Wer von euch leidet an psychischen Erkrankungen?

tengra21

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Hallo liebe Leute! :)

Wer von euch sich nicht scheut und sich traut über seine Erfahrungen mit Depressionen,Ängsten,Schizophrenie,Manisch-Depressiver Erkrankung,ADHS,Neurosen,Persönlichkeitsstörungen,Ticstörungen,Sinnkrisen oder was es sonst noch alles gibt zu schreiben, kann dies hier gerne tun.

Ich mach hier mal den Anfang (da es auch mein Thread ist)::)

Also ich bin 21, manisch-depressiv mit hypomanischem Schwerpunkt+ADHS und Angststörung, diagnostiziert seit Anfang dieses Jahres, habe zudem wohl laut meiner Vermutung auch ein paar kleine schizophrene oder schizoaffektive Einschläge (hörte (bisher) aber noch keine Stimmen).
War zum Glück auch noch nie in der Psychiatrie, wenn ich auch schon einige Male in gewissen Teilbereichen wohl richtig manisch oder präpsychotisch gewesen bin.:tomate::lachen:
In meiner Familie ist bisher keiner außer mir erkrankt, es gibt dafür bei vielen Mitliedern ein paar andere kleinere Auffälligkeiten die aber nicht unbedingt krankheitswertig sind, Ausnahme ist meine Oma die zwar nicht manisch-depressiv dafür wie ich auch unter einer ausgeprägten Angststörung leidet.

Zurzeit nehme ich ein Antidepressivum, bin aber gerade beim Ausschleichen und versuche in gesunden sowie in weniger ausgeprägten Phasen mit Hilfe von alternativen Wegen stabil zu bleiben.
Für den Fall eines stärkeren Krankheitsschubes dem ich selber nicht mehr gewachsen bin, kriege ich für den Akutfall je nach Phase vom Psychiater geringe Dosen von Antidepressiva oder Neuroleptika,die ich jedoch so gering wie möglich halten möchte und auch nur über mehrere Wochen einnehmen muss, bis die Episode abgeklungen ist.
Meine Ärzte sind zum Glück sehr kompetent und verständnisvoll und geben mir auch das nötige Mitspracherecht.
Ich bin sehr dankbar dafür dass mir dort niemand eine lebenslängliche Phasenprophylaxe aufgezwungen hat und sie mir neben der Dauertherapie auch die Akuttherapie vorgeschlagen haben.(Dafür muss ich ca. zweimal im Monat zur Beobachtung hin.)
Nebenbei nehmen die sich bei uns auch Zeit für den Patienten und seine Probleme, die Gespräche dauern ungefähr eine Stunde wie bei einem Therapeuten, obwohl sie eigentlich Psychiater sind.:):)

Zudem besuche ich auch hin und wieder einen Homöopathen der mir sehr viele gute Anregungen gibt mittels alternativer Medizin (Homöopathie,Psychoedukation,...) meine Psyche besser in den Griff zu kriegen.
Ich finde auch dass ich schon viel von ihm gelernt habe und ich komme mit den homöopathischen Mitteln (Bachblüten und Schüsslersalze) auch gut zurecht.


Ich würde gerne wissen welche Erfahrungen ihr so gemacht habt, welchen Behandlungsweg ihr eingeschlagen habt und wie ihr mit euren Krankheiten so zurechtkommt?


Ps:Ihr könnte mir auch gerne eine PN zuschicken falls euch das zu persönlich ist, des weiteren kann ich euch einige Tipps und Ratschläge zur Selbsthilfe geben! :banane::banane:

:danke:

lg Tengra
 
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Hallo tengra!

Ich habe mit Dysthymie (depressive Stimmungslage, man bleibt jedoch funktionsfähig) und Zwangsstörungen zu tun.

Zwänge treten laut Therapeut angeblich auf, wenn man zu sehr nach Sicherheit strebt (... die man in dieser Welt natürlich nicht wirklich findet, da alles kaputt geht, stirbt oder sich verändert).

So weit, so schlecht ...
Was ich tun könnte, um meine Probleme loszuwerden oder die Welt mit anderen Augen zu sehen, weiß ich nicht. - Ich hab's schon mit psychoaktiven Substanzen probiert.

Greetinx.
 
Hallo,

okay- hier ist mein coming out :)

ich hab ADD- und habe mich relativ gut damit arrangiert, dass mein Gedankenstrom kein Fluss sondern ein Highway ist, auf dem rechts und links ueberholt wird...

