Naja, es ist so. Der Klient ist derjenige mit der Krankheit und der Therapeut die Fachperson. Wenn die Chemie nicht stimmt dann müsste der Therapeut das schon in den probatorischen Sitzungen (5 Stunden sind genug um problemlos feststellen zu können ob ich mit jemandem "kann" oder nicht) bemerkt haben und den Klienten nicht genommen haben. Selbes für das Therapieverfahren. Auch ob das passend ist sollte in den allermeisten Fällen durch den ausgebildeten Therapeuten in 5 probatorischen Sitzungen zu klären sein. Ebenso wenn der Klient eigentlich garkeine Motivation hat und nur jemanden zum Abjammern sucht, auch das sollte in 5 Stunden zumindest in Tendenzen durch einen ausgebildeten Therapeuten festzustellen sein, weil "nur jammern wollen aber nichts ändern wollen" ist dann das Hauptproblem des Klienten.
Mit diesen ganzen Problemen sollte ein Klient schon mal NICHT in einer Therapie rumstolpern, wenn der Therapeut was taugt.
Und WENN sowas dann doch in der Threapie zum Problem wird ist es der verdammte Job des Therapeuten dann nicht per elektronischen Medien die Therapie abzubrechen sondern das anzusprechen und einen Übergang zu was passenderem zu begleiten.
Und ebenso ist es der verdammte Job eines Therapeuten der mit traumatisierten Menschen arbeitet regelmässig NACHZUFRAGEN ob das was gerade passiert überfordert und selbst wenn dann ein Nein kommt vorsichtig zu sein und generell eher zu vorsichtig als zu offensiv vorzugehen. Es sollte nämlich auch diesem FAchpersonal bekannt sein, dass traumatisierte Menschen häufig nicht in der Lage sind sich abzugrenzen wenn etwas zu viele wird oder es garnicht sofort merken wenn das der Fall ist.
Probatorische Sitzungen gibt es in einer Klinik leider nicht, aber in der Regel kann man sich die Station vorher anschauen.
Und selbst wenn es bei einem niedergelassenen Therapeuten anfangs klappt, kann es immer passieren, dass plötzlich etwas kippt - auf einer Seite oder beiden.
Beide Seiten - niedergelassener Therapeut/ Klinik und Patient - haben jederzeit das Recht, eine Therapie abzubrechen (solange keine Selbst- oder Fremdgefährdung vorliegt, der Patient also freiwillig ist).
Niemand ist dazu verpflichtet, einen "Übergang" zu begleiten.
Weiß man wirklich ganz genau, was alles passiert ist, bevor der Terapeut auf Band gesprochen hat, wie oft er ggfs. die Therapie schon beendet hat/ was der Patient gehört hat (das kann etwas ganz anderes sein) ...?
Was immer da genau passiert ist, du warst nicht dabei und hast nur eine Seite gehört.
Mir ist nicht ganz klar, warum solche Emotionen bei dir hochkochen ... .
In einer Traumatherapie wird, genau wie in einer Verhaltenstherapie eine Konfrontation genau abgesprochen (sowas macht man erst, wenn Vertrauen aufgebaut ist und das Verfahren via Psychoedukation durch und durch bekannt ist) und es wird explizit darauf hingewiesen, dass ein Abbruch dieser VORHER besprochenen Konfrontation das Trauma/ die Ängste / die Zwänge (was immer grad Thema ist) VERSTÄRKT.
Jede Vermeidung verstärkt die Störung - es wäre fatal, wenn der Therapeut genau das macht, was vermutlich der Kranke selbst, Angehörige und Freunde schon etliche Male in bester Absicht versucht haben, letztendlich aber die Störung verschlimmert haben.
Eine begonne Konfrontation ist also, wie abgesprochen, durchzuziehen - dass man damit an die Grenzen geht, weiß der Patient vorher.
Wenn er dazu nicht den Auftrag gibt/ Ausschlusskriterien vorliegen, dann kommen andere Verfahren in Frage (auch das wird alles vorher abgesprochen).
Allerdings kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein Therapeut einen Kranken unaufgeklärt/ intransparent "einfach mal so" konfrontiert.
Es muß nach Leitlinie gearbeitet werden und die sieht bei PTBS so aus:
https://www.awmf.org/uploads/tx_szl...tische_Belastungsstoerung_2012-abgelaufen.pdf (für Therapie runterscrollen)