Energeia
Sehr aktives Mitglied
.. ich habe mir die Beiträge gerade noch einmal durchgelesen und möchte doch noch etwas anfügen:
ich wollte nicht sagen, dass in deiner Beziehung mit deinem Freund irgendwie immer OPfer- und Täter-Rollen gespielt werden oder dass ihr nicht gleichwertig seid. Ich wollte mich nur auf diesen Punkt: "NÄhe" beziehen.
Und ich wollte hier auch nicht werten, ob dein Freund nun Täter oder Opfer oder sonst etwas ist. Ich habe von deinem Freund persönlich hier kein Wort gelesen. Ich kann über ihn nichts sagen. Von dir habe ich hier Texte gelesen. Es kann sein, dass er auch ein paar Probleme hat. Es kann auch sein, dass er lernen muss, dir mehr Distanz einräumen zu können. Das mag alles sein. Aber darum ging es mir nicht. Da würde ich ganz spekulativ etwas beurteilen, was mir nicht zugänglich ist. Deine Texte hier, die sind mir zugänglich, da kann ich mich hineinfühlen und mich fragen, wie es diesem Menschen geht, der das schreibt.
Wenn dich jemand festhält, wenn dir jemand nahe rückt, wenn dir jemand näher rückt, als ich das will, wenn er mich festhält, dann heißt das noch nicht, dass ich mich dabei so fühlen muss, wie du das hier beschreibst. Und das war das einzige, über das ich sprechen wollte. Die Frage ist doch immer, was das bei einem Menschen auslöst. Dir scheint das nicht ganz klar zu sein, dass man das auch anders erleben kann.
Ein Mensch muss das in einer "Beziehung" so nicht erleben. Man kann sich dann auch für den anderen öffnen, für seine Probleme, wenn man ihn liebt und wenn man mit derartigen Situationen umgehen kann, wenn man sich also selbst "nicht als Opfer" fühlt. Dir selbst ist diese Nähe aber anscheinend "zuviel". Es ist so viel, dass du dich dann nicht für deinen Freund öffnest und auf ihn zugehen und mit ihm reden kannst, sondern es ist so viel, dass du noch mehr Distanz brauchst.
Genau darüber wollte ich sprechen.
Ich kann dir das auch nur nochmals sagen: diese Theorie, dass man dieses NÄhe-Problem von seinem Vater genetisch erbt, das kann nicht sein, das ist psychologisch meiner Ansicht nach nicht möglich.
Das heißt aber noch überhaupt nicht, dass du mit diesem Problem umgehen kannst. Das ist alles nur Ratio-Ebene.
Es gibt viele Menschen, die über ihre Probleme schreiben und die Probleme dabei thematisieren, die aber die Probleme nicht lösen können. Tatsache ist doch, dass da ein Problem ist, sonst würdest du hier nicht schreiben.
Ich finde es auch interessant, dass du öfters in Abschnitten erst sagst, dass das überhaupt nicht so ist, wie ich das sage, und im Verlaufe des Abschnittes kommt dann doch raus, dass es doch in die Richtung geht. Das sind Muster, die ich dir hier zurückspiegeln kann. Du kannst das erkennen wollen oder du kannst das abbügeln, das ist dir überlassen.
Ich habe hier ja jetzt auch noch einmal alles so gesagt, präzisiert, wie ich es gemeint habe. Ich hatte auch den Eindruck, dass du gar nicht in diesem Schreiben hier die Nähe eigegangen bist, mich überhaupt verstehen zu wollen.
Und genau das hab ich verstanden. Und genau hierauf hab ich geantwortet, dass ich glaube, dass du dich hierin immer noch zu sehr als Opfer "erlebst", auch wenn du dich nicht als Opfer "bezeichnest".
