Gott braucht uns nicht? Das kann nicht sein.
Er braucht unverzichtbar mich oder jemand anderen.
Denn ohne mich, oder jemand anderen, wäre er ziemlich aufgeschmissen und hätte nichts erreicht.
Wie viel habe ich, wie viel hast du, wie viel hat die gesamte Menschheit dazu beigetragen, dass physisches Leben auf der Erde entwickelt hat? Dass erstes Leben aus dem Wasser aufs Land übergriff? Nein, dazu hat Gott uns Menschen nicht gebraucht. Und braucht Gott uns Menschen, dass sich die Erde dreht?
Der tiefste Grund für unsere Schöpfung ist der, dass Gott beschloss, freie Wesen mit eigenem Willen als seine kräftigsten Gefährten zu wählen. Und das nicht im Ansatz und so ein Bisschen beiläufig frei und eigenständig, sondern durch und durch bis ins Letzte.
Nun ist aber auch klar, dass die Schöpfung nicht erst mit unserer Erde begann, sondern viel früher. Zuerst als Vorausblick was passieren wird, dann als Planung der Möglichkeiten und dann als massenhafte neutrale Licht-Idee-Partikel mit der Fähigkeit, sich zu geistigen Welten und sich zu solchen geistigen Wesen formen zu lassen, die ihrerseits zu freien Ideen fähig waren. Alles vor Urzeiten. Das war das Urparadies und die Urwelt.
Und eben in jenen unendlich langen Äonen und Schöpfungstagen begann eine Entwicklung, die immer von der Freiheit der zunächst rein geistigen Geschöpfe gekennzeichnet war. Eine Freiheit und Eigenständigkeit, in die Gott gemäß seinem Beschluss und Willen nie eingriff, um in letzter Konsequenz ganz ganz ganz von ihm unabhängige Ebenbilder, bzw. Kinder vor sich zu haben.
Und ein Teil der geistigen Geschöpfe schlug eben den steinigen Weg in die absolute Gottesferne ein. Das sind wir, in unserer steinig harten Materie. Und wir sind gerade dabei, uns gottverlassen ins Licht zu bewegen. Immer verbunden mit vielen Opfern, Schrecken und Fehlschlägen.
Wegen unserer Freiheit greift Gott nicht ein. Es ist unser Weg zu einem besonderen Geschöpf.