Werde ich depressiv?

boddhisattva78

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Hallo zusammen...
Ich habe im Moment massive Probleme. Bei mir ging in letzter Zeit alles drunter und drüber. Doch gerade falle ich wieder in ein pechschwarzes Loch.
Ich habe immer mehr das Gefühl, dass ich dabei bin depressiv zu werden. Es läuft einfach nichts so richtig. Ich hab mir soviel Druck aufgehalst die letzten Monate, und merke so langsam dass ich daran kaputt gehe.

Mein Job raubt mir den letzten Nerv. Ich buckel 10-12 Stunden am Tag.....ständig unter Dauerstress. ...immer nur Stress. Ich hab kaum Freizeit, keinerlei Erholung. Die Abende sind zu kurz....denn in denen kann ich nicht abschalten, weil der Job mich unter ständigen Strom setzt. Ich habe nur den Sonntag, an dem ich schon wieder Stress vor dem nächsten Tag bzw. der kommenden Woche habe, in der ich wieder 60 Stunden arbeiten werde für 4 Euro netto.

Auffangen tut mich abends keiner, weil ich letztlich ganz alleine bin. Ich schlafe irgendwann geplättet ein, und am nächsten Tag geht der Scheiß von vorne los. Freunde krieg ich bei weitem keine Hand mit voll, der Rest sind reine Bekanntschaften. Und Zeit haben meine Freunde leider kaum. Eine Frau, die mir Geborgenheit gibt, mit der ich durch dick und dünn gehen könnte, gibt es auch nicht.
So langsam denke ich: Die lassen mich sowieso alle im Stich. Entweder nach einem Abend oder irgenwann halt. Verlässlich sind sie alle nicht...aber verlassen können sie. "Erfolglos" bin ich nicht...und das ist das Unerklärlichste.....aber es ist eben genauso schnell wieder vorbei.
Und meiner Ex, die von großer Liebe sprach, fiel auch nix besseres ein als mich nach allem, was uns verbindet, mit einer beschissenen SMS abzufertigen. Es geht mir alles so auf den Sack. Ich fühle mich einsam.
Das Fernsehprogramm hängt mir aus dem Hals raus. Vor dem PC will ich auch nicht den ganzen Abend hängen. Schlaue Bücher kann ich grad nicht gebrauchen, und für alles andere bin ich eh zu platt abends.
Worauf soll ich mich abends schon freuen?
Ich schufte mich kaputt weil mir sonst die Decke auf den Kopf fallen würde. Aber ich geh langsam vor die Hunde und merke wie ich mich selbst fertig mache und verkaufe. Manchmal gibt es Momente, da entgleite ich mir selbst und mit mir auch meine Lust zu leben.
Ich werde den beschissenen Job schmeißen müssen, weil es anders nicht mehr geht. Im Betrieb kündigen im Moment 1-2 Arbeitnehmer pro Woche. Die Neulinge und Praktikanten bleiben in der Regel nur einen Tag und sind wieder weg. Nur 2 sind geblieben...einer davon war ich....obwohl der Arbeitsvertrag sich immer mehr als der letzte Dreck und die totale Ausbeute entpuppt. Doch was mach ich jetzt? Ich kann ja nicht den ganzen Tag zuhause rumhängen. Ich war endlich froh dass ich's geschafft hatte wieder Fuß zu fassen, und ich wollte durchhalten, mich durchbeißen, und jetzt bricht es mir das Genick.

Manchmal frag ich mich, was das Ganze noch für einen Sinn hat. Mich verlässt die Freude am Leben.
 
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(...) Mich verlässt die Freude am Leben.

Hallo boddhisattva,

ich kann das gut nachvollziehen..

Der Mensch ist auch keine Maschine oder kein Lumpen, den man immer weiter auswringen kann bis auf den letzten Tropfen.

Das macht keine Spaß mehr... denn Freude ist Fließen von Energie...
Du bekommst Energie und gibts das weiter, was Du nicht selbst brauchst.. dann macht es Spaß..