Nach der Diagnose (als Enddreissigerin) war ich fuer 2 Wochen auf Ritalin- was letztlich zu einer grossen Diskussion mit der Aerztin gefuehrt hat. Ich fragte sie damals, wie man es verantworten kann, sowas Kindern zu geben, die sich nicht richtig ueber ihre Befindlichkeiten artikulieren koennen...

Medis nehme ich keine ein- und weil ich nur geistig und nicht koerperlich hyperaktiv bin wird das von der Umwelt nicht so wahrgenommen.

Meine Gedankengaenge sind halt manchmal etwas "funky" (sehr hilfreich in meinem jetzigen Berufsfeld :))aber damit kann meine Umwelt gut (und teilweise amuesiert) leben. Und genau das kann ich auch...

Schoene Gruesse,

Aurora
 
Ich leide seid Jahren unter Depressionen.
Seid ca. einem Jahr mach ich eine Verhaltenstherapie.
Hab auch mal über zwei Jahre Antidepressiva genommen.
Bin aber seid ca. 2 Monaten ohne die Pillen.
 
Ich bekam vor 15 Jahren eine Schizophrenie, und hatte insgesamt ein paar hundert Tage in meinem Leben intensive Wahnvorstellungen, mit denen ich aber recht gut klarkam, weil ich sie in eine telepathische Wirklichkeit hinausprojizierte, die mit der Alltagswelt, sprich mit den Menschen meiner Umgebung, kaum je etwas zu tun hatte.

Geheilt bin ich dadurch geworden, dass die Frauen in mir eines Tages gemeint haben, das ist alles nur im Hirn, und weil ich denen alles glaube, ging's danach ruck-zuck, also ich musste nur noch analysieren, wie die ganzen Gestalten entstanden sind und woraus sie bestehen, und jetzt sind sie fort, d.h. dekonstruiert, und ihre Bestandteile lagern sich dem Ich an.

Wird natürlich noch einige Zeit dauern, ich schätze so 1 - 2 Jahre, bis alles harmonisch und konsolidiert ist, aber wenn ich bedenke, dass ich vor 3 Wochen noch komplett verrückt war und mich jetzt so normal fühle wie noch nie in meinem Leben, glaub ich manchmal, irgendwas stimmt da nicht.

Weil die Psychiatrie sagt nämlich, Schizophrenie ist eine Krankheit aufgrund genetischer Veranlagung, und wenn sie schleichend beginnt und lange dauert, gibt es kaum Hoffnung, also wenn die recht hätten, müsste ich mein Leben lang Medikamente nehmen.

(Obwohl die Dopaminhypothese meines Erachtens Schwachsinn ist, weil die zeitliche Dynamik meiner "Anfälle" war so ausgeprägt und vielgestaltig, dass es nicht nachvollziehbar ist, wieso die Dopaminneuronen sowas verursachen sollen. Außerdem ist die Dopaminüberaktivität eher ein Symptom der Visionen als deren Ursache, weil ich hab auch bei Tagträumen bemerkt, dass hier das Belohnungssystem anspringt, und Visionen sind nichts anderes als äußerst intensive Tagträume. - Ist auch klar, dass hier das Belohnungssystem so stark aktiviert wird, weil ist ja dazu da, um Vorhaben und Resultat zu vergleichen und im Fall des Zusammenpassens eine Belohnung auszuschütten, damit dieses Vorhaben weiß, dass diese Art der Durchführung richtig war, und bei Tagträumen und Visionen wird JEDES Vorhaben umgesetzt, logischerweise, auch wenn es nur in der Fantasie ist.)

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Also ist Schizophrenie gar keine Krankheit, sondern eine natürliche Anlage des Menschen, bei den Naturvölkern haben das alle, weil dort sehen alle Geister und andere höhere Wesen. (Die in Wirklichkeit aber bloß Rekombination und Eigendynamik von episodischem Gedächtnis sind.) (Was umso interessanter ist, als das Denken bloß Rekombination und Eigendynamik von semantischem Gedächtnis ist.) (Und die beiden irgendwie zusammengehören, also man annehmen muss, dass die menschliche Intelligenz am höchsten entwickelt ist, wenn man kontrollierte Schizophrenie hat.)

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Wem das jetzt zu technisch ist: Ziemlich gut war die Arbeit mit den Träumen, denn Träume sind auch nichts anderes als kleine schizophrene Anfälle (Eigendynamik des episodischen Gedächtnisses, also der sinnlichen Erinnerungen), und hat mir in vielen Bereichen sehr geholfen.

