Gott-Gedöns und Himmel-Geschwafel

Dass es jetzt dieser Thread ist, ist vielleicht nicht optimal gewählt. Was ich von dir möchte, dass du mich als toleranter Atheist als religiösen Mensch und meine Aussagen akzeptierst/tolerierst, ich akzeptiere und toleriere dich und deine Aussagen als Atheist auch. Solange man sich selbst oder anderen nicht schadet, ist alles innerhalb der Toleranz. Mit Akzeptanz meine ich nicht, dass man die Sichtweise teilt, sondern akzeptiert, dass der andere diese hat.
Es geht doch überhaupt nicht um deine Person
 
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ich glaube deine Auslegung deckt sich nicht mit dem Wortlaut der Bibel, lieber Christian:

Jesus fordert in Lukas 18, 22 den Reichen auf, alles zu verkaufen und das Geld den Armen zu geben. Genau das fehlte dem Reichen naemlich noch.

In diesem Zusammenhang ist der Satz in Lukas 18, 25, dass eher ein Kamel durch ein Nadelöhr geht als ein Reicher in den Himmel kommt schon sehr klar: kein Reicher kommt in den Himmel.

Da steht nichts von "nicht am Reichtum hängen" , nackig vor Gott treten, oder so.

Dennoch glaube ich, dass du mit deiner Auslegung recht hast: Jesus hätte vermutlich so geantwortet, wie du es formuliertest.

Aber es zeigt für mich auch, dass die Bibel eben "nur" ein von Menschenhand geschriebenes Buch ist, dass die Textauswahl in der Bibel von unperfekten Menschen zusammengestellt wurde, dass selbstverständlich Erinnerungslücken bei den Verfassern der Evangelien auftraten, dass nach Jesu Tod manches durch die mündliche Wiedergabe verändert wurde.
Das alles finde ich überhaupt nicht schlimm, sondern typisch menschlich.

Deshalb ist für mich persönlich eher die Richtschnur, was Jesus zum jeweiligen Thema sagen würde, unabhängig vom Wortlaut der Bibel. Letztlich geht es um die Anbetung Gottes und den Weg zu IHM und nicht um die Anbetung des Wortlautes der Bibel.
Hallo Wandersocke, es wäre nett, wenn du mich zumindest markieren würdest, wenn du einen Beitrag an mich richtest. Sonst übersehe ich ihn vielleicht und wir wollen ja nicht, dass der Eindruck erweckt wird, dass ich dir nicht antworten möchte.

Zu der von dir genannten Bibelstelle in Lukas 18,22:
Man sollte die Bibelstelle schon im jeweiligen Kontext sehen und wenn es innerhalb der Bibel Parallelstellen dazu gibt, natürlich auch diese miteinbeziehen. So auch in diesem Fall; Hier ist es zum Beispiel wichtig, sich das selbe Ereignis auch im Matthäus Evangelium (Kapitel 19, Vers 16-24) anzuschauen. Dort werden weitere Details genannt.

Hier mal die entsprechende Textpassage, ich habe die wichtigen Details fett markiert:

Und siehe, einer trat herbei und sprach zu ihm: Lehrer, was soll ich Gutes tun, damit ich ewiges Leben habe? Er aber sprach zu ihm: Was fragst du mich über das Gute? Einer ist der Gute. Wenn du aber ins Leben hineinkommen willst, so halte die Gebote! Er spricht zu ihm: Welche? Jesus aber sprach: Diese: Du sollst nicht töten; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsches Zeugnis geben; ehre den Vater und die Mutter; und du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst! Der junge Mann spricht zu ihm: Alles dies habe ich befolgt. Was fehlt mir noch? Jesus sprach zu ihm: Wenn du vollkommen sein willst, so geh hin, verkaufe deine Habe und gib ⟨den Erlös⟩ den Armen! Und du wirst einen Schatz in den Himmeln haben. Und komm, folge mir nach! Als aber der junge Mann das Wort hörte, ging er betrübt weg, denn er hatte viele Güter. Jesus aber sprach zu seinen Jüngern: Wahrlich, ich sage euch: Schwer wird ein Reicher in das Reich der Himmel hineinkommen. Wiederum aber sage ich euch: Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als dass ein Reicher in das Reich Gottes hineinkommt.

