Ich hab mich jahrelang in Therapien abgestrampelt und gekämpft um nicht unterzugehen. Ich bin die Erste die hinsieht und sich durch unglaublich schmerzhafte Prozesse wühlt, während Andere krampfhaft versuchen Tatsachen für die Außenwelt bedeckt zu halten. Wie sagt man so schön? Es bleibt in der Familie!
Hallo Kemenate,
das kenn ich so gut. Ich hab zwar nur den Saturn in 8 aber der ist bei mir Geburtsgebieter.
Bei mir ist das so, dass mich all diese "Tabus" eigentlich nur wütend machen.
Im 8. Haus steckt irgendwie eine besondere Tiefe, die (scheinbar) nicht jeder mitbringt. Natürlich hat jeder ein 8. Haus aber je mehr Gewicht das in einem HK hat, umso tiefer gehts scheinbar, emotional und erfahrungs- technisch. Ein starker Pluto im HK mag ähnlich bis gleich wirken.
Das was die anderen als "Tabu" bewertet haben, waren für mich von klein auf Themen die mich begleitet, wenn nicht gar ausgemacht haben.
Und irgendwann war ich halt "das schwarze Schaf" der Familie, das immer mit Sachen ankommt, von denen keiner was hören und wissen will.
Ich wollte Hintergründe wissen, verstehen, Erklärungen um für mich richtig einordnen und meinen Frieden damit machen zu können.
Alles was ich bekam war ein "du spinnst halt" und "lass uns damit in Ruhe, wir haben nichts damit zu tun und wollen auch nichts darüber hören".
Auch ich musste einen "Außenstehenden" in dem Fall einen Psychologen auftun, um mal gesagt zu bekommen "ihre Reaktionen sind normal" oder eben "sie sind normal".
Für mich hat das 8. Haus eine ganz starke Verbindung zu den Ahnen und ich hatte oft und lange das Gefühl als würde all der Müll den meine Ahnen sich aufgehalst haben allein auf meinen Schultern lasten (wohl passend zu Saturn).
Irgendwann konnt ich gar nicht mehr anders, als die anerzogenen Werte meiner Sippe (Haus 8) komplett infrage zu stellen und das hab ich dann auch öffentlich gemacht. Hatte zwar den Ausschluß aus der Sippe zur Folge, aber für mich den großen Vorteil, dass ab da einzig und allein ich für die Bildung meiner ganz persönlichen Wertvorstellungen verantwortlich war.
Es war einfach niemand mehr da, der meine Werte und meinen Wert als Person andauernd infrage stellte. Das war eigentlich die wirkliche Befreiung.
Mittlerweile habe ich wieder Kontakt zu meiner Familie, bin aber ein "mit Vorsicht zu genießendes rotes Tuch" geblieben.
Davor war es praktisch für meine Sippe/Familie, dass ich immer schön alles geschluckt habe, was mir vorgesetzt wurde, in erster Linie eben über bestimmte Dinge nicht zu reden und keine komischen Fragen zu stellen. Überhaupt hat man immer schön zu lächeln und so zu tun, als wäre alles in allerbester Ordnung. Das Problem war nur ich hab mich nie zugehörig und auch als Person nie wertgeschätzt gefühlt.
Heute nehm ichs in Kauf, dass ich mir durch mein Hinwegsetzen über bestimmte Tabus auch Feinde machen könnte, weil ich weiß, dass alles was zählt die Tatsache ist, dass ich zu mir stehen kann und dass ich weiß was ich mir wert bin. Und dass ich auch anderen nur dann wirklich etwas wert bin, wenn sie mich so nehmen können wie ich bin und es somit im Grunde tatsächlich nichts zu verlieren gibt.
Was nicht heißt, dass mir der Verlust damals nicht weh tat und mich in meiner Rolle "des ungeliebten und ungewollten Kindes" eigentlich nur bestätigt hat. Aber heute im Nachhinein, war es das Beste, das ich für mich tun konnte.
Und Saturn lastet heute nicht mehr auf meinen Schultern, sondern begleitet mich auf dem Weg in ein selbst-bestimmtes Leben, in welchem ich ohne schlechtes Gewissen die tiefsten Tiefen des Daseins auskosten darf, wenn ich es will.
Alles Liebe für Dich!
Stern