Am wichtigsten war aber die genaue Analyse von dem, was in mir abläuft. Bin z.B. draufgekommen, dass der Fortpflanzungstrieb für die komischsten Verrenkungen in meinem Verhalten und meinem Denken verantwortlich ist, wirklich voll und ganz gesund wird man wohl erst, wenn man buddhistisch keine Wünsche mehr hat. (Oder zumindest keine, die sich nicht erfüllen.)

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Depressionen kenn ich nicht, außer ganz schwache, aber die waren manchmal so chronisch, dass ich sie gar nicht merkte. Sind dann verschwunden, als ein paar störende Gedanken wegfielen, und ein Teil von mir, der meistens inaktiv war, aufblühte, das ist jetzt so, als ob in mir dauernd was lebt und sich bewegt, und das tut voll gut.

Panikattacken kenn ich schon, die hatte ich zum Beispiel, als die Andromeda-Galaxie viel zu schnell auf uns zuflog, und mich zerquetscht hätte, da rannte ich in den Keller und funkte ganz verzweifelt rüber, dass sie langsamer werden soll.

Oder als uns unsichtbare Feinde mit Photonennetzen angriffen, die drehten sich um mich und stachen ganz furchtbar, und ich musste die komischsten Tänze aufführen, um mich da wieder rauszuwinden.

Und einmal saß einer in Griechenland, der hatte Meteoriten verhext, und die wären fast auf mein Haus gefallen, weiß gar nicht mehr, was ich da tat, um dieses Unheil abzuwehren.

Ist natürlich schwierig, was man machen soll, wenn man die Ursache nicht kennt und sie einfach so auftauchen, am besten wird man ein bisschen schizophren und schaut sich das ganze in einer Vision an, dann kann man es leichter handhaben.

Es leben die Verrückten!
 
Weil die Psychiatrie sagt nämlich, Schizophrenie ist eine Krankheit aufgrund genetischer Veranlagung, und wenn sie schleichend beginnt und lange dauert, gibt es kaum Hoffnung, also wenn die recht hätten, müsste ich mein Leben lang Medikamente nehmen.

Nein!!!
Die Schizophrenie ist weder erblich (ok, was bleibt einem Kind bei schiophrenen Elternteilen übrig - aber erblich ist DAS gewiss nicht ...) noch frönt man heutzutage der Dopaminhypothese.
Man weiß so gut wie nichts Genaues, aber man geht gemeinhin von einem multifaktoriellen Ansatz aus.
 
Also ist Schizophrenie gar keine Krankheit, sondern eine natürliche Anlage des Menschen, bei den Naturvölkern haben das alle, weil dort sehen alle Geister und andere höhere Wesen. (Die in Wirklichkeit aber bloß Rekombination und Eigendynamik von episodischem Gedächtnis sind.) (Was umso interessanter ist, als das Denken bloß Rekombination und Eigendynamik von semantischem Gedächtnis ist.) (Und die beiden irgendwie zusammengehören, also man annehmen muss, dass die menschliche Intelligenz am höchsten entwickelt ist, wenn man kontrollierte Schizophrenie hat.)

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Warum kenn ich nur Schizophrene, die Eigen-und fremdgfährdend (unbehandelt gibt es kein langes Überleben - entweder für die Betroffenen selbst oder für andere) sind, zum großen Teil absolute Pflegefälle und einen wahnsinns-Leidensdruck haben ... ?

Menno, wo haben denn die "Schizophrenen" hier alle nur ihre Diagnosen her? (meine sind überhaupt nicht in der Lage, zu schreiben, geschweige denn, in einem Forum o.ä.)
 
Warum kenn ich nur Schizophrene, die Eigen-und fremdgfährdend (unbehandelt gibt es kein langes Überleben - entweder für die Betroffenen selbst oder für andere) sind, zum großen Teil absolute Pflegefälle und einen wahnsinns-Leidensdruck haben ... ?

Menno, wo haben denn die "Schizophrenen" hier alle nur ihre Diagnosen her? (meine sind überhaupt nicht in der Lage, zu schreiben, geschweige denn, in einem Forum o.ä.)

...angesichts der sehr weit verbreiteten menschlichen unfähigkeit fehler bei sich selbst zu suchen, ist die verzweifelt re - aktion unausweichlich....
 
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Ich hab' auch die Diagnose Schizophrenie.

Meine Symptome: Körper- bzw. Schmerzhalluzinationen. Vielleicht auch noch eine (eher leichte) Depression aber das ist wahrscheinlich nur eine Residualsymptomatik.
Früher (2006 - 2008) hatte ich auch Angstzustände. Ich habe beobachtet, dass sich meine Krankheit öfters (jedes Jahr?) irgendwie verändert.
 
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