Jesus hatte dem jungen Mann ins Herz geschaut und sofort erkannt, dass ihm sein Reichtum wichtiger als alles andere ist und das hat er ihm vor Augen geführt, indem er ihn aufforderte, dass er all seinen Besitz verkaufen und den Erlös an die Armen verschenken solle. Dem Mann aber, waren seine Güter wichtiger und deshalb ging er betrübt von Jesus weg.
Auch zeigt diese Passage, dass es für einen Reichen nicht automatisch unmöglich ist in das Himmelreich zu kommen, sondern eben nur schwer. Es kommt darauf an, ob er es schafft, seinen eigenen Willen dem von Gott zu unterstellen. Das ist dem jungen Mann eben nicht gelungen, weil ihm seine Güter wichtiger als der Wille Gottes waren.


Eine weitere interessante Stelle in der Bibel, die eindrücklich zeigt, dass es primär um die Herzenshaltung des Menschen geht, ist folgende in der Apostelgeschichte ab Kapitel 4, Vers 32 bis Kapitel 5, Vers 11:

Und die Menge der Gläubigen war ein Herz und eine Seele; und auch nicht einer sagte, dass etwas von seinen Gütern sein Eigen sei, sondern alle Dinge waren ihnen gemeinsam. Und mit großer Kraft legten die Apostel Zeugnis ab von der Auferstehung des Herrn Jesus, und große Gnade war auf ihnen allen. Es litt auch niemand unter ihnen Mangel; denn die, welche Besitzer von Äckern oder Häusern waren, verkauften sie und brachten den Erlös des Verkauften und legten ihn den Aposteln zu Füßen; und man teilte jedem aus, so wie jemand bedürftig war. Joses aber, der von den Aposteln den Beinamen Barnabas erhalten hatte (das heißt übersetzt: »Sohn des Trostes«), ein Levit, aus Zypern gebürtig, besaß einen Acker und verkaufte ihn, brachte das Geld und legte es den Aposteln zu Füßen.
Ein Mann aber mit Namen Ananias verkaufte ein Grundstück zusammen mit seiner Frau Saphira, und schaffte etwas von dem Erlös für sich beiseite mit Wissen seiner Frau; und er brachte einen Teil davon und legte ihn den Aposteln zu Füßen. Petrus aber sprach: Ananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt, sodass du den Heiligen Geist belogen hast und von dem Erlös des Gutes etwas für dich auf die Seite geschafft hast? Hättest du es nicht als dein Eigentum behalten können? Und als du es verkauft hattest, war es nicht in deiner Gewalt? Warum hast du denn in deinem Herzen diese Tat beschlossen? Du hast nicht Menschen belogen, sondern Gott! Als aber Ananias diese Worte hörte, fiel er nieder und verschied. Und es kam große Furcht über alle, die dies hörten. Und die jungen Männer standen auf, hüllten ihn ein, trugen ihn hinaus und begruben ihn. Und es geschah, dass nach ungefähr drei Stunden auch seine Frau hereinkam, ohne zu wissen, was sich ereignet hatte. Da richtete Petrus das Wort an sie: Sage mir, habt ihr das Gut um so und so viel verkauft? Sie sprach: Ja, um so viel! Petrus aber sprach zu ihr: Warum seid ihr übereingekommen, den Geist des Herrn zu versuchen? Siehe, die Füße derer, die deinen Mann begraben haben, sind vor der Tür, und sie werden auch dich hinaustragen! Da fiel sie sogleich zu seinen Füßen nieder und verschied; und als die jungen Männer hereinkamen, fanden sie sie tot und trugen sie hinaus und begruben sie bei ihrem Mann. Und es kam große Furcht über die ganze Gemeinde und über alle, die dies hörten.


LG Christian
 
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