Handzeichen als Hilferuf bei häuslicher Gewalt

In der Schweiz scheint das aber noch nicht so zu sein. Glaube ich jedenfalls.

Die Rechtssprechung der Schweiz diesbezüglich kenne ich nicht, und was denn im Nachhinein so alles genau passiert im Gerichtssaal obliegt nicht meinem Einfluss...

Wenn jemand das Zeichen mit der Faust macht, dann geht es aber auch gar nicht mehr um die Frage der Rechtssprechung. Dann geht es um schlimme Gewalt, die tödliche Folgen haben kann.

Nicht zu vergleichen mit der Anpöbelei an der Theke (wie in deinem Luisa da? Video), was ich damit nicht klein reden will, sondern in ein Verhältnis rücken für Leute mit Zivilcourage, die sich beim Faustzeichen möglicherweise in Lebensgefahr begeben könnten.
 
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Wer drauf angewiesen ist, dass man ihm ein Ja oder Nein ins Gesicht schiebt, interessiert es im Grunde doch eh nicht. Menschen scheinen sehr seltsame Formen von zwischenmenschlichen Beziehungen zu pflegen.

Das ist auch bloss das grosse Ding, weil es in den Gerichtsverfahren mit entscheiden soll, ob jemand freiwillig oder nicht... es geht dort bekanntlich nicht allen um Gerechtigkeit und auch nicht allen um die Wahrheit.
 
Gut ist es noch zu wissen, dass man nicht mit Strafen oder irgendwelchen Kosten rechnen muss, wenn man bei Verdacht auf Gewalt die Polizei ruft.
Selbst dann nicht, wenn sich der Verdacht nicht bestätigt.

Also wenn man sich nicht sicher ist, dann besser einmal zu viel als einmal zu wenig die Polizei rufen.

Unglaublich aber leider wahr, dass in der Schweiz durchschnittlich alle vierzehn Tage eine Frau im familiären Umfeld getötet wird.
 
In erster Linie bedeutet Zivilcourage nicht wegzuschauen und einmal zuviel als zu wenig Polizei anzurufen.

Der Rest ergibt sich dann im Grunde von alleine.

In Wien in den Öffis hat man eine Kampagne gemacht für mehr Benützung der Notrufstellen: "Im Zweifelsfall ist es ein Notfall", den Satz finde ich gut, er passt auch hier. Die Polizei will, daß man sich selbst nicht in Gefahr begibt, aber sehr wohl Hilfe ruft. Lieber einmal unbegründet die Polizei holen, als aus Angst, es falsch zu machen, nichts zu tun, und dann leidet ein anderer unter Gewalt.
 
Das ist auch bloss das grosse Ding, weil es in den Gerichtsverfahren mit entscheiden soll, ob jemand freiwillig oder nicht... es geht dort bekanntlich nicht allen um Gerechtigkeit und auch nicht allen um die Wahrheit.

Gut ist es, seine Rechte zu kennen. Denn wie oft hört man, das es allein schon durch Unwissenheit, erst zu solchen Zuständen kommt.

Gewalt und vor allem häuslichen Gewalt ist ja meistens schleichend.

Viele schweigen aus Scham, Angst und die Befürchtung man würde es ja eh nicht glauben. Und das spielt den Tätern immer in die Hände. IMMER!

Sicher macht sich jeder Gedanken darüber, WAS zu tun ist, würde man sehen wie jemand verzweifelt dieses Zeichen macht. Aber man sollte auch darüber nachdenken, wie man es verhindern könnte, das es erst dazu kommt. Zumindest ansatzweise.

Dazu ist es eben wichtig, Schweigen zu brechen. Man kann, darf sollte, und muss letztlich über alles reden...
 
Ich würde nicht weggehen und die Polizei rufen. Man muss sich mal vorstellen: man ist in großer Not, traut sich nicht zu schreien oder wegzulaufen und macht das Handzeichen. Wie mies muss man sich dann fühlen wenn scheinbar nichts passiert.
Ich würde versuchen dem Opfer irgendwie beizubringen, dass ich verstanden habe. Vielleicht nur mit einem Nicken oder so. In einen Laden gehen, Menschen aufmerksam machen und dann die Polizei rufen.
 
Gut ist es, seine Rechte zu kennen. Denn wie oft hört man, das es allein schon durch Unwissenheit, erst zu solchen Zuständen kommt.

Gewalt und vor allem häuslichen Gewalt ist ja meistens schleichend.

Viele schweigen aus Scham, Angst und die Befürchtung man würde es ja eh nicht glauben. Und das spielt den Tätern immer in die Hände. IMMER!

Sicher macht sich jeder Gedanken darüber, WAS zu tun ist, würde man sehen wie jemand verzweifelt dieses Zeichen macht. Aber man sollte auch darüber nachdenken, wie man es verhindern könnte, das es erst dazu kommt. Zumindest ansatzweise.

Dazu ist es eben wichtig, Schweigen zu brechen. Man kann, darf sollte, und muss letztlich über alles reden...

Ja, unbedingt.

Wenn ich bedenke, dass z.B. die Vergewaltigung in der Ehe erst seit 1992 überhaupt strafbar ist in der Schweiz... und erst seit 2004 ein Delikt (jedoch bis heute 2021 mit mickrigen Erfolgsaussichten vor Gericht)... dann mag ich nicht dran denken, was die Generation unserer Mütter und Grossmütter alles als „normal und legitim“ einstecken mussten.

Die Gewalt gegenüber Frauen in andern Ländern ist bis heute sogar gesetzeskonform. Unsere Nachbarn mit Migrationshintergrund haben also womöglich sogar selber miterlebt, wie Frauen, nachdem sie ausserhalb der Ehe vergewaltigt worden sind, von ihrer eigenen Familien zu Tode gesteinigt wurden.

Was die strukturelle Gewalt in den Menschen drin über Generationen für Spuren hinterlässt, und wie sie das Verhalten prägt, ist für mich kaum einschätzbar.
Und das ist erst ein Aspekt der häuslichen Gewalt.

Wie man häusliche Gewalt effektiv verhindern kann, möchte ich gerne wissen.
 
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Wie man häusliche Gewalt effektiv verhindern kann, möchte ich gerne wissen.

Gar nicht.

Aber man kann durch konsequent Verfolgung und Bestrafung aus einem kulturellen oder gesellschaftlichen Problem ein individuelles machen.

Aus einem *normalen* Verhalten wird es dann das, was es ist, asozial und gesellschaftlich geächtet. Das erzeugt mehr Empathie und Aufmerksamkeit für die Opfer, dadurch mehr Druck auf die Täter. Und vieleicht insgesamt weniger Opfer.

Verhindern kann man es leider nie, weil es immer kranke asoziale soziopahtische Menschen geben wird.
 
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