Ich kann es jetzt noch einmal knapp formulieren:
Wenn dir dein Freund für "dein Empfinden" "zu nahe" rückt, dann ist das erst einmal "dein" Problem. Du kannst dann mit deinem Freund auch über seine Probleme reden. Er kann versuchen, sein "Verhalten", das dir zu nahe scheint, abzustellen. Aber letztlich wird dadurch nicht dein "Problem", das kein genetisches, fixes Problem ist, gelöst. Aus meiner Sicht verbaust du dir die Chance, in dieser Nähe-Angst zu deinen tieferen Problemen Kontakt aufzunehmen. Selbst wenn du die beste Theorie, das beste Wissen über dein Problem hättest, wenn du genau wissen würdest, an welchem Tag das Problem wie entstanden ist. Dieses Wissen und diese Bewusstheit, die bringt dir im Bezug auf dein Problem letztlich nocht "nichts". Ich finde das immer bezeichnend, wenn du das so hervorhebst, dass du "Gründe" kennst, das "Wissen" hast. Das wird dein Problem nicht lösen.
LEtztlich geht es darum, ob du offen genug bist, ob du dich ein wenig liebst, um in diesen Momenten, wenn du diese Nähe erlebst, dich deinem Problem zu öffnen. Was passiert da in dir? Das ist die Frage, die dich weiter führen kann. Nicht "rational", keine "Theorie", kein "Wissen", sondern unmittelbar, authentisch. Und - wie gesagt - soweit ich das sehe, siehst du das noch nicht so.
Und weil unsere Meinungen verschieden sind, deshalb schreibe ich. Ich schreibe hier nicht um dich zu "bestätigen" und ich hoffe auch nicht, dass du hier nur geschrieben hast, um "Bestätigungen" zu erhalten, sondern um in Auseinandersetzungen einzutreten und dich mit dir auseinanderzusetzen.
LIebe Grüße und alles Liebe für deinen Weg,
Energeia
ich wollte nicht sagen, dass in deiner Beziehung mit deinem Freund irgendwie immer OPfer- und Täter-Rollen gespielt werden oder dass ihr nicht gleichwertig seid. Ich wollte mich nur auf diesen Punkt: "NÄhe" beziehen.
Und ich wollte hier auch nicht werten, ob dein Freund nun Täter oder Opfer oder sonst etwas ist. Ich habe von deinem Freund persönlich hier kein Wort gelesen. Ich kann über ihn nichts sagen. Von dir habe ich hier Texte gelesen. Es kann sein, dass er auch ein paar Probleme hat. Es kann auch sein, dass er lernen muss, dir mehr Distanz einräumen zu können. Das mag alles sein. Aber darum ging es mir nicht. Da würde ich ganz spekulativ etwas beurteilen, was mir nicht zugänglich ist. Deine Texte hier, die sind mir zugänglich, da kann ich mich hineinfühlen und mich fragen, wie es diesem Menschen geht, der das schreibt.
Wenn dich jemand festhält, wenn dir jemand nahe rückt, wenn dir jemand näher rückt, als ich das will, wenn er mich festhält, dann heißt das noch nicht, dass ich mich dabei so fühlen muss, wie du das hier beschreibst. Und das war das einzige, über das ich sprechen wollte. Die Frage ist doch immer, was das bei einem Menschen auslöst. Dir scheint das nicht ganz klar zu sein, dass man das auch anders erleben kann.
Wenn mich einer als Geisel nimmt, bin ich das Opfer, ob ich will oder nicht. Darum die Betonung auf Beziehung!!!
Ein Mensch muss das in einer "Beziehung" so nicht erleben. Man kann sich dann auch für den anderen öffnen, für seine Probleme, wenn man ihn liebt und wenn man mit derartigen Situationen umgehen kann, wenn man sich also selbst "nicht als Opfer" fühlt. Dir selbst ist diese Nähe aber anscheinend "zuviel". Es ist so viel, dass du dich dann nicht für deinen Freund öffnest und auf ihn zugehen und mit ihm reden kannst, sondern es ist so viel, dass du noch mehr Distanz brauchst.
