll ist. Ich hab da aus der Not eine Tugend gemacht. Weil nie jemand für mich Verständnis hatte, habe ich das Gefühl des alleingelassenseins dadurch kompensiert, dass ich mir angewöhnt habe, alles und jedem gegenüber nachsichtig zu sein. Jede Motivation verstehen zu können. Alles durchgehen zu lassen, weil ich das Leiden dahinter eben verstehen konnte. Dabei habe ich auf mich selbst vergessen. Und ich spüre, dass es an der Zeit ist, dass ich jetzt mal an mich denke. Dass ich spüre, wo die Grenzen meines Verständnisses liegen. Dass ich auch mal Nein sage, wenn mir etwas gegen den Strich geht. Und vorher erst mal spüren zu lernen, was es ist, das mir gegen den Strich geht. Dabei geht es nicht nur um alte Verletzungen, sondern um das hier und jetzt. Ich glaube ich darf mir ruhig angewöhnen ein bisschen mehr zu werten. Mich selbst hinterfragt habe ich mein Leben lang. Jetzt ist mal Zeit für meine spontanen Empfindungen, meine Grenzen, mein Nein.


Für dein Leben waren diese Ereignisse die dich scheinbar krank werden liessen von Bedeutung. Du magst nicht mit dem zufrieden sein wer du bist oder warst, auch dann nicht, wenn du weit hinter deinen potentiellen Möglichkeiten zurückgeblieben bist.
Überseh dabei nur bloß nicht für wen du unter Umständen eine Riesenbedeutung beseesen hast oder besitzt, einfach nur durch den Umstand, dass du im richtigen Moment da warst oder überhaupt existiert hast.
Wie meinst du das? Ich wüsste nicht, für wen ich besondere Bedeutung gehabt haben könnte. Wirklich nicht.
 
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Hallo liebe @WildSau,

zu deinem Text fällt mir etwas ein, etwas womit ich mir mal selbst geholfen habe, obwohl ich jetzt nicht sagen könnte, dass es in ähnlich ausgeprägter Form wie bei dir gewesen wäre. Es waren halt Andeutungen, und ich kann sie ja mal schildern, vielleicht kannst du für dich etwas damit anfangen.

Zum einen würde ich sagen, du hast ganz recht, meistens sind solcherlei Gefühle mehr oder weniger irrational, und haben mehr mit einem selbst zu tun als mit dem "Gegenüber", das in diesem Fall einfach nur ein Auslöser war.

Es ist schon ziemlich lange her, es gab einen speziellen Fall, mein Mann und ich gingen zusammen tanzen, wir waren in einer Art Kurs, Gruppe, Gemeinschaft, und es gab eine Veranstaltung mit Tanz.

Dort war eine Frau, die mich irgendwie sehr beeindruckte (dabei muss ich darauf hinweisen, dass ich selbst auch eine Frau bin).
Sie gefiel mir , die Art wie sie sich zeigte, wie sie aussah, wie sie sich gab, sich ausdrückte. Und ich fühlte so etwas , obwohl es mir nicht angenehm war, und ich das eigentlich auch nicht wollte, wie Neid in mir aufkommen.
Ich hatte mich damals auch schon sehr mit esoterischen und auch innerlichen psychischen Themen befasst.
Ich fühlte dieses Gefühl (des Neides) sehr stark in mir, auch noch lange danach, als wir wieder zuhause waren. Es war mir sehr unangenehm und ich wollte es loswerden, fühlte sich halt an wie inneres Gift.

Und ich setzte mich hin zu einer Meditation auf einen Stuhl, und ging tief in dieses Gefühl hinein, anstatt es zu verdrängen. Ich ließ es aufkommen, aber halt für mich in einer Meditation, es wäre ja völlig unsinnig gewesen, diese Frau jetzt in echt anzugreifen, zumal ich auch wusste, dass das mit ihr nichts zu tun hatte.
Das Gefühl stieg also frei in mir auf, und ich ließ es zu, tiefer und tiefer, ich wollte dessen Ursprung verstehen. Also nahm ich es an, und wollte es ganz genau verstehen.
Und schließlich wurde mir klar, sprach gewissermaßen mein Inneres mit mir, dass ich von mir selbst mehr anerkannt und geachtet / respektiert werden wollte.
Als ich das begriff, ließ ich mir selbst durch mich selbst Achtung und Gwahrsein und auch Anerkennung zukommen. Und ich war augenblicklich wie erlöst von diesem unangenehmen Gefühl. Genau da hatte es mich nämlich hingeführt, als ich ihm die Erlaubnis erteilte , sich vollkommen, (mir selbst in der Meditation) zu zeigen.
Von da an habe ich so etwas eigentlich nie mehr gehabt. Ich habe dann sogar in der Meditation von Herzen diese Frau umarmt und ihr gedankt.

Etwas Ähnliches hatte ich dann später nochmal , aber auch jetzt schon ziemlich lange her, mit einem anderen Gefühl. Damals in den Anfängen, als ich mich mit Esoterik befasste, gab es da so eine Art Guru, ich kannte ihn nicht persönlich , nur den Namen und Bilder und Bücher. :D Aber, ich weiß nicht, das war wirklich komisch, und anderen ging es wohl auch so, ich fuhr so ab auf seine Bilder, sowas kannte ich eigentlich gar nicht, ich war irgendwie eigenartig verknallt.
Das war mir auch sehr unangenehm, ich wusste nicht, wie mit diesem Gefühl umgehen, zumal es ja auch überhaupt keinen Sinn ergab.
Es fraß fast ähnlich an mir wie damals dieser Neid. Es war unangenehm und war mir vor allem peinlich, weshalb ich es, glaube ich, auch nicht voll zulassen konnte.
Aber durch dieses nicht "Voll zulassen" erkannte ich es selbst nicht richtig, und kam darum auch nicht damit klar.

Schließlich machte ich es genauso wie bei der anderen Sache. Ich setzte mich still hin zu einer Meditation und ließ mich voll auf dieses Gefühl ein.
Ich ließ es in mir aufsteigen und erkannte auf einmal, was ich wirklich von diesem Bild wollte, bzw. was es in mir auslöste.

Ich hatte tatsächlich Muttergefühle und empfand dieses Bild als eine Art Sohn. Merkwürdig zwar, aber sobald mir das klar geworden war, löste es sich auf, und behelligte mich seitdem nicht mehr.

Das sind die zwei Erfahrungen, die ich dir erzählen kann.
Und meine Antwort daher auf deine Frage, wie man authentisches Verhalten in Verbindung bringen kann mit den wahren wirklichen Gefühlen, bzw. mit freundlichem sozialem Verhalten, wäre daher, behellige andere nicht unbedingt mit allem, obwohl du schon ehrlich sein solltest, das kommt manchmal besser an als falsches Getue, sondern kläre dich und deine Gefühle in /"mit " dir selbst, denn meistens haben die anderen gar nichts damit zu tun.

Liebe Grüße
 
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