Leute die eine Therapeutenausbildung machen müssen am Ende ein Jahr ohne Lohn in einer Klinik oder Einrichtung arbeiten. Und genau die machen da dann die Psychotherapie.
https://www.faz.net/aktuell/beruf-c...ychotherapeuten-zum-billigtarif-11007041.html
Die auch häufig gebräuchliche Ausschreibung von „PiAs“ als „Psychologen in Ausbildung“ ist erstens ungenau, denn oft genug sind damit auch Kinder- und-Jugend-PsychotherapeutInnen gemeint, die ja nicht immer ein Psychologie-Studium abgeschlossen haben, und zweitens missverständlich, da PP-AusbildungskandidatInnen per definitionem ja bereits fertige PsychologInnen, demnach nicht in Ausbildung dazu befindlich sind.
https://www.psystudents.org/fertig-was-nun/pia-psychotherapie-und-ausbildung/
Die Bezeichnung "PIA" kenne ich ausschließlich für Kinder- und Jugendlichen PsychotherapeutInnen.
Das sind Leute, die nicht Psychologie oder Medizin, sondern beispielsweise Pädagogik studiert haben und deshalb "nur" diese Weiterbildung machen können.
Mit Pädagogik allein kann man niemals "Erwachsenenpsychotherapeut" werden, dazu gibt es auch keine Zusatzausbildng.
Seit Jahren "hängt in der Luft", dass nur noch Psychologen und Ärzte als Therapeuten tätig sein dürfen, bislang ist dieses Gesetz aber nur in Planung.
Ein Psychologe sucht sich eine Anstellung als Psychologe mit entsprechendem Gehalt und bekommt in der Regel einen Vertrag bis zur Beendigung seiner Therapieausbildung - eine ganz andere Therapieausbildung als die, die PIAs bekommen.
In der Regel arbeitet man Teilzeit (anders klappt es nicht oder dauert ewig) - an welchem Institut man seine Therapieausbildung macht, ist dem Arbeitgeber (dort, wo man als Psychologe angestellt ist) weitgehend egal und es ist auch nicht unbedingt relevant, ob diese Ausbildung nun 5 oder 10 Jahre dauert.
So läuft es zumindest in psychiatrischen Kliniken - ob es bei anderen Arbeitgebern anders läuft, kann ich nicht beurteilen.
Beispiel: eine Psychologin arbeitet als Psychologin (und nicht als "PIA") in einer psychiatrischen Klinik, hat dort eine Festanstellung mit 20 Wochenstunden, befristet bis zur Beendigung ihrer Therapieausbildung (keine Klinik kann es sich leisten, ausschließlich Fachärzte und Psychologen mit fertiger Therapieausbildung zu beschäftigen, deshalb diese Befristungen).
Ihre Therapieausbildung macht sie an einem Institut, das mit der psychiatrischen Klink gar nichts zu tun hat - dort findet die Theorie und auch viele Praxisstunden statt - das ganze macht in etwa noch einmal 20 Wochenstunden aus, dafür wird sie nicht bezahlt, sondern muß dafür bezahlen.
So hat sie ein halbes Gehalt, ist an zwei Orten insgesamt Vollzeit beschäftigt und im Dauerprüfungsstress über viele Jahre.
Ein Psychologe mit beendeter Therapieausbildung hat ein deutlich höheres Gehalt als einer ohne - ich habe allerdings nie nachgerechnet, ob sich das insgesamt, d.h. auf die Lebensarbeitszeit gesehen "rechnet" ^^.
20000 Euro kostet die Therapieausbildung (nicht als PIA, sondern als Psychologe) im Schnitt - nach dem Studium noch einmal jahrlanger Stress mit Prüfungen, max. Teilzeitgehalt, Nacht- und Wochenenddiensten und dann gibt es nicht genügend Stellen ... .
Um das alles zu tun, muß man schon sehr sehr motiviert sein, man kann deutlich mehr Geld wesentlich einfacher verdienen!