Genau darüber wollte ich sprechen.
Ich kann dir das auch nur nochmals sagen: diese Theorie, dass man dieses NÄhe-Problem von seinem Vater genetisch erbt, das kann nicht sein, das ist psychologisch meiner Ansicht nach nicht möglich.
Ich habe mein Problem mit Nähe hier öffentlich gemacht, also bin ich mir dessen bewusst. Ich weiss, dass es mein Problem ist.
Das heißt aber noch überhaupt nicht, dass du mit diesem Problem umgehen kannst. Das ist alles nur Ratio-Ebene.
Es gibt viele Menschen, die über ihre Probleme schreiben und die Probleme dabei thematisieren, die aber die Probleme nicht lösen können. Tatsache ist doch, dass da ein Problem ist, sonst würdest du hier nicht schreiben.
Ich finde es auch interessant, dass du öfters in Abschnitten erst sagst, dass das überhaupt nicht so ist, wie ich das sage, und im Verlaufe des Abschnittes kommt dann doch raus, dass es doch in die Richtung geht. Das sind Muster, die ich dir hier zurückspiegeln kann. Du kannst das erkennen wollen oder du kannst das abbügeln, das ist dir überlassen.
Ich habe hier ja jetzt auch noch einmal alles so gesagt, präzisiert, wie ich es gemeint habe. Ich hatte auch den Eindruck, dass du gar nicht in diesem Schreiben hier die Nähe eigegangen bist, mich überhaupt verstehen zu wollen.
Habe nie geschrieben, dass mein Freund der Schuldige ist oder sie ändern kann. Sondern nur, dass er mir dabei helfen könnte und ich es mir wünschen würde. Bitte lese genau nach.
Und genau das hab ich verstanden. Und genau hierauf hab ich geantwortet, dass ich glaube, dass du dich hierin immer noch zu sehr als Opfer "erlebst", auch wenn du dich nicht als Opfer "bezeichnest".
Ich kann es jetzt noch einmal knapp formulieren:
Wenn dir dein Freund für "dein Empfinden" "zu nahe" rückt, dann ist das erst einmal "dein" Problem. Du kannst dann mit deinem Freund auch über seine Probleme reden. Er kann versuchen, sein "Verhalten", das dir zu nahe scheint, abzustellen. Aber letztlich wird dadurch nicht dein "Problem", das kein genetisches, fixes Problem ist, gelöst. Aus meiner Sicht verbaust du dir die Chance, in dieser Nähe-Angst zu deinen tieferen Problemen Kontakt aufzunehmen. Selbst wenn du die beste Theorie, das beste Wissen über dein Problem hättest, wenn du genau wissen würdest, an welchem Tag das Problem wie entstanden ist. Dieses Wissen und diese Bewusstheit, die bringt dir im Bezug auf dein Problem letztlich nocht "nichts". Ich finde das immer bezeichnend, wenn du das so hervorhebst, dass du "Gründe" kennst, das "Wissen" hast. Das wird dein Problem nicht lösen.
LEtztlich geht es darum, ob du offen genug bist, ob du dich ein wenig liebst, um in diesen Momenten, wenn du diese Nähe erlebst, dich deinem Problem zu öffnen. Was passiert da in dir? Das ist die Frage, die dich weiter führen kann. Nicht "rational", keine "Theorie", kein "Wissen", sondern unmittelbar, authentisch. Und - wie gesagt - soweit ich das sehe, siehst du das noch nicht so.
Und weil unsere Meinungen verschieden sind, deshalb schreibe ich. Ich schreibe hier nicht um dich zu "bestätigen" und ich hoffe auch nicht, dass du hier nur geschrieben hast, um "Bestätigungen" zu erhalten, sondern um in Auseinandersetzungen einzutreten und dich mit dir auseinanderzusetzen.
LIebe Grüße und alles Liebe für deinen Weg,
Energeia