ich habe mir schon überlegt dir eine private Nachricht zu schreiben, nachdem ich weiß, dass mein Freund meine Beiträge liest (wir haben denselben Internetanschluss - das Forum ist ihm ziemlich suspekt - aus Eifersucht, Angst vor Entblößung, zur Schau Stellung seines Seelenlebens). Wie auch immer, ich kann (bis auf den Aspekt "Eifersucht" begrenzt verstehen, dass er, trotz Anonymität, nicht in 1000 Teile zerlegt werden möchte.) Es ist auch nicht meine Absicht dies zu tun, vielmehr hab ich ja ursprünglich um einen astrologischen Einblick gebeten, der mir den Weg, auf dem ich mich gerade befinde, erhellen sollte.
Ich schreibe nun trotzdem "öffentlich", weil ich für mich nichts zu verbergen habe und das was ich tue mit den besten Absichten mache. Außerdem geht es mir auch um "allgemeine" Fragen des Lebens, die mich "unabhängig" von meiner Beziehung beschäftigen.
Die Fragen und Gedanken, die du dir in deinem Leben gestellt hast und auch mir zur Anregung weitergegeben hast sind nichts desto trotz sehr hilfreich, um sich aus möglichen Verblendungen, Beschönigungen, "Schönrednerei", wie du es treffend bezeichnest, zu befreien.
Nun, es ist für mich so, dass in Momenten, wo sein Verhalten eine Richtung einschlägt, die auf Gott und die Welt, einschließlich mich wettert, ich mir wünsche weit weg zu sein, mich frage, was ich mit so einem Menschen überhaupt soll, ihn als Partner für mich als völlig ungeeignet sehe.
Tja, und dann wechselt er die Schiene, und er ist ein liebevoller, verständnisvoller, engagierter Partner, der sich um mich und unsere Beziehung unheimlich bemüht. Dann denke ich mir - besser könnte es mir eigentlich nicht gehen.
Das Problem ist: Ich kenne mich nicht mehr aus, wenn ich zwischen diesen Welten immer hin- und hergerissen werde, weiß oft nicht was mich erwartet, wenn er mir gegenübertritt.
Dieses Verhalten seinerseits ist nicht unbedingt an Alkohol gekoppelt, jedoch in die beschriebene, negative Richtung umso stärker, wenn er im Spiel ist.
Über das Thema Alkohol, Alkoholismus bin ich mir ohnehin nicht ganz im klaren: Wo ist die Grenze beim Alkoholkonsum? Kann man sie an der Menge messen, an der Häufigkeit, wo Alk. zu sich genommen wird, am Verhalten, das unabhängig von Menge und Häufigkeit nach "Genuss" an den Tag tritt?
Mein Freund ist ganz bestimmt kein notorischer Dauertrinker, nein, gelegentlich, gönnt er sich halt mal ein paar Bierdosen, wenn der Alltag, die anstrengende Arbeit zuviel war, wenn er aufgedreht ist und nicht schlafen kann, oder wenn es Streitereien mit Familienangehörigen gegeben haben. Dazu muss ich sagen: Das mache ich auch gelegentlich (jetzt halt nicht gerade wo ich stille), aber ich kenn das sehr wohl, dass ich gelegentlich (so wie er halt) zerschunden vom Alltäglichen war und halt ein Bier oder ein Glaserl Wein zur Entspannung getrunken hab. Tja, und dann bin ich auch entpannnter, relaxter, trau mich vielleicht auch mehr sagen.
Trotzdem mir das auch bis zu einem gewissen Grad vertraut ist, weiß ich, dass ich den Alkohol nicht brauche, und auch wenn es bei meinem Freund "nur gelegentlich" und auch nicht im Über-drüber-Maß ist (kommt selten vor, wenn mit Freunden unterwegs), so bin ich mir da nicht so sicher, ob er ihn + Zigaretten nicht doch "braucht". Und hier glaube ich liegt auch die Grenze.
Aber ist es nur das Gefühl des "brauchens" (um z.B. vor einem bestimmten belastenden Gefühlszustand zu flüchten) oder ist es das veränderte Verhalten, dass nach Alkoholkonsum auftritt, so dass man sagen kann, ein Mensch hat ein Alkoholproblem?? Oder ist es nur das körperliche Verlangen danach, sodass, wenn es nicht zur Befriedigung durch Alkohol kommt, Entzugserscheinungen auftreten? Dieser Punkt trifft auf meinen Freund nämlich ganz bestimmt NICHT zu.
Liebe Alia, das sind Fragen, die ich vielleicht besser unter einer anderen Themenrubrik stelle, fühl dich nicht dazu aufgefordert, im Detail Stellung zu nehmen.
Ich bin schon sehr gespannt, welche Aspekte in meinem Horoskop zu sehen sind, wie sehr sie mein vorhandenes Gefühl bestätigen, mir vielleicht so manches verständlich machen.
Ganz bestimmt werde ich die Astrologie nicht zu einem Allheilmittel und alleinigen Lösungsansatz hochstilisieren, jake. Vielmehr verleiht es Beruhigung und vertieft das Verständnis für die vielen kleinen Stationen, die ich in meinem Leben durchwandere.
Mit einem Säugling, der alle 2-3 Stunden gestillt werden möchte sind meine Mittel (nicht nur finanziell
zur Zeit sehr beschränkt, sodass ich problemlos andere Ressourcen in Anspruch nehmen könnte (was sich aber ganz bestimmt ändern wird).
So gesehen ist das Esoterikforum zwar nicht das "Maß aller Dinge" wenn es um die Lösung schwerwiegender Probleme geht, aber vergleichbar mit einem "guten Freund" der einem mit einer oft nötigen Objektivität die Hand reicht.
In diesem Sinne,
liebe Grüße an euch alle
Lunabelle