Hat der Dalai Lama den Verstand verloren?

Der Dalai Lama ist nicht nur ein Religionsführer sondern auch ein Monarch, ähnlich wie ein König. :koenig:

Und die bösen Chinesen haben ihm sein Land geraubt.

Wer nun Verständnis und Hilfe für den Dalai Lama hat, den liebt er. Das ist doch ganz normal in dieser Welt.
 
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1. George Bush kann nicht mehr kandidieren. Insoferne scheint mir das Timing für diese Ausage gut gewählt. (Da es nicht in einem Wahlkampf missbraucht werden kann.)

2. Glaube ich nicht, dass der Dalai Lama je durch dieses beschränkte Dings-Bums behindert wurde, das wir Verstand nennen.

3. Gehört es zum Wesen des Buddhismus, den "Verstand zu verlieren" - um zur Weisheit zu gelangen. (Was nichts mit "Wahnsinn" zu tun hat - aber viel mit der Fähigkeit zu paradoxem Denken.)

4. Wenn ich den Dalai Lama nicht verstehe, wäre es wahrscheinlich meistens eine gute Übung, ihn verstehen zu lernen.

5. Am meisten würde mich die Reaktion von Hrn. Bush interessieren - was diese Aussage vom Dalai Lama in ihm ausgelöst hat. Auch : Wie er den Dalai Lama erlebt hat.

6. Jesus sprach sogar von der "Feindesliebe" ...

Gawyrd


Finde ich sehr gut formuliert, Gawryd.

Und in dem Fall, dass der Dalai Lama die Aussage nur aus egoistischem Grund gemacht hat, muss wahrscheinlich trotzdem ein Verstand dahinter sein.
 
Am meisten würde mich die Reaktion von Hrn. Bush interessieren - was diese Aussage vom Dalai Lama in ihm ausgelöst hat. Auch : Wie er den Dalai Lama erlebt hat.

DAS würde mich auch sehr interessieren.

Ob da vielleicht - neben dem Trott der Ausführung des Buddhismus:weihna1 - eine grinsende Absicht dahinter stand ?

A:escape:
 
Ich schrieb vom Exil in Indien.
Daß er sich nicht in Tibet abknallen ließ, ok, würde wohl kaum einer machen.
Aber er hätte in Indien bei seinen Leuten leben können und da sind etliche draufgegangen, weil sie schlecht versorgt waren, mit dem Klima nicht klarkamen.
Sicher er hat sie besucht, er hat die Regierung gebeten, besser für sie zu sorgen.
Aber er hat nicht mit ihnen gelebt und gelitten.
Sorry, aber meine Begeisterung für den Dalai Lama hält sich in Grenzen.
Andere haben ihr Leben geopfert, sind in China ins Gefängnis gegangen, wurden gefoltert, damit er in Freiheit leben kann.
Alles in allem halte ich diesen Thread allerdings eher für einen Vorwand, um US-Politik zu "diskutieren".
Jetzt hör' aber auf. Ich bin, auch wenn das hier nicht so klingt, gar kein so großer Fan des Dalai Lama. Die meisten Flüchtlinge starben in den Auffanglagern, etwa in Nepal, da Nepal komplett überfordert war mit der Situation.
Das hätte jetzt in Indien - dort war es hauptsächlich das Klima - irgendeinen Tibeter gerettet, wenn der DL sich in den gleichen Auffanghütten befunden hätte ? Seine Aufgabe als religiöses und politischer (monarchieähnliches)Staatsoberhaupt war doch, eine erträgliche Situation für seine Tibeter zu schaffen und das hat er geschafft.
Und für sein Tibet zu kämpfen und das tut er heute noch und versucht ein demokratische Gefüge zu verwirklichen.
Wer wurde gefoltert - damit er in Freiheit leben kann. Was sind das für kuriose Schlüsse.

