Hallo Marc,
besten Dank für Deine Wertschätzung.
Feedback, auch wenn es vielleicht unangenehm und hinterfragend ist, braucht immer Zeit.
Wenn ich schon mit kritischem Augenmerk schreibe,dann in ganzen Sätzen.

ich habe den Eindruck dass das Dein persönlicher Galgenhumor ist.
Ich kenne sowas von mir selbst auch...diese Form von Sarkasmus ist leider keine gelebte Form von Optimismus sondern eher Frust.
Das ist gut... allerdings bleibt man manchmal in einer Rille der gedanklichen Schallplatte hängen und frustriert darüber so sehr, dass man nicht weiterkommt.
Machmal ist das Leben wie Kuchen backen.
Wenn man einen leichten,saftigen Teig haben möchte wie Bisquit braucht man andere Zutaten als bei einem schweren Sauerteig, der auch noch ewig Teigruhe haben will.
Bezogen auf Deine aktuelle Jobsuche bedeutet das, dass Du die immer gleichen Sachen für Sauerteig in die Schüssel gibst und Dich am Ende wunderst, dass Sauerteig-Brot dabei heraus kommt und nicht leichter saftiger Tortenboden.
Also die Rezeptur Deines Plans muss sich ändern, um ein anderes Ergebnis zu bekommen als bisher.
Deine Ehrlichkeit ehrt Dich, wenn Du das allerdings so oder so ähnlich im Bewerbungsgespräch sagst wird bei jedem Arbeitgeber folgendes ankommen:
nicht belastbar
faul
nur eigenen Vorteil suchend
Eine Arbeitgeberin oder Firma die eine Stelle zu besetzen hat, möchte mit der zu besetzenden Position die Erledigung eines bestimmten Arbeitsvolumens erreichen.
Dafür ist sie bereit eine bestimmte Menge Geld zu bezahlen.Sie macht das nicht zur persönlichen Erhellung und Befriedigung des potentiellen Mitarbeitenden,sondern sucht jemanden der Bestenfalls diese Position gerne und mit intrinsischer Motivation ausfüllt. Das gegebene Arbeitsvollumen erledigt.
Du bietest an der Stelle die Ableistung von wenigen Stunden,man braucht also möglicherweise eine zweite Person,die dann den Rest des Arbeitsäquivalets...also die fehlenden Stunden bis zur Vollzeitstelle...ausgleicht.
Es müssen somit mit zwei neuen Menschen in den Onbordingprozess, zwei Menschen personell anleiten, für zwei Menschen die Lohnabrechnung gemacht werden.
Das verursacht Kosten.
Warum sollte sich ein Unternehmen das für eine zu besetzende Standartaufgabe wie Industriekaufmann ans Bein binden?
Bei einer Raketenwissenschaftlerin lass ich das ja gelten.Diese Qualifikationen gibt es am Markt nicht so oft.
Industriekaufleute aber schon.
Ja, auch da greift der demographische Wandel, aber eben nicht so sehr wie im Handwerk oder eben stark ausgebildeten Berufen wie Solarfachleuten oder in Pflegeberufen wo spezielle Zertifizierungen und Stellenschlüssel in der Personalstruktur erfüllt sein müssen, um den Betrieb aufrecht erhaltenen zu können.
Die Erwartungen ist nachvollziehbar. Wer möchte nicht die bestmöglichen Lebensbedingungen.Allerdings ist eine Stellenausschreibung oder ein zu besetzender Arbeitsplatz keine Buchung einer Luxusreisen wo mir der Pöschi hinterhergetragen wird.Denn auch eine solche Luxusreise wird nur durch Bezahlung des Buchungspreises erfüllt werden.
Ein Arbeitgeber ist somit nur mit entsprechender Gegenleistung der Erfüllungsgehilfe meiner persönlichen Bedürfnisse.
Diese Haltung Deine Erfüllung nicht in Arbeit zu sehen, ist ja legitim.Aber um Deine Erfüllung finanzieren zu können brauchst auch Du Infrastruktur,wie ein Dach über dem Kopf, Essen, Trinken,Kleidung,Strom Wärme etc. Das kostet Geld - Momentan im Zweifelsfall das Deiner Mutter...kann das sein? Oder gibst Du was zum Haushalt dazu?
Wünschen darf man sich eine Menge. Ich kann mir auch den Lottogewinn wünschen.Aber wie erfolgreich werde ich wohl sein, wenn ich nach der Nicht-Ziehung meiner Zahlen im Überseering in Hamburg vor der Lottozentrale stehe und lautstark protestiere, dass ich nicht gewonnen habe.

Allein die Vorstellung ist ziemlich gaga.Mal im Ernst-auf Wunscherfüllung bestehen ist ein Befehl. Du bist aber nicht der Commander in dieser Nummer. Arbeitsverträge sind jedoch wie alle Verträge zum vertragen da und beinhalten gleichlautende Willensbekundung.
Ja,es kann sein dass es solche Unternehmen gibt, die in sehr konservativen Strukturen unterwegs sind.
Die haben es in der Tat schwerer Mitarbeitende zu finden.
Viele Arbeitgeber, die eine Vollzeitstelle besetzen müssen, machen das aber nicht mit dem Gedanken des Galerensklavens dahinter, sondern, weil die Position eine Ganztagskraft braucht und das Unternehmen nur Summe und Aufwand X dafür zahlen kann.Dafür bieten sie im Rahmen der Möglichkeiten auch Sachen wie Gleitzeit, Boni, Hund im Büro,VWL,Firmenrenten, Fortbildung etc an.
Außerdem ist unser Rentensystem so gestrickt,dass gerade junge Arbeitnehmende wie Du von ihrem Netto zusätzlich eine Altersvorsorge betreiben müssen, wenn sie im Alter nicht SGBXII Fall sein wollen. Die körperlichen Recourcen sind ja da bei Dir.
Wenn Du also die Vorstellung Vollzeit in Deinem Lehrberuf zu arbeiten vollständig zum würgen findest, ist das völlig legitim.Aber dann sei doch bitte so ehrlich und gesteh Dir das mit entsprechender Konsequenz ein und schul um auf etwas dass Dich erfüllt.
Als Astrologe wärest Du in einer Beratungsfunktion, bräuchtest also Erfahrung im sozialen Umgang mit Menschen.Probier Dich doch mal in einem solchen Beruf aus...also ohne Astrologie aber viel sozialem Geschick.
Verbraucherzentralen, Schuldnerberatungsstellen, Migrationsberater, sonstige soziale Hilfen auch bei Städten und Kommunen suchen Leute auch im Quereinstieg.
Dann weißt Du wenigstens ob die Beratung von Menschen,die ein Problem haben etwas ist womit Du Deine Brötchen verdienen willst.