Wenn es einseitig wird, daß Du merkst, Du gibtst immer nur und bekommst kaum etwas zurück... gibt es drei Möglichkeiten:

- Du wirfst alles hin und kündigst und suchst wird etwas besseres
- Du wirst ernsthaft krank, bekommst einen Zusammenbruch und bist dann auch erstmal von der Arbeit und den Lebensumstände, die Dich kaputt machen "weg"...
- Du gehst in die Stille, in die Natur, wenn es z.B. abends nur eine Stunde ist und verschaffst Dir "Luft"... oder gehst in ein Museum... auf einen Kinderspielplatz und beobachstet nur... du gibst Deiner Seele wieder Raum...

dann kann es vielleicht möglich sein, daß Du mit neuer Energie in die bestehende Arbeit zurückkehrst und das alle etwas anders anpackst... leichter vielleicht.. auch wenn der Lohn noch gering ist... je leichter Du arbeitest.. es mehr als Spiel siehst.. desto mehr Energie behältst Du dabei.. das merken auch andere... erst unbewußt und vielleicht auch irgendwann bewußter.. Deine Kollegen und viellecht Chef... was dann passiert, ist spannend...

Ich persönlich würde es einfach mal ausprobieren mit der 3. Variante...zum einen weil Du ein spritueller Mensch bist (sonst wärest Du nicht hier), zum anderen.. weil es immer der einfachste Weg ist, zu "flüchten" oder "krank zu werden"... und man dadurch eigentlich noch tiefer in die Misere kommt, da jadann erstmal die Arbeit, auch wenn sie noch so gering einem vorkommt, weg ist...

Du kannst natürlich parallel eine Alternativ-Arbeit suchen... wenn Du sie gefunden hast, dann kündigen.. ob es dort auf Dauer dann besser ist, kann Dir niemand garantieren!

Daher ist die sicherste Methode neue Kraft zu finden und das bestehende so anzunehmen, jedoch die Art und Weise die Arbeit auszuüben, zu verändern... Stell Dir nur mal vor, Du machtst die gleiche Arbeit pfeifend ;) den ganzen Tag vor sich hin summend, ein Liedchen trällernd.. :D was würde dann passieren?

Na, vielleicht waren meine Zeilen ein kleiner Anstoß einen neuen Blickwinkel zu bekommen.. Du kannst gerne weiter berichten, wie es Dir so geht, schau gerne wieder hier rein.

Alles Gute erstmal! :)
 
mach mal ein jahr arbeitslos(oder krankenstand) und erhohl dich
wieder spass am leben finden und so ...
dein leben gehört dir ...
du bestimmst ob du von morgens bis abends buckels oder nicht
wer hat dir das angeschafft - keiner ... du tust es freiwillig und beschwerst dich ... :rolleyes:

oder du machst weiter und es wird immer schlimmer ...
und gehst komplett vor die hunde

gute besserung

grüße liebe
daway
 
So viel Stress und Arbeit kann einen Menschen völlig ausbrennen, lass die Arbeit lieber, das ist es nicht wert, daß Du Dich dafür kaputtmachst.
 
Habe heute morgen gekündigt. Irgendwo hat's weh getan es hinzuschmeißen, aber jetzt fühle ich mich schon deutlich befreiter. In 2 Wochen bin ich durch damit. Der Chef würde mich gerne behalten...vielleicht würde ich es mir ja nochmal überlegen bis dahin. Und schwups...aus heiterem Himmel hab ich Arbeit abgenommen bekommen, sodass ich heute nur einen 8,5-Stunden-Tag hatte...woran's wohl liegt??! ;)

@alphastern: Diese Arbeit kann man leider nicht trällernd und entspannt machen.
@daway: Ein Jahr Erholungspause kommt nicht in Frage. Ich möchte weiterarbeiten.
 
hallo b., (das Wort ist so schwer...)

na das hört sich aber in der Tat gebeutelt an. Ich denke mal, daß ich's auch ganz gut nachvollziehen kann, einigen Aspekten sogar sehr gut. Zum Beispeil was viel Arbeit und wenig Freunde betrifft. Und auch zum Teil, was den Spass an der Arbeit betrifft.

Da Du ja nun gekündigt hast, wird sich die Situation ändern. Es ist also schwer, Dir zu raten, da Du ja selber aktiv geworden bist. Für Biddhisattvas muß ja auch keiner Entscheidungen treffen. Die bemerken selber, wie es ihnen geht, wie Du.