Und Du hast folgendes sehr wohl geschrieben:
sage schrieb:
Wenn ich etwas am DL zu kritisieren habe, dann, daß er im indischen Exil relativ luxoriös lebte, während sein Volk dort litt und viele starben an den Entbehrungen. Sein Platz wäre bei ihnen gewesen und nicht in den Palästen der Reichen. Obwohl ich, rein menschlich, seinen Egoismus verstehen kann.


L.G.

Ramar
 
sollte etwa nicht so sein, dass der kapitän immer das sinkende schiff als letzter und nicht als erster verlässt!?! .. ein vorbild für mich ist ahmad shah masuud aus afghanistan .. er ist geblieben und hat gekämpft .. ich glaube ich liebte masuud ..

lg
PT

hi PT

nur das Gyalpo Rinpoche in Tibet bleiben Wollte, und das Volk und die Mönche in gedrängt haben zu fliehen, und er die Flucht bis zu Ende hinausgezögert hat... denn Für die Tibeter ist Kundun nicht nur ein Staatsoberhaupt, sondern ein Symbol ihrer Religion, ihres Volkes, ihrer Eigenart. Währe Tensin Gyatso ermordet worden oder den Chinesen in die Hände gefallen, dann währe das Herzen des Volkes gebrochen worden. Solange aber der Lhama lebt, hat Tibet ein Symbol seiner Existenz.

Und die bösen Chinesen haben ihm sein Land geraubt.

hi Sri Naam

so einfach ist die Geschichte leider Nicht. Rein Völkerrechtlich gesehen hat nämlich China recht: Tibet war nie Unabhängig und gehöhrte immer zum Chinesischen Reich, und der Chinesische Kaiser war immer formales Oberhaupt der Region Tibet. Was dazu geführt hat, das Tibet eine von China föllig Losgelöste Kultur etabliere konnte, lag hauptsächlich an der unzugänglichen Lage und fehlende Bodenschätze oder sonstigen Reichtum führte dazu, dass China lange Zeit sich nicht um Tibet kümmerte. Das änderte aber nichts am Völkerrechtlichen Status der Region Tibet, die de facto immer zum Chinesischen Reich gehöhrt hat.

Das machts nun natürlich der UNO sehr schwer, da irgendwas zu sagen. denn die UNO also Organisation, die das Völkerrecht wahren will, kann schlecht China dafür verurteilen, dass China das Fordert, was China nach Völkerrecht zusteht.

Auf der anderen Seite ist natürlich durch die Isolation eine völlig eigene Kultur entstanden, und die okkupation durch die Rote Armee und die darauffolgeden "Endtibetisierung" und "Chinesifizierung" von Tibet ebenso rechtlich Fragwürdig... Jedenfalls ist die ganze Geschichte um einiges Komplizierter, als einfach zu sagen: China habe Tibet erobert

lG

FIST
 
Wenn ein Mörder nur EINE Person getötet hätte,
und ich würde nach EINEM Treffen sagen, ich würde diesen Mörder lieben.

Was würde man von mir denken?
Was würdest denn Du dann von Dir denken? Meinst Du, Du brauchst mindestens 10 Treffen, um einen Mörder zu lieben? :clown: Liebe ist nicht Parteinahme und auch nicht Verurteilung, das sind alles so Dinge, die manch einer in sich drin mit sich selber ausmacht und sie eben nicht auf andere Menschen anwendet. Das ist einfach eine Frage der Haltung im Leben, denke ich mir. Willst Du es so haben, daß die da böse sind und die da sind gut, oder willlst Du dich mal der Gesamtproblematik stellen? Dafür mußt Du notwendigerweise einen Standpunkt verlassen und objektiv werden.

