Oberon LeFae
Sehr aktives Mitglied
- Registriert
- 20. April 2010
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- 2.329
*facepalm* Depression und nur Einbildung, ja ne, is scho recht.
Erstmal: bei einer Depression kommt nichts Positives zu einem durch. Selbst wenn die Sonne scheint und die Vöglein zwitschern und man gerade einen Lottogewinn einkassiert hat und J. Lo nackt vor einem steht. Der Depressive findet das Haar in der Suppe garantiert. Das ist ein Gefühl des Nicht-Fühlens, und das verstehen nur Leute, die selber Depressionen hatten/haben.
Wichtig ist zu wissen: der Depressive ist ein ziemlicher Energievampir. Ich meine das gar nicht mal böse, sondern das ist das Wesen dieser Krankheit. ALLE Depros, die ich erlebt habe, suckeln erstmal gewaltig Kraft weg. Das solltest du wissen, und deswegen ist es gut, dass du auf dich selber achtest und dich nicht davon aufreiben läßt - ist eh schon schwer genug. Was du auch verstehen solltest: der Depressive bezieht ALLES auf sich. Er fühlt sich bei der kleinsten Kritik so was von schuldig und mies, das ist für "normal genordete" Menschen absolut nicht nachvollziehbar. Deswegen sollte man so Sätze wie "Nun reiß dich mal zusammen", "Alles eine Frage der Einstellung" oder ähnliches tunlichst meiden - denn die führen dazu, dass der Patient sich schuldig fühlt und ggf. aggressiv wird. Am besten, ihr zwei setzt euch in einer guten Phase mal zusammen und räumt eventuelle Mißverständnisse beiseite. Wie gesagt: es ist nicht so sehr die Person, es ist die Krankheit. Denk dran, wenn dich das Mimimi von ihm mal wieder zur Weißglut bringt.
Aus meiner Sicht wäre es ratsam, dass er die Medikamente weiter nimmt. Die Dinger müssen einen gewissen Blutpegel erreichen, damit er irgendwann mal wirklich stabil wird. Ein "Oh, mir geht's besser, jetzt brauche ich die nimmer fressen!" geht oft daneben. Das ist vielleicht jetzt eine sehr schulmedizinische Haltung von mir, aber ich habe genug Patienten erlebt, die sich nicht dran gehalten haben und mit Medikation soweit stabil waren, dass z.B. ein Psychotherapeut oder Psychiater mit ihnen arbeiten kann. Außerdem neigen Leute mit Depressionen dazu, ihre Krankheit zu mißbrauchen, indem sie sie als generelle Entschuldigung nehmen, und da ist auch dein Mann gefordert. Ich habe oft beobachtet, dass es erst besser wird, wenn der Kranke innerlich den Arsch dreht, weil er leben will. Und da muß er in die Eigenverantwortung - so paradox das klingt. Und das muß ihm klar werden.
Liebe Grüße,
Oberon LeFae
Erstmal: bei einer Depression kommt nichts Positives zu einem durch. Selbst wenn die Sonne scheint und die Vöglein zwitschern und man gerade einen Lottogewinn einkassiert hat und J. Lo nackt vor einem steht. Der Depressive findet das Haar in der Suppe garantiert. Das ist ein Gefühl des Nicht-Fühlens, und das verstehen nur Leute, die selber Depressionen hatten/haben.
Wichtig ist zu wissen: der Depressive ist ein ziemlicher Energievampir. Ich meine das gar nicht mal böse, sondern das ist das Wesen dieser Krankheit. ALLE Depros, die ich erlebt habe, suckeln erstmal gewaltig Kraft weg. Das solltest du wissen, und deswegen ist es gut, dass du auf dich selber achtest und dich nicht davon aufreiben läßt - ist eh schon schwer genug. Was du auch verstehen solltest: der Depressive bezieht ALLES auf sich. Er fühlt sich bei der kleinsten Kritik so was von schuldig und mies, das ist für "normal genordete" Menschen absolut nicht nachvollziehbar. Deswegen sollte man so Sätze wie "Nun reiß dich mal zusammen", "Alles eine Frage der Einstellung" oder ähnliches tunlichst meiden - denn die führen dazu, dass der Patient sich schuldig fühlt und ggf. aggressiv wird. Am besten, ihr zwei setzt euch in einer guten Phase mal zusammen und räumt eventuelle Mißverständnisse beiseite. Wie gesagt: es ist nicht so sehr die Person, es ist die Krankheit. Denk dran, wenn dich das Mimimi von ihm mal wieder zur Weißglut bringt.
Aus meiner Sicht wäre es ratsam, dass er die Medikamente weiter nimmt. Die Dinger müssen einen gewissen Blutpegel erreichen, damit er irgendwann mal wirklich stabil wird. Ein "Oh, mir geht's besser, jetzt brauche ich die nimmer fressen!" geht oft daneben. Das ist vielleicht jetzt eine sehr schulmedizinische Haltung von mir, aber ich habe genug Patienten erlebt, die sich nicht dran gehalten haben und mit Medikation soweit stabil waren, dass z.B. ein Psychotherapeut oder Psychiater mit ihnen arbeiten kann. Außerdem neigen Leute mit Depressionen dazu, ihre Krankheit zu mißbrauchen, indem sie sie als generelle Entschuldigung nehmen, und da ist auch dein Mann gefordert. Ich habe oft beobachtet, dass es erst besser wird, wenn der Kranke innerlich den Arsch dreht, weil er leben will. Und da muß er in die Eigenverantwortung - so paradox das klingt. Und das muß ihm klar werden.
Liebe Grüße,
Oberon LeFae