Ja - das brachte mich darauf, ich hab mir vorgestellt, was passieren muss, damit ich das Gefühl habe zu ersticken ...
Ich würde an meinen Worten ersticken, an meinen Gefühlen, wenn ich sie nicht rauslassen dürfte ...
Bevor man "normal" tickt, kommen die halt heftig raus - aber mit der Zeit wird es immer weniger und dann wird man nur noch laut, wenn es wirklich nicht anders geht um sich Gehör zu verschaffen.
Es ist in dem Zusammenhang vielleicht auch mal interessant, sich das Aggressionsverhalten in der Familie anzuschauen ... wie ist man da mit Konflikten umgegangen, wie mit Gefühlen und Bedürfnissen ... ein bissi was hat Felice ja schon erzählt und ich erkenne das wieder.
Diese Hellfühligkeit - das wurde mir gerade so klar - die hab ich ganz abgelegt und ich empfinde das als eine große Gnade. Mir ist irgendwann mal klar geworden, dass ich das aus Angst tue ... sozusagen vorahnen, was andere fühlen, damit ich vor-bereitet bin - keine Überraschungen erlebe. Ich weiß woher ich das habe und seit ich das aufgehört habe, fühle ich mich wieder als Mensch.
Andere schätzen das gar nicht - so meine Erfahrung, wenn man ständig IN ihnen drin hängt sozusagen - es macht Angst und es erzeugt beim Gegenüber Aggressionen. Zumal - zumindest war es bei mir so - diese Hellfühligkeit nur zu Mißverständnissen führt. Man fühlt das, was der andere entweder selbst nicht bewußt wahrnimmt an Emotionen oder Ängsten oder auch Gedanken, die der andere nicht ausspricht oder ganz blöd, eigene Vor-stellungen und Ängste, die man projeziert.
Das Gespräch wird damit auf ein Minimum reduziert, weil man glaubt ja anhand seiner Gefühle schon alles vom anderen zu wissen und glaubt dem nicht mehr was er sagt.
Seit ich das sein lasse, geht es mir wesentlich besser und den Menschen in meiner Umgebung auch. Ich bekomme wieder Vertrauen zu den Menschen und dem was sie sagen ... Ich frage wieder mehr und setze weniger voraus. Was andere denken ist wurscht, wichtig ist was sie tun. alles andere macht nur Angst und mißtrauisch.
Ich glaube, dass das in einem Zusammenhang steht, mit Felices Problem. So war es jedenfalls bei mir auch

... durch diese Hellfühligkeit baut man eine Schutzmauer um sich - weil man die Gefühle der anderen - deren Ausstrahlung gar nicht ertragen kann, also beginnt man sich zu schützen und macht "zu" ...
Andere empfinden das als Unnahbarkeit und Ablehnung, Zurückweisung. Und gerade der Partner kann da, logischerweise, gar nicht mit umgehen.
Nur so mal meine Gedanken zum Thema