Vom Kampf haben wir aber langsam genug, meinst du nicht?
Nur, weil wir glücklicherweise hier in unseren Breiten eine sehr lange Zeit Frieden gehabt haben, heißt das nicht, dass wir wieder von vorne beginnen sollten …
Sätze wie "Diese und jene gehören mit aller Macht bekämpft, sonst bricht das Unheil über unser Land herein" zeugen eh nicht von freiheitlich-demokratischer Gesinnung. Vielmehr dienen sie immer als Rechtfertigungen dafür, dass man bestimmte Gruppen von den Rechten, die man propagiert, ausnimmt und gezielt unterdrückt bzw., wenn es ausartet, ermordet. Der Linke, der von CDU bis NPD nichts als Nazis sieht, die an den Galgen gehören, tarnt seinen Hass gerne als Satire und hat die Unterstützung des Establishments. Deshalb protestiert auch niemand, wenn SPD-nahe Kabarettisten unter freudigem Gejohle ihres Publikums darüber fantasieren, wen man so alles umbringen müsse, um die Welt zu retten, wohingegen man jahrelang heult, knirscht und Konsequenzen fordert, wenn Pegida einen Galgen spazieren trägt.
Früher durfte die BILD ungestraft dazu aufrufen, Gewalt gegen linke Demonstranten anzuwenden, und wenn diese sich darüber beschwerten, fiel den Hunden des Establishments auch nichts anderes ein als das, was heutzutage "Mimimi" heißt. Heute sind Rechte de facto vogelfrei; wer sie öffentlich verteidigt, macht sich verdächtig. Nichts ist besser geworden, nur der Wind bläst aus einer anderen Richtung.
Ich bin mir sicher, dass es auch unter Hitler genügend Arschlöcher gab, die sich moralisch überlegen wähnten und Skeptiker verhöhnten und bedrohten, wenn diese anmerkten, dass doch auch Juden und Zigeuner ein Recht auf faire Prozesse hätten; genug Dummköpfe, die sich für besonders gutartig hielten, weil sie die führende Ideologie mit Eifer lebten; anders gesagt: genug Gutmenschen.
Dass es heute nicht mehr so einfach ist, dem Vernichtungswillen der Gutmenschen nachzugeben, ist ein Fortschritt. Hoffen wir darauf, dass der Rechtsstaat standhält.