Und objektiv ist dem Mörder ohne Zweifel zu vergeben und selbstverständlich muß ihm sogar vergeben werden aller menschliche Erfahrung nach, die irgendwo aufgeschrieben wurd. Denn sonst findet man keinen Frieden, v.a. als Opfer nicht, oder als Angehörige des Opfers. Es nützt nichts, man kommt an Vergebung nicht vorbei im Leben. Spätestens in der Endphase des Lebens ist sehr viel zu vergeben, z.B. sich selber. Besser man macht das in der Tat täglich, dann hat man ggf. ein ruhigeres Sterben. Ansonsten liegst Du da, bäumst Dich vielleicht wie Du es Dein Leben getan hast auf gegen das Böse, das da geschieht, da Du stirbst. Und dann kommen Dir Gedanken, die Du dein ganzes Leben lang verdrängt hast und bemerkst: ui, den da habe ich aber verurteilt, da war ich aber ganz und gar nicht liebevoll und bin in meiner emotionalen Verharrung ohne Güte und Wertschätzung des Geschehenen und des Gegenübers steckengeblieben. Dort in diesem Punkt gehe ich aber aus dem Leben, ohne es geklärt zu haben, daß mein Verhalten da menschliche Begegnung mit verunmöglicht hat.
hm und das ist eben weniger angenehm, als schon während des Lebens zu vergeben, denn dann hat man wenigstens Zeit, bis zum Erlangen der Objektivität bei der Betrachtung von Konflikten und Gewalt durchzudringen. Und die erreichst Du nicht, wenn Du auf das schuldbehaftete Individuum guckst, von einem Standpunkt aus- ganz allgemein nicht. Diese Suche nach Schuld führst Du im Umkehrschluß dann ja auch nur in Dir selber so aus, vielleicht unbewußt. Schau mal, daß Du das los wirst, bis Du auf dem Sterbebettchen liegst, gell? Willst Du dich da mit Schuld beschäftigen? Lieber doch nicht,hm? Also ändere Dich und werde objektiv. Verlasse die Standpunkte dieser Welt und komm mal auf die Erde und sieh mal die Problematik von einer höheren Warte aus. :)

:liebe1:
(gähn)
:escape:
 
Mein lieber Trixi Mausian!


Mit Deinen weisen Worten hast Du mich tief in meinen Herzen angerührt.


Dafür möchte ich Dir "Danke" sagen...


Mercie
La Dame
 
sollte etwa nicht so sein, dass der kapitän immer das sinkende schiff als letzter und nicht als erster verlässt!?! .. ein vorbild für mich ist ahmad shah masuud aus afghanistan .. er ist geblieben und hat gekämpft .. ich glaube ich liebte masuud ..

Warum sich der 25jährige Dalai Lama umbringen lassen hätte sollen und was er als Toter für sind Land tun hätte können ???
Siehst Du das nicht etwas zu verklärt, vielleicht polemisch ?
Auch der Vergleich mit Ahmad Shah Masuud hinkt ein wenig, der war ein Rebell und Krieger, der Dalai Lama ist ein Religionsführer und Staatsoberhaupt.
Dazu kommt. daß Ahmad Shah Masuud reichlich Gräueltaten vorgeworfen werden, sagen wir, er eine ziemlich kontroversielle Persönlichkeit war.

L.G.

Ramar
 
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Warum sich der 25jährige Dalai Lama umbringen lassen hätte sollen und was er als Toter für sind Land tun hätte können ???
Siehst Du das nicht etwas zu verklärt, vielleicht polemisch ?
Auch der Vergleich mit Ahmad Shah Masuud hinkt ein wenig, der war ein Rebell und Krieger, der Dalai Lama ist ein Religionsführer und Staatsoberhaupt.
Dazu kommt. daß Ahmad Shah Masuud reichlich Gräueltaten vorgeworfen werden, sagen wir, er eine ziemlich kontroversielle Persönlichkeit war.

L.G.

Ramar


Dafür sind dann etliche "unwichtige" 25-jährige Tibetaner gestorben...
Der DL wird oft mit Jeasus verglichen.
Wie hätte der reagiert? Er wäre wahrscheinlich in dxen chinesischen Knast gegangen...
in der Biography des DL habe ich ein paar sachen gefunden, die mir persönlich nicht so gut gefallen haben.
Menschlich verständlich, aber für jemanden, der Anspruch erhebt, ein Weiser zu sein, ein echter Buddhist, gar der Führer..., da hat er oft falsch gehandelt.



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