Daher vielleicht der Versuch einer Abgrenzung: die reaktive Depression ist ein Phänomen, das vorübergehend ist. Sie besteht aus einem Rückzug des Geistes in sich selbst, in eine Eigenbeschäftigung hinein, aufgrund der durch das Aussen angestossenen Trigger(-menge). Man ist ganz einfach "platt", hat das Gefühl, eine Dampfwalze sei über einen gerollt. Man wacht dann auf, und fragt sich, wie es warum so weit gekommen ist, analysiert es, ändert es, und dann ist die Welt wieder okay, nachdem man die verlorene Energie zurückgeholt hat.

Die endogene Depression dagegen liegt im Menschen selber als Muster so vorhanden fest. Es kann immer wieder angetriggert werden, z.B. durch eine Trennung. Ist einem das jetzt egal aus welchen Gründen nicht bewusst, daß man schon wieder Dasselbe erlebt, so fällt man auch wieder in die Depression, in die man irgendwann zum allerersten Mal gefallen ist.

Normal wäre es, an eine Mischform zu denken, bei dem, was Du geschrieben hast. Ob Du eine Diagnose brauchst, von einem Arzt, ist zu überlegen. Du wirst ja vielleicht ein Attest benötigen, daß Du selber kündigen musstest, weil Du es nicht mehr ausgehalten hast.

lg

P.s.: Und, da das Angebot von Seiten Deines Arbeitgebers ja bestanden hat: es ist die Möglichkeit gegeben zu überlegen, die Kündigung zurück zu ziehen, dann einige Wochen über den gewesenen Kündigungstermin hinaus noch zu arbeiten und durch zu halten. Und dann geregelt in's krank zu gehen. Der Vorteil: man bekommt Krankengeld.
 
Zu viel Arbeit ist nicht gerade gesund, bei der Arbeitsmenge sag ich nur: Karoshi.

Arbeit mag ja bis zu gewissen Gernzen OK sein, aber an deiner Stelle würde ich aus gesundheitlichen Gründen von dem Job fernbleiben.
 
Habe heute morgen gekündigt. Irgendwo hat's weh getan es hinzuschmeißen, aber jetzt fühle ich mich schon deutlich befreiter. In 2 Wochen bin ich durch damit. Der Chef würde mich gerne behalten...vielleicht würde ich es mir ja nochmal überlegen bis dahin. Und schwups...aus heiterem Himmel hab ich Arbeit abgenommen bekommen, sodass ich heute nur einen 8,5-Stunden-Tag hatte...woran's wohl liegt??! ;)
@alphastern: Diese Arbeit kann man leider nicht trällernd und entspannt machen.
@daway: Ein Jahr Erholungspause kommt nicht in Frage. Ich möchte weiterarbeiten.

NAJA, indem Du auch mal was abgegeben hast?! :)

Ich denke , du hast einen Schritt zur Veränderung gesetzt und somit wird sich auch vieles für dich ändern !!!

Ich wünsche dir nur das Beste dábei , und gehe einfach weiter ;)

LG Asaliah
 
@daway: Ein Jahr Erholungspause kommt nicht in Frage. Ich möchte weiterarbeiten.

passt das irgendwie zusammen ich dachte ...

Mein Job raubt mir den letzten Nerv. Ich buckel 10-12 Stunden am Tag.....ständig unter Dauerstress. ...immer nur Stress. Ich hab kaum Freizeit, keinerlei Erholung. Die Abende sind zu kurz....denn in denen kann ich nicht abschalten, weil der Job mich unter ständigen Strom setzt.

du stehst also eh drauf wenn du permanent unter strom stehst ... :rolleyes:
 
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Habe heute morgen gekündigt. Irgendwo hat's weh getan es hinzuschmeißen, aber jetzt fühle ich mich schon deutlich befreiter. In 2 Wochen bin ich durch damit. Der Chef würde mich gerne behalten..

Sicher will er dich behalten. Wie du schriebst, bekommt er nicht alle Tage eine Arbeitskraft für 4 Euro die Stunde. :wut1:

Mann! Warum sind die Menschen nur sooo gieirg?
Macht sowas nicht mit. Solche Arbeitgeber dürfen nie Erfolg mit ihrer Suche nach Hungerlöhnern haben.
Die richten die Leute mit Hungerlöhnen zugrunde und bekommen den eigenen Rachen nicht voll. Als könnten sie die ganze Kohle mit in die Kiste nehmen.

Setzt Himmel und Hölle in Bewegung und setzt euch für das BGE ein. Dann sollen die mal sehen, wo sie Menschen finden können, die sie absaugen können. Diese SCHMAROTZER!
 
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